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Dormersrag. 2S. Juni 1S21. i. Jahrgang. AL S9S. Gegrün-er 18SS «ratzl.itzchrift: ,«ch»ichl«, Ken>Ipr»ch»r- 6am«elnm»m«r 2SS^1. Nor fiir 7I-cht,»I»rach,: 20011. Dqug-.Sebühr r Di« I IpoNo» »7 m» »«ll» 3«ste 2 «. An» cza«Li«mn>Mi,m. A»,nO«n unl-r rln^btakn-Prenö. «»«««'-».Mot«»«««»»»<><, «».».««»»»s»s«^ Vorpv!»ra>^l-V> " o ^ I Tarif. «»»»««.Axsint,»»I-a,NW»»rrzs».'k;m»ab»n»oi«>«»sr»Vl. SchrstNrUun, und Kaup>selihdft»>>»ll»: »«t»«Vratzr 2S,»0. DnxNu. »«»Ia, von «»»Ich » «»Ich,»»« In »r„d»n. PvMch»».k°nI, 1OSS »,„»»». Aochdruch mir «st dl «»stl-mmiad« t.Dr—dnrr Nachr") pi«ch» — Vnv»rt»m,l» SchriDMch» wrrdr« vtstst avtd»«adrt. Eine sranzösische Aoi Abweisung -er deutschen Beschwer-en. Berlin» 22. Juni. Tie französische Regierung hat dem deutschen Botschafter in Paris auf die deutsche State »am >6. Juni über die Zustande in Oberschlcsien folgende -l n t w o r t n a t c übergeben: Herr Botschafter! Sic habe» mir durch Ihr Schreiben »am lll. Juni den Wortlaut einer Protestnote der deutschen Regierung wegen der Ereignisse in Oberschlesicn nber- mittelt. Dieses Schriststiiil ist eine Darstellung, gegen die ich Einspru ch zu erheben verpflichtet bi n. Die sranzösische Negierung erkennt keineswegs die Ausschrei tungen, deren sich die polnischen Insurgenten schuldig ge macht haben, an. Sie hat diese von Anfang an verurteilt. Aber sic kan» deshalb das Bild, das Sic von der Lage entwerfen, nicht als zutreffend anerkennen. Die Interalli ierte Kommission hat unaufhörlich die gröstten Anstrengun gen gemacht, um die Achtung vor Leben und Eigentum zu gewährleisten, und ihre Bemühungen sind sehr ost von Er folg getränt worden. s'B Die alliierten Regierungen haben Schritte unternommen, »in die Freilassung der Geiseln zu erwirken, deren Rainen ihnen mitgetcilt worden sind. Und die polnische Regierung hat dem Aufstand keines wegs die Unterstützung zuteil werden lasten, die Sic brand marken. l?) Wenn im übrigen die deutsche Regierung glaubt, eine Reihe von Beschwerden Vorbringen zu sollen, must sic diese an die Interalliierte .1 o in missio n richten. Diele trifft in ihrer Gesamtheit ihre Entscheidungen, und ich sehe mich meinerseits nicht in der Luge, >!linken anzunehmen, die darauf liiuzieleii, den Präsidenten der Kommi'sion allein ver antwortlich zu machen. Ucbcrdics wäre die Lage heute anders und die Ordnung in Oberschlefieu wäre bereits wieder hcrgeftellt. wenn die deutschen S e l b st s ch u st o r g a u i s a t i o » c u nicht eine Haltung eingenommen hätten, die in gleicher Meise wie der polnische Ausstand eine H e r a u s s o r d e r u n g d e r kt o m in i s s i o n darstellen. In demselben Augenblick, in dem die polnischen Insurgenten durch Tatsachen ihre Bereit willigkeit erwiesen, sich den Besehien der Kommission zu nntcrwcrscn, und in dem Augenblick, in dem sic beginnen, sich zurück,uziehen nud die Massen nicdcrzuiegcu. besteht die Gefahr. das; durch das Reit,alten des Generals Hocier und der Führer der dorische» Parteien in Oöerschlesien die ber-it-, erzielten Eracbiiissc aus das Spiel gesetzt werden. Es lammt im gegenwärtigen Augenblick nicht daraus an. die eine oder andere Ausschreitung ans der Bergangeribcit anS Lickt z» ziehen, sondern es handelt sich darum, dura; Daten d>e Autorität der