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Dresdner Nachrichten : 23.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-23
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1885
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Ikvü Ix», 2 Pf. breit. ngenc üuug. o.—. astrubäder Sbäder. io» mit über iia»i»o mit I. Hltt^el. all»«» von »ri. I Schlick. nstviu »SM Lcib- ln bei iorrb., ne,»» krniil- 'stend. it von gcrjtr. 80 Pf. ,7ci<i>»< i» »I« NoLmNi. I Up«. »1 12 «»>. S» »ruitod«. »»>«»,1» d mir a«wochcm,,«u»i» ,ll»r. «a«or. b" iivoiiig« fti-ru- l» Vig Nolcc Em» Iv»»> Ü«U-»u «>,. cktnc Gor-nico k,»«« .sitgo'g» «>««->«»» dcr Ju» !«„, wird n,«> gtgtdcn. «iu«war» L, 2»ic>li°>,»-2>ut»äi« «««»» «r«. ^.».lo^oiooluno durck «ttcluiocie» ,d>l*>>ti>»>»'t»uu« « Lildrn Id P,o. »n>r,a,» oo Monio, od«c nach gell- u«» »'»>«'"« 2ci PI». Jntrroi, «dm»« an: «tnooiocn.Vulcaui von »«»i«»t»tt> N- voglec. »lud. MaN,. / ta»°» >u »«.. goraiidcodaiik, », «üiicr^iariiv. ft>. Oleft-Megd-imro, Horlt-HiOt. B. «irlidlt'cilinrv, L K,c,ncr>Lumdur,. Plolmi-Iei»!». »Ur i!!li>r>»idc ciogcl. Muuuserrr!« j ^ l,i», Äerdii^llchlcU. Tageölatt für Politik, -rleitillLii«. KctMrocMi, MenlimSt, Irmdeilille. Mr»1»r»et,-«tr«tr» l l rUrsi , ü82 Neust.-Dresden. «dann,ment vierleltSdrttch M. 2.tO. ourch dte Po» M. 2,70. - Jnleral« Mortenstr. I» bi« Äachmitt. 3 Uhr. Sonnlog» bi« 12 Mt». An Aruliadi: Vr »lotierg. d nur oilWochcttlogcudi» 0 Ni>r. Stachm. Llc Itvollige Pcnt- ,,»e>ca. o Ltldeii.ld Ptg. »Mn Ein- -eionpl tztii-30 Psg. cktne «liaroniu Mr da, oä -ftlbgigc »richeinen brr Ju- Nraic wird nicht »cgebcn. Au,war< liac 2»tk>i>on».7iutiraac «cgen Vcg. nunielnnd.jaiilun» durch Bltcsmarie» adcr PoilciMiMiuNti 8 Silben Id Pig. Initwi, tu. LUoutag oder noch gen» tauen Peiitttit, AI Pfg. Jnierate «el'Moi an: Annoncen.Bureaur non Hliaienilein u. Vogler, Rud. MoNe« raune u. Lo.. Jnvaiidendant, G, Mttticc-tpsni«, N. nie!-Magdeburg! «arckch .Ue. «. Arndl-Be>1i„Vv7.'' A. Stcinrr Homburg, PIulini-Lcott». Aur tiinUuadc elnaci. Manuicrtpte keine Verdi,idlichkctt. A lK«oI,«>tSn «n »««> r«,el»l»«,, » 3klip8«n u. Crsvaltsn, svRkiv 8KIip8NLlivIn, ^ UochOLtFtDOr io sut»w OoN !w<1 tiuww d»r»6 wit «oUävo Uüä proktitvdsu A l^eä«rss»nni»rsn. s IlruMüi- u»ü 61>«>mli,«tt«ullnvpk«o, L kttltlftreriinek« omptr-KInn ^ N»p««»n !»r »6en, > 1VII»üi'»tr«r»tr. LN», o. biuplitvnntr. 6 »m „tiiiiii iiiMbliiKer kivilbil-IiiÄu" KlirM-MiMleivt, lirillailL öecorirl. Or»»««rt»tra»»»e, 6e8 piriiiti^olivn ^ VI. L»e»>är>««!l. 1iij;>le li kUn«i»ntt ««»» !>« >it»«>N«»n I» i»»»I« v«»11 p 18 i j«»„ t «, i «> n, als Ki'ttikcv. OUrrln»»-, .^1«1 <,!>!«'»'«', 4»Nn - ^ »isrEi n. KInkt«'« itiailmmo. i!<, i k» Nei«kuUz»f«'6(^. Ä» ^ bip«!«!ii»li>ütr 8,tiinuilttstirenütkiitl« »un «clite.m ckvtt. « ^ ^urlüiiriioks tllu'^rtno I^oibli-iton v. or-ilon ^'r.iiv Ldgvxoluvu Nüd rutck LUvvLris Af M li 'No-, vvrLLN'lt. « « ir»i 8,»u »rt üüeit, 4t ^VilitckruMt 8tr. 21 d. ». U sin l'ostplkitr. ^ 8l?, ^2.AbI*'8 ill Mer Dsmljl mMlt 'lik. 20-1. 30. lahrM,. ^usla-r: 40.000 Lrpl.! »»bstchte» ttr be» «. JaN: Nordwind mittlerer Stlrkr, aber trocken. Warmer. ^t'b'"0". ! Dresden. 