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und Auzrlgrr Wetli» itt Aqchll). .-.777.^ Amtsötatt , der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des KSnM AMgetichtS und des StadtratzS M Riese. 1«s. «itiwoch, IS. Juli 1905, «de»»s S8. Jehr, D«S Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag AdrndS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung irr der Expedition tn Riesa 1 Mark VO Pfg., durch uns«« DBg« frei in« Ha«, 1 Mark « Pfg., bei Abholung am Schalter d« kaiseri. Postanflalten 1 Mar« « Pf.g, durch den vrtesträg« frei inS Hau, 2 Mark 7 Pfg. Ruch MoUatlSadommnent, »erd« angenomm«. Anzetgen-Aunahme für dir Nummer de» Ausgabetage, bi, Vormittag, S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich tn Riesa. — EeschästSstelle: Goethe. Straße VS. — Fitr die Redaktion verantwortllchr Herman« Gchmldt irr Riesa. !U W>-i ! Auf Blatt 296 des hiesigen Handelsregister«; die Firma Max Heinicke itt Ridfa betreffend, ist heute eingetragen: worden, daß die Firma künftig Sperrung des Elbverkehrs. Bon dem Königlichen 2. Pionier-Bataillon' Nr. 22 werden in der Zeit vom 25. diese, bi, 5. nächsten MonatS auf dem WafserlibungSplatze Forberge bezw. tn dessen Nähe und vom f. bis 9. nächsten MonatS auf der Strecke Nünchritz-Niederlommatzsch Brückenschläge über die Elbe vorgenommen. ES wird deshalb der Schiffahrt«verkehr, mit Ausnahme desjenigen der Personendampfschiffe, für die Zeit von 6 Uhr früh bis 12 Uhr mittags gesperrt und hierdurch Folgendes ungeordnet: 1. Die zu Tal gehenden Schleppdampfer und Frachtschiffe sowie die Flößerei haben auf der Stromstrecke Gröba und Riesa, bei größeren Ansammlungen zwischen WolfSberg und Rosenmühle (und vom 7. bis 9. August in Diesbar, Niedermuschütz und Zehren), 2. die zu Berg gehenden Schleppzüge oder Segelschiffe in Zschepa und am Kreinitzer Busch vor Anker zu gehen oder zu stellen, wobei darauf zu achten ist, daß die Durch- fahrt der Personenschiffe und Fähren frei bleibt. 3. Die Sperrung beginnt, sobald die 1OOO w ober- und unterhalb der Brücken stelle in Pontons oder auf dem Lande aufgestellten Civil- oder Militärposten 2 über einander befestigte rote Flaggen hissen. Bei Aufhebung werden die Flaggen eingezoge.?. 4. Beim Abfahren der Schiffe und Flöße nach Freigebung der Fahrt ist die Reihen folge genau innezuhalten und hierbei sowie auch bei allen sonstigen Maßnahmen vor, während und nach der Sperrung den Strompolizeibeamten und den aufgestellten Posten unweigerlich Folge zu leisten. 5. Beide Elbufer sind während der Dauer der Uebungen auf 200 m ober- und unterhalb der betreffenden Brückenstelle (UebungSstellen) frei zu halten. 6. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Meißen, am 15. Juli 1905. Königliche Amtshauptmauuschaft als Elbstromamt. 226 6. Lossow. 'Hk. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kurzwarenhändlers Richard Frauke in Strehla, Inhabers der Firma R. Franke daselbst, wird, insbesondere zur Beschlußfassung siber den freihändigen Verkauf des Warenlagers im ganzen, auf Antrag des Konkursverwalters eine Gläubigerversammlung einberufen. Termin hierzu wird auf den 31. Juli 1905, vormittags 11 Nhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Riesa, am 18. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. Max Heinicke Nachf. lautet, der Inhaber Joharm Rudolf Ernst war Heinicke ausgeschieden und der Kaufmann Max Otto Stmmler in Riesa Inhaber ist. Riesa, am 18. Juli 1905. Königliche- «mt-gericht. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 425 seines Handelsregisters, die Firma vr. Alfred Arnold, Stadtapotheke Riesa I, Mel« und als deren Inhaber den Apotheker vr. pini. Karl Alfred Arnold in Riesa eingetragen. Riesa, den 18. