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und Anzeiger Mdkilatl M Aqchll). Trtegram»-Adresse: I D 8«msp«chst^k» .Tageblatt", Rtes^ «,. «X der König!. AWtshLuptmonnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md des Stadtraths zu Riesa. 200. Dienstag, 20. August ISO», abrMS. S8. Jahr«. «,« Riesaer Tageblatt rrscheiut jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BrzugSPret» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Trilger N>t st,» Hau» 1 Mart SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Pfg. Auch Monar»abonnement» werd«, angenommen. AngeigewAmuchuu für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Dm« md vertag dm La«,ar » »»«terltch st, Mesa. — GeschlisGftüla: Gaathastra», — Mr dt« «chavt«, »am«v»«MH: Har»««» «chmtdt st, Mas«. Konkursverfahren. Im Konkursverfahren über das Vermögen des Klempnermeisters Philip- Saga in Strehla wird besonderer Termin zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen auf den 11. September 1905, vormittags 10 Uhr anberaumt. Riesa, am 28. August 1905. — Königliches AmtSgericht. Konkursverfahren. Im Konkursverfahren über das Vermögen der Putzmacherin Emilie Frieda Peschel geb. Fischer in Gröba wird besonderer Termin zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen anberaumt auf den 11. September 1905, vormittags 10 Uhr. Riesa, am 26. August 1905 — Königliches Amtsgericht. Für die Zeit vom 1. Oktober 1905 bis 30. September 1906 soll öffentlich oer- -geben iverden: * 1. Die Lieferung von ungefähr 650 kg trockene Gemüse, 150 KZ Weizenmehl, 7000 ßx Roggenbrot, 1850 kg Semmel, 500 kg Butter, 450 kg Speisesalz, 5000 kg Speisekartoffeln, 750 kg Mohrrüben, 60 Schock Eier, 2000 Fl- Lagerbier, 50 dl Kuhmilch, 70 kg Dörrgemüse. 2. Die Abnahme der KUchenabfälle und Strohsackfüllungen. Die Bedingungen sind vor Abgabe von Angeboten einzusehen und liegen im Ge schäftszimmer des Lazaretts auS. Angebote mit entsprechenden Aufschriften sind bis 5. September d. I. 11 Uhr vormittags verschlossen und portofrei anher einzusenden. Königliches «aruisoulazarett Riesa. Die Lieferungen und Arbeiten für den Umbau deS Töpferlachengrundgerinnes (Schacht und Schleuse in Stampfbeton) unter dem Grödel-Elsterwerdaer Kanals zwischen Wülknitz und Gröditz sollen im Wege deS Wettbewerbes unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern und der Ablehnung sämtlicher Angebote verdungen werden. Angebote sind verschlossen und postfrei bis zum 5. September 11 Uhr vorm. hier einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung derselben in Gegenwart etwa erschienener Bewerber erfolgen wird. VerdingungSanschläge und sonstige Unterlagen sind bei der unterzeichneten Dienststelle gegen Entrichtung der Selbstkosten zu entnehmen oder werden unter Nachnahme der Selbstkosten sowie des Portos durch die Post zugesandt. Nach Eingang eines Preisangebotes wird der erlegte Betrag abzüglich deS etwaigen Portos zurückgezahlt. Angebote, auf welche bis 19. September keine Antwort erfolgt, sind als abgelehnt zu betrachten. Meißen, am 28. Aug. 1905. Kgl. Strotzen- und Wafsersvauinspettton I. Oertliches und Sächsisches. Riesa. 29. August 1905. — Personalveränderungen in der Armee: Fiedler, Hauptm. im 2. Pion-Bat. Nr. 22, unter Ent hebung von der Stellung als Komp-Chef vom 1. Oktober d. I. ab auf zwei Jahre zur Fortifikation Straßburg i. E., Schieckel, Oberltnt. im 2. Pion. - Bot. Nr. 22 vom 1. Oktober d. I. ab auf zwei Jahre zur Fortifikation Metz — kommandiert. — Abermals ist ein früherer Angehöriger des hiesigen 6. Feldart.-Reg. Nr. 68 im Aufstandsgebiet Deutsch-Süd westafrikas gefallen: am 19. August im Gefecht süd westlich Gaobis der Reiter Otto Hesse, geboren am 26. 2. 