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Anzetgenschlüh: 10 Ahr vormittags. Zur Zett Ist PreiÄiste Nr. 4 gülttg. L Postscheckkonto Dresden 12S 48 - L 102 Jahrgang Freitag, am 19. Zum 1936 Nr. 141 Netteste Zeitung de» Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafk, des Städtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde veitzentzZeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippot-iswat-e, Schmie-everg u. A. — — ' Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Rofg.; im Tertteil -ie SS - : Millimeter breite Millimeterzetle 18 Rpfg. t k Bezugspreis: Für einen, Monat 2.— s ' mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. xß t :: Demeinve-Berbanbs-Girokontv Nr. S :: z i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ß Aufhebung der Sanktionen Unterhauserklärung Edens London, 19. Jun». Das Unterhaus begann die Aussprache über die Aufhebung der Sanktionen mit dem üblichen Frage- und Antwortspiel. Das Haus war trotz der Wichtigkeit der >u erwartenden Ereignisse nur mäßig gefüllt. Die Gale tten für die Diplomaten und das Publikum waren aller- rings bis auf den letzten Platz besetzt. Als Eden sich rrhob, rief die Opposition ironisch: „Steh festig. In seiner Rede vor dem Unterhaus erklärte Eden, die iritische Regierung werde jeden Beschluß loyal durchfüh ren, der auf der kommenden Völkerbundsversammlung n Genf gefaßt werde. Die Regierung beabsichtige, auch riesmal die Führung zu übernehmen. Wenn sich die Frage erhebe, was der Völkerbund tun olle, so müsse mau in erster Linie zugebcn, daß der Zweck, M dem man die Sanktionen auferlegt habe, nicht er reicht worden sei. Nach reiflicher Erwägung sei er zu »er Ansicht gekommen, daß die Fortsetzung der Sühne naßnahmen, um damit einen Druck aus Italien auszu- tben, keinerlei Rutzen habe. Man habe sich eben schwer errechnet. Der Feldzug der Italiener in Abessinien habe Erfolg jehabt. Daraus ergebe sich eine Lage, die nur durch eine nilitärische Aktion von außerhalb rückgängig gemacht verden könnte. Er stelle die Frage, ob es irgendein Land lebe, das bereit sei, diese militärische Aktion zu ergreifen »der ob auch nur ein Teil der öffentlichen Meinung Groß- »ritanniens bereit sei, dies zu tun. Wenn der Völkerbund die Absicht habe, in Abessinien -inen Völkerbundsfrieden zu erzwingen, dann müsse der Sölkerbund zu einer Handlung schreiten, die unvermeidlich um Krieg im Mittelmeer führe. Niemand könne aber »oraussagen, ob ein solcher Krieg auf das Mittelmeer «eschränkt bleiben würde. Man könne nicht annehmen, >aß der Völkerbund eine solche Entwicklung wolle. , Die britische Regiermig fei aus feinen Ratschlag, de» r in seiner Eigenschaft als Außenminister gegeben habe, mch reiflicher Ueberlegung zu dem Schluß gekommen, daß ie keine Macht habe, noch länger diese Maßnahmen fori- »setzen, um einen Druck auf Italien auSzuüben. (Zu- use: „Schande!" bei der Opposition und Beifall der Re- , ierungSanhäüger). Die Gründe für diese Entscheidung eständen darin, daß nicht erwartet werden könne, daß ie Fortführung der bestehenden Sanktionen die Lage ibessinienS wieder Herstellen werde, die zerstört war en sei. . Die britische Regierung sei KMt bereit, eine militä- ische Aktion zu ergreifen. Eine Fortsetzung der Sanktionen »ürde aber nur zu einem Zusammenbruch der SanktionS- ront führen, so daß sich rer Völkerbund in Kürze in iner noch abträglicheren Lage rs jetzt befinden würde. Die Zusicherungen auf Beistand im Falle eines An- i >riffs im Mittelmeer, die Großbritannien gemäß Artl- el 16, Absatz 3, gegeben habe, würiSn während