1885. Tounerstag, 2rZ. Juli. Politisches. Jor feiner Abreise von Ems bat Se. Ma>. der Kaiser noeti eilte tLntscheidung tretrosten, deren Ausfall seit Woche» die politischen vlrcise Deutschlands mit Spannung entgegengeseben haben Er bat, wen» man den übereinstimmenden Meldungen gut unterrichteter Witter Glauben schenken bars. ium Nachsolger des so plötzlict uctichiebenen StattbalterS der Reicheltrnde, dev lieidmarichalts v Atarteufsel, den jetzigen deutschen Botschafter in Paris, Kurilen CKIodwig Hobenlobe-Schiliingssürsl ernannt Die Wabl unter den lur daS verantwortungsrciche Amt vorgeschlagencn Candidaten. welch, sämmllich vor;ügliche ^ualibcalionen tür dasselbe belasten, mag dem mit strenger Gewilscnbcistigleit prüfenden Monarchen nicht leickt gefallen sein, andercrseiis eriorderlen es aber die Bcrbältniffe in den Neichslanden.dah derStattbalterpoiten nicht lange unbesetzt bliebe. So ist denn die Enlscheidtina gelassen, nno sie ist als eine glückliche su beseichiien. Seit le>7t. wo FürstHohenlobe an Stelle deS Grate» Harri, .'lrnim den iranzöslschen Bot-chasterpotten übernabm, und schon vorbei a!S bayeriicher StaatSminisler. l,at er bewiesen, dass er, an welche!» Platze er auch siebe, den schwierigilen Berbältnissen gewachsen ist Mt bewunderungswürdigem Takte bat er es »e,rta»chn. sich wübreud seiner II silbrigen Wirtsamkeit als Polschasier, den inneren Be'bältnisien der sraittöslschen Republik gegcmieer vollständig »eut»al zu halten, so bast er nach jedem Wechsel in der sianzösischen Regierung, deren er weit Uber ein Dutzend erlebt bat, ausS Neue in enge Jüblung mit der Regierung lietc» kannte. Er war verivbnlich, wo c6 am Platze war und gern tz.t-il, über unbedeulende Mitzverstäiiditiste binweg zu sehen, doch -cigte er sich auch als Mann, der zu iwponiicn ivuhte und in seinem Auttieicn zu docunientiren verstand, daß er der Repräsentant des n der Welirolitik Ausschlag gebenden Reiches war. So batle er 'ich durch sein Austrete,, bei alle» mabgel enden Politikern eine iwcraus angesehene Steilung erworben. Dabri bat er Gelegenbeit g.badl, den sranzosiichcn Polkecharakter oiisg Eingehendste zu studiren, und diese Erfahrungen werden ihm in seiner neuen Stellung sicher von grostci» Nutzen sein. AIS weitstchirger Politiker zeigte sick Fm» Hobenloue. als er im Sommer 181 ist eine Note ergeben lieh, welche alle Eabinette elnlnd, bei Zeiten Porbeugungsmayrrgeln zu ergre len, um den für jedes unabhängige Slaatsive,en bedrohlichen Al'lolutiSmus der Curie, wie er durch das geplante Unielilharkrits- Daguia geschasim und besiegelt werden sollte, vorsichtig liintanzu- !,a>te» - eine Warnung, die freilich zu wenig beachtet wurde. Wäb» »cnd seiner kurzen parlamentarischen Tbätigkeit im Reichstage gehörte F'nil Hobcnlohe der sreikonservativen Paitei an. Sa sehr man aus der ganien bisherigen politischen Wirksamkeit und len persönlichen vortrefflichen Charaktercigcmckiasten dev neuen Statthalters wlgern darf, dah seine Berufung ein Segen für die Reicheiande sein werde, wird dieselbe deck» vieltach