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57 Jehrg. Mauteg, SS. Ia»««r 1904, abends »ttv A»8»bS»r («tzttzW «d öHtigtt). ^.77^,. Kmtsötatt der KSntgl. «mtShauptmmmschast GrotzenhM, de» König!. Amtsgericht» «nd de» Stadtrach» zu Riesa. Hs EU» Riesa« ragettatt «fchettt Mm> La, «de-d« mit «»«nähme der Emm. und Festtage, vierteljährlicher vqnOiPni» bei Abholung in der Lrpediti«, dl Riesa 1 Marl so Pfg-, durch ms« rNtW, DB »M» Hm» L »ml » Vi»^ Sei «Helm» mn «halt« der katserl. Haftanstalt«, 1 Marl «8 Pfg., durch den Briefträger srri tn» Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch MmuMabmmemenK »erd«, in,nimm« «>»»ige»«mahmr stdr dd Ruomer de« «»«gabetag^» di» vormittag 9 Uhr ahn« Gewähr. Em« m» «Md, »m La«,«, » MMerttch M Riesa. — E«sch«st»ftAl,: »astanienstraß« SV. - Für die Redaetim vrrmtmvrtldh: Herman» Schmidt M Riesa. Da« unterzeichoete Amtsgericht hat heute aus Blatt 400 fttvr« Handel-reMerS die Firma Nies«« DemchftUSafch« «nd PlüttMuftatt P«l Beukrrt in «les« »nd av darr» Inhaber dm Sausnuun, Paul Alfred V«r«t in Riesa eingetrag«. Riesa, am 23. Januar 1904. ar»i«u»<e nm»«««««. Zwangsversteigerung. Da« im Grundbuche sür Riesa Blatt 1203 aus dm Namm Ernst JnltuS ESHlert eingetragene Grundstück soll am 10. Marz 1904, vormittag» 10 Uhr a» der Gericht»stelle im Weg« der Zwangdvellstreckung versteigert wrrdm. Da» Sruudstück ist »ach dem Flurbuche — Hektar S,2 Ar groß und ans 77 400 M — Psg- geschützt. ES besteht au« dün Sohn- und dem Wirtschaftsgebäude Nr. 44 v Abt. v de« vraudkataftrr» sür Rteso, sowie au» Hosraum und Garten. vrandverfichrrungSsumm«: 37 840 M., Steurrrivheitrn: 443,8V. Die Einficht der Mitteilungen de« Grundbuchamts sowie der übrigen da» Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte aus Besriediguug au» dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 21. August 1903 vrrlambartm Versteigerung-Vermerke» au» dem Grundbuche nicht ersicht lich warm, spätesten» im VerstrigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumrlden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wtdrigmsall» die Recht« bei der Feststellung de» geringsten Gebot» nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» Berstet. gerunßSerlösr» dem Ansprüche de» Gläubiger» und dm übrigen Rechten nachgrsrtzt werden würde«. Diejenigen, dir rin der Versteigerung mtgegrnstehendeS Recht haben, werden ausgefordert, vor der Erteilung de» Zuschlag» die Aushebung oder die einstweilige Einstellung de» Ler« sahrm» herbeizuführeu, widrigenfalls sür da» Recht der Bersteigeruug»rrlöS au die Stell« de» versteigerten Gegenstände» treten würde. Riesa, den 22. Januar 1904. Königliches Amtsgericht. ' Bekanntmachung. Nach § 3 der Fernsprechgebührenordung vom 20. Dezember 1899 (Reich»-Gesetzblatt Nr. 81) erhöht sich vom 1. Aprll 1904 ab dir jährliche Pauschgrbühr sür Anschlüsse an da» OrrSserdsvlechuetz in Riesa von 120 M aus 140 M. Die au da« Netz gegen Pauschgrbühr aogeschloffmm Teilnehmer find berechtigt, kHz* Anschlüsse zm» 1. April 1904 mit einmonatiger Ftist zu kündige». Drebdeu-A., 21. Januar 1904. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Hatte. Für da« Rechnungsjahr 1904 soll öffeutlich verdungen werden: 1. Die Lieferung vo» ungefähr 1800 dx Roggenbrot, 400 dzx Simmel, 200 kg trockme und Dörrgemüs», 80 dx Weizenmehl, 100 dz Speisrsalz, 138 dx Butter, 1000 1 Kuhmilch, 10 Schock Elrr, 1100 kg Speisekartoffel», 80 kg Mohrrüben, 1400 Fl. Lagerbier je >/, 1 Inhalt; 2, Dir Abnahme der Kücheuabsälle und Strohfacksülluugen. Angebote find bi» 4. Fibruar vorm. 10 Uhr vnschloffen und gebührenftei einzusmd«. Dir im Geschäftszimmer de« uuterzeichuetm Lazarett« auSltrgmdru Bedingungen find vorher einzusrhm. * MUttiirlazarett Zetthat«. Bekanntmachung. Nachdem da« vom Temeinderat unter« 10. März, 1. April und 