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llgMatl und Anzeiger (-ldMitl mö AHki-ll». Montag, SS. Seppember 1W5, ateudS L8 Zehr« SSS 30—60 Prozent der Motten erkrankt seien. Tie Rüben, Wohnung, erstes Frühstück und Mittagessen beträgt wöchenl — DaS Berliner Residenz.Ensemble hattel — Von R. FrrtzscheS Kursbuch für So auch gestern wieder einen guten Erfolg. Sowohl die Nach. I Mitteldeutschland, Böhmen und Schlesien mittag- als auch die Abendvorstellung waren zahlreich be sucht. Die Aufführungen erfolgten wieder in der bereits bekannten vortrefflichen Weise. DaS Mosersche Lustspiel: „Der Salontproler" unterhielt in der Abendvorstellung die Besucher in angenehmster Weise und brachte den Darstellern, die ihre Rollen mit vielem Geschick und vollem Erfolg durchführten, lebhaften Beifall. — Auf die heute und mor gen im Hotel Höpfner stattfindenden Vorstellungen, in welchen auch ein Ballet-Ensemble auftritt, sei noch beson ders aufmerksam gemacht. — Das Kaiserpanorama, daS gestern erstmalig geöffnet war, hatte sich recht guten Besuchs zu erfreuen und eS fanden die Darbietungen durchgängig beifälligste Beurteilung. Prächtige Städte- und Landschaftsbilder in treffender, naturwahrer Darstellung entrollen sich vor dem Auge und werden dem, der die Gegend kennt — eS werden diese Woche bekanntlich die Salzburger Alpen von Ischl über Salzburg bis Zell am See vorgefllhrt — eine ange nehme Erinnerung an daS gesehene Schöne sein, den Dielen aber, denen eS nicht vergönnt ist, die herrlichen Gegenden zu bereisen, ist Gelegenheit geboten, dieselben in prächtigen, plastischen Bildern kennen zu lernen. Jedenfalls kann ein Besuch deS Panoramas bestens empfohlen werden. — Gestern vormittag kehrten unter klingendem Spiel nun, nach 4 wöchiger Abwesenheit, auch unsere beiden Artillerie-Regimenter Nr. 32 und 68 hierher in ihre Gar nison zurück. — Ter Landeskuüurrat veröffentlicht folgende allge meine Uebersicht über den Saatenstand' im Kö nigreiche Sachsen: Tie'Witterung war während der Be- richitszeit — Mitte August bis Mitte September — wieder sehr unbeständig. Tie Mehrzahl der Tage war trübe und regnerisch. Nur der 22-, 23., 25. und 26. August und der 6. und 9- September waren heiter, warm und in allen Teilen des Landes vollständig regenfrei. Tie Erntearbeiten haben sich infolge der ungünstigen Witterung sehr ver zögert, sodaß Mitte September noch nicht sämtliches Ge treide eingeerntet war/ Tie Früchtie sind vielfach feucht Und ausgewachsen in die Scheunen gekommen. Bon dem sehr reichlichen Grumimet ist erst ein Teil mit großen Schwierigkeiten und meist in minderwertiger Beschaffen heit eingebracht worden. Der Raps- ist gut äufgegangen- Tie Kartoffeln leiden sehr unter der Nässe; das' Kraut ist meist vorzeitig abgestorben! und die Knollen" faulen be sonders in Niederungen lind auf schweren Böden stark. Namentlich sind die frühen und feineren Sorten erkrankt, während die Spätkartoffeln weniger kranke Knollen auf- weisen, von einigen Berichterstattern wird angegeben, daß H»s Messer Tageblatt «scheint HS« Lag abend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlich« vezngSprri» bei Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mart öv Pfg-, durch unsere Trist« hch Hau» I Mark 6S Pßp, bei Abholung an» Schalt« der katseri. Postanstaltrn 1 Mart SS Psg, durch