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Dresdner Nachrichten : 26.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-26
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1881
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kon» ü,rrn amen, n de« NN* . r»a- kagen- krauer Stolle ltchem jede» Eom- angleii n mW gegen e) atzt I agers äutel. ^ zur pari. Lager teil, iktzrii » jed kann jaetcii rraih 'rrr. se 7 l unk chste» :eib-l ng vo» L. rcusslr Waare, ei e*. ,vange. braten, !>l^ ich o ,zaß, > unter «ro. O >«>»». vrosLv» 1881. >!,,,«« 1^,7 u« « der »^eNlüm: Mariens»»« t». »tanne«-enl»»r«t» »i-rtelsthrli« »M,rk b0«l»>. d«n» di-Pm, LM«rI7»vla». »«M« , »ft»,«37000 gitr d„Nüik««I»»i»«kian»in «^ «uflrchle ««»' lick, die «edaeti»« nicht «erdiiidlich. 7lu«a»k«n sür un» »ihm-» ,ni Dt- «nn»N'»n>Vure»ur ».Hanlen- «>»t» ch v»,I«r, - «»»,»> Kii^.Lsr'.'VLi in chililib. - «*». «letz in «agdedur-: — I ««»< « G«. ' ",; — anelue» »> Hauibur, todalle: Tageblatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. rr. ösKi'SLvtz. Scher»»« »«»«» «.me,»«»« l l 8» » U»r ,n,»,»mm««. ««»»»chbtaMiUaselvUdr. S» «enimd« NU7 MI W»«kN>»g«n: ar. KU,»'r-aiie >!r L l»»!jr»ch«.VUHr. — Die ciewoilize P-liu-ii- koke: lL W»«. Eingelondl L0 Psg«. EU» «aianlit siir d.» noch» »<Ht«e itrlchiink» der Injeralc wird »icht ,t-ei»en. »«wimgc »nuoneen» tt»ilr»t>e »onundelaniileu iviirn imeiirc» «<r nur i-gen Pr.numerauSo- A.Klu». durch «rieiiniiilr» ooc- Kioilcmtohiuiig. Ak>t Siide» loilc» Id Pik- Jnieral« iur dir iVionlosc dtummer oder mich einem 2«nia»c die Vetiijeiie uo Ki. ^Lpi88vriv VllvillNLvtlltz-^USVVI'IiLUf ru dolutuor KUliMtchn Vrouivu -v> ß ML«rtn»»i»i» «L Üj ^ § 8trt»l0888tr«di8c> 17, sxvxvnildvr «t«oi kxl. ^ g; Nr. SSO. < »rl RLLplirvr, X». 4 «„et ewpftottlt »sine S, ennmeült dvinv «I»I»»» «11 u u 8 mit H^vtunlubiru L»8elv86utli6übr. W>iu, Iie» Ltre»»«»e« m H» « i. kröbtzfueliv kmIiMKiiiiWM«I s sl-> WI«cI><O». Xülivu, llbttlt««, itzetL- ü ««»«liueu ote.. knvvio geoki-es I »xvr von ch ?.um Kpritren und blnlou ompüshlt ^ )I<»i lt/ t» rv 8 8v, Üu6kll>inilvrin8tr., 8,0880 vlauonselilr 8t>!tS86 10, Leleo der I>'vld8iU-!-e. A Ailiciuiio Vom2d Novemder. voromricr noch Ool»> r>o>oio, «vu»„i. Io,nvoo >!U.) 7», Mill . ieii »eiirni VMili acf»>ic». Tiiennoinenogi. n. Re»il>».: Tenipk!. >0 L!., niedr. Teniu. 2" A.. Iliichkr Tom» 7 "20. Tiid rk 2Li»d. Hrii'i. Aussichten für den 26. chovenwer: 2iunelmiende Bewölkung, ziemlich mild, zunächst noch trocken. Lomiabeiiv, 26. Novbr. kli>- il^ii )Ioniil Iie^ni!»oi' vseelon ckN«»r»n«»Q«atch »at «>t« Xa«I>- rtrttt«»» ^ I» LkxpeeNtlo», >Inpt» nd>1rn^»«v II, r« ve» I'Len»l8^i», rüi auu« ärtm I»«t «I« I» I^aiu«, I. t>u tte uli,» I»«»» ItetoIi8>r«I»tv<v LU U2 L»1b»n»8ieii, 1i» «!«"> Oom1«rir.-Lnk»r. HIo»»> eilt« Lu 77 Kir. vxol. tz«l«!»u»t l»lak a«8eu»n>m« ». IuXi»viUU«u tlvr I)IV8ÜNV»' >ttvlnivlitvi». LcianiworUichcc Rcdocic». iiir PVtlltschkö Nr. Li»i l Biere» i» Dreien Kann man sich die Generaldebatte über den Acichcchauslialt vorstcllcn ol>ne Eugen Richter s Der blobe Gedanke schon, dah der Reichstag ol,ne eine zweistündige Produktion dieses amüsanten Zablenkünstlcrs den Haushalt bcrathen könne, hat ctivac, ganz Un faßbares. 