Koinmisiio» wiederherznsiellen. «Ge neral -Hvser verbannt durch «eine -Haltung diese Autorität. D>c deutsctie sticgiernng verfügt über binreichende Macht mittel, um ihn zu der Einsicht zu bewegen, das; allein völliger Gehorsam gegenüber den Anordnungen der Interalliierten Behörden die Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung beschleunigen kann, deren Sicherstellung den deutschen Sesbitichiitzorganssationen angeblich am Herzen liegt. ES ist wahr, das; die deutsche Regierung zu verschiedenen Malen die Bersichernng abgegeben hat, dem General Höfcr Zurückhaltung niigcraten zu haben. Aber im gegenwärtigen Augenblick handell es sich nicht um Zurückhaltung , sondern es handelt sich um Unterwerfung. Allein durch Unterwerfung aller unter die Interalliierten Behörden kann Ruhe in Oberschlesien wicdcrkchren. Die sranzösische Regierung würde glücklich sein, zu erfahren, das; sich alle Bemiilmnacn in diesem Sinne bewegen. tW. T. B.) Heue Drohungen korfantys. Benthe n, 22. Juni. Wie der „Oberjchlcsischc Weg-, weiser", das Blatt Konfantns bcricknet, enthält die Rote, die die oberschlesischc Delegation unter Führung Rakowskqä vor einer Woche in Paris abgegeben hat, die Ziele Kor, sa » tqs» erklärt den Ausbruch des obcrschlcsischeu General streiks, gibt ei» Bild der Zusammcuiestung der Aufstän dischen und schliefst mit der Drohung, dost, wenn die Deutschen die Insnrgentensront dnrchbrecheu würden, die o b c r s ch l cs i s ch e Industrie von der Arbeiterschaft zerstört werde. lW. T. B.) Die oberschleiische Frage im Kabinett. Berlin, 22. Juni. Die gestrige Kabinctts- beratnng über die obcrschlcsijckw Frage ist zu dem Be, schlust gekommen, im Einverständnis mit den Rcichstagö, parteien die B e a n t m o r t u n g der oberschlcstschcn Jnter- vellatian durch Minister Rosen um mehrere Tage aufzu- schicben. In der Kabincttsb-ratung sollen auch die mit", licken Konsequenzen erwogene worden sein, die sich im Jolle einer ungünstigen obcrschlciischcn Entscheidung des Obersten Rates stir das Kabinett Wirth ergeben könnten. Man ist zu dem Schlust gekommen, die Rede Rosens zu ver tagen und eine neue Regierungserklärung über Ober- schlesten vorlänsig zu unterlassen, weil nach den lestten vor liegende» AuslondSnachrichten es ziemlich fest stehe, dastnochkeinerleiBereinbarungen zwischen Eng, land und Frankreich zuungunsten Deutschlands zustande ge kommen seien und weil durch neue Borschlägc des Generals Hoescr von General Hennccker vielleicht eine neue Ber» handlungSbasiö gesunde» werde, die zur Säuberung Oberlchlcsicng führen könnte, so dah es rötlicher sei, zunächst noch ein Stück der nächsten Entwicklung Überblicke« zu könne«. e über Oberschlesien. Der Vormarsch -er englischen Truppen. lE t g n e r Drahtbericht der „T r c s d n. Nachrichten".) Rotterdam. 22. Juni. Die „Moruing Post" meldet ans Oppeln: Montag sind Engländer in Mariahütte und Nikolai cinmarschiert. An der Wiederherstellung der Bahn- und Postliuien wird seit Sonnabend gearbeitet. Stärkeres Auftreten polnischer Truppen. Breslau, 22. Juni. Nach einer Nachrichi aus Natibor sind die um Rändern liegenden Dörfer stark mit pol nischen regulären Truppen belegt. Die Polen haben dort die Jahrgänge 1888 bis 1002 gewaltsam ein gezogen. In Nnbnik liegen 8M Mann regulärer pol irischer Regimenter. Auch in Nnbnik