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««- Arr-ri-rr MebM mid Au-ckgett. TMgramm-Adresser MW vemfprechsteo» .Tageblatt-. «i»s» Nr.». Mr Vie Kömgl. AmtShauptmarmschast Großenhüin, Las Königs Amtsgericht rmd -m Rat -er Stadt Riel«, sowie den Gemeinderat GröVa. ' 177. Sonnabend, 1. August 1998, abends. 61. Jabrg. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta- abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 00 Psg-, durch unsere Träg« srek in» Hau» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten I Mark Sb Psg., durch den Brirsträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werdm angenommen. Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer är Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Bekanntmachung. Die Bekanntmachung vom 18. Dezember 1906, den Aufwand für die von den Hebammen zu verwendenden Desinfektionsmittel betr., — abgedruckt in No. 300 der Riesaer Tageblattes Jahrgang 1906 — wird aufgehoben. An ihre Stelle treten unter Zustimmung der BezirkraurschusseS und nach Gehör des BezirkSarzteS folgende Bestimmungen: Sämtliche im Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain ange- stellten Hebammen beziehen vom 1. Januar 1907 ab ihre Desinfektionsmittel, deren sie bet ihrer Berufsausübung innerhalb des Bezirkes bedürfen, aus den Apotheken zu Großenhain, Riesa und Radeburg, ohne daß sie dafür Zahlung zu leisten haben. 2. Die Apotheker reichen am Schluffe jeden JahreS für jede der unter 1 bezeichneten Hebammen, dte im verflossenen Jahre bet ihnen Desinfektionsmittel entnommen haben, bet dem Vorsitzenden desjenigen Hebammenbezirkes, zu dem dte Hebamme gehört, ihre Abrechnung ein. 3. Der Vorsitzende des Hevammenbezirks legt die berechneten Kosten auf Grund der ihm von der BezirkShebamme vorzulegenden Hebammenlabelle nach der Anzahl der Geburten auf die zum Hebammenbezirke gehörigen Gemeinden und selbständigen Guts- bezirke um, zieht sie ein und begleicht damit die Apothekerrechnung. 4. Insoweit dem einzelnen Hebammenbezirke Aufwendungen dadurch entstehen, daß dte Bezirkshebamme außerhalb ihre» Bezirkes tätig wird und hierbei Desinfektionsmittel verwendet, sind diese Aufwendungen von demjenigen Bezirke, in dem dte Hebamme tätig gewesen ist, dem HeimatLbezirk? der Hebamme zu erstatten. Der SrstattungSanspruch ist von den einzelnen Vorsitzenden der Hebaminenbezirke bei Gelegenheit der Umlegung geltend zu machen. 5. Der hiernach einer Gemeinde bez. einem selbständigen Gutsbezirke zugeteilte Kosten betrag ist aus der Gemeindekafle bez. vom GutSoorsteher zu bestreiten. Die Bezirkshebammen sind von vorstehender Bekanntmachung von den Vorsitzenden der Hebammenbezirke in Kenntnis zu setzen und entsprechend anzuwetsen. 6. Diese Bekanntmachung tritt am 1. Januar 1909 in Kraft. Großenhain, am 30. Juli 1908. Die Königliche AmtShauptmannschaft. In den letzten Tagen ist in verschiedenen Gegenden des Bezirks der Nouuenfalter in starker Zahl aufgetreten. Da hierdurch eine schwere Schädigung der Waldbestände im nächsten Jahre zu befürchten ist, werden der Herr Bürgermeister zu Radeburg und die Herren Gemeindeoorstände und GutSoorsteher, in deren Fluren Waldungen liegen, unter Verweisung auf die Verfügung vom 26. März 1907 erneut angewiesen, so fort Maßregeln zur Vertilgung der Schädlinge, event. unter Zuziehung von Schulkindern, zu «greifen, tnSbes. auch dte Waldbesttzer hierzu anzuhallen. Wer e» unterläßt, dte nöligen Schutz- und Vorsichtsmaßregeln gehörig auszuführen, wird mit Geldstrafe bi« zu 150 Mk. bestraft. 