der Dauer «r unsicheren Periode aufrechterhalten werden, die not- sendigerweise aus die Aufhebung der Sanktionen folgen sürde. Angesichts der Erfahrungen der letzten Monate habe ie Regierung beschlossen, im Mittelmeer ständig eine ZerteidigungSposition aufrechtzuerhalten, die stärker fei ls die vor Beginn des Streites. Die Völkerbundsreform müsse bis zur Herbsttagung verschoben werden, weil wohl kein Volk bereit sein würde, >iese Frage auf der nächsten Versammlung zu behandeln, er glaube, daß eine solche Prüfung nur erfolgen könne, nachdem die Sanktionen liquidiert seien. — Er wünsche larzustellen, daß nach Ansicht der Regierung oer Bölker- mnd fortgeführt werden müsse. (Gelächter der Oppo- ilion.) Eden wandte sich hierauf Deutschland zu und sagte:' Die Mitarbeit Deutschlands ist für den Frieden Euro- j Seitliches und SachAches Dippoldiswalde. Der Deutsche Automobil-Club hak einen Technischen Ueberwachungs-ienst der Kraftfahrzeuge seiner Mit glieder eingeführt, der den Clubmitolieüern kostenlos zur Verfü gung steht. Die Untersuchungen erstrecken sich nicht allein auf das Fahrgestell und die Bremsen, sondern vor allem auf Motor, - Getriebe und elektrisch« Anlagen. Ein Geräte wagen mit Spezial- Meßtnstrüm«nten gewährleistet eine wirklich genaue Arbeit. Je des Mitglied erhält über das Ergebnis der Untersuchung einen schriftlichen Bericht. Diese Einrichtung des DDAC fördert damit in außerordentlichem Maße die allgemeine Betriebs- und Ver kehrssicherheit, und es ist zu verstehen, wenn die Mitglieder von dieser Elubdarbietung überall, wo sie bis jetzt zur Anwendung kam, regen Gebrauch gemacht haben. Da die Untersuchungs-In genieure sich lediglich auf die Ueberprüsung beschränken und kei nerlei Reparaturen oder Einstellungen und Veränderungen an den Fahrzeugen vornehmen, entsteht keinerlei Rivalität mit dem Kraft kahrzeug-Reparaturgewerbe. 3m Gegenteil, jegliche etwa notwen dige Instandsetzung, die sich bei der Untersuchung herausstellt, wird ausdrücklich an das Reparaturgewerbe verwiesen. Der Technische Dienst arbeitete heute in Dippoldiswalde im „Roten Hirsch" und fand bei seiner Arbeit starke Beachtung auch nicht kraftfahrender Kreis«. — Die Kreisdienststelle der NSG. Kraft durch Freude, Kreis Dippoldiswalde, teilt mit, daß zu der Hochsee-Fahrt vom 7.—14. Juli noch einige Plätze frei sind. Gerade diese Zeit ist für jeden die beste Erholung auf See. Die, An meldungen müssen sofort bei den Ortswarten KdF. oder bei der Kreisdienststelle Kraft durch Freude, Dippoldiswalde er folgen. Dippoldiswalde. Frau Sanitälsrat Voigt hat die seit 1914 in vorbildlicher Weise geführten Kassengeschäfte des Albertzweigvereins vom Roten Kreuz (Frauenverein) Dip- - poldiswalde freiwillig niedergelegt und wurde von derVer- einsvorsihenden, Frl. Ehemann, mit herzlichen Dankeswor- ten für die langjährige treue und gewissenhafte Führung der Kasse verabschiedet. Frl. Gertraud Geißler, Dippoldiswalde, amtiert als Nachfolgerin. Dippoldiswalde. Tagesordnung zur Sitzung des Bezirks ausschusses der Amkshaupkmannschaft Dippoldiswalde am Montag, den 29. Juni, vorm. 10 llhr, im amtshauptmannschaft lichen Sitzungssaal«. Oeffentlich« Sitzung: Mitteilungen. — Ge such der Sanitälskolonne Dippoldiswalde vom Deutschen Roten Kreuz um Gewährung einer Beihilfe aus Bezirksmitteln zu den Kosten der Erstellung eines Geräteraumes. — Gesuch des Führers des Halbzugs Glashütte der Sanitätskolonne Altenberg vom Deut schen Roten Kreuz um Gewährung einer Beihilfe aus Bezirks mitteln zu den Kosten der Ausrüstung des Halbzuges. — 5. Nach trag zu den Besowungsvorschriften für die Beamten des Bezirks verbandes vom 21. 