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Sächsische MMsMung Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend abends mit dem Datum des folgenden Tages. »erugspreiS r Vierteljährlich 1 Mk. 28 Pfg. (ohneBestellgeld). Post-Bestellnummer 6595a. bei außerdeutschen Postanstalten laut ZeitungS-PreiSliste. Kirrzel'nrrmrner 10 H*sg. Unabhängiges Organ für Wayrycit, Ireit-eit und Kecht. Ne<laitti-n unü «ezchänrrielle, vrerüen. pjllnitrer Sttarre 43. Inserate werde» die 6 gespaltene Petilzeile oder deren Raum mit 10 Pfg. berechnet, bei mindestens 3maliger Wiederholung Rabatt. Bestellungen hierfür nehme» an: Buchdruckcrei von Akbin Mache, Ziegelstraße 18, Fernsprecher Nr. 3702, sowie die Geschäftsstelle Millniher Straße 43. Nr. 38. Sonntag, den 26. Oktober 1902. 1. Jahrgang. Für November m- Dyember kann die dreimal wöchentlich erscheinende „Sächsische Volkszeitmist" bei jeder Postanstalt für NE- 84 Mg. (ohne Bestellgeld) abonniert werden. Wir bitten unsere Leser, in Bekanntenkreisen für die weitere Verbreitung unseres Unternehmens nachdrücklichst tätig zu sein. Für die bisherige Mitarbeit und Tätigkeit sagen wir allen unseren Gesinnungsgenossen den herzlichsten Uank. Von Freitag, üen 24. (Mover an, befindet sich die Redaktion und Geschäftsstelle unseres Blattes im Hause des Vinzentiusvereins Dillniher Straße 43. Bestellungen von Inseraten, geschäftliche und redak tionelle Lendungen und Zuschriften bitten wir von genanntem Tage an dorthin gelangen zu lassen. Redaktion und Geschäftsstelle der ^Sächsischen Volks?eiiung". Der tolle Mullah. Wieder einmal wird die Aufmerksamkeit Europas auf jenen Teil des südlichen, des dunklen Erdteils gerichtet, dessen Länder sich um den Oberlauf des Niles gruppieren. Wieviel Blut ist schon um den Besitz jener Länder geflossen! Schon das alte Ägypten hat die Wichtigkeit dieses seines Oberlandes zur Sicherung der eigenen Grenzen und seiner wirtschaftlichen Interessen erkannt. Es konnte die offene Handelsstraße irach dem Innern Afrikas, das ihm Gold. Elfenbein und die Er zeugnisse einer üppigen Vegetation, aber auch immer neue Ergänzung seines Arbeitermaterials lieferte, nicht dauernd entbehren. Auch in unserer Zeit sehen wir bestätigt, daß die Besitzer des unteren Niles auch die Herrschaft über seinen mittleren und oberen Lauf erstreben. Seit England sich in Ägypten festgesetzt hat, ging es konsequent darauf aus, die Negerreiche im Süden an sich zu ketten, und es verband sich dann der große, besonders von Cecil Rhodes gehegte und ge förderte Plan damit, eine Verbindung herzustellen zwischen Ägypten im Norden bis nach dem Kaplande im Süden. Freilich an Rückschlägen und feindlichen Gegenbcstrebungcn hat es nicht gefehlt. Auch andere Kolonialmächte strebten zum Nil, namentlich Italien, der Kongostaat und Frankreich. Aber Italien, das ja stets enge Freundschaft mit England hält, hätte wohl selbst dann, wenn es von Abessynien nicht so fürchterliche Hiebe bekommen hätte, sich mit einem bescheidenen Anteil begnügt. Der Kongostaat mußte alsbald davon ab- stehen, ausschweifende Pläne zu verfolgen. Frankreich aber, das am ehesten imstande gewesen wäre, von Osten nach Westen, von Algier, Tunis und der Sahara nach Obock, eine Quer sperre durch Afrika zu legen, fand sein Faschoda; Major Marchand mußte vor den englischen Machthabern sich beugen und als