dm Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Pst. Auch «ouattabormement» werden »nisten AmiiPm für di« «mm« de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr oh« Gewähr. K«L «» v«dst vm Lau,«, A Mntmltch in Mesa. — Sichch«t»s«»r «oethesiraße VA - M di. Redeckttm vermtwoetSch: Hemm«, «chmid» in Mesa ltch 3 Mk. 70 Pfg. Bei täglicher Bezahlung 70 Pfg. pro Tag. Die Stellenvermittelung erfolgt für Dienstmädchen kostenlos und kann auch von solchen Mädchen benutzt wer- den, die nicht im Heim wohnhaft sind. Eltern, Vormün dern und Herrschaften sei die segensreiche Einrichtung dcS Vereins „VolkSwohl" hierdurch bestens empfohlen. — Wochenspielplan der Dresdner Hoftheater. Opern haus: Dienstag: Der Barbier von Sevilla. Mittwoch: Die neugierigen Frauen. Donnerstag: Götterdämmerung. Freitag: Die Zauberflöte. Sonnabend: Hoffmanns Er zählungen. Sonntag: Die neugierigen Frauen. Montag: Die Meistersinger von Nürnberg. Schauspielhaus: Dienstag: Nathan der Weise. Mittwoch: Die wilde Jagd. Donnerstag: Don Carlos. Freitag: Zriny. Sonnabend: Elga. Sonntag: Der Kaufmann von Venedig. Montag: Agnes Bernauer. ** Gröba, 24. September. An diesem letzten Sep tembersonntage fand ein für unsere Gemeinde bedeutsamer Akt in der Kirche statt. Herr Pfarrer Burkhardt wurde in sein Amt durch Herrn Superintendent Pache aus Großenhain eingewiesen. Daß die Gemeindemitglieder sich der Bedeutung dieses Aktes bewußt waren, zeigte daS dicht gefüllte Gotteshaus. Die große Zahl der Kirchenbesucher bewies aber auch, daß man hier reges Interesse an den kirchlichen Angelegenheiten nimmt und daß doch ein guter evangelischer Geist noch unter der Anwohnerschaft lebt. AuS der Bewohnerschaft heraus war auch da« Innere der Kirche sinnig geschmückt worden, sodaß den Besucher noch mehr wie sonst schon beim Betreten eine weihevolle Stim mung erfaßte. Auf dem Altarplatze hatten neben der Patronatsherrschaft die Herren des Kirchenvorstandes, des Gemeinderates und des Schulvorstandes rc. Platz genommen. Den Altardienst verrichtete Herr Pastor Worm. Seiner Einweisungsrede legte der Herr Superintendent daS fünfte Kapitel im Epheserbrief zu Grunde. Nach einleitender Rede stellte der Herr Superintendent der Gemeinde den neuen Pfarrer vor, Herr Pastor Worm verlas den Lebenslauf des Einzuweisenden und Herr von Altrock überreichte die Vokationsurkunde. In der bedeutsamen Rede des Herrn Superintendent, die goldene Worte enthielt, rief dieser dem. neuen Pfarrer zu: „Sieh zu, wie du vorsichtiglich wan delst, nicht als ein Unweiser, sondern als ein Weiser; kaufe die Zeit aus, denn es ist böse Zeit". Nachdem Herr Pfarrer Burkhardt mit Ja und Handschlag gelobt, treu seines Amte« zu walten, empfing er den Segen. Gesang des Kirchen- choreS eines von Herrn Edwin Plasnick hier verfaßten BegrüßungSliedeS leitete hinüber zu der Antrittspredigt des Eingewiesenen, welcher über Philipper 3, 12—16: „Nicht daß ichS schon ergriffen hätte, ich jage ihm aber nach rc." predigte. Einleitend brachte Herr Pfarrer Burkhardt seinen Dank allen Beteiligten zum Ausdruck und führte seinen Text dahin durch: Die Gemeinde werde eins mit ihrem Pfarrer 1. in dem Grund und Ziel ihres Bundes, 2. in der rechten Gesinnung, 3. in dem freudigen Vorwärtsstreben. Mit Gebet und Segen schloß in der üblichen Weise die Feier. Möge das Wirken unseres neuen