2079 d L. Königliche AmtShauptmannschaft Grotzeuhaiu, am 31. Juli 1908. GS werden Scharfschießen abgehallen: ») ans -em Jnfautrrie-Schietzplatze bet Hatdehäuser: vom 3. bi» mit 8. August diese« Jahre» täglich ungefähr von 7 Uhr vorm. bi» 6 Uhr nachm. b) ans dem Aeldartillerie,Schießplätze bet Zeithain: anch südlich -e- Wülknitzer Weges, vom 3. bis mit 8. August d. I. täglich ungefähr von 7 Uhr vorm. bi» 1 Uhr nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schieß tage so bewirkt, daß sie V, Stunde vor Beginn der Schießen durchgeführt ist. Der Wülknitzer Weg und die Mühlberger Straße sind nur während der Schießen auf dem Feldartillerie-Echießplatze gesperrt. Dte Wege de» Platzes sind bet geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zn passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftltche Bekanntmachung vom 7. Mai dieses Jahres Nr. 346 v., abgedruckt in Nr. 106 de» Riesaer Amtsblattes, wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach §8 366 bez. 368»des Reichs strafgesetzbuch» bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge- schriebenen Weg« von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 31. Juli 1908. 4228 v. Kösiigttche AmlShuuptmsuufchaft. Rogge« neuer Ernte wird von jetzt ab gekauft und Angebot mit Probe und Preisforderung erbeten. König!. Proviantamt Riesa. Pflaumeuver-achtuug. Dienstag, den 4. August nachmittags 7 Uhr soll die Pflanmeanntznvg der Ge meinde Poppitz und das Holz mehrerer umgebrochener Kirschbäume nach dem Meistgebot Vergebe« werden. . .Poppitz, den 1. August 1908. Der Semeiv-evorfta«-. Freibank Moritz. Sonntag früh 6 Uhr, Hau« Nr. 7, Fortsetzung oeS Verkaufs von jungem fette« Schweinefleisch.Der Gemetudevorftauü. Am S. August 1SV8 V,5 Uhr nachm. wird am Eingang zum Barackenlager Zeithain ein auSgemusterteS Offizier-Reitpferd versteigert. I. Abt. Sel-art.-Reg1s. Rr. SS. Einweisung des Herr« Bürgermeisters vr. Scheider. — Nachdruck verboten. — Jü feierlicher Weise erfolgte heute mittag s/x12 Uhr die Einweisung und Verpflichtung des Herrn Bür germeisters Tr. Scheider als Stüdjioberhaupt von Mesa. Wie schon der Aufgang zum Sitzungssaal im Rat hause mit Blumenstöcken und Lorbeerbäume geschmückt war, so hatte man auch den Sitzungssaal, in dem die Ein weisung stattsand, mit gleicher Dekoration verseyen. IM Sitzungssaal versammelten sich in der 12. Stunde die ün der Feierlichkeit Teilnehmenden, unter denen sich außer dem Ratskollegium und Stadtverordneten Vertreter der Garnison, der Kirche, Schule und anderer Behörden, sowie die gesamten städtischen Beamten befandet s/il? Uhr betrat Herr Kreishauptmann T«. Rumpelt den Sitz ungssaal und richtete an den ebenfalls mit eintretenden neuen Herrn Bürgermeister eine Ansprache, die ungefähr wie folgt lautete: „MS ich im Oktober 1906 die Wiederverpflichtung deS auf Lebenszeit gewählten Herrn Bürgermeisters T«. Dehne vornahm, da hätte ich nicht geglaubt, daß ich so bald wieder zu einer Verpflichtung erscheinen müßte. Herr Tr- Dehne war auf Lebenszeit gewählt, aber wir wissen, daß selbst eine Wahl auf Lebenszeit keine Gewähr dafür bietet, daß der Gewählte nun nicht eine Stelle, selbst jpenn sie ihm liebgeworden, verläßt. Llber sobald hätte ich das nicht erwartet. Er wurde von hier, wo er Ausgezeichnetes geleistet hat, in eine Stelle berufen, die ihm umfassende Betätigung seiner Kennt nisse und Fähigkeiten gewährt. Tie Äadtgenreinde Riesa «hat sich nun nach einem Mann umgesehen und hat Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, zu ihrem neuen Oberhaupt auserkoren. Sie hat Ihnen damit volles Vertrauen entgegengebracht und dieses Vertrauen hat die