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Sächsische Volkszeitung : 05.05.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192005055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-05
- Tag 1920-05-05
-
Monat
1920-05
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.05.1920
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§Rr. LVL tv. Jahrg. Dv—dv»,«. t«. «« StlckMe Mittwoch, 5. Mai - 'Ml R1OAO Pofts«h»i»K»»t» . ? : / s <- »tertiltühtt.i s - > a.i sei>tzL!i?ileu« oder von der P»!> «rgetzsu Knögnos^ «t: cuiiyr. l-irtiao» IV.MV^t » ».4L M. gn Dr«5d»» und s<m« DeMüdlanö Ir«> -au» »«»»ade t 10.48 rr. U«»««»e » 4.«» — »--Mara-LkUL« «»l»,»Uun» ertLeint an allen «otbentaaen nawm — «hrewstunbe der NedaUlon: »r VW t» Uhr vor«. Auirt»««, Niu,ah«e von 8e>Aan»anr»w<!n bl» Iv Ntzc von NamtNcnanzrtgen b>t 1» Nyr dorr». - ä-rel« wr öl» 4»tU.«d°ltie>le I.svs», t« n«oa«etett 8.80 äö. «auNtten»«,eigen l.N0 Kvr imdentttk, geichrterem. i»i»ic durch- Fernsprecher mclgegeben« Nn,eigen Wimen mir die «ermiNvorNtchkrN cvr die «ichitgkelr de» lettei nicht Lr>v*h«i», R Präsident Vuck Drz'Sden, 4. Mai IS20 Also heute nachmittag -wischen 2.SV nno 2 4L Minuten sank dir Thronbesteigung deS Herrn Buck statt Sie vollzog sich ebne jede besondere Feierlichleit. DaS Voll — und das müßte eigentlich Herrn Vuck schmerzlich berühren — zeigte wenig Verständnis sür diese» Alt. denn die Tribünen waren nur mäßig beseht. Da'ür sah man aber ausnahmsweise wenigstens unten ei» vollbesetztes Haus Von den R> Volkskammerabgeordneten waren 90 rschi-nen Zum letzten Male sonnte Herr Uyligsich auf der Ministerbaal. Der 32jährige Finanz' minister Retnhold sprang wie ein fröhlicher Knabe zwischen Mi- nistersessel und Abgeordnetenbanken hin und her und liest sich be glückwünschen. Die Fröhlichkeit war auch ganz ain Platze, wenige» wegen des Staatssäckels, in dem ja nicht mehr viel enthalten ist, niS vielmehr deshalb, weil Herr Reinhold nunmehr da« Gespenst. In der Geschichte etwa als Dreitagemlnister fortleden zu müssen, gebannt weiß. Und wir müssen ja von Ihm allerhand erwarten. Wenigstens nach dem Programm, das er vor Ausbruch der Ministerkrikis der ge samten Presse zulommen ließ, mit Ausnahme der „Sächlichen Volts- zeltung". Wie kann man auch von einem solchen Finanzgenie er- warten, daß er von Zentrumspartei und Zentrumspresse in Sachsen etwas weiß. Vielleicht holt er das Mangelnde noch nach. Denn bet seinem Alter kann man schließlich trotz aller Fiiianzweishcit noch etwa« dazu lernen. Und da er sonst ein sehr toleranter Mann sein soll, so wird er unS schließlich noch Dank wißen, daß wir ihn hierdurch er gebenst darauf aufmerksam gemacht haben. Er wird eine besondere Zierde des neuen Kabinetts werden; denn er Hai schon mit !!i Jahren den Versuch gemacht, den alten Finanzminister Rüger zu sinr-m. wo bei den sächsischen Sozialdemokraten und Demokraten anicheinend als Ereignis ersten Ranges in den Annalen ihrer Geschichte eingeschrieben ist und natürlich: Dem Verdienste seine Krone. Im übrigen aber warten wir in aller Ruhe ab. Sonst sah man noch auf der Ministerbank Herrn Justiz»'inister Harnisch mit ruhiger Gelassenheit — er hat nicht» zn befürchten, A Außerdem den Herrn Kultusminister Dr. Seyfert — man darf L gespannt sein, ob der jetzige Kultusminister den früheren Kultusminister oder der frühere Kultusminister den jetzigen Kultusminister in kultu reller Hinsicht befruchten wird. Herr Vuck hält sich inzwischen in der Wand'lhalle auf und wartet aus da» erlösende Stichwort Kammer präsident Fräßdorf schwingt den Hammer, ruft die Abgeordneten namentlich auf — wobei ausfällt, daß einige sozialdemokratische Abge ordnete da« „hier" so stramm rnsen. al« wenn sie noch auf dem Ka sernenhof ständen — und dann schlägt für den erkrankten Führer tz Sindermann der Mehrheiissozialist Wirth mit etwas abgerissenen is Sätzen den Herrn Stadtrat Buck als Ministerpräsidenten vor. Er t meint, er brauche den früheren Kultusminister nicht mehr besonders zu tf empfehlen, Herr Buck sei genügend bekannt. Sehr richtigl Dann wird gewählt. Ein Witzbold wählt den Unabhängigen Menke, schallende» Gelächt« unierbricht die monotone Abwicklung der Hand lung. 62 Abgeordnete — Mehrheitssozialisten, Demokraten und die Viererfraktion der nationalliberalen Deutschen Bolksparteiler stim- ^ men für Herrn Buck, IS Unabhängige geben weiße Zettel ab », und 12 Deutschnationale wählen ihren Fraktionschef Hvfmann. j Da», Wahlresultat wird verkündet, ein Wink des Herrn Fräßdorf, der I, v»tchong öffnet sich, Herr Buck erscheint im schwarzen Gehrock. Er Krümmt natürlich die Wahl an — da» ganz ist ja überhaupt bloß eine Formsache —, er dankt. Er will versuchen, da» Vertrauen zu recht fertigen und kündigt an, daß er nach der Regierungsbildung am Mittwoch mittag eine kurze Programmrede halten wird. Darauf . spricht noch Kammerpräsident Fräßdorf dem in der Versenkung ver schwindenden Herrn Dr. Gradnauer den Dank der Kammer au» ( und wünscht ihm gute Erholung. Das Echo dieser Dankesrede im 2 hohe» Hause ist sehr schwach, auch bei den Mehrheitssozialisten: Der » Mohp> hat seine Schuldigkeit getan, Herr Gradnauer Tanp gehen. Im » Amchrlgange erzählt man sich, da» Sachsenwerk warte nach seiner H.Echchmg auf ihn, eine offiziöse Stelle dementiert di» natürlich A fvwmpt. Also vielleicht Wahrheit und Dichtung oder umgekehrt. Regierungsbildung! Keinerlei Spannung, verehrter Lesert Den« L « bleibt letzte« Ende» alle» Leim alte«. Nur He« llhlig mutz da» ^"k>t>f«r bringen, Herr Kühn wird ihn «setzen, und damit ist die Re- » »ierungsbjldung erledigt. Und va» Programm de» Herrn Vuck. mau » kan, ihm ebensall» ohne Spannung entgegensetzen. E» wird mehr s: »der weniger ein« Wiederholung der Red« sein, dir er auf dem sozial- j demokratischen Parteitage in Meißen hielt, wo ja in Wirklichkeit seine H Wahl zum Ministerpräsidenten bereits erfolgt«. Daß die Deutschnationalen Herrn Buck nicht wählte«, iß selbstverständlich. Warum sie aber auf die zwölf Zettel de« Name« ihre» FraktionSchefS schrieben und sich nicht mit der Abgabe weiß« Amol begnügten, ist wie s» vieles andere dort unverständlich. Ti« einzige Uebevraschung de» Tag«» boten die vier ehemal» Natio- nalltkeralen, di« sich heute deutsche V»?