aui Widerspruch »ofiin. Da lind es ln erster Linie die Anloitomislen, welche durch eine Berufung in ihren Hostnungen getäuscht worden sind Sie wünschten, das, der neue Statthalter aus der kaiserlichen Familie emnommen werde und in der Lage sei» Neptäsentalionvauegaben ui machen, um in Siraßburg zur vebung der Geweihe deizutragcn. Fhier letzten Anlordcrunz würde Fürst Hohenlohe weuigsteni bis >u einem gemistcn Giade gerecht werden können. Dass aber die wetteren Foioeiungcn der Autonomsten, die Bcsugnistc des Landes- aus'chusses erweitert und einen Elsässer im Ministerium zu sehen, «ur lie nächste Zeit Aussicht au» Ersüllung hätten, darf man aus lvr E> »ennung des neuen Statthalters kaum schlichen; dock» wäre jede Vermutlmng über ein Aenbcrn oder Beibehalten des tt»,gen SnstcmS versrüht. Fürst Hoheniobe weilt übrigens gegen wärtig in P-uzi» beim Kanzler, und liier wird sicher die Enischci- ba»g dorülcr getrogen werden Mit Mißtrauen wird die Ernen nung des Fürste» Hobenlobe z„n> Statthalter sicher von der ulira- nwntanen Partei in den Reichslanden betrachtet weide». Dieter atll der Fürst seit seinem Amlreten im Fahre l80S als SiaalS- lailiolik. »nd lieber als ein solcher ist ihnen ein strenggläubiger Woteslaiil. wie es der verstorbene Statthalter gewesen, der den Aiiwrüchcn der klc.ikalcn Pcntei gegenüber vicliach sehr »ackgiebig gewesen ist. Was die oeliticben Beamten anlangt, so werden sie wobl mit dem neuen Statthalter zufrieden sein können, da derselbe die Grundlagen seiner PcrwaltungStbäligfeit im preuhückcn Staats dienst gelegt bat. Fürst Hobenlokc ist übrigens erst 00 Fabre alt. Mit Bedauern wird man sein Fortgehen i» Paris empfinden, wo er sich, wie erwähnt, einer grogcn Beliebtheit erfreute. Als sein Nachfolger für de» Pariser Botsckastcrposten wird der jetzige Bot schafter in Petersburg. Gras Schweimtz genannt. Frankreich befindet sich gegenwärtig mitten in der Wabl- Camvagne. Alle Parteien haben ihre Programme ausgestellt und »gitiren mit allen anständigen und unanständige» Mitteln in Wort und Schritt für die Wahlen, deren Dermin noch nick» einmal festgesetzt ist. Besonders rührig zeigen sich diesmal wiederum die Radikalen, deren Führer Elcmcneca» mit einem großen General stabe von Anhängern die Provinz bereist. Am Sonntag hat er in Bordeaux eine Wahlrede gehalten, die gegenwärtig den französischen Blältein Stofi zu vielfachen Erörterungen gicbt. Die Opportunisten sind dabei, wie es sich envarten ließ, sehr schlecht weggrtommen. Fn Paris selbst geben die Äammerdebotten vor sehr dünn besetzten Bänken vor sich, da sich zahlreiche Dcvutirtc ln der Provinz be finden. um für ihre Wiedcnvabl zu agitiren. Es ist ein elgen- MmIichcS Ding um die Stellung eines sranzöfische» Devulirten, die von der „Frank». Ztg." einmal recht trefflich charaktenstrt wurde. Er kennt seinen Wablbcziik genau, weiß, wem er seine Wulst verdankt und wein er zu scknicichcln hat, wenn er wieder gewählt sei» will. Der Wühler selbst findet sich leicht in diese Rolle; er kennt seine» Tevnttrte», er wcip, was dieser ikm schuldig ist und läßt sich seine fernere