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Nr. »» Freitag de» 9. Februar 1917 v«i»g»»rrt», «u»a«»« ^ mU »luilr Beilage viertetiähilich »«» Je. In Dresden und gai» Drutlch. Innd irrt Hau» ».»12 Ik; m Ocslerreich 8.»« K. «»»gab»« dierielllihriich ».«»Je. In Dresden und ganz Deutschland frei Haut ».»« Ik; in Oesterreich 1.»« ti. »Inzel-riummer I« 4. Die Ttichpsche Bolkszeituna erscheint an allen Wochentage» nachmittag«. Sächsische UolksMung «-schNt»fte0e ««d «-sakU«». Dressen»«. L«, Holsetnstentz« sG Fernsprecher 21 S«i Popscheekkonio Leipzig «r. 147»^ Anirtge»! Anaadme don SieschüslSanzetaen »i» IN Uhr. van Fuinilienanzetgc» dt» »1 UI,r vman. Pret« slii die Pklit kpalliktte»«» z. im BeN»- nnirtt <M ^ Für »ndenllich gekbriedenr. iomir doch Fer». iprecher anlge„,-t>en,' Anz-igen '»nnru Ivn di» vrrMUwuillichtcit slir dte.tttchtiflleit det.Iep»* nicht üderneyme«. Sprechstunde der NedaMo« 11—1» Uhr dorm. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. Dem Elend französischer Gefangenschaft entflohen Ein aus französischer Gefangenschaft nach Neuyork ent slohener deutscher Offizier befand sich nach seiner Gefangen nähme mit etwa 7—8 Mann auf dem Abtransport in den ersten französischen Gräben, die durch überaus starkes Ma lchiuengewehrfeuer von deutscher Seite bestrichen waren. Da er französisch sprechen tonnte, ging er den Mannschaften voran. Ihnen begegnete ein französischer Hauptmann, der seinen Revolver zog und dem deutschen Offizier befahl, mit feinen Leuten sofort den Graben zu verlassen und in das Maschinengewehrfeuer hinauszugehen. Als dieser wider sprach, setzte der französische Offizier ihm den Revolver vor den Kopf mit den Worten: „Wenn Sie nicht sofort den Be sehl wcitergeben, sind Sie ein Mann des Todes und Ihre Kameraden mit Ihnen." So mutzte er denn den traurigen Belehl geben. Kaum außer Deckung, wurden gleich einige Deutsche verwundet. Ter Offizier nutzte die Gelegenheit aus i'nd rannte nach den deutschen Gräben zu. Die Franzosen schossen hinter ihm her. Unverletzt konnte er sich jedoch zu nächst in einen Granatsprengtrichter retten, in den nach kurzer Zeit auch noch zwei von seinen Leuten kamen. So bald das deutsche Feuer nachgelassen hatte, wurden sie wieder von den Franzosen hervorgeholt und aufs neue als Ge sangene abgeführt. Auf dem Wege zum Gefangenenlager waren sie den ärgste» Beschimpfungen und Mißhandlungen anSgesetzl. Ein mal erhielt der Offizier ohne Grund einen Kolbenschlag auf den Kopf. Daneben hagelte es ungezählte Fußtritte. Geld, Uhren und alle sonstige Habe wurde den Gefangenen ge stohlen. die Knöpfe von den Uniformen als „souvcnirs" (Er innerungen) abgetrennt. Helme, Mützen usw. verschwanden nach und nach. Lediglich dank seinem energischen Auftreten wurde der Offizier selbst als einziger hiervon verschont. Zwei Tage lang gab es nichts zu trinken und so gut wie nichts zu essen. Im Lager La Palliee, wohin sie später gebracht wur den, war die Behandlung in jeder Hinsicht mensclxm- unwürdig. Weder Oefcn noch Stühle, nicht einmal ein Tisch oder eine Bank waren vorhanden, Strohsäcke ans feuchter Erde bildeten das einzige Mobiliar, darüber als Decke ein den Regen völlig dnrchlassendes Dach. Für 1200 Mann mußten etwa sieben Wasserhähne ausreichen. Die Abort verhältnisse waren himmelschreiend. Dazu täglich harte und ungerechte Bestrafungen. Selbstverständlich hat die deiitsche Negierung sofort auf Abhilfe gedrungen. Die kühne Flucht dieses Offiziers ist wieder ein Beispiel dafür, daß selbst die unmenschlick-en Leiden französischer Gefangenschaft deutschen Wagemut und Unternehmungsgeist nicht zu brechen vermögen. Der Sturm am „Toten Mann" vom 28. Dezember 1916 In der Nacht vom 27. zum 28. Dezember wurden die für den Angriff am „Toten Mann" bestimmten Truppen durch Antomybile an die Front gefahren und in den Stollen der vordersten Linie untcrgebacht. Zur bestimmten Zeit legten Artillerie und Mincnwerfer im Zerstöriingsfeuer einen wahren Hagel von Geschossen auf die feindliche Linie. Unterdessen führte jeder Stoßtriippfllhrer seinen Trupp an den ihm angewiesenen Platz und wartete mit der Uhr in der Hand auf die Zeit des Sturmes. 