«pe.rirll-r nennen. Sie wählten Buck. Also Ruck von der rechten Opposition zum mindesten k di« Mitte Ob da» den Demokraten, di« In Leipzig au» dem srel- h«i«tu Nagen «msgeststgm und in di» naltonaliibeeale Drosch»« ßtWegen stich pisaDen wird» - Was wir von der Regierung Buck halten und von ihr erwarten bezw nicht erwarten, haben wir ich»» neulich Was wir for dern und wofür wir uns mit aller Energie einsetz?» werden, das ist in erster Linie die rückhalllose Wahrung der öteichsversajsung und zwar aus allen Gebieten. i>8i. B2lMischs Vo!ksparLei und Zentrum Wir haben schon gestern die Entschließung der LandeSversamm- lung der Bayerischen Volkspartet mitgeieiit, die zeigt, wie der Weg zum Zentrum zurückgefunden ist. Selbst ein Blatt wie die „Tägliche Nnndschau" in Berlin (Nr. 203) muß das zngeben, denn eS erklärt, daß der „ans; rvrdcntliche Parteitag" als politisch sensationelles Re sultat die Audah iiug der Wiedervereinigung der Vahe- rische» Va --artet mit dem Reich Szentrum zeitigte. .' ,-nd mehr hatte sich in dsr letzte» Zeit in Bahern die Ue»?rzcugoip l-itgesetzt, daß diese Wiedervereinigung eins unbe dingte Notwendigkeit ist, da tatsächlich die steine F'ttilon der Baye- rischcn VvlkSpartei ohne das Zeittrum in der Natwnalvcrsammlnng zur Oynmachi vernttestl war. Hervorragende Parieiführer i» Bahern, wie die Abgeordneten Tvmkapittilar Le! ch <-Bamberg »nd Geistlicher Rat Gcrstenberger-Würzbnrg, erklärten, daß sie sich überhaupt voin politischen Leben znrückzichen würden, wenn nicht eine Gewähr für die Wiedervereinigung mit dem Zentrum geschaffen werde. DaS ist nun geschehen, wenn naturgemäß auch der offizielle Anschluß erst nach den Wahlen von Fraktion zu Frallion ersolgc» kann. Schon die Zusammensetzung des neuen LandeSvorstandes der Bayerischen VvlkSpartei verbürgt allein aber diese Wiedervereinigung, deren Znstandeloinmen ja gerade seht von größter Bedeutung ist. Dritter Vorsitzender der Par tei ist der Abgeordnete Schirmer, der eisrig sür die Wiedervsc'» einignng eing ürcieil ist, »»d ebenso gebären dem Landesvvrstind ». a. die Abgg. Gerstenberger und Leicht an. Damit ist die Frage geklärt, »nd die Spekulation der Zentnimsgegner sind in die ser Hinsicht vollständig zunichte geworden. Vor allem muß es als bemerkenswert bezeichnet werden, daß auch Fürst Alois z» Löw enste in in den Landesvorstand der Bayerischen VolkSpartcl gewählt wurde, der bekanntlich dem NeichSparteivorstand deS Zentrums angehvrt und den Wahlaufruf der Deutschen Zentrumspartei niüiiiilerrclchnet hat. Wetter sei hertwrgehnben, daß ans der batleriiche« Tagung Domkapitular Leicht erklärte, daß eS nur durch die unermüdlichen Be strebungen des Zentrums möglich gewesen sei, in das Griindschulgesetz eine Bestimmung einznfügen, wonach der konfessionell« Charakter der Grundschule durch die Abstimmung der Eltern gesichert ist. Dem Landesvorstand der Baye- r'H'n V-'kkspartei gehört auch der bayerische Ministerpräsident Dr. von Kahr an, der Protestant ist »nd aus der LandeSvcrsnmm- lung deS Bayerischen Zmtrnnis nach dem „Bayerischen Kurier" sost gnde bedeutungsvolle Rede hielt: „Sehr geehrte Damen und Herren! LS ist mir gestattet, dem hochverehrten Herrn Vorsitzenden in meinem Namen und im viamen der hier anwesenden Herren Minittertostegen aujrichligst zu danken sür die überaus freundlichen Worte, die er uns »nd unserer bis herigen Arbeit gewidmet hat. Auch Ihnen zu danlen. meine Damen und Herren sür den freundlichen Beifall, den auch Sie unserer