2o spulte denn auch bei der heurigen Budgetberathung der streitbare Abgeordnete für Hagen seine lange ,viacliorolle auf. Mit großer Spannung folgten die zahlreichen neuen Abgeordneten, denen auch Eugen Richter neu ist, am Donnerstag dem ersten Auf treten des rcnommirtcn „Bcurtheilcrs der Finanzen." Fhre Er wartung wurde denn auch nicht getäuscht. Wie selten Fernand besitzt Richter die Gabe, auch über das trockenste Thema, wie die Kolonnen eines ZifferwerkrS, unterhalte»!» zu plaudern. Er gießt Licht in die verborgensten Schubfächer eines Finanzministers, er verfügt über einen schlagfertigen Mutterwitz und eine ausreichende Dosis von Bosheit, um eine Zuhörerschaft, auch wenn Biertclstunde auf Viertel stunde verrinnt, bald in fröhliche Laune, bald in zornige Erregung zu versetzen; er fordert Beifall. Widerspruch und -Heiterkeit heraus, wenn er merkt, daß er sonst ermüden würde. Man mag über Richters politisches, wirthschaftlichcs und jüdisches Programm ur- thcilcn wie man will, man kann zugeben, daß jede feiner großen Buvgetreden sehr ungleichmäßige Partien hat — immer wird man ihm bezeugen müssen, daß jede derselben eine parlamentarische Leistung in großem Stnle darstellt. Richter hat es allerdings in gewissem Sinne leicht, das Interesse des Reichstags auf sich zu lenken. Er kommt stets als der erste Budgetredncr zum Worte. Die Generaldebatte zum Reichshaushalt gestaltet sich naturgemäß zu einer allgemeinen Betrachtung der Politik des Reiches überhaupt. Es giebt kein Ereigniß im Inner» Deutschlands, das sich nicht in die Budgetrcde hineinverweben ließe. Richter macht von diesem -Herkommen den umfassendsten und freiesten Gebrauch. Diesmal erhielt das Verfahren insoscrn besondere Recblfel-tigung, als der Reichstag nicht für gut befunden hat, die kaiserliche Botschaft durch eine Adresse z» beantworten. So verbanden sich denn in der Richter- schen Rede Ziffern und beißende Malicen, Exeurse über die Wahlen und Bonmots, volkswirthschaftliche Darlegungen und persönliche Angriffe zu einem Ganzen, das die Zuhörer stundenlang unterhielt. Bei Richter muß man stets den Finanznian» vom Volkswirth trennen. Als Rechner hat er sich um die Ordnung der Reichsfinanzen ganz unstreitbare Verdienste erworben, die er leider mittelst seiner manchesterlichen, lediglich dem Sckachertapital forderlichen national ökonomischen Grundsätze anfs Schnödeste verdunkelt. Man muß cs anerkennen, wenn er den Abgeordneten zu Gcmüthe führt, daß jetzt schon die Reichsschuld die kolossale Höhe von 6-'/) Mill. beträgt, wenn er darauf hinweist, wie die erhöhten Steuern keineswegs zur Hebung der VolkSwirtbschaft, sondern lediglich zu Militärzwecken Verwendung finden. Sein ziffernmäßiger Nachweis verdient Be achtung, daß selbst ein ergiebiges Tabaksmonopol nur etwa 8 Psg. täglich als Alters-Pension für einen Arbeiter abwersen würde. Sehr glücklich war auch sein Hinweis, daß der Reichskanzler die Erträg nisse der neuen und höheren Steuern zu drei- und vierfachen Ver wendungen verspreche, bald zum Ersatz der zu beseitigenden direkten Steuern, bald zur Unfallversicherung der Arbeiter, bald zu Alters renten re. Ganz andere Eindrücke