und Umgegend finden geivatlsame Aushebungen zum Militär statt. Polnische Verhandlungen mit deutschen Grotzinduslriellen. lEigncr Drah «bericht der „D r c S d n. Nachrichten"! London, 22. Juni. Nach einer Reutcrmcldung aus Warschau hat eine Konferenz der o b e r s ch l e s i s ch c n deutschen Großindustriellen stattgcfnnden. die auf Einladung der polnischen Insurgenten zusammentrat. Die Koii»'ereil', soll bezwecken, die Mittel zu schassen, durch die das Wirtschaftsleben OberschlesicnS wieder in Gang ge bracht werden kann. Tie Konferenz sprach sich für eine rasche Beendigung der Feindseligkeiten zwischen Tenischland und den Insurgenten ans. Reuter stellt fest, daß die Be sprechungen vom Geiste der Versöhnlichkeit getragen waren. Neue Deuischenhehe in Dromberg. tEiguer Drahtbertcht der „DreSdv. Nachrichten".) Danzig. 22. Juni. Wie mir erfahren, ist es gestern in Bromberg zu schweren Ausschreitungen gegen die dort ansässigen Deutschen gekommen. ES sind zahlreiche Läden geplündert worden. Deutsche Bürger sollen schwer msßhandelt, verwundet und beraubt worden sein. Ferner sollen zahlreiche Verhaftungen vorgcnommcn worden sein. Zeitungen gelangen nicht über die Grenze. Auch die deutschen Tanzigcr Zeitungen wurden in den letzten Lagen in Polen beschlagnahmt. Deutscher Proles! gegen -ie Erdrosselung -es Lustschissbaues. lSigner Drahtbericht der »DreSdri. Nachrichten".) Berlin, 22. Juni. Gegen die von der Entente geforderte Ablieferung von vorsäufig 25 Prozent des deutschen Lnsr- schifsbaueS hat der deutsche Botschafter in Paris dem Alli- icrlenrat eine Note Deutschlands überreicht, in der die Rcichsrcgierung gegen die Verfügung der Botschaftcr- konserenz als im Versailler Vertrag nicht vorgesehene und dcsl-alb ungesetzliche Zwangsmaßnahme Einspruch erhebt und die Anfhebung der Bcschlagna h m c verlangt. Stimmungen in der englischen Arbeiterschaft. London. 22. Juni. Auf der Jahreskonferenz der Arbeiterpartei in Brighton griff der Vorsitzende Eame- ron den Minister Llond George heftig an, indem er u. a. sagte: Die Politik der Koalitionsregierung bedeute Ehaos und wirtschaftlichen Ruin. Im Handel siehe es schlechter als je. Ein großer Teil der gegenwärtigen Arbeits losigkeit sei darauf zurückzuführen, daß die alliierten Regie rungen sich verschworen hätten, einen Wirtschaftskrieg zu führen, der möglichst wirksam die Mittelmächte dauernd zu Krüppeln mache. Die Bedingungen des Friedcnsvcrtragcs seien Temschkand auscrlegt worden mit verhängnisvollen Folgen für die wirtschaftliche Lage der Arbeiter Englands und aller Länder der Welt. Auf derselben Konferenz kün digte der Sekretär des Verbandes der Bergarbeiter Hodges an, daß sich die Bergarbeiter vielleicht den „un vermeidlichen Mächten", die sic umgeben, beugen müßten. Die Bergarbeiter würden aber nicht eher ruhen, als bis sic die Regierung zu Fall gebracht und politisch das erreicht hätten, was sie wirtschaftlich nicht hätten erreichen können. Lvncheur und -ie NaturaMeferNngen. Iktgner Drahtbertcht »er „D r e » » «. N a ch r t ch t e »".) Paris, 22. Juni. Zu dem vor einigen Tagen erfolgten Dementi Lvuchcnrs, das; er keinerlei Aufträge für Naturallieferuugen an Deutschland erteilt habe, erklärt henke „Oeuvre": Diese osftizelle Note dürfe nur in dem Sinne auSgelegt werden, daß Lvnchenr persönlich