Tätig keit gespendet haben, «ch nehme ja an, daß Sie unsere» guten Willen zur Tat sür die Tat nehmen. Wir sind alle redlich bestrebt, unter den außerordentlich schwierigen Verhältnissen zu tun, was menschen. möglich ist. (Beifall.) Auf Bayern sind, wie wir der Presse entnehmen und wie auch aus verschiedenen vielseitigen Kundgebungen zu ersehe» ist, im ganzen Reich und weit über daS Deuts che bleich hinan« die Blicke gerichtet. (Sehr richtig.) Nicht etwa in dem Sinne, als ob hier irgendeine Lvstrennungsbestrebun- Bayerns vom Reich in« Schilde ge,ührt würde. Meine Damen und Herrenl Wie sind alle gut bayerisch ,«nd sind aber aych gut deutsch u.nd wollen >m Reiche zu- sainmenhalten, wir wollen, nachdem wir die guten Zeilen im Reiche erlebt haben, auch die böse« Zeiten mil unseren Stainmcsbrü- dorn ehrlich und redlich tsilen. (Bravo:) Der Blick ist von auswärts deshalb vielfach aus Baheryt «seichtet, «veil man «eit über die Gren zen des Reiche» Hiuau» hier in Bayern die gelte erblickt, von der au» die Ruhe und Ordnung ihren Weg ijich bahnen «nd erobern werden über wette Teile de» Deutschen Reiche» (Bravo!), der Weg zur Ordnung und zur Ruhe, dt« nicht bloß dem deutschen Volke Leicas- sache sind, sondern auch in manchen fremdländischen Kreisen erhofft werden. Meine Damen und Herrenl Sie wissen, daß ich e» als meine wichtigste Ausgabe bezeichnet habe, die A » s re ch t e r h a ltu n g der Ruhe und Ordnung im Lande sickerjusreklen. DaS ist die erste »nd unentbehrliche Grundlage für eine gedeihliche, weit schauend« und auf Weiler disponierende Arbeit, sür eine Arbeit, zu der Gott sei Dank der weitaus grüßte Teil unseres Volkes auch heute bereit ist, der Arbeit, die die erste Voraussetzung stir einen Wieder aufbau unsere» tiefgebeugten deutschen Volke» ist. Ich hvsse zuver- stchtlich, daß es mit unserer «uSgezeichueten Einwohner wehr (lebhaftes Bravos, auf dt« wir unter gar keinen Umständen verzichten tänuen und verzichte« wer. den (stürmischer Beifall und Händeklatschen), die eine Leben-sache für unser Volk lst, gelinge« wird, unserem Land rmd Reich zur »nd- güuigen Ruhe zu verhelfen. Tine weitete wichtige Aufgabe der StaatSiegierung, die vor der Neuwahl erledigt werden muß. ist die Besoldungsordnung, die für unsere treue Beamtenschaft den Notstand beseitigen soll, in dem sie sich zweifellos befind'». Eine weitere, außer ordentlich wichtige Aufgabe ist die baldige Fertigstellung des Wadk. gesehes, damit da» Voll gleichzeitig mit den Reichstagswahlen die Wahlen zum Landtag betätigen kann. Sie werde» t on unserem baye rischen Volk ln den weitesten Kreisen mit aller Entschiedenheit erwartet. Ich hoffe, daß e» trotz de» Parteitagsbeschlusses der Demokraten in Nürnberg gelingen wird, auch dieses Werl zn vollenden und damit dir Bast- zu bilden für rin weiteres glückliche» und ruhige» Arbeiten in unssrem Vaterland. Auch sonstige Staat»noyvendlgkeiten, die uns herangebracht werde«, sollen ihre Erfüllung finden, w-nn sie unanf- schicblich sind. Mein« ganze Arbeit ab« soll im Nahmen der Ber. fassung einMellt fei« aüf den Vvdetk de» christlichen Welt- «nschannn, lHtznbeAakschoch. rwn der auch Ihr Programm g«. leitet ist. Die Arbeit der Regierung kann »ur -an» von Erfolg selch wmn wir der