Pfarrers allezeit ein reichgesegnetes sein. Das walte Gott! Der Text des oben erwähnten vegrüßungs liedeS lautet: Sei willkommen, treuer Hirt, Sieh, wir grüßen dich mit Freuden, Der nun Gotte« Diener wird Bei uns nach den bangen Zeiten. Mach uns stark und fest im Herrn Und wir folgen dir so gern. Lehre uns Gerechtigkeit, Stärk' uns in der Bruderliebe, Hilf du, daß sich allezeit Jeder recht von Herzen übe Seinem Jesu« nachzugchn Ihn als Vorbild anzusehn. Künde uns das Wort deS Licht«, Hilf, daß wir den Henn erkennen Und am Tage de« Gerichts Hoffnungsfreudig treten können Bor den hohen GotteSthron Zu empfangen Gnadenlohn. Großer Gott, wir bitten heut, Sprich dazu dein heilig Amen, Stärk ihn, daß er allezeit Lehr' in deinem reinen Namen. Hilf ihm, gieb ihm Kraft, Geduld, Bleib bei un« mit deiner Huld! versprechen einen reichlichen Ertrag. Vvn den Zuckerrüben wird infolge Mangels^»» Wärme und Sonnenschein wäh rend der EntwicklungjsUeitskein hoher Zuckergehalt erwartet. Ter Stoppelklee hat sich km allgemeinen vorzüglich ent wickelt. Er gibt bereits in diesem Jahre einen reichlichen Ertrag. Vielfach ist der Stvppelklee zur Heubereitung ge mäht worden, der unbeWndigeN Witterung wegen konnte aber noch wenig ein gebracht werden. Auch das übrige Herbstfuttter hat sich gut entwickelt. Tie Wiesen geben zum Teil einen dritten Schnitt^inindestensi aber nach Aberntung deS Grummets noch eine gute Weide. Tie Ackerbestellung gestaltet sich wegen zlu großer Nässe und infolge vielen Unkrautes meist schwierig. Vvn Pflanzenschädigern treten in einigen Bezirken die Mäuse wieder zahlreich auf, sodaß sich dort Vertilgungsmaßnahmen notwendig machen. Von zwei Berichterstattern wird über Engerlingssraß geklagt und in einem Falle wird das Vorkommen des Hamsters erwähnt. — Tas Kriegsministerium beabsichtigt in die sem Herbst volljährige Pferde als, Kavallerie-Remonten ankaufen zu lassen und zwar ausnahmsweise auch vom Händler. RemvnteMärkte finden statt: Montag den 2- Ok tober 11 Uhr vormihtagZs in Bautzen auf dem Platze vor dem Dchützenhause,^ Dienstag den 3. Oktober 9 Uhr vormittags in Dresden auf dem Maunplatze, Mittwoch den 4. Oktober 10 Uhrvormtttags in Chemnitz auf dem Neustädter Markt, Tvnhierstag den 5. Oktober 9 Uhr vor mittags in Leipzig auf dem vormaligen Gvhliser Exer- r^Srmmn-Adresst. FernfprrchjtrL .Tageblatt-, «r d« König!. AmtShauptmannschaft Großenhain, des, König!. Amtsgerichts «nd lies StadtrathS zu Rief«. Oertltches und Sächsisches. Riesa, 25. September 1905. — Bei der heute in Mutzschen stattgehabten letzten Landtagsnachwahl der 3. Abteilung wurde noch ein sozialdemokratischer Wahlmann mtt 69 Stimmen gewählt; der konservative erhielt 45, der freisinnige 22 Stimmen. Damit erhöht sich die Zahl der sozialdemokratischen Wahl- männer auf 28. ES ergibt sich sonach der eigenartige Zu fall, daß die Freisinnigen (7) und die Sozialdemokraten über die gleiche Glimmenzahl verfügen, wie die Konser vativen (35). ES erscheinen deshalb „Ueberraschungen" nicht so ganz ausgeschlossen. — Recht günstigen Wetters hatte sich daS gestern nachmittag Uhr vom hiesigen Tnrnoerein zu seinem 43. Stiftungsfeste stattfindende Schauturnen zu er freuen. Bereits gegen' */.4 Uhr hatte sich eine große Menge Schaulustiger «ingefunden, um sich an dem munteren Trei ben der wackeren Jünger JahnS zu