keinerlei Bestellungen für Rechnung des Ministeriums der befreiten Gebiete gemacht habe. Die in der Note des GarantiekomitccS mitgetciltc Tatsache, das; zwischen dem deutschen Vertreter nnd den Mitgliedern des Komitees in Berlin Verhand lungen über die N a t n r a l l ie f c r u n g c n statt» finden, zeigen, das; die Verhandlungen über diese Lieferun gen krvtz des Dementis von Lvnchenr fortgesetzt werden. Der Kysshäuserbun- an -en Kaiser. Das Telegramm, das am Sonntag von dem Knsshausrr- sest an den Kaiser abgesandt wurde, hat folgenden Wortlaut: Ew. Majestät ermahnten bei der Einiveihinigsscicr des Kysfliäuserdeiikinals die deutsche» Kriegervereine, Ehre und Wohlfahrt stets höher zu stellen als alles irdische Gut. Ehrlich und treu sind wir dem gefolgt. Am Fuße unseres Denkmals geloben heute 2VOVO Vertreter aller Kriegervereine, ihr ganzes Können auch in Zukunft dafür rinzusctzen. Der Vorstand des KyffhäuserbundeS: v. Htndenburg, Ehrenpräsident, ,. Heeringcn, Präsident. Neue Zwischenfälle im Kölz-Prozetz. D r a l, t m c l i> u n g unsrer Berliner Schrtsttcitung Berlin, 22. Juni. Zu Beginn der heutigen Sitzung in» Hölz-Prozeß stellte die Verteidigung den Antrag, mehrere ärztliche Sachverständige darüber zu laden, daß der Gutsbesitzer .sich mir durch Gewehrschüsse, nicht durch Pistolenschüsse getötet worden ist. Ferner den Kriminal- Inspektor Tr. Kopp über die Wertung der Aussagen ber Frau Heß zu vernehmen. Tie beiden aus Magdeburg telegraphisch geladenen Sipo-Beamten, die ebenfalls in die Gefangenschaft der Hülz-Bandc geraten waren, bestätigen im allgemeinen die Angaben ihrer bereits vernommenen Kameraden und schildern ihre Erlebnisse während der Gcfnngenschgft. Insbesondere berichten sie über die schweren Mißhandlungen, die sic zu er dulden hatten. — Angeklagter H ölz: Ich wußte, als vor- gestern beschlossen wurde, eine eintägige Verhandlungs- pause cintreren zu lassen, daß die Zeugen sich untereinander verständigen würden, damit sie sich nicht heute gegenseitig belasten. — Vorsitzender: Tie eintägige Verhandlnugs- pause wurde ans Wunsch des Verteidigers gemacht. Es folgt nun die Beratung über den Antrag der Ver teidigung. Rach deren Abschluß verkündigt der Vorsitzende, das, der Antrag, den Kriminalinspcktor Kopp als Sachver ständigen über die Zeugenaussagen der Frau Heß zu ver nehmen, abgelchnt wurde. — H ö l z: Natürlich, damit der Schwindel nicht herauskommt, Sic Vlutrichter! Ihr Brüder habt ja bloß Angst! — Vorsitzender lin höchster Erregung): Wenn Sie sich nicht endlich vernünftig be» nehmen, lasse ich Sie fesseln! Sie sind ein ganz unverschämter Lümmel! Der Angeklagte Hölz lhöhinsch die -Hand hinhaltend): Tun Sie das! Bestellen Sie -och auch gleich einen Schars-, richter! Die Verteidiger protestieren nun gegen di« Ab^ lehnung ihres Antrages. Der Staatsanwalt bemerkt, es sei nicht angängig, daß ein Kriminalkommissar, ein Organ der Staatsanwaltschaft, als Sachverständiger vernommen werde und gewissermaßen in die Lage komme, über seinen Vorgesetzten, den Staatsanwalt, ein Urteil ab- zngeben. Als das Gericht sich nun nochmals znrückziehen wollte, wurde »'iölz äußerst rabiat und brüllte in de« Saal: Es lebe das revolutionäre Proletariat! Vorsitzen der jmit lauter Stimme, den Angeklagten noch übertöucnd): Halten Sie endlich den Mund! Dem bei