Mitarbeit de« garrzen Volkes in allen seine» Teile« sicher sind, der Mitarbeit unserer Im Kern trrsslich n Bauern-. Bürger* und Arbeiterschaft, das Wort Arbeiter im w.ntetten Sinne des Worte» genommen. Wohl werden sehr viele von »ms nicht eie neuen glück lichen Zeiten erleben, die wir sür unser deutsches Volk und Vaierlarrtz erhoffen. Wir Ackeren müssen schon banibrr sein, wen» uns be schicken ist, wenigstens von ferne hineiiunschauen in das geloRe Land der Zukunft, das unserem Volk, wie wir hvjsen, beschicken sein soll. Aber unser- Kinder und Enkel werde» dereinst als ehrliche, a-e ttsscE, treue, treffliche, wenn auch arme Menschen ihren E!n;ng hatte» In dem einfachen schlichten HanS, an dem wir beute in schwerer Sorge bauen und schass'«. Daß unser Volk dereinst wieder ausrechi steh?» Wird unter den Völkern der Erde, daß es wiederum angesehen und geacht't sein wird infolge seiner ehrlichen Arbeit, das ist unser fester, znverstchlklcher und unerschütterlicher Glaub' Mit diesem Glauben nn Herzen wollen wir leben und slerken. 'Bravo!) Mit dieser Z>l- versicht wollen Wir an Misere mühsame und oft nutzlos erscheinende Arbeit Immer und immer wieder heranlreten Wir wollen tre» a»S-' barre» im Kampf der Arbeit für da« ganze Vül Herr, 'wir lassen dich nlchli, du segnest uns denn! (Slürmlschw Beifall und Hände klatschen.)" Die neue Partei der ZeuirmW-Pgrmer Die „Kölnische V o l I S z c i l n n g " (Re M voin 3. Mai) schreibt: „Die Telegraphemllnion »erbrcttcte »ni«m 30. April fol gende Mitteilung! In der Kölner Bürgergesettschast m,z!c heule »er N'ovi»,!a>.auS- schnß der Neret»ig « ng zur i n n e r e n R e s o r m des Zen. trnmS. Nach gründlicher Anssprache wurde mit übcrwäkttgender M hcheil beschlossen: „Nachdem dt« weseniUchen Forve-ungen beircsss ihrer Grund sätze und lcsonderS deren praktischer Berwirittchung durch ihre Or ganisation und Oessnnng der Presse innerhalb der Zentrum-Par tei abgclchnt bezw. nicht bindend angenommen sind, ist die „Ver einigung zur inner» Reform des Zeitt.rnms'' leider gezwungen, als Ehrislliche Volkspartci eigene Wege zu gehen Diese schasst sich eine eigene Organisation und stellt eigene Kandidaten aus." Von anderer Seite wird uns bestätigt, vaß i» der erwähnten Versammlung dieser ZeiitriimSreformverelnIgiiniig ein selbständige» Bo-g hen ohne Verständigung mit der ZenirumSpariei beschlvoen wor den sei. An dieser Tatsache ist aber wohl nicht melu z» zweifeln. Uber diese ZentrumSrcformer, weiche anfangs keine eigene Partei sein wollten, sind unsere Leser bereit« unterrichtet Wi» haben sofort aus die Gefahr hingewiesen, daß daraus eine Richtung ktttsteben könne, welche im Gegensatz zur Zenlrumsoarici sieht und zur Absplitterung von dieser führen könne. Diese Warnung ist leider ohne Ersolg geblieben. Wir können nur sagen, daß wir diese Absplitterung ebenso be dauern, wie wir sie unverständlich finden. Niemals war für die durch da« Zentrum vertretenen VolkSlreiie die Einigkeit not wendiger als im gegenwärtigen Augenblick. Es ist die erste förm liche Absplitterung, und es entsteht nun die Gefahr, daß sie der Anfang und vielleicht da« Signal sein wird sür weitere Absplitte rungen. An Entgegenkommen gegenüber den Füh-ern »er nen-n Be wegung von seiten der Leitung der ZenlrmnSpartei hat es wahrhaftig nicht gefehlt. In grundsätzlichen Tinaen besteht keine Mei nungsverschiedenheit. In der Frage der Anksictlung ber Kandi daten oder der Uebernahme von Kaudtda:.