Unierstütztmg gut bezahlen Pirl- leicbt nicht mit baaiem Gelde, aber hier mit einer Stelle, dort mit einer Coneesslon. jetzt mit einem staatlichen Arbeitsanttrog, dann mit einem Ebrciiaint. einem Titel, einem rotben Bändchen inS Knopfloch. ES ist nackte Tbatjachc, daß manche Wähler ihren Deoutirtcn in Paris sogar benützen wie einen Kommissionär; bianchen sie einen neuen Ronian. Spitzen für die Gattin, srttche Fiiche für die Küche u. dgl., so wenden sie sich »»gescheut an ihren Deoutirten. daß er eS ihnen besorg« Und er thut eS. denn er will wicdcrgewählt sein, dann sorgt der Bezirksdevutirte auch »ur sich selbst, itu tem« Familie, für seine Freunde. Fe weniger er seine schweren Pflichten kennt und ihnen nachkommt, desto ergiebiger nützt er seine Reckte auS. Bon seiner Stimme hängt es ab, ob dieses Ministerium am Ruder bleibt und ob jener Minister >ä»t, und diese Stimme wird nun in der unversckämtcsle» Wene ver- wertbet. Es giebt TevarleinentS und Arrondissements, wo incht der Präsekt und der SonSpräsckt regieren, sondern der Depustrle; dieser ist eS. der Siellen oergicbt, Gratifikalionen veitheiil und zu Be förderungen hilft; oft sind die Präfekten selbst nur Kreaturen >» der .'oand ver Dcvutilten Durch die Listenwahl werden sich diese 'Bklbältmsse vielleicht etwas andern, und die Tevutirten werben vor Allem daraus sehen müssen, sich mit de» Parteileitung gut zu ertragen weil diese die Kairdidatenlisten auszustellen hat. -iriikstr Telegramme ver „T^eSvuer Nachr." vom 22. Juli Berlin Ter Aufenthalt des Kai,ers in Gastein wird nn- aeiabr 3 Wochen datier». — Die Kaiserin bcaiebt sich Ende dieser Woche nach Homburg z» längerem Aufenthalte. — DaS ..Elsässer Journal" Organ der frühem autonuniislen Partei, glaubt, daß die Ernennung des Botschafters Fürsten Hohenlohe's zum Statt halter von der Bevölkerung Elsaß Lothringens mit Swnpathie aus genommen iverde» wird. — Z» Giumen der Errichtung wissen schaftlicher lind komme,ziellcr Stationen im niederen Bcnuö-Gebiet. welche vom deutichen .»kolonialvereni proiektirt iverde», haben sich mehrere Handelskammern mit recht bedeutenden Beträgen beiheistgt. Ten Meldungen einiger Blätter zufolge fleht >ur Preußen eine Verordnung bevor, betressend eine lEngnete iur die SvnnIagStnbe, wobei eine Bermgiing der Arbeiter vorgesehen ist. — TaS in Berlin von einem Ehvlerasall verbreitete Gerücht stt miviern nnbegriindet, als cS sich nur »in einen Fall von Cholera uovtru« handelt, woran gestem eine alte Waichstan gestorben ist. Köln. Ter Köln. Zig ivirdoisizivS aus Berlin gemeldet, daß das Erstaiinen der russischen Presse über die neneste» Bennrnhignngcn durch die englische Presse nicht gereclu-ertigt »i, daTuivvenzistaimnen ziehnngen am Ziitficar wirklich >:atrgciiinde» Hai'.» Tic Be unruhigungen werden sich in niiregelinäßigeii Zwischenräumen wirdctiioleii, bis ein vollständiges Einversiändniß zwischen stiußland s,g-^ Architekt Haltenho, und England erfolgt ist.^ Tastelbe ist zwar nicht baldicht, doch s grisietter Rede jener Helden, d! trrbrine mi»gcslellten Musikkapelle in das Eenirum dcs stir dre Bo sucher abgeiperrten FreiübungSplatzeS em. Bald losten sich die Reihen ans zu mannigrack-.