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. Nach Gehör der Stadtverordneten und unter Kenntnisnahme der Königlichen Kreishauptmannschaft haben wir beschlossen, Z 5 des Polizeiregulativs, daS Prostituirten- wesen in der Stadt Riesa betreffend, vom 1. Februar 1896 abzuändern und ihm folgende Fassung zu geben: „Schankwirtschaften, in denen weibliches Dienstpersonal Gewerbsunzucht ge trieben hat, oder in denen weibliches Dienstpersonal beschäftigt wird, daS wegen Gewerbsunzucht vorbestraft oder der Gewerbsunzucht verdächtig ist, kann daS tägliche Schließen der Gewerbsräume von einer bestimmten Abend stunde an vorgeschrieben werden." Der Rat der Stadl Riesa. Bürgermeister vr. Dehne. Ro. Gl siM «sSt für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens TPSSHPogPU vormittags 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Tie Oettliches und Sächsisches. Nilesa,, 19. Juli 1905. — Vom hiesigen Pionier-Bataillon werden vom 25. d. M. bis 5. August auf dem Wasserübungsplatze bei For- beige bezw. in dessen Nähe und vom 7. bis 9. August auf der Elbstrecke Nünchritz—Niederlommatzsch Brückenschläge über die Elbe vorgcnommen. Es machen sich deshalb für genannte Zeit für die Schiffahrt besondere Bestimmungen notwendig, die aus der bezüglichen Bekanntmachung im amtlichen Teil d. Bl. zu ersehen sind. — Im Verlage der Joh. Hoffmann'schen Buchhand lung erschien ein hübsch zusammengestelltes und ausgeftthrtks „Gruß-Album von Riesa a. Elbe", das als Druck sache für 3 Pfg. versandt werden kann. Das Album zeigt 18 Ansichten von Riesa und dürfte gar manchem als will kommener Gruß aus Riesa dienen und angenehm sein. Der Preis des kleinen Albums beträgt nur 35 Pfg. — Ein riesiger Sonnen fleck von einer Aus dehnung, wie er wohl selten hat beobachtet werden können, ist jetzt am linken oberen Rand der Sonnenscheibe erschie nen; derselbe ist bei Sonnenauf- und Untergang dem bloßen Auge deutlich sichtbar. Der kleine Fleck auf der nördlichen Sonnenhalbkügel ist verschwunden, dagegen sind die beiden beieinander liegenden Flecke am entgegengesetzten Südrande noch vorhanden, dieselben können ebenso mit jedem Fernglase gut beobachtet werden. — Im Monat Mai sind auf den deutschen Eisen bahnen — ausschließlich der bayerischen und der Bahnen mit weniger als 50 Kilometer Betriebslänge — 14 Ent gleisungen auf freier Bahn (davon 7 bei Personenzügen), 23 Entgleisungen in Stationen (davon 10 bei Personen zügen), 2 Zusammenstöße auf freier Bahn (bei Personen zügen) und 14 Zusammenstöße in Stationen (davon einer bei Personenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 23 Rei sende, 18 Bahn bedienstete und 3 Postbeamte verletzt. — Dem Jahresbericht für 1904 und 1905 deS Säch- fischen LandeSoereinS, des Evangelischen Bundes entnehmen wir folgendes: Neugegründet wurden 24 Zweig vereine mit 3543 Mitgliedern, der Zuwachs in den alten Zweigvereinen betrug 3937. Der Landesoenin umfaßt also im ganzen 86 Zweigvereine und drei selbständige Orts gruppen mit 26345 Mitgliedern. Unter den Mitgliedern sind auch verschiedene Vereine und Korporationen mit in begriffen, so daß die reine Personenzahl der Mitglieder rund 47000 beträgt. —* Der praktische Ratgeber veröffentlicht eine Zu sammenstellung von 550 Berichten aus allen Teilen Deutsch lands über die diesjährige Obsternte. Nach dieser Zu sammenstellung sind die Aussichten außerordentlich un günstig. In Aepfeln wird die Ernte mittel bis gering, in Birnen nur mittel sein, selbst Stachelbeeren, die sonst so zuoerlässig sind, zeigen sich erheblich geringer als sonst. Es wird im Gcsamtdurchschkntt von keiner einzigen Obstart die Ernte des vorigen Jahres erreicht. — Die Nummer