empfängt man aber von der Richtcrschen Rede, wenn sie das Rechnungswesen und das Zahlcn- gebiet verläßt, um sich der Volkswirthschast zuzuwendc». Hier gähnt Einem das ödeste unfruchtbarste Programm der frciliändlerischcn Fortschrittspartei entgegen. Nicht ein einziger schöpferischer Gedanke! Keine Spur von den sittlichen Aufgaben eines Stnatswcsens in der Fürsorge für die Armen und Elenden! Uebcrall nur die erbar mungslose Lehre des sog. Spiels der freien Kräfte d. h. der Ueber- gewalt des Handelskapitals über die Arbeit und die Ehre. Der Hinweis auf die Svarthcorie von Schulze Delitzsch kann doch unmöglich als Ersatz für diese Gedaukcnarmuth dienen. Denn jenen wirthschaftlich schwachen Existenzen, die sich eben Nichts am Munde abdarben, die effektiv Nichts für die Tage der Notli und des Alters zurücklcgen können, ist mit dem guten Ratbe: Macht's wie wir: Spart! nicht gedient; er erscheint Vielen sogar als eine Art Ver höhnung. Was frommen diesen Acrmslcn die freien gewerblichen Hilfskaffen Hirsch-Dnnkerscher Richtung? Diese taugen höchstens für Elite-Arbeiter etwas; der großen Masse der Fabrikarbeiter können nur obligatorische HilsS- und UnterstützungSkaffcn, zu welchen alle Arbeiter verwandter Berufe ohne Ausnahme im Vereine init den Fabrikanten beitragen, eine wirkliche Erhöhung ihrer Eristenzbedin- gungen, Sicherheit für die Zukunft, Trost und Lebciiofrcudigkcit verschaffen. Von diesem volkswirthschastlich heilsamen und ver heißungsvollen Programme der Reichsregierung läßt sich die öde ManchesterwelSheit Richtigeres Nichts träumen. Nachdem Eugen Richter mehrere Stunden lang sein oratorischeS Feuerwerk abgebrannt hatte, bei den, die Finanzrackcten prächtig ynd kerzrngradc aufstiegen, die persönliche» „Bemerkungs-Schwäriner" di« Feinde des Pyrotechnikers mehrfach versengten» die VolkS- «irthschaftS-Lruchtkugeln aber wirkungslos und mit üblem Geruch -«rvuftten» ereignete sich etwas Unerhörtes; all« anderen ffngeschrie» denen Redner verzichtete» aufs Wort. Tic Generaldebatte über den -Haushalt wurde geschlossen, Richter war der erste und einzige Budgetredncr geblieben. WaS hatten oic Liberalen nicht für stolze Hoffnungen auf diese Budgetdebatte gesetzt! Sie sollte die Scharte bei der Präsidentenwahl auswetzcn. Einen geradezu erdrückenden, massenhaften Stoff wollte die Opposition ins Gefecht sichren: angebliche Wahlbceinslussungen, die sogenannte „Aufstachelung des Rassenhasses" (auf deutsch: die Abwehr der Ilelergriffc des Iudcn- thumü'i, TaS, was inan den Gang Bismnrct's »ach Eanossa zu nennen beliebt u. s. w. u. s. w. Und was geschah? Man mußte die Debatte aus Mangel an Sprechern schließen. Wie kam Das nur? Herr v. Minnigerode, ein stets sehr unglücklicher Budgetredncr der preußischen Konservativen, erklärte: es sei zu spät am Tage, als daß er noch seine Budgclrcde halten konnte und da meinten die Liberalen, wenn die Konservativen schwiegen, brauchten auch sie nicht zu sprechen. Der Wahrheit die Ehre zu geben: die Rechte verfügt zur Zeit noch nicht über eine parlamentarisch geschulte Kraft, die be fähigt wäre, sich in anhörbarcr Wesse über das hochwichtige Thema eines -Haushaltes, der in Einnahme und Ausgabe eine