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Riesaer H Tageblatt «nd Anzeiger jElbedlM «a Ae-el-erj. Tage-Uitt «tts«. Dresden 158b. gernrui Nr. SO. Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachung«« der AmtShauptmannschast ' Eirokass« Vosisach Nr. «L Großenhain. de» Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de« Rate» der Stadt Riesa. Riesa Ar. »L de« Finanzamt« Rteia und de» Lauvtzollamt« Meißen behördlicherseit« bestimmte Blatt. I- IS. Montag. SS. Januar 1928, adends. 8t. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erschentt^den?ä^2«n^S '/,« lthr mit RuSnä^m^^r^öun^mL^fttäge^^^ügöpeetSl^geö^tzöräüezahümg^ür «inen ilttönä^Hiark 2d Pseaa^, durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktiontverteuerungrn. Erhöhungen der Löh« und Mattrialienpreise behalten wir un« da« Recht der Pret«erhöbung und Nachforderu« vor Auzetge» Nir di« Nummer de« vu«gabetage« sind bi» v Uhr vormittag« aufzuaeben und im vorau« zu bezahlen: ei« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen Grundorei« für die SS mm breit«, S mm hohe Erundschrist»Z«ile (ü Silben) 25 Sold-Pfennige: die 89 mm breit« ReNamezeil« 190 Eold»Pf«nntge: zeitraubender und tabellarische« Satz 50*,. Aufschlag Fest» Tarife, vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« eingezogen werden muß »der der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllung««»: Riet» Achttägig» Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe*. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten «der der Beförderung«ernrichtunge» - hat der Bezieh« reine, Anspruch aus Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. R»tatton«druck und Verlag: Langer b winterlich. Riesa Gefchistlftep^ Gaetüeftraste »K verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhleman«, Riesa für Anzeigenteil. Wilhelm Dtttrich Riesa. WInM WMi. 18 Monate lang hatte die französische Kammer in ihrem Verhalten der Regierung Poincarö gegenüber «ine Devot heit und Nachgiebigkeit zur Schau getragen, die durch nichts, durch keine Opposttionsskaudälchen, durch keine Obstruktion, einfach durch nichts gestört wurde. Als daher diese fran zösische Kammer nach der letzten Weihnachtspause zu ihrer letzten kurzen Session vor den Neuwahlen zusammentrat, da konnte man mit Recht annehmen, Laß die Windstille der politischen Leidenschaften auch noch den letzten Rest der augen blicklichen Legislaturperiode durchhalten würde. Dies« Prognose hat sich als falsch erwiesen. Die erste Sitzung der Kammer entfesselte den bekannten Sturm um die Verhaftung der 5 kommunistischen Abgeordneten, di« erste Abstimmung spaltete di« radikale Partei in zwei Ja- und Nein-Gruppen, die Temperamente, die 18 Monate sich angesichts der Diktatur eines Poincarös schamhaft geduckt hielten, sind plötzlich em- porgelodert, haben einen Brand in der französischen Kammer verursacht, der sehr rasch di« beschauliche Ruhe der vergan genen Monate zum Sturm entsachte. Hat sich dieses neue unruhige Bild der französischen Kammer nur so von ungefähr ergeben? Waren «S nur un vorhergesehene Zwischenfälle, di« die jahrelange Servilität der Kammer Poincarö und seinem Diktat gegenüber so rasch ins Gegenteil verwandelten? Man prüf« die einzelnen Vor kommnisse der letzten Wochen einmal genau »ach und man wird sich rasch davon überzeugen müssen, bah hinter der ganzen Unruhe dieser Kammer, hinter der neuen Spannung, den Spaltungserscheinungen, den angefachten Leidenschaften eine groß« Regie steckt, die anscheinend meisterlich alle Fäden