3 Uhr nachmittags ver legten Artillerie und Minenwerfer das Feuer auf die Hin teren feindlichen Gräben, und auf die Sekunde brachen die Stoßtrupps hervor. Jeder einzelne Mann kannte genau seinen Weg. DaS feindliche Feuer, das die Stürmenden empfing, konnte niemand einschllchtern. Ein paar wohlge- zielte Handgranaten, und das „Tack-Tack" der Maschinen gewehre verstummte. Der Widerstand ini Graben war schnell gebrock-en. Schon wenige Minuten nach 3 Uhr nachmittags konnte die Meldung zurückgehen, daß die Sturmabtei lung ihr Ziel erreicht habe. Die zugeteilten Pio niere trugen sofort das feindliche Hindernis, das aus spa nischen Reitern bestand, vor die neugewonnenen Gräben, riegelten die Zugangswege ab und halfen der Infanterie die Gräben nach der anderen Front umzubauen. Durch die Beschießung und den strömenden Regen waren große Teile der Gräben verschüttet »nd über einen Meter tief ver schlammt. Gegen 0 Uhr abends erfolgte der erste feindliche Gegenstoß, der mühelos abgewicsen wurde. Während der Nacht wurde ununterbrochen an -er Verstärkung der Hinder- nisse und am Ausbau des Grabens gearbeitet. Die wenigen ^Das Neueste vom Tage t »»«»»»»»»«. Ikl MW LkllllA WMW. ,W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, den 0 Februar 1017. Westlicher Htriegsschnnptat; Iin Dpern und Wytschaete-Bogen. sowie von der Allere bis zur Somine herrschte lebhafter Arlillerrelampf. Bormiltags griffen die Engländer bei Serres an: sie wurden abgewiesen. Auf dem Norduser der A»cre setzten nach kurzer Unter- brechuiig neue Angriffe ein, in deren Verlause wir bei Baillescourt etwas Boden verloren. Nördlich des St. Pierre-Baai'l Waldes ist von einem im Ganzen gescheiterten Lorstoße den Engländern eine schmale Einbruchsstelle verblieben, die abgeriegelt ist. Zwischen Maas und 'Mosel stieß bei Flirey nach wirk samer Feuervorbereltnng eine Kompanie bis in die dritte französische Linie vor und brachte bei geringem eigenen Verluste 20 sii^'fangene zurück. Oestlicher Krivgstschai»platz Bon der Düna bis zur Donau keine größeren Kanivf. Handlungen. Mazedonischen Froni Nichts Neues. Die Flieger erfüllten n» Januar trotz strenger Külte ihre wichtigen Beobachtung^. Erkundungs und Angriffs aufgaben. Wir verloren ini verflossenen Monat 34 Flugzeuge. Die Engländer. Franzosen und Nüssen büßten in Luftkänipfen und durch Abschuß vvu der Erde 56 Flug zeuge ein. von denen 20 jenseits der Linien erkennbar abgestürzt, 20 in unserem Besitze sind Außerdem wurden drei feindliche Fesselballons bren nend zum Absturze gebracht; wir verloren keinen Ballon. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendoiss. Die deutschen Schüler in Holland B e r l i n . 9. Februar. Wie verschiedene Morgenblätter berichten, ist eine deutsche Anfrage an maßgebender Stelle im Haag, ob die Zurückholung der deutschen erholungsbedürf, tigen Schüler aus Holland empfehlenswert lei. entschieden verneint worden Vryanö gegen einen Konflikt mit Deutschland Laut „Voss. Ztg." verlangte der frühere Staatssekretär Bryans in einer Versammlung unter dem Beifall seiner Zu- Hörer, die amerikanischen Schiffe sollten die Sperrzone meiden. Der Konflikt mit Deutschland könne auf ein Jahr verschoben werden. Tie kriegsseindliche Partei im Kongreß könne der Regierung noch Schwierigkeiten machen. Der Abgeordnete Miller verlangte die Internierung Bryans wegen Hochverrats. Die amerikanische« Versicherungsprämien Zum ersten Male seit Kriegsbeginn ist die Versiche rungsprämie für amerikanische Schiffe bei Fahrten nach der Kriegszone ebenso hoch wie für die Fahrzeuge kriegführender Nationen