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2 ^ dreymahl frohes Scheiden, Da man die Welt verlaßt! Den Ort, da stetes Leiden Die schwachen Seelen preßt! Dort, dort ist stolze Freude; Hier ist nur Angst und Noch. Dort ist des Himmelsweide; Hier schreckt und schlägt der Tod. Ä8enn man auf rauhen Wegen, Da Frost und Hitze drückt, Und oft auf schmalen Stegen Den Schatten fortgerückt; So finden matte Glieder Die Kraft, die man verliehrt, In ihrer Ruhe wieder, Zu der das Ende führt. §)rum schwing dich auf, o Seele! Aus diesem Kummerplan, Aus diestr Marterhöle. Dort geht dein Wohlseyn an. Dort muß der Kummer weichen; Schließ müde Augen zu! Und scheue kein Erbleichen: Du kömmmst zu deiner Ruh. I- ^a, ja, ich will bas Leben, So, wie der HErr nur will, ^ In seine Hände geben. Ich halt in allem still. Seht, Freunde! meinen Seegent Der HErr sey euer Hort! Geht nur auf seinen Wegen. Lebt wohl! Mein Geist eilt fort! Dirß fromme Verlangen nach der ewigen Ruhe des wohlftl. Herrn Bürgermeister Worms entwarf zum Tröste des bet»übten vornehmen Wormische« Haußes aus Hochachtung und Ergebenheit Jonathan Heller kalt, und 8upcrinr. ^ ^Hs^ichtS schlägt die Herrlichkeit der Welt so sehr darnieder, Nichts stört so ihre Lust, und Trotz und Freudenlieder, Als wenn sie oft daran, auch wider Willen, denkt, ^ ^ Daß alles eitel ist, und sich zum Eude lenkt. Hingegen dienet das dem Frommen zum Vergnügen, Daß das, was eitel ist, auch endlich muß erliegen; Das macht, daß er gar leicht verlässet und vergist, Was ohne dem vergeht, und an sich eitel ist. Er freuet sich, nach GOtt, der Welt zum Dienst zu leben, Doch ohne sich dem Schein. derselben zu ergeben; Und wenn ihn sein Beruf genug ermüdet hat, So gehr er aus der Welt vergnügt und Lebens satt. Das läst, Hochwertver Worm, Dir Gott auch wiederfahren, Du dientest unsrer Stadt mit Ruhm seit vielen Jahren; Nun schlieft Du Arbeit - Stand - und Lebenssatt in Ruh, Vor aller Eitelkeit die Augen seelig zu.