in der Hand behält und auch weiterhin behalten wird. Es dürfte wohl kaum eine kühne Uebertreibung sein, wenn man behauptet, baß Poincarö, wie stets, auch diesmal dies neue Bild „machte", zusammensetzt«, zu einem Zweck, d«r nur ihm dienlich, schließlich auch nicht schwer zu erraten ist. Herr Poincarö hat die erste Phase seines Wahlaufmarschplanes ent rollt. Er ist auf der Wahltribüiie erschienen, lenkt bereits die Figuren des Schachbrettes dieser Wahl. Lenkt sie, wie man sicht, mit meisterlichem Geschick, mit spürbarem Erfolg und mit eiserner Zielstrebigkeit. Als Herr Poincarö im Jahr« UNI das letztemal in die Wahlschlacht zog, da verzichtete er sehr zum Leidwesen seiner nationalen Schildträger auf große politische Kundgebungen, in der stolzen Annahme, daß sein Name genüge, den Sieg zu erringen. Der Stolz des Herrn Poincarö erhielt «inen fühl, baren Dämpfer. Seine Parteien erlitten in der Wahl «ine Niederlage, wie sie peinlicher nicht gedacht werden kann. Im merhin. Herr Poincarö weiß auch aus Niederlagen etwas zu lernen. Seine letzte Wahlniederlage hat ihn gelehrt, daß «r «S diesmal anders beginnen mutz, um sich und seinen Leuten den Lrsolg zu sichern. So wurde er diesmal Wahlagitator, Wahl, taktiker, Wahlmacher, der mit handfesten Wahlparolen um zugehen versteht, taktische Schlachtpläne zu entwerfen »er steht. Situatiönchen zu konstruier«« versteht, die ihm und den Kreisen, die hinter ihm stehen, dienlich sind, die Wahb- chanven vergrößern können, den Gegnern peinliche Nnge» legenheiten bereiten dürften. Diese «rst« Sitzung der fran zösischen Kammer nach der Weihnachtspause war solch ei« „Situatiönchen" echter Prägung Poincarös. ES handelt« sich bei diesem letzten Kammersturm beileibe nicht um di« Frage, ob die 5 kommunistischen Abgeordneten verhaftet werben sollen oder nicht. Da bis heute von diesen S zu verhaftenden Kommunisten nur zwei in das Gefängnis g«bracht wurden, so kann man schon hieraus «rsehen. welch geringe Bedeutung die französische Regierung dieser Angelegenheit entgegen bringt. Nein — der Sturm in der Kammer war künstlich hervorgerufen, und zwar hervorgeruse« durch ein« Regie- ieistuna Poincarös. Dem französischen Ministerpräsidenten kam es an di«sem «reignisvollen Tag gewiß nicht daraus an. tum so und sovielten Male «inen Sieg über di« Kammer ;u erringen. An Stege» über di« Kammer hat sich Herr Poincarö in den Zeit«« seiner letzten Amtstätigkeit so voll gesogen, baß er neuer zur Hebung seines Prestiges wohl kaum mehr bedarf. Nein — was Herr Poincarö zielstrebig »n erringen trachtete, war nicht ein Steg. Was er wollt«, was er unbedingt durchzuführen trachtet« und was ihm schließlich auch glückte. Laß konnte man sich nach dieser famosen Abstimmung in der Kammer auf den Bänke« der radikalen Partei betrachten. Die radikale Partei mußt« gesprengt werden, weil sie im Verlauf ihre» letzte« Partei- kongrefses sich programmatisch für ein Zusammengehen mit den Sozialisten, gegen die reaktionären Parteien des Herr« Poincarö festgelegt hatte. Der Kell, den Poincarö bei der letzten Abstimmung in die Reihen der radikal«, Fraktion einzutreiben wußte, sitzt fest. Di« Einigkeit in diesem Lager der Opposition ist für alle Zelt dahin. Herr Poincarö ka«n sich ins Fäustchen lachen. Der französische Ministerpräsident braucht nur in die andere Tasche zu greisen, und schon hat er ein neue» und vielleicht noch wirksameres Methödchen, di« wankenden Wahl- geister zu bannen. Die französische Währung hat sich in den letzten Jahren sehr gekräftigt. Di« Voraussetzung