Milliarde Mark überschreitet, zu verbreiten. Herr v. Minnigerode war stets ein Vcrlegcnheitsredncr, seine ungestüme Beredtsamkeit wurde immer nur in Ermangelung besserer Kräfte aus die parlamentarische Renn bahn gelassen. Andere redegewandtere Führer der Konservativen sind bei den Wahlen unterlegen. Von den ncugewähltcn Abgeord neten traute sich noch Keiner bei solchem Anlaß heraus. Wir bedauern lebhaft, daß von den außerpreußischen Konservativen nicht ein Einziger die günstige Gelegenheit beim Schöpse nahm, um irr unzweideutiger Klarheit zwei Gesichtspunkte kurz und bündig zu entwickeln: einmal, das Volk will Nichts von dem Tabaksmonopol und neuen Steuern überhaupt wissen und auch auf der Rechten sitzen Männer, die niemals die -Hand dazu bieten. Sodann, ist eS hohe Zeit, mit neuen Ausgaben für Mililärzweckc auszuhörcn. Hat die Thronrede in einer über jeden Zweifel erhabene», festen Sprache und Zuversicht feierlich verkündet und bekundet, daß der Friede Europas jetzt und aus längere Zeit gesicherter ist, als jemals, nun wohlan! so ziehe man aus dieser hocherffreulichen Tbatsache die unabweisbare Eonsegucnz nrd erleichtere dem Volke die Militärlast! Statt dessen verharret die -Heeresverwaltung in Berlin noch in den Gewohnheiten auS der Milliadenzeit, zu glauben, daß das Geld gar nicht alle werden kann. Seit 2 Jahren hat sich der lausende Etat für Heer, Marine und Pensionen um volle 28 Millionen vermehrt, weil die gesteigerte Präsenz auch die Bedürfnisse und Ausgaben der -Heeresverwaltung vermehrt hat. Wenn dieselbe eine erhöhte Aus bildung der Ersatzreserve sür nothwendig hielt, hätte sie durch spätere Einberufung der Rekruten, durch Beurlaubung bei den Dreijährigen, durch Einziehung militärischer Sinekuren und aus vielen Gebieten recht leicht Ersparnisse von gleichem Umfange herbeiführen können. Dringe man im Reichstage aus Ersparnisse beim Mililärwcscn, die reckt gut möglich sind! Zwei Worte nach dieser Richtung hin hätten im ganzen Reiche die beste Wirkung erzielt! Grade aus dein Munde eines Konservativen haben sic größere Kraft! Dem neuen Unterrichtsminister Frankreichs, Paul Bert, kommt bekanntlich wegen seiner radikalen Pläne bezüglich der Volkvschuie ein sehr begreifliches Mißtrauen entgegen. Man besorgt von ihm ein snstcmatischcs Einimpsen des Atheismus in die -Herzen der französischen Fugend. Ein wesentlich anderesGcsicht als dicsesunsiltliche Projcet machen jedoch diejenigen Reformen, die Herr Bert bis her nngekündigt bat. Fn ecner offiziellen Auslastung erklärt der neue Unterrichlsminister zunächst seine Ucbcreinstimmung mit seinem Vorgänger Jules Fern», unterließ aber nicht, aus die Reformen hinzuiveisen, die im Unterrichtswcscn Frankreichs noch durchgefübrl werden müssen. Vor Allem soll der Eleinentarunterricht durch Reu errichtung von Schulen, durch die Verbesserung der Gehalts- und Pcnsionsverliältnisse der Lehrer gefördert und ein Snstem von Stipendien sür begabte Schüler derartig orgnnisirl werden, „baß der Staat bis in den kleinsten Flecken die Kinder aufzusuchen ver mag, welche fähig sind, Männer von Talent zu werden, um ihnen die höheren Regionen des Unterrichts zu eröffnen, und zwar nicht