-n Figuren, ein flammendes Herz, ei» Anker wurden iormirl und im raschen Tempo wechieltcn nun die von den Fcnerlinien fixieren Bilder. So komplizwt waren die einzelnen Figuren und »o rasch die Auieinandersolge derselben, daß der weite Platz einem Kaleidoskope glich. Au» S Lebhafteste wurde von Seilen der Zuschauer applaudirk, als die Fackelträger, zu zwc> Abtheiluugen sorinirt. m geö»'uctcn Achlerreshen einen Gegenzug veranstalteten Ten Schluß deS ersten Tbeils bildete die Formirnng der Tnrnerewblcme, eines vierfachen l' s. Tann schlosscir sich wiederum die Reihen, um sich kurz daraus zu den veAchiedenarstgsten Krcis»onnalionen aus-'.ilö'en. So bildeten sich vier große Kreise, die sich dann in acht kleinere lheüten. bis die Bewegungen endlich ^ zur Bildung von zwei 6 führten (Georg» und Götzb Gleichzeitig ' wurden aus der Boriumerlribüne die Büsten der beiden Fubilare. von Rothsener betenchlet sichtbar, während die Fackelträger daS Bundeslicd ausliininten: „Reichet Euch die Hand zum Bunde" Wieder löste sich dann diese Formation und im Trablans wurden noch einige Figuren beschrieben, bis die Fackelträger in einem ein zigen mächtigen Kreis den weite» Platz umipanntc». Ans ein gegebenes Zeichen flogen, von kräftiger Turnerhaud geschleudert, die Fackel» m weitem Bogen. Raketen gleich, in die Lust nno wenige Minuten später lag der Platz wieder in tiefster Finstcmiß. Während deS interessaiiien Schauspieles waren die Znschanerkribüiieu dicht besetzt und rings um den Freiubungsplatz herum stand das Publikum Kops an Kops. Gar Mancher wird von den Fackelträgern kaum etwas anderes bemerkt haben. alS den unangenehmen Qualm, der sich nach der Festhalte zu wälzle, und drollig war cs oft anzu- seben, was für Anstrengungen gewacht wurden, um wenigstens einen Blick aui das Schnuwicl wenen zu können. Das probateste Fm Nebligen glich Physiognomie der vorherigen . „ Wogen der Fesistimmnng innner höher und höher, krallig angeregt durch die kreislichen, patrio tische!- Westen, welche die Trc»klei'sche Kapelle intonirle. Ta be- die Tribüne und gedachte in be- die 1870 Teutichland von Sieg zu »as > Auskunstsmiltel war noch das Schullerieilen. stu! das Feld des FestpkatzeS genau der Phnsiogm ß"- Abende In der Fellhalle gingen die Woge, -... - ,— Ml , outti j aeiftc'ner "Mo schließlich zu erbosten. Ten Ve-dächtigungeu raststcher Zeltriiigen acsühri. in erster Lime gegen die deutsche Polstik, sie arbeite aui Krieg hin, siebt Tentich- " ° lands großes Zmeresse an der Erhaltung des Friedens »nd seine in gebildeten politischen Kreise» imbczweiiclte Friedensliebe gegenüber. Frankfurt a. M. Die Franks. Ztg. meldet: Bei der lscutigen. uutcr äußerst zcchlreicher Betheiligung von Parteigenosse». . . . . stattgehaksten Beerdigung des Sozialdemokraten Hiller erklärte, i Ersterer verlas dasselbe und unler laulen ZttstiiumungSrusen ivurde als Lcyenveckcr von Main: bei Ricderlegimg eines Krames eine Rede !eS von der Bersammlniig iankliouirt. Zur Hebung der Fcslslim- lialtcn