für di« endgültige Stabilisierung des Frank wäre somit seit langem gegeben. Aber Herr Poincarö denkt gar nicht daran. dt«se Stabilisierung noch vor den Wahlen durchzuftthren. Da er sein« Autorität auf dem Gebiete der Finanzpolitik und der Währungstechnik sehr hoch «inschätzt und weiß, daß es keinen Menschen in Frankreich gibt, der «K wagen würde, die Folgen einer neuen-Erschütterung der Währung auf sich zu nehmen, so weiß er auch, daß seine Situation unerschütterlich ist. so lang« der Endpunkt hinter seinem Sanierungswerk, der wär« die Stabilisierung de» Frank, nicht gesetzt ist. Aus diesem Wenigen ersieht man, daß der französische Ministerpräsident mit großem und unverkennbarem Geschick Wahlparolen in die Meng« zu schleudern versteht. Ob sie sich wirkungsvoll erweise« «erde«, wird sich zeige«» M BkW IM WWWWkllM ans «eine« Antrag de« Abschied bewilligt und ich scheide mtz dem heutig«« Tage ans dem Amte. Fast acht Jahr« hwde ist die Ehr« gehabt. «, der Spitzt des Reichswehrmiuifteriums zu fteh«u; es »ar«« schwer« Jahre; den« in ihn«« war die deutsche Entwaffnung »ack dem Versailler Vertrag zu vollstrecke». Wir könnt«, ie dies«, Jahr«, aber auch aufbaue» «ud die gesetzliche» «ut organisatorische» Grundlage» für die junge deutsche Weh« macht schaffe«. Deutschlands Heer «ud Flotte sind wieset »erweudungsfLhig, im In- und Auslande geachtet. Dieses Ziel wäre »ich« erreicht worden, hätte ich nicht i« der hingehende» Arbeit aller Angehörige« der Wehr macht eine so treue und unermüdliche Unterstützung ge sunden. Dafür i» dieser Stunde D««k zu sage«, ist mir Pflicht. Dte beste Kraft zöge« wir alle ans der große« mili tärische» Ueberlieferuu«. bi« zu pfleg«» ich mich berufen fühlte, nud besonders a«S der Ueberzeuguug. daß es Aufgabe Les Soldaten ist, über alle Parteien hinweg, niemand z«n liebe und uiemaud znleide, nur dem Vaterland zu diene«. Stolz bi» ich darauf, f» lange Jahre Reichswehrministei gchves«» zu sein; aber am stolzeste» darauf, daß sich in dep »ergaage»«» Jahr«» ei» festes Baud des vertrauens mir Offiziere» mrd Soldaten. Beamte« und Angestellte» knüpfte das. so hoffe ich, unzerreißbar ist. Heer und Marine rufe ich »nm Abschied zu: »Deutschland über alles!" Der Reichswehr«knister gez. Dr. Geßler. Ern Erlab des ReichSwehrnnnifters Groeuer an di« Wehrmacht lautet: Durch das vertran«, des Herr» Reichspräsidenten an die Spitze des ReichSwehrminifteriums berufe«, habe ich heute die Amtsgeschäfte übernommen. In der fest«, Ueber zeuguug, daß unsere geureiusame Arbeit von rückhaltlosem gegenseitigem Vertrauen getragen sein wird, rufe ich alle« alt«, un- jung«, Kamerad«, ein herzliches Glückauf zu. Der Reichswehrminister gez. Groeuer. MMmIMkr Srmner V« sein vmmm. )l Berlin. Auf Anfrage an besonderer Stelle will der „Montag" von einer dem ReickSwebrminister Groencr politisch und persönlich nahestehende» Seite über das poli< tische und Reichswrhrprogramm der Ministers eine authen tische Mitteilung erhalten haben, in der er heißt: Man weiß von dem General, daß er nur nach sorgsiiltiaer Prüfung entscheidend« Entschlüsse saßt. Man wird daher nicht mit irgendeine« Shftemtvechsel zu rechnen haben. Ihm wird sicher am Herzen liegen, das VertrauenSverbÜlt. niS zum Reichspräsidenten zu erhalten. Auch an einen Personenwechsel von Bedeutung ist nicht zu denken. Ta der Haushalt des WehrminifteriumS bereits de» Reicks, nt passiert hat und dem Reichstage vorliegt. wird der Minister also die Vorlage der Reichsregierung zu vertreten baten. ES ist damit