w sehr in seinem eigenen Fntereste, wie in demjenigen der lliation." Ncuerrichtung von Schulen, Verbesserung der Lebenslage der Lehrer sind so bekannte Mittel zur Erzielung höherer Volksbildung, daß man in Deutschland darüber kein Wort zu verlieren braucht. Umso schätzbarer ist der fruchtbare Gedanke Berts, die ausgezeichnetsten Köpfe in den Volksschulen auszusucheu, um ihre Talente dem Staate dienstbar zu machen. Das ist ein wirklich schöpferischer Vorschlag. Geist und Talent sind bekanntlich nicht das Privileg des Reich- tlmms, im Gegcnthcil finden sie sich bei den Kinder» der Armen und Aermslen häufig in weit höherem Grade als bei dem im Wohl stand Geborenen. Geistige Fähigkeiten, oft die einzige Naturgabe der Armen, müssen aber okt trübselig verkümmern, während die Talcntlosigkcit und Hohltöpfigkeit wohlhabender Elternsölmc es im Staate zu hohen Ehren bringt. Wie viele Genies geben in der Roth des Lebens zu Grunde, während Gcbeimrailis , Bankiers und adelige Söhne, die bis zum-Halse stndiren, mühelos die höchsten Posten ersteigen! Wenn es gelingt, das Genie aus der ärmsten -Hütte und dem elendsten Bauernlinuse herauszuffndeu, so wird der Staat sich dabei selbst am woblsten fühlen und eine soziale Ungerech tigkeit an der empfindlichsten Stelle beseitigt haben. welches wirklich nichts zu erwidern war. Thatsächlich lag die Sache so: Die Eonscrvativcn hätten schon geantwortet, aber nicht vor einem Hause, das Richter durch seine Ausführungen be reits abgcmattet batte. Bei der Abstimmung über die Vertnaungs- anträge fanden die liberalen Mitglieder des Bureaus die Abstim mung zweifelhaft, in welchem Falte ein Pertagungsantrag als ab- gelchnt gilt. Und so mußte denn die Diskussion geschlossen werden. ! München. Ter italienische König verlieh dem hiesigen ! sächsischen Gesandten Fabriec den Lazarusordcn. Wien. Kalnoku besuchte nach seiner Beeidigung den italienischen Botschafter Robilkant, woraus zwischen Kalnoku und Mancini der Austausch smnpathischer Beglückwünschungen slnttsand. Berliner Börse. Die in der gestrigen Nachbörje bervor- getretenc Festigkeit übertrug sich auf heute und hielt auch an. nur > der Schluß brachte wieder eine Abschwächung. Die Eouric er fuhren gegen die gestrigen offiziellen Notirungen nicht unwesent liche Avancen. Die Befürchtungen über den Gesundheirszuslnud des Kaisers sind geschwunden. Geld ist dauerd flüssig. Von fremden Börsen lagen anregende Meldungen vor. Franzosen »Mosten G r, Lombarden 5G M. fester; auch andere österr. Bahnen fest. Deutsche ^ Bahnen fest, aber ziemlich still, nur Oberschlcsische belebt und 1 Proc. höher. Banken vielfach höher; Ereditactien notiren am Schluß 4 Mark. Diskonto, die recht lebhaft waren, l'/r Procent böber. Bergwerke anziehend. Deutsche Fonds schwach, fremde lehr gut behauptet. Ungar. Papierrente animirt. Oestcrr. Priori- - täten kaum verändert. Pari-, 2',. »iovcmrcr. i?-i'I»c.. 2i-»ic k-.',.:»0. 2i»i'U-i llk.c-o. 2l,uk'»c>' d'.'.io. ^ St-uUSbal», »»8.7.',. L<,m»»>dc» uic>.»(». do. Prirniulc» L SM'lcr ! Ocslcrr. fticidrcntc c-c» ,. Triiqc. > Wie», 27 Rovi»'. Abend-. CrcdU »MM. Li»»l-b»Im :!2»»70. Sombardc» 148.7». ! Ainlo Aus»-«2>»nl . Aiwoieomd'or —. >-»lian - . -p,>»ie»rr»te —. de>,c»'. : >iwid:e»ic . »»». owldrcnlc'".,»»». 