wollte, der Polizeikommissar die Bersammlniig kür ausgelöst, s mnng trug es nicht wenig bei, daß ein hiesiger, noch nickst allzu aber der Berdicnske, die sich Fürst Bismarck alS Begründer des Reicks erworben hat. Donnernd! dnrchbranste das ans den Kanzler ausgebrachte Hoch die mächtige ! Halle. Telegramm l Telegramm! wurde von allen Seiten stürinnch verlangt, schnell hatten unterdeß die Herren Baumeister Hartwig , und Evcwiler Tr. Kaiser den Wortlaut eines solchen sormnlirt, Nach einer dreimaligen Aiissordernng, auseinander zu gehen, zogen die Schutzleute blank und hieben aus die Menge ein, wobei gegen 00 verwundet wurden. Wien. Kaiser Willwlin fuhr gestern unter strömendem Regen in Gastrin ein und bemerkte: Ick betrachte diesen Rege» als ein gutes Omen, wir brauchen ihn bencr ohnedies. Zum Statthalter Grat Tbum bemerkte er, im Frühjahr habe er sich sehr unwohl ge fühlt. jetzt sei ihm viel wohin und er Höste von on Gosteincr Kur denselben günstigen Envlg wie »rühcr. Paris. Rach Elemcneeau ist je letzt Manifeste der gemäßigten Revublstaner beivvrgctrctcu. Tastelbe will keine kommunale Autonomie stir Paris. Ausrcchterholtnng des Coneordals, sowie Gesetze über UnsaÜvcisichclung und Krankcn- und Uiitnslützungskasse» stil Arbeiter. Warschau. Ans Kostrow Wolga gehr die telegraphische Nacknicht ein. daß in mehreren Kreise» des dortigen Gouvrnemcms die sibirische Pest ansgebrochen ist. Tie Regierung tristst ulistassendc Vorsichtsmaßregeln. Berliner Börse. Bon auswärts lagen feste Meldungen vor. I» Paris war ein lebhaftes Geschält in egnpistchcii Welchen. Hier ervssnete die Böcke fest aber ruhig und schloß nach mehrfachen -Lchwankuitzzen fest. Spekulative Bauten emilnen geringe Erhö hungen , Eisenbahnen waren anfangs abgeschmackt, später fester. Bergwerke waren vernachlässigt, fremde Renten anzieliend, besonders Russen. Im Kassaveikehre waren Banken »eit. Bahnen schwächer, Bergwerke nachlassend. Fndnstrien rupig. osterr. Prioritäten be hauptet. In 3prvz. stichs Renten tanden größere Umsätze statt. PrivcstdiSkoist Tb«. s»,»rs»»i , L. Juli. c?rk»i> LN»,. Sla,l»i,»bn —. L,«. »ar»«» III»,. «,lt»i-r —. ««>,. «»roc U»,ar. «»Idrrnte —. »-»«»«rdbalio l»S rieconl» v«i. Sli» « ik - . 22. guii. <r»»il 28«L<». Siaaisdahn —. i!i>mda>»e» —. »t«r»«eft»ahn —. B!ari««ic» —. l!re»ii —. Un«ar. «tiold W,22. Sieotni —. «klcroir«. « - ei « . 22. Juli. Lckiiuh. «euie 8ick». Loleiiik NOgV. zzialieuer ».17. Staatedxdu M7^0. Lomharvrn I78.7L, do. Priorliätcu —. Spautrr b8,I!z, v«ir. «oldrentr —» ckginacr 222.00. ctlomaurn 220,00. Ruhig. it,»»,». 22. Jul«, «»em. II Uhr lOMi». S-nsols tv" ,ü. ISTZrr Stuilr» S2 >,. J««lir»«r »«'!,. ISxmdardr» II. TOricn 18' .. «proc. su«I>. OiMkrikancr IL>' ». «»rvk. Uugir. G»I»rr«,e 80. Lrsirrr. «oldrcnir 88-,. Lreuh. ckmilols I02'g. »gvvirr O«' .. Oitimiaotiauk iO" Suri-2>kit«n 82'/,. — Stimmung: -»eiicr: Helft. » e « « la » , 22. Jul«. «mH» i«»>rridem-rr«,. Spiritus »r. >00 klirr iS» Pr»r. »r. Juli dlugn» <2,20, Pr. Allgusi-Scvibr. -i2,:V. Pr. Lkptrmtcr-Qrtpr. <2M. Wrisr» pr. Juli >87. Noggrn Pr. Juti 2Iugu!l 112.00, pr. Tiugnft. Seplrmbcr 111.00. pr. He»»rm»er-Qr»«»«r i18.