Wilson und Roosevelt Nach dem „Berl. Tagebl." bedankte sich Wilson bei Roosevelt für das Angebot, eine Division aufzustellen. Wil son ernannte RooseveltS Sobn zum Major in dieser Division Stollen standen unter Wasser, so daß die tapferen Kämpf««! dauernd in dem verschlammten Graben hocken mußten. Um! 6 Uhr vormittags setzte nach Artillerievorbereitung dep zweite französische Angriff ein, der in dem vorzüglichen Ar tillerie-Sperrfeuer zusaiiimenbrach. Aber die Franzose«« gaben keine Ruhe. Um 8 Uhr vormittags gingen schon wieder starke Wellen ans der linken Flanke zum Gegenstoß vor. Geschickt von Granattrichter zu Granattrichter springend, gelangten einige Wellen bis an das deutsche Hindernis, wo sie mit Maschinengewehrfeuec und Hand granaten warm empfangen wurden. Nach Minuten konnte auch der dritte Angriff als gescheitert gemeldet werden. Am 30. Dezember nachts wurden die letzten Sturm abteilungen durch frische Truppen abgelöst. Mit dem stolzen Gefühl, ihren Regimentern ein neues Lorbeerreis gepflückt zu haben, marschierten die braven Kompanien in die wohl verdiente Ruhe. Sie hatten einen bedeutsamen Erfolg er runaen, eine Beute von 7 Maschinengewehre» gemacht »nd 2 Offiziere und 150 Mann gefangen genommen Die Haltung der Neutralen ist nunmehr geklärt. AuS amtlichen Aenßerungei. gehr her vor, daß die Schweiz, Holland, Dänemark, Schweden, Nor wegen und Spanien es ablehnen, sich dem Wilsvnsclien Vorgehen gegen Deutschland anzuschließen. Die genannten Staaten halten nach wie vor an ihrer bisherigen Neutralität fest und begnügen sich mit Einsprüchen gegen die deutsche Seemaßnahmc, ohne daraus die Schlußfolgerungen zu ziehen, die Wilson in 'einer Note an die Neutralen angee deutet hat. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat also mit seiner freundlichen Einladung kein Glück, denn die Neu tralen in Europa haben besser Gelegenheit, die Kriegslage zu übersehen als Wilson es tu» will. Das Wort Hinden- burgs von der günstigen militärischen Lage der Mittelmächte in Verbindung mit den gegebenen Tatsachen hat die noch nicht kriegführenden Staaten in Europa davon obgehalten, das Schicksal der Balkanstaaten zu dem ihrigen zu machen Auch die s ü d a m e r i k a n i s ch e n Staaten beschränken sich ans einen Einspruch, sodaß bisher Wilson mit seiner Drohung allein steht. Ob die Regierung der Vereinigt«»!' Staaten unter diesen Umständen noch Lust hat, sich von Eng land mißbrauchen zu lassen, bleibt abziiwarten. Jedenfalls soll anerkannt werden, daß die europäischen neutralen Staaten ihre Ruhe und Einsicht bewahrten »nd dev Stand punkt einnahmen, der für sie einzig richtig ist. < Der Weltkrieg » » »»»«» Der drntschr Abeasbericht. Ber11ii. 8. Februar abends. (Amtlich. W. L. B.» Im Somme - Gebiete zeitweilig starkes Feuer. Bet Sailly sind Teilkämpfe im Gange. An den anderen Fron ten nichts Wesentliches Oesterreichisch-nngarischrr Kriegsbericht (W. T B.) Wien. Amtlich wird verlv»0'7rt der, 8 Februar 1017: Oestlichcr Kricgöichauptav Ein Angriffsverfuch des Feindes östlich des Eastnu- Tales wurde bereits in seinen ersten Anfängen durch unser Feuer vereitelt. Westlich Woronczyn in die feindliche Stel- Inng eingedrungcne dcutsclie Stoßtrupps fügten deren Be satzung erhebliclx' Verluste zu und kehrten ohne eigene Ver luste mit einigen Gefangenen zurück. Italienischer Kriegssch«»Pl>tz. Außer kleinen, für uns erfolgreichen Unternehmungen bei Tolmein und in der Valarsa (südöstlich Noveredo) kein Ereignis von Belang. Südöstlicher Kriegsschanplatz. In der Gegend von Berat wurde ein italienisches Flug- zeug durch einen patrouillierenden Gendarm abgeschossen Der Stellvertreter des Ehess des Generalstcibes v Höker Feldmarsck'all-Leutnant Vom Seekrieg Die angespültrn Minen. Im Januar wurden 287 Minen an der niederländische» Küste angespült, wovon 23V englischen, eine deutschen »nd 6 unbekannten Ursprungs