einfacher Passagier nilabwärts nach Frankreich zurückkehren. Ernstere Gefahren für die Ausbreitung und Befestigung der englischen Herrschaft beschworen die Wildheit, der Freiheits drang und der religiöse Fanatismus der islamitischen Be völkerung der Sudanländer herauf. Der Aufstand Arabi Paschas, die Erhebung des Mahdi, die Kämpfe gegen dessen Nachfolger, den „Khalifen" Abdullah, bis zu dessen Nieder werfung bei Omdurman — alle diese Worte sind ebensovicle Überschriften für überaus blutige Kapitel der neueren eng lischen Geschichte. Als nun aber die Macht des Khalifen von Kitchcuer gänzlich aufgcricbcu und der schwache stkkst in die Wildnis zersprengt war, da dachte wohl niemand daran, daß England noch weitere Kümpfe von Bedeutung in den Ländern am oberen Nil und den benachbarten Negerrcichen, deren größtes, Uganda, ja schon vorher cndgiltig die Ketten Englands hatte auf sich nehmen müssen, zu bestehen haben würde. Und nun hört man auf einmal von einer neuen eng lischen Niederlage, die ihnen wieder ein fanatischer Derwisch, irgend ein muhamedanischcr „Heiliger", den die Engländer den maä UuUak. den tollen Mullah, nenne», und an seiner Seite ein europäischer Abenteurer, ein früherer öster reichischer Leutnant und späterer Offizier des Mahdi, namens Karl Inger, im Somalilande bereitet haben. Der Oberst Swayne, der Ende Mai mit 2000 Mann, mit Geschützen, einem Kamceldetachement und berittener Infanterie ausgcsandt war. um den tollen Mullah zu fangen, ist jetzt selbst in der äußersten Gefahr, in die Hände des grausamen Gegners zu fallen. Die letzten Nachrichten lassen erkennen, daß Swayne eine ganze Reihe unglücklicher Gefechte gehabt hat, die ihm schwere Verluste bereiteten, daß fast alle seine Kameele ge tötet, die Vorräte aufgebraucht sind, die Munition zu Ende geht uud als furchtbarster Feind der Mangel an Wasser sich einstellt. Auch zwei Geschütze fielen dem Mullah, der über 20—40 000 Mann verfügen soll, in die Hände. Der letzte Kampf, von dem man erfahren hat, fand am 6. Oktober statt; da fielen bei Eresso 2 Offiziere und 50 Mann auf englischer Seite, während 2 andere Offiziere und 100 Mann verwundet wurden. Swayne ist nun auf dem Rück züge nach Bohotle. und schleunigst anfgebotcne Verstärkungen sind unterwegs, um zu verhindern, daß ihm der Rückzug ab geschnitten wird. Ob sie rechtzeitig genug Swayne aufnehmen können, wird in England vielfach bezweifelt. Der Rückzug ist gerade einem unzivilisiertcn Feinde gegenüber äußerst ge fährlich; da dieser alle Verwundeten töten würde, so müssen diese mitgeschleppt werden, und das Suchen nach Wasser ver zögert den Rückmarsch nur zu sehr. Jedenfalls wird es noch großer Anstrengungen bedürfen, um den Aufstand des tollen Mullah zu dämpfen. England ist sich der Gefahr auch vollkommen bewußt und hat daher schon mehrere indische Regimenter nach dem Somali-Lande beordert. Unzweifelhaft werden die Engländer auch diesen Aufstand schließlich niederzwingen, und wir wollen als Christen ihnen wünschen, daß sic dabei von herben Verlusten möglichst verschont bleiben. Jedenfalls aber ersieht man aus diese» Kämpfen, daß auch die gewaltigste Kolonialmacht immer wieder schwere Opfer an Gut und Blut bringen muß für ihre überseeische Kolonialpolitik, die Weltpolitik! Aus dem Reichstage. 