30. Oktober 1903 ausgestellte Regulativ, dir Erhebung einer vterstenrr in der Gemeinde Rvderau betreffend, vom Königlichen Ministerium de« Innern genehmigt ist, wird solche« hiermit bekaunt gemacht, daß dasselbe mit heutigem Tage in Gültigkeit tritt. Alle Inhaber von Gasthöfen und Restaurationen, lugleichen alle diejenige», wrlche vier unmittelbar au Konsumenten verkaufen oder vertreiben oder bereits aus Leger habe», find der« pflichtet, über da» von ihnen bezogene, sowohl hier al« anSwärtS gebraute Bier rin Buch z» führen, au» welche« Bezugsquelle, Sorte und Quantum de« viere«, sowie die Zeit de« Empfange» ersichtlich ist. , Die Einträge in diese Bücher, wrlche vom Gemeindeamt zu beziehru find, find gvum und vollständig mit Bezeichnung de» Siguum» und der Nummer der Gesäß« am Tag« de« Bezug« de» Biere» zu bewirken. Zuwiderhandlungen werden uvnachfichtlich gemäß der 88 12 und 13 de» Regulativ» bestraft. Röderau, am 23. Januar 1904. Zschemeig, Gemeindeborstaud. Dir auf Emil Rudolf in Zrlthalu ausgestellte Radfahrkart« Nr. 6 ist al» verloren angezrigt worden und wird hiermit sür ungültig erklärt. Zeithain, den 28. Januar 1904. , Der Kemeindevorstand. Bestellungen sür Monate Februar und März auf da» „Wesaer HageöLatt" Amtsblatt der königlichen und städtischen Behörden zu Riefe mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe" werden angenommen an den Postschaltern, von den Briefträgern von den Austrägern d. Bl., sowie von der Geschäftsstelle tr Riesa, Kastanienstraße 59; in Strehla von Herrn Lnnwb Schlosser, Hauptstraße 151. HIß jeder Art finden im Riesaer Tageblatt in der Stadt sowohl wie auch in d>r> Landbezirken, in allen Kreisen der Bevölkerung vorteilhafteste Verbreitung. -»7L Die Geschäftsstelle. Oertliches «nd Sächsisches Riesa, den 26. Januar 1904. — Tagesordnung für die Stadtverordneten« Sitzung am 20. Januar 1904 nachmittag« 6 Uhr: I. Mit« teilung de« Stadtrot«, d'e Verpflichtung der wi,d«ra»wLhlt«n Stadträte Bretschnetder und Gaschütz betreffend. II. Rat»« beschluß, brtriffend 1. Gewährung eine» Ehrenpreise» aus A» laß der Ausstellung d<« Geflüg l- uud Kaninchen,ächte,verein« für Riesa uud Umgegend; 2 den die«jäh,!gen Haa»haltplan: ». veränderte Einstellung der Besoldungen de» Stadtboumeiper« und de« Rat«iollzieber«, d. Wiederherstellung der iw Konto 21 (Schlachthof) unter ä 1 ursprünglich elogesttlltea Summe an 8000 Mk, v. Kirchenkafie und Kirchengem lndekcffe; 3. Steuer, «'laß; 4 Restantnrregulotiv; 8. Reugest-lrung tz« biester» RtalprogyawastumS, lubbtsouder« Gliederung deSsilte» in eil» Realprogymuafialabirilung und «ine Rralabteilung. III. G« schästlicher. RrtSdkvutirrtr: Hkrr Bürgermeister Dr. Dehne, Herr Stadirat Ptetschmann. —* Der LandrSverrin der Deutschen Rrformpartei im Königreich Sachsen veranstaltet« gestern Sonntag, den 24. Januar, im .BiktoriahauS" zu Dresden eine außerordentlich? Hauptversammlung, um Stellung zu nehmen zu der Denkschrift der Regierung über Aenderong de» bestehend«« LandtagS- wahlrechtS. Den Borfitz führte Mörtrlsabrikant Lotz:- Dresden, der dr« LandtaxSabzrordnrten Zimmermann do-S Wort zu einem Referate über die Denkschrift erteilte, die durchaus noch nicht «in abgeschloffener Entwurf der Regierung sein solle. Vor allem bringe di« Denkschrift «in« scharfe Berurtrklung der Klaffrvwahlrecht», da» un» die Regi«rung 1896 gegeben habe. Da» Moment der Bildung iu doS Wahlsystem einzusöhien, sri durchaus nicht «inwandSlo», neue Mtßvrrständniffe würden sich daraus »geben und neue Kämpfe zwischen den getrennten Volks- genossen entstehen. Klagten wir schon über zu große Au»d«h. nuog d» ReichStagSwahlkrris« mit zu hohrr Stimmenzahl, so müffr «S al« verfehlt gelten, di« gegenwärtige Zahl der Land. tagSwahlkreis« zu verringern. Unter den beruf-ständischen AS» geordnet«» s«iru unberücksichtigt