> 0. Rlihöl loco pr. Juli-Tiuguft InM. »r. Scpirmbrr - Ortodrr «8,50, ipciodrr - November—. ZluI uwtaploö. - Writrr: »üdl. S « « ««iu . 22. Juli, Naih«. i Uhr. ttSetreidemarkt, Wrizn, unurrändcri. l»k» >82,00-itNx>0, pr.Jult-Auguft >87gio, pr. Seplrmbcr-Lrtoher >802,0. Noooen unverändcri, loco 138,00-111,00, pr. Juli. eiuftult 110,00, pr. Septrmhrr-Vrtoder 118.00. ftiüvoi itill, vr. Juli 17.70, pr. Skptembrr - Qciobrr 17,70. Spiritus fest, loe» LPOO, pr. Juli August 12,1o, pr. Nuguft-Scptrmdrr 12210, pr. Lep- lember-Octotrr «Zgh>. Prlrolrum loco 7^0. r » » » » u . 22. Juli. Otetrrid« ruhig, ordinorcr Hatrr ', S-0 Ihrurrr. Uehrlgr« steil» — Wr'irr: Helft. Lokaltö «lid LächsiichrS. — Ein Mitglied der Adelssamille von Mctzsch. von welcher;. Z. Herren im Hot . Civil- und Militärdienst stehen, der Vorstand der Kgl. Baiiverwnltcrei Dresden ll (Landbezirtt Herr Earl Erwin von Metzsch. verstarb nach längerem Leiden am vergangenen Sonnabend, fern von der Hemiath, „n Achgnthal in Tirol, wo er Gciirstmg suchte. Der Verschiedene, von 1663 ins 1871 alb L'si.ckcr aktiv in der Armee. Kat seiner Neigung folgend sodann in den Verwaltungsdienst über. " Für die Besucher des Fest Platzes bildete ani vorgestrigen Abend den Höhepunkt des festlichen Treibens der von E Dresdner 2lirneni unter Leitung des Herr» Oberlehrer Richard Richter anS- getntirte a ckelrcigen. Diese „feurige" .Huldigung galt den tur nerischen Gasten rm Allgemeinen, speziell aber de» beiden Tuuier- nibckaren Georg» und Götz. Punkt st Uhr ruckte der imposante Zug m Achterreihe» unter den Klängen einer vor der Vorturner- lang ernannter Stadkatb mächtig gcstikulirend von der Rednertck Hüne aus den Taktstock schwang. „Schade", hieß es, „daß Manns- spldt'S Rach'olgcr schon ernannt :st!" Zur Charakleristning der Stimiiinng sei noch folgende kleine Szene elwähilt: Ein fremder, blailliemntzter Turner fiel einem dentick en Tumer um den Hals, ihm einige Worte in seiner Muttersprache zuruscnd: „Grüß Ti Gott! I bin a Bayer, i kann Ti aber nit versteh»!" erwiedcrte der also Umhalste und die Freundschaft nar geschlossen. — Bei rauhem, nnsreiiiidlichc» Wetter »eisten sich gestern Vor- a,icl> Ribot mit einem ! mittag die Kindei Tresdner Volks- und Privatichiilen unter Leitung ->5 — S,w "7" ihrer Lehrer und Lchrerinnen in Bewegung, um im festlichen Kleide, mit bunter Schärpe und grünem Kranz geschmückt, den Tnrnicsl platz zu erreichen, wo allerhand Jugend viele geübt werden sollten. Allgemein befremdete daS Fehlen jeder An von Musik, die den Zug der fröhlichen Kinderichaar ungemein belebt haben würde. So mußten Gesänge einigermaßen die fehlende Musik ersetzen. Nebu 3000 Kinder mackchirten wie stramme Turner von der Kgl. Turn balle auS nach dem Fcstplatze. Daselbst anackonnncn. bildeten sic zwei große Ablhcilungen. In der einen leitete Herr Obrrlcbre Nctzsch in st8 Svielabtbeilungen lt6 vom Gemeinnützigen Verein. 