der Anklagebank postierten Lchnjzpolizeibeamteii wurde der Auftrag erteilt. Hölz abzu führen. Dieser wollte den sich sträubenden und schimpfenden Angeklagten nach dem Gesängnisgang im Hintergrirnd der Anklagebank drängen. Daraufhin sprangen die Verteidiger von ihren Sitze« aus. Einer von ihnen ries: Jetzt wird er mißhandelt! Jetzt geht eS los! Mit fliegender Robe stürmten sie aufgeregt hinter dem Polizcibeamten her nack dem Gefängnis. Unter all gemeiner Aufregung wurde dann der V e r h a n d l n n gS» jaal gcrä » mt. Es trat eine ciustündige Pause ein. Während dieser soll der Lchteßsachverständigc, Hosbüchscn- niacher Vock, geladen nnd dann in der Ükrhandlung ver nommen werden. lBci RcdaktionSschluß dauerien die Verhandlungen noch fort.) Aushebung -es sächsischen Ausnahme- zustan-es. Berlin, 22. Juni. Der H a u p t a uS s ch u ß des Reichstags begann heute mit den Beratungen über die Nachtrag SetatS für 1021. ReichStagspräsidcnt Löbe gab Kenntnis von dem Beschluß des Acllestenansschusics, wonach zur Erzielung einer ordnungsmäßigen Ekatwirtsckürft die Verhandlungen über den NochtragSctat 1021 möglichst beschleunigt werden sollen und die Erörterung grundsätz licher Fragen bei Durcharbeitung deS Etats Vorbehalten bleiben soll. Der Hauptansschuß stimmte dem im allgemeinen zu. Nur wurde von volkSparteilichcr Seile der Vorbehalt gemacht, daß Punkte, die für die Ausstellung der folgenden Etats der Ausführung bedürfen, eingehender behandelt wer den müßten. Ans eine Anfrage wurde regierungsseitig mit gekeilt. daß die v e ra b s chi ed « t c n M i n i st c r jetzt gemäß Sem Rcichsbcamkengesetz unter Anrechnung ihrer vcnsioiis fähigen Dienstzeit die g e s e tz I i ch e n P e n s i o n s v e z ü g c erhalten. Danach bekommt ein Minister nur dann Pension, wenn er mindestens zwei Jahre Minister gewesen ist oder zehn Jahre im Reichsdienst gestanden hat. Aus eine weitere i!»frage, ob bet der Pensionierung der Minister durchweg nach den Vorschriften des Beamtcngesetzcs verfahren werde oder ob in einzelnen Fällen eine andere Regelung getroffen, insbesondere die Beschäftigungszeit in anderen Bernsen aus oie Dienstzeit ungerechnet sei, wurde entgegnet, daß mit Zu stimmung deS Reichsrats nach Vorschriften dcö Beamten- gejetzeS eine e.nderivcfte BesüMstigungszcit angercchnet werde. Ferner wurde ans Anfrage erklärt, es sei daS Vc streben des Reichspräsidenten nnd des Reichskanzlers, -ie Aufhebung der Ausnahmegerichte möglichst zu- ocschleunigen. Was den Ausnahmezustand anbetresfe, so sei eine bezügliche Verordnung für Sachsen soeben vom Reichspräsidenten gegcngczeichnet worden und wird jetzt ver öffentlicht. Wegen des Ausnahmezustandes an anderen Stellen des Deutschen Reiches nürd augenblicklich von der Regierung mit den Ländern Fühlung genommen. Verhand lungen seien im Gange. Abg. Ernst sUnabh.) machte daraus ansmerksam, daß von der Aushebung des Belagcrungs zustandes nur ein Teil von Sachsen, nicht aber ganz Sachs cp betroffen werde. Das englische Königspaar in Irlan-. London, 22. Juni. Bei der Abreise des britischen KöntgSpaares nach Irland sang eine riesige Menschenmenge ans dem Bahnhofe die Nationalhymne und rief dem KönigS;»aar glückliche Reis« zu. In Belfast sind von Militär und Polizei ganz außerordentlich« Schlitz. Maßnahmen getroffen worden. sW. D. B.)