Kreishauptmannscha,t .als völlig gerechtfertigt an erkannt und gern die Bestätigung der Wahl erteilt. Bei der heutigen Verpflichtung habe ich es nicht notwendig, Sie an die Heiligkeit und Wichtigkeit des Eides zu er innern, den Sie später zu leisten haben werden. Auch die allgemeinen Pflichten sind Ihnen längst vertraut. Ich bemerke nur, das Amt eines Bib Hermeisters ^at ein doppeltes Gesicht: Ter Bürgermeister ist verpflichtet zur Treue nach oben und zur Treue gegenüber der Ge meinde, die ihn sich zum Ob rhar-t auserkoren hat. Sie werden von neuem das Gelübde ablenen, dem Könige gehorsam zu sein und den obrigkeitlichen Befugnissen, die daraus entspringen, nachzugehen Sie sollen ein liebe voller Verwalter der städtischen Angelegenheiten sein. Sie sollen Anregung geben und Sie sollen jedem Ein zelnen, der Ihnen mit Vertrauen naht, mit Liebe und Freundlichkeit entgegenkommen, daß jeder bei Ihnen Gehör finde, der Rat und Lclfe sucht. Das sind die allgemeinen Aufgaben. Ich knll auch noch ein Wort von den besonderen Aufgaben sprechen, die den Bürger meister von Mesa treffen. Hochgeehrter Herr Bürger nreister! Tie Stadt Riesa ist eine Industrie- und Handelsstadt, die in den letzte» Jahrzehnten einen gro ßen Aufschwung genommen hat und weiterhin vorteil hafte Entwickelung zu nehmen verspricht. In solchen Gemeinden ist es nicht damit abgetan, nach der alten Art die Geschäfte zu führen. Tie Zukunft pocht hier merk licher als wie anderwärts an die Tür, und ein Ober haupt, day seinen Aufgaben gerecht werden will, muß dafür besorgt fein, daß dieser Entwickelung nicht nur keine Hindernisse entgegenstehen, sondern daß sie die Entwickelung fördert. Stadtrat und Stad.verordnete stehen Ihnen zur Seite, trotzdem sind Sie der Leiter und haben damit den Hauptteil der Verantwortung. Wenn Sic denn gewillt sind, in diesem Sinne Ihr neues Amt anzutreten, so bitte ich Sie, den Eid, der in der Revidierten Städteordnung vorgeschrieben ist, zu leisten." Nach der erfolgten Eidesleistung fuhr der Herr Kreishauptmann fort: „Ich weise Sie hiermit in Ihr neues Amt ein und wünsche Ihnen ein gesegnetes Wirken allezeit. Tie Beamten verpflichte ich hiermit, in dem neuen Bürgermeister ihren neuen vorgeseh en zu sehen. Tie Herren vom Stadttat und von den Stadtverordneten ersuche ich in förderlicher Arbeit mit dem neuen Bür germeister zusammen zu arbeiten, einge^nk dessen, daß nur ein friedliches Zusammenarbeiten zum Heil und Segen der Gemeinde gereichen kann. Tie Vertreter der Garnison, der königlichen und anderen Behörden, der Kirche und Schule bitte ich, daß sie bei allen siegen« Herten dem neuen Bürgermeister freundlich entgegen kommen, amtlich und außeramtlich eingedenk dessen, daß wir alle nach einem Ziele streben, nach dem Wohle unseres geliebten Vaterlandes. Zum Schluß wünsche ich, daß Ihnen nicht versagt bleiben möge die Gnade des Höchsten und sein Segen zu Ihrer Amtsführung. Tas walte Gott!" Herr Stadtrat Ayrer richtete hierauf namens des Rates Begrüßungs- und Beglüawünschungs'worte an den neuen Herrn Bürgermeister, mit der Versicherung, daß sie ihm das vollste Vertrauen entgegenbringen würden. Auch namens der städtischen Beamten sprach Herr Stadtrat Ayrer Glückwünsche aus und das Gelöbnis, daß sie allezeit bereit fein würden, mitzuarbeiten an dem Wohle der Stadt. Im Namen des Stadtverordnetcukollcgiums svrach dessen stellvertretender Vorsitzender, Herr Schön Herr Glückwünsche und die Bitte aus, dem Kollegium mit Vertrauen entgegen kommen zu wollen, damit sie im besten Einvernehmen das Wohl der Stadt fördern könnten. Has gut« Vedeek-Utzr. -