geblieben: die Lehrer, Beamten, di« Frstbesoldrte» und Privatangestelltrn. Maa schaffe zweierlei Abgeordnete: berus-ständische und poliilsche und e« seien auch hierin Schwierigkeit«» nicht avSgrschloflu. Um dr» Landtag vor einer Ueberflutung durch die Sozialdemokratie zu schütze», wüßten gewiss« Koudrlrn geschaffen werden, habe doch selbst daß gewiß demokratische Wahlgrfttz znm Frankfurter Parlament vo» 1848 iolche Einschränkung«» enthalte», z. B. dir der Selbst stSvdigkeit. Nach längerer Debatte, a» der sich u. a. die Her»«» Rechtsanwalt Dr. Häckel und R«cht»avwalt Kohlmanu beteiligte», fand folgende Entschließung einstimmige Annahme: Wir wir im Jahre 1896 zurrst unter alle» nationale» Parttirich. tun»«» und seither den Uebrrgang zu« indirekten Klaffeawahl« rrcht sür de» sächfischrn Landtag bekämpft habe», so begrüßen wir mit Freuden die Abficht der Reaiervng, ein« R«lo'm dr» j'tzigrn Wahlrecht« einzuführe». 1. An« dr, Denkschrift ent» nehmen wir mit Genugtuung, daß neben Ausrrchterholtung der geheime» Wahl di« Wiedereinführung der direkten Wahl geplant ist. 2. Anderersrit« bedaun» wir die Ausrechterhaltvag der drei Wählerabteilmgeo, deren plutokratischrr Lharakt«, noch »«schürft wird«, soll, sowie di« Verquickung dn Abteilung«. wähl mit beruf-stärbischen Wahle», umsomehr» al» lrtztrre ein« seltlg nur den Mitgliedern von drei Produktivhäudrn «ine dopprlir Stimme rinräumen, ander« Berufe ober aubschalten. 3. Wir halten «ine Vermehrung städtischer Wahlkreise sür br- rechttgt, vrrwrrsen aber die ret» schematisch« Elnttiluug d«S ganzen Lande» in nur 16 K:eis', die viel zu groß find, al» daß der örtlichen Eigenart und den sozialen Bedürfnisse» der ottschiidinen Bezirke wie bisher Rechnung getragen werden könnte. 4. Eine zeitgemäße Umg«stal!ung der Ersten Kammer eracht«» wir gemäß den verändrrten wi-tschastlichen Brrhältniffr» sür notwendig; hierbri könnt« den Wünschen d«r BrrufSstände durch entsprechende Berücksichtigung drr Industrie, de» Handel» und Grwrrbe», wie drr Landwirtschaft Rcchnung xetragrn wrr- den. 5 Im Jnttr.si« sruchtba^er Arbeit ist für dir Zweite Kammer a!S Berirrtung dk» gesamten Bolkr» kein gemischt««, sondern ein einheitliche» Wahlsystem wünschenswert, dav nach unserer Ueberzeugung im Anschluß an da» historisch Gewordene, an dir WahlrechtSordnuvg vo» 1868 an« zu grfloltrn ist. — Nicht gegen rin« Vertretung drr Arbriterschait überhaupt, wohl aber gegen ein« Ueberflutung drr Zweiten Kammer durch die revolutionär« Sozialdemokratie könnten drrzrit Schutzmaßnahme» in da« Wahlgrfttz eingefügt werde», wie mäßig« Erhöhung dr« Zensv» entsprechend dem seit 1868 riogrtretrnrn Sink«« de« Geldwerte«. Brfitz der sächfischrn Staatsangehörigkeit seit min desten« 2 Jahre», Ausschluß drr Bescholtevr» (aller derjenige», di« mit Zuchthaus oder wegen ehrenrührigen EigentumSvergehen« wirderholt bestraft find), oder ähnlich wirkende Maßnahme». Ferner di« Wahlpflicht für all« Wahlberechtigten nnd die Einführung der Stichwahl — Forderung«», di, wir i« wesent lichen schon erhoben, al« wir im Jahre 1896 gegen die da malige WahlrechtSSvderuvg Stellung nahmen. — Zu, Geheimmittelfrage schreibt „Der ZeituugO- Verlag": .Wegen der Schwierigkeit«», sich in der Gehrimmittrl- gesetzgebung zurecht zu finden, ist do« Berliner Polizripräfidin« jetzt dazu überg,gangen, wen« rin gegen die Grhrlwmittelgefrtz- aebung verstoßende« Inserat in der Zeitung er scheint, diese Zeitung darauf aufmerksam zu mache», daß di«ft» Inserat straf bar ist, uud erst bei wiederholtem Erscheinen derselben Inserat« «inen Strafantrag zu stellen. Diese« Vorgehen verdient alle Anerkennung und nimmt sich recht vorteilhaft au« »eben dem verhalte» der Staatsanwaltschaft n»d der Polizei anderer Ott«, wo selbst auf Aufragea die Auskunft üb« di« Zuläsfigkttt van Ott-