0>>»d>>»ie N»-,»r. ilredil 77».--». UniondlliU —. UUjclh»id>>!i» —. 2>»»i»erc>u —. »io'.'dwek 227.27. Mark»»»'» 78 20. Lokales »nd Tachslsches. — Die Rcconvalescenz F. Maj. der K önigin hält erfreu- licherweiic an; Anfangs nächster Woche wird die Hobe Frau waln- - scheinlich das Bett zum ersten Male verlassen können. Auch das Besinden des kleinen Prinzen Albert hat eine recht günstige Renrste Telegramme der „Dresdner Rachr." von-. -'F.Novhr. ^ ^ Berlin. Das Befinden des Kaisers ist bedeutend bester. Er bat die verflossene Nacht, inen» auch mit einigen Unter brechungen, im Allgemeinen recht gut geschlafen. Der „Reichs- Anzeia-n" vnblizirt die Verlängerung des kleinen Belagerungs zustandes sür Berlin. Der Bundesratb berietst heute einige Gesetze und den Bundeshaushalts - Etat sür Elsaß-Loth ringen. — Die Aussichten sür das Tabaksmonopol vermindern sich mehr und mehr. Fn einer gestrigen Versammln,»/erklärte sich auch Reichstagsnl'gcoidneter k'r. Stöcker gegen dasselbe. Ucker den Verlaus der ersten Etatsberalhung sprechen sieb die Blätter verschieden aus. „Deutsches Tageblatt" und „Post" bedauern, daß Richter'« Ausführungen unerwidert blieben, die liberalen ^ Wendung genommen. Der Patient verbringt jetzt täglich einige Stunden außer dem Bett. —*L andtag. Tie 2. Kammer genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung — Referent Abg. Prüfer — das Postulat von 100,060 M. zur Entschädigung an Stadtaemcinden sür Uebernahme von inner halb der Städte gelegener Pflaster- und Straßenstrecken zu eigener Unterhaltung. Das Kgl. Leeret über die Gründung je eines be sonderen. Rectornts für daS Gmnnasium und die Realschule I. Ord nung in Zittau und des dafür erforderlichen Aufwandes wurde der Finnnzdcputalion überwiesen. Die 5. und 2. Abtlieilimg erstattelc Berichte bez. Anträge über die Wahlen der Abgg. v. Kirchbach und I>r. Pfeiffer. Bei Zusammenstellung der Ergebnisse der Bezirks- ivahlen im 41. ländl. Wahlkreise sind nämlich Seiten des Wahl- kommistnrs von den aus Abg. v. Kircbbach-Niarienherg gefallenen Stimmen klk St. sür ungillig erachtet warben, weil in den Be zirken Lauta, Amprung und Großrückerswalde mit Nückerswalde die Frist zur Abgabe der Stimmzettel theils gar nicht, theilS nur mit 2 Stunden in die vorgeschrichenc Zeit von Vorm. 10 Uhr bis Nachm. 8 Ustr gefallen ist. Die ö. Abtsteilung der 2. Kammer (Res. Abg. Streit) ist nun der Frage, ob damit eine Verletzung des Wahlgesetzes cingetrcten sei, näher getreten njid hat tonstatirt, daß in Bezug ans die Frist sür die Stimmzcttclabgnhc bez. die dafür zu verwendenden Stunden speziell gesetzliche Bestimmungen nicht vor handen, daß vielmehr der Erlaß der erforderlichen 'Vorschriften j lediglich dem Ministerium überlassen ist. Der Abtlieilimg erschien ! jedoch, daß eS vor der Hand genüge, wenn die Regierung tünstig bei Anordnung der Wahlen aus die Vonchnslen des 8 18 der Aus führungsverordnung ausdrücklich aufmerksam mache und die Wahi- I Vorsteher mit besonderen Auweiiuugcn über die Anwendung dieser ^ VorsM ist versehe. Die aus Abg. v. Kirchbach gefallenen 111 Stimmen i jcicn also irrthümlich