200. Sitzung am 22. Oktober 1902. Die Gerste ist dasjenige Gewächs, aus welchem das edle Bier gebraut wird. Darum ist es kein Wunder, daß der Gersten zoll heute im Reichstage noch so viel Interesse fand und so heiß umstritten wurde, obwohl doch nach den gestrigen Abstim mungen das Schicksal des ganzen Zolltarifs bereits als besiegelt gilt. Oder sollte die launige Bemerkung des Präsidenten Grafen Balle st rem, der, als er zu Ehren der 200. Sitzung — das war die heutige Sitzung — einen schönen Bl um en stra uß auf seinem Platze fand, die Hoffnung aussprach, das möge eine gute Vorbedeutung sein, auf daß auch der Spätherbst der Session uochschöueBlumenundsegenSreichcFrüchte der Gesetzgebung zeitigen möge, etwa einen ernsten Hinter grund haben?? Die Gerste soll nach der Regierungsvorlage einen Mindest zoll von 3 Mk. tragen — mehr wollen die Regierungen, be sonders die bayerische, im Interesse derGroßbrauereien das heute auch von dem bayerischen Bevollmächtigten Ministerial direktor v. Geiger wärmstenS vertreten wurde, nicht bewilligen. Dagegen verlangt der Kommissionsautrag 5'/r, der Antrag Heim 6 Mk. Mindestzoll. Die bayerischen Bauern legen einen ganz besonderen Wert auf einen ausreichenden Gerstenzoll, damit die ausländische Einfuhr etwas beschränkt werde. Jetzt bleibt näm lich sogar die beste Braugerste in Bayern vielfach unverkäuflich, weil die Großbrauereien, um den Gerstenpreis im Inland zu drücken, was ihnen bisher nur zu sehr gelungen ist, die aus ländische Gerste bevorzugen. Die Gerstenpreise sowie die Hopfen preise sind Heuer so niedrig, daß die Brauer recht gut das Bier so billig liefern könnten, daß es im Ausschank nicht mehr als 8—9 Pfennig der halbe Liter zu stehen käme. Es ist daher auch Unsinn, wenn von einer Bierpreiserhöhung infolge der Gerstenzollerhöhung gesprochen wird. Bei den hohen Dividenden der Großbrauereien wird es ihnen ein Leichtes, und bei ihrer Konkurrenz werden sie andererseits auch gezwungen sein, die Zollerhöhung selbst zu tragen. DaS mußte der freisinnige Abg. vr. Rösicke-Dessau, der selbst Generaldirektor mehrerer ver einigter Großbrauereien ist, denn auch zugeben, wenn er sich nachher auch den unbedachten Zwischenruf entschlüpfen ließ: „Nur vorübergehend! um nachher umsomehr herauszuschlagen!" Die nackte Provitwut des Großkapitals kam hierbei so recht deutlich zu Tage. Doch wird eS mit dem „Herausschlagen" wohl noch gute Wege haben. Immerhin ist es bemerkenswert für die Kühnheit dieser Herren, daß sie, die trotz aller großen Divi denden, die sie jetzt schon einheimsen, für die Zukunft verheißen, die Profitschraube noch schärfer anzuziehen, einem Abg. Gersten berger, der als armer Landpfarrer uneigennützig seine ganze Kraft daran setzt, um seinen bedrängten Bauern zu helfen, „Jnteressenpolitik" vorzuwerfen wagen, wie es Herr Rösicke getan hat. Ja, warum sprachen Sie denn heute im Reichstag, Herr Brauereidirektor? Der Abg. Gerstenberger fertigte den Herrn mit schnei dendem Sarkasmus ab und hielt ihm, der vorschützte, das In teresse der Kleinbrauer zu vertreten, mit Recht vor, wie die Großbrauer draußen im Gegenteil alles daran setzen, die Klein brauereien totzumachen. Diese haben auch weniger Interesse an einem niederen Gerstenzoll, da sie ohnehin meist inländische Gerste verarbeiten und, gerade auf die Bauern als Konsu menten am meisten angewiesen, an deren Wohlergehen selbst stark interessiert sind. ES ist also auch törichtes Gerede, wenn der Abg. Müller-Meiningen von einer „Strangulierung" der Kleinbrouer phantasiert. Diesem Redner der freisinnigen Volks partei konnte Herr Gerstenbcrger übrigens einen Aufruf der Münchener Großbrauereien zu Gunsten des Wahl fonds der freisinnigen Volkspartei entgegenhalten Sennorita Dolores. Roman von H. Schreibershosen. (S7. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Aber Eva schrak vor der Volksmenge zurück uud war nicht zu bewegen, sich in das Menschengewühl zu begeben. Frau Therese fand ihr „Kindchen" ziemlich unbegreiflich. Nun standen sie nicht weit vom Wasser. Zu beiden Seiten war der Fluß von Wiesen eingefaßt; weiter abwärts lag ein Birkenwäldchen, hinter dem sich die Dächer der nächsten Villenkvlouie erhoben. Auf dem sanft hingleitenden Flusse tummelten sich die Dampfboote, deren schmale, langgestreckte Bauart merklich von den weitbauchigen, schwerbeladenen Frachtschiffen abstach. Frau Therese betrachtete alles mit großem Vergnügen und lenkte Evas Auf merksamkeit aus ein kleines Dampfboot, das sich dem Ufer soeben näherte, gerade oberhalb der Landungsstelle für die Flußdampfer. Es war voller Menschen, die die Fahrt mit dem Schiff dem viel weiteren Brückcnwcge vorzogen. „Nein, sehen sie nur diese Menge, Eva! Das Schiff ist ja zum Erdrücken voll. Nein, darauf hätte ich Angst, es geht zu tief,im Wasser...." Therese stieß einen Schrei aus. „O Herr des Himmels!" Eva hatte auch das Boot beobachtet; ganz vorn an der Bordkante stand ein Mädchen mit einem Kinde, in dem Eva den kleinen Paul erkannte. Auch der Kleine sah und erkannte sie, winkte mit dem Händchen. — In dem Augenblick drehte sich das Boot mit entsetzlicher Schnelligkeit zur Seite, stieß au einen der größeren Dampfer, der soeben der Landungsbrücke zufuhr — eine dicke, weiße Rauchwolke hüllte für einen Augenblick das kleinere Schiff ein, man horte einen dumpfen, schweren Knall, und ein ohrenbetäubendes Zischen erklang. Es wurde um Hilfe gerufen, mit angstverzerrten Gesichtern drängte die Menge auf dem Schiffe nach der Landseite — da, ein lauter gellender Schrei stieg zum Himmel auf — und langsam neigte sich das Boot ins Wasser und überlieferte seine Insassen dem totbringenden Elemente. War der Kessel geplatzt? Hatte der jähe Schrecken der Passagiere das Kentern veranlaßt? War der Zusammenstoß der beiden Schiffe die Ursache? Es war jetzt keine Zeit zur Untersuchung dieser Fragen. Lähmendes Entsetzen befiel Therese Wcllhöfer, als sie die mit dem Wasser ringenden Leute sah. Erst ein Schrcckeusruf Ludwigs, der an ihr vorübcrstürmte, brachte sie zu sich. „Kindchen, um Himmels willen, was machen sie!" rief sie in höchster Angst. Eva war ins Wasser gesprungen. „Da, da .. . Paul, Paul!" Dort, ja dort, nicht zu weit vom Laude, tauchte der blonde Kopf des kleinen Jungen noch einmal auf. Jammernd und schreiend stand Therese am Ufer. Oft hatte sic Eva im Damcnschwimmbad mit kräftigen Stößen leicht und sicher durch das Wasser gleiten sehen, auch niemals dabei Angst empfunden, aber jetzt packte sie ein namenloser Schrecken. Sic verwünschte ihren Plan, mit Eva hierher zu gehen, fühlte sich aber machtlos, ohnmächtig. Eva war der Unglücksstelle zugeschwommen. Da sie unterhalb derselben in das Wasser gesprungen war, mußte das Kind auf sie zutreiben. Ringsumher sah sie Menschen mit den Wellen kämpfen, sich