des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau, welche die Obsternte-Berichte enthält, ist vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers in Frankfurt a. Oder kostenlos zu beziehen. — Wie man Obstdiebe fängt: Ein Hofbesitzer in Süderwisch (Holstein), der den reichen Segen seiner Obst bäume nicht gern mit Unberufenen teilen wollte, hat jetzt ein eigenartiges, aber probates Mittel angewandt, um fremde Liebhaber seines ObsteS von den Bäumen fernzu halten. Er hat oben in den Obstbäumen Glocken ange bracht. Als dieser Tage die Glocken tn zwei Kirschbäumen nachts plötzlich erklangen, war er schnell zur Stelle, und es gelang ihm noch, die bereits flüchtigen Diebe zu erkennen. —* Ungeachtet wiederholter an das Publikum gerich teter Mahnungen, die Drucksachen so zu verpacken, daß daS Hineinschieben anderer Sendungen verhindert wird, kommen noch immer so unzweckmäßig verpackte Drucksachen vor, daß man sie geradezu als Brieffallen bezeichnen muß. Die Beachtung der nachstehenden Winke für eine praktische Ver packung derartiger Sendungen empfehlen wir daher dringend im Interesse des lieben Nächsten. Bei größeren Druck- fachen, die unter Band verschickt werden sollen, bietet sich als wirksamstes Mittel zur Vermeidung breiter Spalten die Anlegung eines Kreuzbandes an Stelle de» einfachen Streifbandes. Kann man sich hierzu aber nicht entschließen, dann sollte wenigstens ein au« gutem Papier gefertigtes Streifband so eng wie nur möglich um die Drucksache ge ¬ legt und außerdem eine feste kreuzweise Umschnürung mittels Fadens oder Gummibandes herumgeschlungen werden. Bei Drucksachen, die unter größeren Briefumschlägen zur Absendung kommen sollen, wären tunlichst Umschläge anzuwenden, deren Verschlußklappe sich nicht am breiten oberen Rande, sondern an der schmalen Seite befindet. Jedenfalls soll man die Verschlußklappe nicht in den Um schlag einstecken. Soll der Inhalt vor dem Herausfallen geschützt werden, so verwende man Umschläge, deren Ver- schlußklappe einen zungenartigen, zum Einstecken in einen äußeren Schlitz des Umschlages eingerichteten Ansatz besitzen. Uebrigens hat die Papierindustrie bereits sichernde Druck sachenhüllen auch in andern Formen auf den Markt ge bracht; das Publikum muß sich nur an deren Verwendung gewöhnen. ! Stauchitz, 17. Juli. Der hiesige Geflügelzüchter verein beschloß einstimmig, anfangs März nächsten Jahre« im Saale der „Alten Post" hier eine Ausstellung mit Prämiierung und Verlosung zu veranstalten. Dem jungen Vereine gehören bereits 77 Mitglieder an. Weinböhla. In der Nacht zum Sonntag ist eS gelungen, des Brandstifters, welcher Weinböhla seit längerer Zeit tn ernste Beunruhigung versetzt hatte, habhaft zu wer den. Der Verhaftete ist der dort wohnhafte, 22 Jahre alte Steingutfabrikarbeiter Ernst Richard Fritzsche. Fritzsche wurde von dem WirtschaftSgehirfen Albin Herrmann und Max Aug. Eichler ertappt, als er gerade im Begriff stand, die Scheune deS Gutsbesitzers Hermann Quittel anzuzünden. Bet seiner Verfolgung durch Herrmann und Eichler fiel er dem patroullierenden Gendarm Schlorke und den Schutz leuten Rost und Reichel in die Hände. In derselben Nacht hatte Fritzsche auch die Scheune des Wirtschaftsbesitzers Händel in Brand gesteckt. DaS Feuer fand jedoch nicht genügend leichtbrennende Nahrung, weshalb es nicht voll ständig zum Ausbruch kam und der Besitzer erst am frühen Morgen bemerkte, in welcher Gefahr sein Besitztum ge schwebt hatte. Der Brandstifter, welcher in da« Königliche Amtsgericht Meißen eingeltefert worden ist, hat nach an- sänglichem Leugnen auch eingestanden, die Wirtschaft»- gebäude de« Gutsbesitzers Naumann und die Scheune de» Gutsbesitzers Max Quittel in Brand gesteckt zu haben. Ob