erstellen. Kurz nach V,4 Uhr marschierten die Turner unter den Klängen eines flotten Marsches zu den Freiübungen auf, welche ziemlich exakt auSgeführt wurden, dann folgte daS Geräteturnen und er weckten besonders die Uebungen am Reck und am Barren die Aufmerksamkeit deS Publikums. Dem Geräteturnen schloffen sich noch Kürturnen und verschiedene Spiele, wie Tauziehen, Faustball rc. an und bot da» Treiben auf dem Platze ei« anmutiges und abwechslungsreiches Bild. — Abends 8 Uhr fand im Saale deS Hotel Höpfner Ball statt, welcher durch Vorführung sehr hübsch ausgeführter ----- — —> —— —---- Schattenbilder eine angenehme Unterbrechung erhielt. GutHeil! I zerplatz. - . . - . .* Bon R. Fritzsches Kursbuch für Sachsen, das übrige - rc. rc. ist die WinterauSgabe vom 1. Oktober 1905, abermals vermehrt, erschienen. Das beliebte grüne Kursbuch verfolgt unabläsig daS Ziel, das beste und erschöpfendste Kursbuch Sachsens zu sein. Besonders zu erwähnen sind die direkten Ver bindungen, die fortwährend verbessert und erweitert, ein ausgezeichnetes Hilfsmittel zur Orientierung bei größeren Reisen bieten und die Verzeichnisse. DaS Merkchen ist zu dem alten Preise von 50 Pf. bei allen Fahrkartenschaltern der Königl. Sächs. Staatsbahnen, in allen Buchhandlungen rc. zu erlangen. —* Eltern, Vormünder und Lehrherren seien hiermit auf daS im Jahre 1894 vom Verein „Volkswohl" in Dresden begründete Lehrlings heim besonders auf merksam gemacht. Es befindet sich in dem eigenen Grund stück des Vereins Annenstraße 49, I. und hat den Zweck, unbescholtenen jungen Leuten (Lehrlingen, Schülern rc), die nicht bei ihren Eltern oder Lehrherren wohnen können oder elternlos find, daS Elternhaus möglichst zu ersetzen und sie vor den Gefahren der Großstadt zu bewahren. Das LehrlingSheim bietet den jungen Leuten ein gutes Familien- leben und zugleich volle Verpflegung, sowie Aufsicht und Fürsorge der HauSeltern. Gesunde Wohn- und Schlaf, räume sowie der Neuzeit entsprechende Wasch- und Bade einrichtungen find vorhanden, ebenso ein« Hausbibliothek, die Tageszeitungen, ein gutes Pianino, Gesellschaftsspiele usw. Die Beköstigung (schmackhaft kräftige Hausmanns kost) ist gut und reichlich. Jeder Pflegling bekommt ein gutes reines Bett mit dazu gehöriger Bettwäsche, sowie Handtücher, ferner einen Schrank für Kleidung, Wäsche usw. Da« Pflegegeld beträgt monatlich nur 30 Mark. AuS- führliche Prospekte werden auf Wunsch zugesandt; auch ist die Besichtigung deS Instituts gern gestattet. Da jetzt einige Stellen stet geworden find, können Anmeldungen dort erfolgen. . —* Bei dem bevorstehenden Quartal und dem damit verbundenen regeren GtPenwechsel der Dienstmädchen sei hierdurch auf das Mä Ichenheim des Vereins „BolkS- wohl", Dresden, Achmonstr. 24, pt., ganz besonder« aufmerksam gemacht. Jange Mädchen, die in Dresden Stellung suchen, finden s in dem freundlich und gesund ge- „legenen Heim gute und billige Unterkunft und auch bald paffende Stellung, da di-mit dem Heim verbundene Stellen- Vermittelung von den Herrschaften gern in Anspruch ge- nommen wird. Auch Dolchen Mädchen, die Schneidern, Putzmachen und dergl. fernen oder betreiben und nicht im Elternhaufe wohnen köntzen, aber auch zu wenig Verdienst haben, um sich gute, lndige Privatwohnung zu suchen, steht da« Mädchenheimf jederzeit offen. Der Preis für