2 vom Ncnslädlcr Turnvereins UM Mädchen, während in der an deren die .Herren Lehrer Kollbeck und Knösel 5R0 Knaben der > und 2. Klasse, 200 Knaben des TunwereinS Neu- und Antonstavi und über 500 Schüler der 3. und 1. Klassen lolimiandirlen. Die Kinder waren aber im Nu wie umgewandclt, als die Amerikaner mit ihren Gasten, das Gärtiier'schc Musikkoips an der Spitze, ans dem Konzert vom Kgl. Belvedere kommend, über den Festplatz zogen Tie Musik 'wurde schleimigst von den Herren Leitern der Jugend- Wiele otkupa! und nun de üblen muntere Westen die Kinderichaar Zunächst zeigten die Mädchen in einigen M verschiedene» Spiele» ihre Geschicklichkeit. Die große Ordnung, die hierbei zu Tage Kai. war zniii guten Theil der Opserircudigkeit und der Begeisterung der Spiellcilerinnr» zu verdanken. Betressende Leiterinne» reku tirten sich ans Mitgliedern deS TuriilehrcckiinenverciiiS, Scnstna ristinnen und Frenndimicn der Letzteren. Von den Mädchenspiclen tanden „das e-chisi", „die Waschsran". „3 Kränze" die „Dritte abschlaacn", Restcntreiben und Reifenwecken besonderen Anklang. Bei dem erstgenannten Spiel wird durch eine Schnüre die Form eines SehisseS gebildet. In der Bütte befinden sich zwei Stabe nstl Sprimgbret. am dem der Kapitän mit Fahne steht. Das Ganze setzt sich mit munterem Gesänge: „Die Töne sind da- Wasser, seht wie ruhig das Wasser geht" in schaukelnde Bewegung I» der jetzigen Form ist dieses Spiel vvn Herrn Oberlehrer Netzsch bearbeitet worden. Tie übrigen Ingendspiele stammten größten tbeilS ans der Glitmnih'ichen wamiiilnng. Im Gegensätze zu den E vielen der Knaben, zeigt es sich bei den Mädchenspielcn, daß letz tere am liebsten mit Ge'ang exerzirt werden. Wenn sich dir Mutter der lustigen Kinder oft mitten hinein m die Spiele stellten, wodurch den Herren Ordnern die Albest bedeutend erschwert wurde, so war dieser Ilmstand allein au» Rechnung der mütterlichen Lieb' und Freude zu letzen, denn stolz blickten die Mütter dem frohen Treiben am einem Platze zu. wo kurz zuvor Tnnicr ans Deutsch land und fernen Landen gekämpst ha!.cm Nach dem Gesänge de: Lieder „Gott sei mit dir, mein Sen stenland" und „Dentichlanb. Tentschlaiid über Alles" wurden die ß'ädchc» in die Festhalte ge fuhrt, wo sie hocheckreut die anwoenden Turner mit lauten „Gut Heil »nd Hochrecken" begrüßten. Ans diese Weise wurde es einer jeden der kleinen Turnerinnen ermöglicht, die herrliche Fest Halle in Augenschein zu nehmen. V orher hatten die Knasten, du nach den Mädcheistpielen zu einstündizer Ucbung zrisammenknte», die Festhalte in derselbe» W ise dcsichi'igk. Von den Knabempielen wurden mit Vorliebe „Katze und Maus", „Jakob, wo bist du", „Plnmlnäck geht bemm". Wettlcnck and Ballspiel geübt. Diese Festspiele fanden überall den unaetheckten Bestall der schaulustigen Menge, namentlich der fremden Turner. In der letzten Zeit haben diese L,p>elc mehr und mehr Anklang gesunden. Denn während sie s. Z mit M« Kindem begonnen wurden, zählten sie am 25. Jum bereits l8i9 THeilnehmer. Die Spiele Verliesen ohne jeden Un fall. Selten wird der munteren Schnlingend das Mittagsbrod st gut geschmeckt Hatzen als nach den ges'ngca appetttstäikcnden Be wegungsspielen»
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