1883 zu Groß-Weitzschen. —* Der Gesamtvorstand des Verbandes säch sischer Industrieller hielt am Sonnabend, den 26. dss., in Dresden eine Sitzung ab. Nach Erstattung des Geschäftsberichtes erfolgte die Neuaufnahme von 253 sächsischen Firmen, welche seit der Vorstandssitzung vom H. Juni d. I. dem Verbände beigetreten sind. Seit dem I. Januar d. I? beträgt die Zahl der dem Verbände bei getretenen Firmen 643. Diese abermalige bedeutende Stär kung deS Verbandes wurde allseitig mit Genugtuung als «in Zeichen dafür begrüßt, daß die von gewisser Seite fort gesetzt gegen den Verband ausgestreuten Verdächtigungen tn den Kreisen der Industriellen selbst jede Wirkung ver fehlen und der Verband sich vielmehr immer weiter zu einer Gesamtorganisation aller sächsischen Industriellen auSwächst. In einzelnen Teilen Sachsens, namentlich im Bezirke seiner Ortsgruppen Zwickau und Döbeln-Waldheim gehören dem Verbände schon heute die überwiegende Mehr zahl aller dort bestehenden Industriebetriebe an, und in «inigen Orten stehen überhaupt nur noch wenige Firmen außerhalb des Verbandes. Insgesamt umfaßt der Verband gegenwärtig 1950 industrielle Betriebe mit etwa 250000 Arbeitern. — Die Verhandlungen der Gcsamtoorstands- sitzung betraf u. a. die Frage der Begründung einer Gesell schaft zur Entschädigung von Arbeitgebern in Fällen von Arbeitseinstellungen. Die Geschäftsführung wurde beauf- tragt, in Bezug auf die Gründung einer Entschädigungs gesellschaft mit anderen Arbeitgeberverbänden Fühlung zu nehmen, um die Errichtung auf möglichst breiter Basis zu bewerkstelligen. Ferner nahm der Verband zu der Frage der Ausdehnung der KrankenverstcherungSpflicht auf die Heimarbeiter Stellung und beschloß eine Rundfrage unter seinen Mitgliedern zu veranstalten, um die praktische Wir kung einer derartigen obligatorischen Bersicherungspflicht festzustellen und darnach zu der geplanten Gesetzesvorlage Stellung zu nehmen. Ferner sprach sich der Vorstand da- hin auS, die Frage der Aufhebung der GerichtSferten aufs neue anzuregen und sich den Bestrebungen auf Abschaffung der Lohnzahlungsbücher für Minderjährige, welche von den Industriellen ohne Ausnahme als Belästigung empfunden werden, einzntreten. Die Frage der Errichtung einer Ver sicherung für die kaufmännischen Angestellten der VerbandS- mitglieder wurde wegen vorgerückter Zeit vertagt. — Ve- zügltch der Landtagswahlen ergab sich völlige Einhelligkeit über die vorn Wahlausschuß veröffentlichten und bereits früher vom Gesamtvorstand bestätigten Beschlüsse, welche auch in den Kreisen der Mitglieder selbst allgemeine Zu stimmung gefunden haben. —* Die 7. Bezirks-Wanderversammlung des Bezirks Dresden-Bautzen im Deutsch-nationalen Hand- lungsgehrlfen-Verbande findet am 3. September in Bischofswerda statt. Die Herren Gauvorsteher Frahm-Leipzig und Stadtverordneter Prokurist Christoph- Dresden werden über „Sonntagsruhe und Ausnahmstage" und „Offenhalten der Schaufenster an christlichen Sonn- und Feiertagen" in öffentlicher Versammlung sprechen. Unsere Riesaer Ortsgruppe, welche zu obigem Bezirke ge hört, wird auch vertreten sein. — Bei der am 1. Dezember 1905 stattfindenden Volkszählung werden die Militärpersonen in derselben Weise ausgenommen wie die Zivilpersonen. Sämt liche Anordnungen für Ausführung der Zählung treffen die Kommandanten bezw. Garnisonältesten in unmittelbarem Einvernehmen mit den Lokal-Zivilbehörden. Veranstal tungen, die den Stand der Garnisonen vorübergehend wesentlich ändern können, haben am Tage der Zählung zu unterbleiben. — Mit Rücksicht auf die bisherige verschiedenartige Schreibweise der Namen der Gemeinden Ober und Nieder- meisa (Ober- und Niedermeißa) im Bezirke der Amtshaupt schaft Meißen wird bestimmt, daß Obermeisa Nieder- meisa künftig ausschließlich zu schreiben ist. — Drei Feldposten an einem Tage gehen zum ersten Male am 31. August nach Südwestafrika ab. Sie gehen sämtlich von Hamburg ab und gehören alle drei der Woermann-Linie an. Es ist dies einmal der regelmäßige Woermann-Dampfer „Alexandra Woermann", dann ein Extradampfer „Adelheid" und endlich ein Extradampfer „Eduard Woermann". Die Geschwindigkeit der drei Schiffe ist eine sehr verschiedene, so daß sie zu sehr verschiedenen Tagen in Swakopmund eintreffen. Am schnellsten fährt der „Eduard Woermann". Er ist schon am 21. September in Südwestafrika und wird deshalb in erster Linie von der Feldpost benutzt. Sechs Tage später, am 27. September, kommt die „Alexandra Woermann" nach Swakopmund und am 29. September