zu rechne», daß die Beratung dieieS Etats wegen des MinistrrwechsrlS an das Ende der Beratungen des Haushaltausschusses gestellt wird. Fragen gründ'»!,- licher Art, di« »« sofortiger Entscheidung dränge», liegt» unseres Erachtens in der Wehrmacktverwaltung nicht vor In der Frage der wirtschaftlichen Nöte, di« den deutschen Osten bedrücken, steht der Minister aus eigener Erlakrnng alsLhrf der Eisendabnabtrilung des Seneralstabs un- n s ReichSverkehrSmlnifter auf dem Standpunkt der Reichs- rrgkrung. * Groeuer trSgt keine Uniform. UBerlin. Mit der Srnennung des neuen Reicks. «oehrmtnisterS Generals Groeuer ist in der Oeffentiickieit und auch in politischen Kreisen vielfach die Frage aus. getaucht, ob der neue ReiLswehrmiuifter in seiner Eigen schaft als Generalleutnant bei entsprechenden Anlässen in Uniform erscheinen werde. Der.Montag" bemerkt dazu: An sich hat General Groener das Recht, als Generalleut nant die Uniform der alten Armee zu tragen. Er hat aber nicht das Recht, die Uniform der Reichswehr zu tragen, da er nicht Mitglied der Reichswehr ist. Der neue Reicks- wehrminister würde also, wenn er in Uniform bei ieier- lichen Gelegenheiten erscheinen würde, in der alten Uniiorm vor die Reichswehr treten. Infolgedessen ist man in den maßgebenden Kreisen der Ansicht, daß der neue ReickSwebr- minifter wie der bisherige im allgemeinen in Zivil sei» Amt ausüben wird. NeWk des MMliiWkllW UM Zl. Will IN SMNkl. )s Berlin. Minister Dr. Geßler verabschiedete sich am Sonnabend vormittag von de« leitend«, Offiziere« und ve, amten des Ministeriums. Er gedachte des TageS, an -cm er vor acht Jahren in das Ministerium gekommen sei, allein und als Fremder. „Wo wir alle," fuhr Dr. Geßler fort, „bedrückt waren von der Sorge um den nächsten Tag, um die Erhaltung unseres Vaterlandes, dem heute wie da mals doch von einem «roßen Teil unserer früheren Gegner höchstens soviel des Lebens gelassen werden will, daß mir die Lasten, die uns der Vertrag von Versailles aufgezwungeu hat, leisten können. Vor uns stand die ungeheure Aufgabe, die tragische Ausgabe, die Auflösung des alten HccreS. Tausende von pflichttreuen Soldaten, Offizieren un- Be amten mußten ihren Abschied nehmen, die in der Inflation einem sehr unsicheren Schicksal entgegengingen. Männer, die das Gefühl und da» Recht hatten, zu sagen, daß sie ttr der schwersten Zeit Deutschlands mehr als ihre Pflicht g«. tau haben. Die Jahre gingen hin: jedes Jahr hat un» neue Sorgen, neue Probleme gebracht. Ich bitte, es nicht unbescheiden zu nennen, daß ich das Gefühl habe, daß mich auch jedes Jahr mehr mit denen verbunden hat. die ich hier als meine Mitarbeiter in diesem Hause gehabt habe, daß uns das Gefühl geeinigt hat, an einer großen Aus gabe mitzuarbeiten, das Gefühl, daß wir alles Persön liche zurückstellen und uns selbstlos in den große» Dienst unseres deutschen Vaterlandes zu stellen haben. Und wenn ich heute aus Ihrem Kreise scheide, so scheide ich nicht als Fremder, sondern im Gefühl der Waffenbrüderschaft, der Freundschaft und Kameradschaft, die mich mit meinen Mit arbeitern verbindet. Das beruht auf Gegenseitigkeit, und auf dieses Gefühl glaube ich stolz sein zu können. Kann es für einen Mann elivas Köstlicheres geben, al» wenn er aus dem Amte scheidet mit dem Gefühl, seine besten Kräfte hingegeben zu haben, wenn er aber auch die Ueberzeugung hegen darf, dab sein Werk gefördert ist, dessen Grundstein er gelegt hat." Dann übergab Dr. Geßler sein Amt an de» Reichswehr minister Groeuer. Dieser dankte Dr. Geßler, bat