-» der neuen Grnppe ans die Zentrumsliste war die Leitung der Zenirmnsvartei zu t ollem Entgegenkommen bereit, und k-itt das den Wortführern mit voller Bestimmtheit erklärt. Aber alle Bemühungen haben nichts g»utzt. Schließlich sind die Vertreter der Gruppe ebenso freundlich als sörmlich eingeladen worden, in der Sitzung deS ProvinzialauS- schusscs der Rheinischen Zentrnmspartei vom 70 April z» erscheinen, um eine Einigung herbeizuführen und geineinicha.üickie Kandidaten anfzustcllen Dieser Einladung sind sie nicht gefolgt. Ebenso haben die Herren einen weileren Einignngsvennnch abgclehnt, welcher un'er Vorsitz eines Unparteiische», des Herrn Domproost Dr. Middendorf gemacht werde» sollte Im einzelnen ist «och folgendes zu bemerke»: Was die Behaup tung der Ablehnung der „wesentlichen Forderungen betreffs ihrer Grundsätze" anlangt, so ist auch bei v-n Veihanainng'n ein irgendwie erheblicher Unterschied der grundsätzlichen Anssassttng nicht yevvorge- treten. Allerdings mußte eine sofor'lge sörmlich- Anerkennung der neuen Richtlinien und Grundsätze, wie sie vertangt wurde, abg-'lehnt werde», weil dazu die Rheinische Z>ntrn»,soart.'i nicht befugt ist. Dieselbe kann neben dein ossizi'lie» V.in.'ivrogramm ein andere» Programm nicht anerkennen and zn Uerhanelnin-n mit den Zenlral- instanzcn der Partei ist jetzt, so kurz vor dem Waültag, keine Zeit mehr Was die „praktische Verwirttichmig" der ,lenen Richtlinien durch die neue Gruppe anlangt, s.» ist -S .cperdi'ngj abgekehnt worden, einer neuen Organisation mit eigene t Nichttini'n, eigenem Vorstand, eigenem Sekretariat und eignirr Kasse gegenüber, weiche damit tat sächlich im Gegensatz zur Organisation und Verfassung der Zentrums- Partei und dazu in ausgesprochenem Gegensatz zu der bisherig-» Zeit- tnrmSpolitik tritt, eine offene An-rk-nnunq zuteil werden z» lasse». Wa» sodann die verlangte O-sstrung der Presse" anlangt, s» wurde beansprucht, daß der Vorstand der Rheinischen Zentrums- Partei an die Parteipresse die Weisung ergehen lassen, oder aus sie einen Einfluß ausübsn solle, die Kundgebung?» und Artikel ^cr neuen Richtung ausznuehmcn. Das mußte abgclehnt werden, weil dazu der Parteivorstand ebenso nicht befugt ist Die Redaktionen der einzelnen Zcn'rionSbtätter sind selbständig und haben ebenso das Rebt eigener Stellungnahme wie jedes andere Parteimitglied und jedes Mitglied der Frakiion, in welcher lrkanntlich ei» Fraktionszwang nicht herrscht. Die Freiheit der aus der eigenen N c b e r z c n g n n g fließenden und selbst verantwortliche» Vertretung der Parteigrnndsitze muß auch den Redaktionen der ein-elnen ZcnlnmiSbliitter gegenüber gewahrt werden. ES ist in jener Versammlung am 30. Aprit auch erklärt worden, daß die „Kölnische VolkSzeilung" der neuen Richtung „gesperrt" wor den sei. DaS ist nicht zutreffend. Es ist nichts geschehen, als daß vor einigen Tagen «in Artikel au» jenen; Kreist '« höflicher Weise «utt eingehender Be-kkbAung Mückgewkesen worden ist Da» ist ge-
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