trifft die „Adelheid" dort ein. Die Feldpost vom letzten Tage dieses MonatS, die nur deutsche Dampfer benutzt, befördert natürlich sowohl Briefsendungen wie Feldpostpakete. Auf eine gewiss« Beruhigung deS Schutz- gebiete» läßt eS schließen, wenn jetzt den deutschen Postan stalten vom Reichkpostamt mitgeteilt wird, daß der Post paket- und Postfrachtstückoerkehr nach KeetmanShoop in Deutsch-Südwestafrika wieder eröffnet worden ist. ES muß vorläufig jedoch die Beschränkung eintreten, daß von einem Absender an demselben Tage nicht mehr als drei Pakete an denselben Empfänger eingeliefert werden dürfen. Die Beförderungsgelegenheiten im Schutzgebiete find immer noch recht ungünstig. DaS Franko gilt nur bis Lüdeiitzbucht. Die Kosten für die Landbesörderung werden vom Emp fänger eingezogen. Prioatpakete au Milttärpersonen wer den von der Kaiserlichen Gchutztruppe von Lüdeiitzbucht auS kostenlos weiterbefördert. — Folgenden Aufruf an alleFleischermeister im Deutschen Reiche erläßt in der „Allgemeinen Fleischer- Zeitung" aus Anlaß der Vieh- und Fleischteuerung der Vorstand deS Vereins der Fleischermeister Berlin-Osten: „Die ungeheure Notlage, in der sich gegenwärtig das Fleischergewerbe überall im Deutschen Reiche infolge der jetzt schon seit längerer Zeit anhaltenden außerordentlichen Vieh- und Fleischteuerung befindet, macht es notwendig, auf Maßnahmen zu sinnen, um eine Besserung unserer schwierigen Lage herbeizuführen. Wir richten deswegen an alle Kollegen im Reiche hierdurch das Ersuchen, Anfang September in Berlin zu einer Beratung über die zu er greifenden Schritte zusammenzutreten. Durch eine Massen kundgebung von Tausenden von Meistern soll an zustän diger Stelle zum Ausdruck gebracht werden, daß unweigerlich der Ruin unzähliger Fleischereibetriebe in kurzer Zeit ein treten muß, wenn nicht laschest Hilfe geschaffen wird. Alle Innungen und Vereine, die zu der geplanten Kundgebung Delegierte entsenden, sowie einzelne Meister, die an der selben teilnehmen wollen, werden gebeten, loschest ihr An meldung an unseren Vorsitzenden, Fleischermeister Paul Kosbab, Berlin XO., Weberstraße 60, zu bewirken. Die Angabe von Zeit und Ort der stattfindenden Versammlung, sowie alle weiteren Mitteilungen erfolgen durch die „All gemeine Fleischerzeitung". -- lieber die Ursachen der Fleischnot bezw. des Mangels an Schlachfttieren gibt ein soeben erschienener offizieller Bericht der Vieh- und Schlachthofdirektion zu Tresden interessanten Aufschluß. Nach diesem sind die hohen Schlachtviehpreise und die geringe Zunahme des Auftriebes und der Schlachtungen trotz, bestehenden Fleischbedarfs zNrückzuführen auf den Mangel an Schslacht- tieren. Tiefer ist veranlaßt worden durch die anhaltende Dürre im Sommer vorigen Jahres. Bei dem Futtermangel sahen sich die Landwirte genötigt, ihren Viehbestand un gewöhnlich zu verringern.. Besonders betraf dies die Schweinebestände. weil bei den damals niedrigen Preisen für Schweine die Aufzucht nicht mehr lohnte. Es war vorauszuseheu, daß in diesem Jahre Schllachpnehmangel eintreten würde und daß dieser um so größer sein würde, je günstiger die Futterernte ausfallen würdS. Tie Futter ernte ist n>un über Erwarten günstig; es werden deshalb nicht nur die verringerten Bestände ergänzt, sondern es werden von dien Züchtern, verlockt durch die jetzigen hohen Viehpreise und durch die wegen der Zollerhöhung ein tretende Einschränkung der Vieheinfuhr vom Auslande' auch in Zukunft erwarteten hohen Viehpveise, die Zuchten möglichst hochj getrieben und weniger Tiere zur Schlach tung abgegeben. Wie der Futtermangel im vorigen Jahre allgemein war,' so ist ess in diesem Jahre der Schlacht- Viehmangel. Dieser wird weniger schUell als in früheren Jahren durch, stärkere Aufzuchten ausgeglichen werden, weil die am 1. März 1906 eintretendie Zollerhöhung die Einfuhr lebenden Biehesf vom Auslande erheblich ein schränken wird und weil durch die Bestimmungen des Reichs-Fleischibeschaugesetzcs die Einfuhr geschlachteten VieheS erschwert ist und demzufolge" dieser Ausfall von den inländischen Züchtern zu decken ist!.' Soweit jedoch