aneinander klammern und gegenseitig ins Verderben ziehen — sie mußte die sich ihr eutgegcnstrcckcnden Hände vermeiden. Endlich sah sie den blonden Kindcrkvpf wieder, das bleiche Ge- sichtchen mit geschlossenen Augen trieb auf sie zu. Sie konnte den Kleinen ergreifen und über Wasser halten ... „Ich habe das Kind so lieb," tönte es immer wieder in ihr. Von allen Seiten waren hilfsbereite Leute herzugeeilt. Rufend und winkend stand Ludwig im Ufcrwasser, kam Eva entgegen, wollte ihr das Kind abnehmen, ihr selbst behilflich sein. „Das Kind," sagte sie abwchrend. „Frau Wcllhöfer!" Therese war neben ihr, kniete neben dem Kinde nieder und viele Hände waren mit ihr geschäftig, cs ins Bewußtsein zurückzurufen. Ludwig ließ Eva nicht aus den Augen, eine unbestimmte Angst hatte sich seiner bemächtigt. „Komm!" rief er hastig, als er sie regungslos im Wasser stehen sah. „Das Kind ist gerettet. Es lebt; du kannst nichts weiter tun!" Mit wunderbar leuchtenden Augen sah sie über ihn weg. Ihr Antlitz erschien Ludwig verändert, ein strahlender Glanz verklärte es. Sie lächelte, aber nicht ihm zu; sie blickte gen Himmel. Ihr war, als sehe sie blitzartig ihr ganzes Leben an sich vorüber ziehen, und als habe alles nur für diese Minute, auf diesen einen Punkt hingearbeitct. Deshalb war ihr Körper gestählt wordee und geschmeidig gemacht, deshalb, nur zu diesem Zweck... Si. freute sich ihrer Kraft und empfand einen unaussprechlichen Jubc l Alles Dunkele, alles Trübe, das sic in ihren eigenen Augen hcrabgczogeu, war weggcwischt, alles wurde hell und licht in ihr und um sie. Jetzt hatte ihr Leben einen Zweck — sie konnte mit gleicher Liebe an Kcrsock und Alwine denke» — flüchtig durchzuckte cs sic freudig, daß jene beiden geliebten Menschen zusammengchörten. Auch ihres Vaters gedachte sie, cs mußte für alle gut werden; was hinter ihr lag, war überwunden. „O mein Gott, ich danke dir für deine Gnade! Jetzt weiß ich, was Glück ist!" sagte sic laut und hatte sich umgcdreht, ehe Ludwig ihre Absicht ganz begriffen hatte. Weiter weg vom Lande trieb eine Frau im Flusse, die niemand bemerkt zu haben schien; alle waren mit den nächsten nach Hilfe Rufenden beschäftigt. Eva schwamm auf die Frau zu, die soeben noch einmal auftauchtc. Mit dem krampfhaften Griffe der Ertrinkenden umklammerte diese ihre Retterin, die sich ihrer vergebens zu erwehren versuchte und — zog sic mit sich in die feuchte Tiefe. Wie ein Verzweifelter war Ludwig mit einem Sprung in einem der Boote, welche die Unglücksstättc umkreisten und zu helfen suchten ... * * -ft Fast alle wurden gerettet; selbst die Frau, der Eva hatte Hilfe bringen wollen, eine Mutter kleiner Kinder, kam wieder zu sich. Ruhig glitten die Wellen des breiten Stromes schon wieder vorüber, doch das laute Treiben in der Zeltstadt und die Musik hatten aufgehört. Die Traucrkuudc des Unglücks gebot Schweigen. Die Leute kamen an das Flußufer gelaufen und blickten mit scheuem Entsetzen auf das Wasser. Schon färbte sich der Himmel goldig und rot, die kleinen Wellen des Stromes blitzten feurig auf, als man Eva an das Land trug und mit ehrfürchtiger, zarter Scheu niedcrlegte. Das gelöste, wundervolle braunrote Haar breitete sich über den Wicseuboden, das Wasser rieselte noch daran nieder; eng schmiegte sich das nasse Gewand an sie, die nun für immer ausruhte. (Fortsetzung folgt.)