ihn, ihm di« langjährige Freundschaft zu bewahren, un- gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, dab nicht nur di« Herren, mit denen er unmittelbar zusammengcarbeitei habe, son dern jeder Angehörige deS Heeres «nd der Marine ihn auch tu Zukunft als «inen Kameraden ansehen würden. Minister Groener fuhr dann fort: „Vielen von Ihnen bin ich persönlich aus gemeinsamer Arbeit, anderen bin ich mindestens durch schlechtes oder durch besseres Renommö bekannt. Jedenfalls komme ich nicht in dieses Haus als ein Fremder und als einer, der Ihnen sernsteht. Denn meine ganze Liebe galt immer unserer Wehrmacht bis »um heutigen Tage und vvu heute an erst recht. Es ist keine Kleinigkeit für mich, aus dem beschaulichen Dasein des halben Gelehrten wieder in die Oeffenttichkert und in die Politik «tnzutreten. Ich tue eS aber gern, weil ich berufen bin durch das Vertrauen unseres Herrn Reichspräsidenten, «ns««» allverehrten «nd geliebten Generalfeldmarschall». Da» ist der Boden, auf dem ich stehe: das Vertrauen HindenburgS! Herr Minister Geßler bat ja schon an das Vertrauen appelliert, das Sie mir «ntgegenbrtngen werden. Wir werden uns kennen lernen, wir wollen gemeinsam unsere Schuldigkeit tun und Vertrauen zueinander haben, in voller Offenheit, und ich bin überzeugt, daß wir die gute Grundlage, dte in -er Zeit meine» Herrn AmtSvorgängerS geschaffen worden ist. weiter auSbauen, weiter Erfolge er zielen werden, wenn wir geradeaus de» Weg der Pflicht gehen. Außerdem drängt e» mich. Ihne« zu sagen, daß Sie mich als Kameraden betrachten sollen, und au» dem Gefühl der Kameradschaft heran» wird manche Schwierig kett, di« entstehen könnte, leicht überwunden werden." Dan« ergriff Admiral Zenker al» dienftältester Offi zier de» Ministeriums da» Wort und dankte dem schot- Lenden Minister mit warmen Worten für alle», was er für die Wehrmacht und jede« einzelnen seiner Untergebenen geta» Labe KUk M die MWIU. X ve r li n. Der scheibende Reichswehrminister hat au di« Wehrmacht nachfolgende« Erlaß gerichtet: An die Wehrmacht! Der Herr Rcichspr«fide»t Ha« mir M mMA WemMWMll M BlUMl. vdz. Urber ein vom „Vorwärts" am Freitag mitgeteilter angebliche« Geheimabkommen »wische« dem Deutsche« Räch ««b vaver« wird von zuständiger Stelle weiter mitaeteilt, dab et« solcher Gehetmvertra« «icht existiert. ES bandelt sich lediglich um rin Abkommen über die mili tärischen Liegenschaften, da» durch di« Aenderung der Wehr verfassung und durch den Versailler Vertrag notwendig geworden war. SS ist auch nicht eigentlich «in Abkommen, sondern nur «in Protokoll, und der entscheidende Punkt lautet folgendermabrn: „Eine Aenderung der derzeitigen Organisation der Wehrmacht de» deutsche» Reiche« im Sinne der früheren Kontingentbeer», wie sie unter der alten Verfassung bestanden, ist nur im Wege der Versassungs- Linderung möglich." S» ist also eine juristische Angelegen» beit und politisch durchaus harmlos, von einer künftigen etwaigen selbständigen Wehrmacht in Bayern ist also nur unter der Voraussetzung die Rede, datz sie auf versassungs- mätzigem Wege erfolgt. MklMMtM U du IM Wschr MM. X Riga. Nach zweitägiger lebbaiter Debatte über die Rtgierungrerkläruug d«S Kabinetts SurafchewSkis hat dar Parlament mit bl gegen 43 Stimmen der Negierung daS Vertraue« au»gesprochr«. Die neue Koalition um- faßt beinahe alle bürgerlichen Parteien, darunter auch di« deutsche Fraktion, den größten Teil der Russen, Juden nnd zwei Polen. Damit ist da» neue Kabiwett^ur Uebernahme der Geickäste ermächtig^