als rmciiltig abgezogen worden, derselbe sei > vielmehr mit 7ö1 giltigen Stimmen gewählt. Die Kainmer heißt ^ einstimmig die 'Anträge ver Abtlieilimg gut und genehmigt die ! Wahlen v. Kirchbach's und Iw. PseifferS. — Die Mitglieder beider Kaiimiern^sind von Herrn Finanz minister v. Könneritz zur Befiehligling der Sckunakipurbalin Wilkau- K irchbcrg ans den .40. November eingeladeu worden. — An dem variamentnrischen Diner beiu^ Fiirsten Bismarck > nahmen von s ä cd s i > ei- e n A bgeordnete n Dt>eil: Vicepräsident ß Ackermann, die Abgg. 1)r. v. Schwarze, Emoldk, Hoitzman», Richtcr- -> Meißen und Ist'. Stephani. Ans die interessante Plauderei, die ! Fürst Bismarck wie gewöhnlich nach aufgehobenem Tiner zum ! Beste» gab, kommen wir morgen zurück. — Fm Sitzungssaale der König!. Generaldirektion der Staats- i Kalmen tagte gestern eine von der Kommission sür den direkten ! G n t e rv i r t e l, r zwilchen Oesterreich-Ungarn und den Ost- und ' Nordseeliäfen eingeietzle Subkommissioii. Es handelt sich darum, die Tarifsätze in dem erwähnten 'Verlein mit den belgischen, ! holländischen und deiilschen Seehäfen wieder in das richtige 'Ver hältnis! zu bringen und die hierbei vorhandenen Differenzen aus- zugleichen. Die Bcrathungcn der Suhlommission haben den Zweck, -den an dem Verkehr hetbeiligten Hauptbahnen gutachtliche Vor- ! schlage zur Regelung dieser wichtigen Beziehungen zu unterbreiten. -- Am 23. d. M. 'Vormiltags 0> Ubr fand die feierliche Vcr- ! pslichtmig der R e trn 1 e n des l. Feld-Artillerie Regiments auf dem Kasernenbofc statt. Eine vollständig besetzte und bespannte Batterie > im Paradeauzug und Paradegeichirr, das RegimentSiuusikchor auf dem rechten Flügel, bildeten die bewaffnete Abtlieiluiig. Herr Oberst von Schwciugel und daS gelammte OsfiziereorpS wohnten der Feier bci. Nachdem Erslerer an die iungen Mannschaften eine tiefgreifende, kurze Ansprache gehalten, schwuren die Rekruten mit erhobener Rechten den Fahneneid für König. Kaiser und Vaterland. Mit cincin dreimaligen -Hoch aus Se. Maß den König und Se. Maj. den Kaiser sowie Parademarsch der Batterie schloß die Feier. — Bci Erwerbungen von Grundstücken, worin bisher die Schani Eonccssio n betrieben wurde, ist von den Nacbbesitzcrn stets mit Gewißheit angenommen worden, daß auch ihnen die Schank Eonceision erlbeilt werden muffe, da sic das Grundstück mster obiger Voraussetzung verliällnißmäßig theuerer bezahlt haben. Dieser letztere Umstand ist denn auch bei mehreren Abweisungen von EoneessionSgestichen Seitens der Genick,steller geltend gemacht worden, hat aber die Behörden nicht bestimmen können, diesen Grund als stichhaltig anziierkennen, da ein Bedürfnis, zur Uebcr- tragung der Eonceijion nicht vorlag- Den Käufern derartiger Grundstücke ist datier anzilcmvselilen. bei Abflug von Kaufverträgen sich durch entsprechenden Vorbehalt bei drin bisherigen Besitzer sicher zu stellen. -- Vorgestern sind die Kaufleute Liedl und Damm, welche auf der Oflraallee ein Eigarrcimcschäft betrieben liaben, auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts des betrügerischen Bankerott- verhaftet worden.
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