10. 1931. — Antrag des Bürgermeisters, zu Schlottwitz auf Einziehung des Wegs Flurstück Nr. 123 des Flur buchs für Schlottwih für oen öffentlichen Verkehr. — Gesuch des Bauern und Sägewerksbesitzers Ottomar Hermann Richard Sei- ' fert in Dittersbach um Erteilung der Genehmigung zum Einbau einer Michel Oßberger Durchström-Turbine auf dem Flurstück Rr. 13Sa d«s Flurbuchs anstelle des Wasserrades zum Antrieb keines Sägewerks in Dittersdorf Ortsl.-Nr. 3B. — Gesuch Les Fleischers Ewald Liebscher in Fürstenwalde-Ru-olphsdorf um Er- teilung der Genehmigung zur Errichtung einer Schlächtereianlage tn seinem Grundstück Ortsl.-Nr. 2 in Rudolphsdorf. — Antrag des Bürgermeisters zu Hermsdorf i. E. auf Einziehung des Kom- munalweg^s Är. 862 des Flurbuchs für Hermsdorf (sogen. > Schmiederstorw«g) für den öffentlichen Verkehr. — Nichtöffent liche Sitzung. , ' Schellerhau. Von der Blükenfülle im Schellerhauer Bar ken des Landesvereins Sächsischer Heimatschuh ist zurzeit besonders die Alpenrose zu erwähnen. Die in den Zentral alpen ganze Hänge überziehende rostfarbene Alpenrose ist in zwei großen Sträuchern vertreten, die mit zahlreichen leuch tendroten Dolden bedeckt sind. Auch -le in den Kalkalpen heimische behaarte Alpenrose wird sich in den nächsten Ta gen mit ähnlichen Blüten schmücken. Die als Rhododen dron bekannten großblütigen Sträucher meist kaukasischen Ursprungs stehen ebenfalls noch in voller Blüte, ebenso die sommergrünen, als Azaleen benannten Arten. Wunder schöne grohblütige karminrote Incarvilleen, von den Gärt nern Freilandgloxinien genannt, werden ebenso bewundert. Bald werden auch die zahlreichen Arten von Edelweiß ihre > Sterne an den Blütenstengeln entwickeln. Verschieden artige Rosetten der Hauslaucharlen treiben Blütenstengel mit großen roten oder gelben Blüten und die starren Pol ster der Felsensteinbreche schmücken sich mit großen Rispen weißer Blütensterne. Attenberg. Nach einer bei Bürgermeister Hielscher ein gegangenen Mitteilung -es Fachamtes Skilauf im Reichs bund für Leibesübungen (Fachamtsleiker Maier, München) Ist nunmehr Altenberg verbindlich und endgültig zum Aus tragungsort der Deutschen Skimeisterfchaften 1937 itn Lantz- und Sprunglauf bestimmt worden. Die Meisterschaft im Tor- und Abfahrlslauf wird, wie gemeldet, in Rottach am Tegernsee ausgetragen. Als vorläufige Termine für die Durchführung sind folgende Tage in Aussicht genommen: Dienstag, 9. Februar (Fastnacht): 50-Kilometer-Dauerlauf: Mittwoch und Donnerstag, 10. und 11. Februar: Ruhetage: Freitag, 12. Februar: 10-Kilomeler-Langlauf für Spezial und Kombination: Sonnabend, 13. Februar: 4 mal 10-Kilo- metsr-Staffellauf: Sonntag, 14. Februar: Sprunglauf für Kombination und Spezial an der Sachsenschanze. Mit der Durchführung der Deutschen Skimeisterschaften wird her Ski- und Rodel-Club Altenberg-Hirschsprung beauftragt. Die finanzielle Seite der Veranstaltung hat die Stadt Alten berg zu übernehmen, der dafür sämtliche Einnahmen zu fließen. Dresden. Mit der Ankunft der in Lübeck jedes Jähr Mitte Juni aus Schweden und Finnland eintreffenden Holz ladungen hat der. Transport noch dem Inland begonnen. Da« Holz, da« zum größten Teil für die Zellulose- und Papier- fabriken in Heidenau bestimmt ist, die Ausladeeinrichtungen an der Elbe besitzen, wird von Lübeck auf Elbkähnen hierher befördert. Am Donnerstag erreichte der erste Schleppzug mit diesem Nutzholz den Bestimmungsort. Die Transporte dauern mehrere Wochen an. Dresden. Holzfracht auf der Elbe. Mit der klnkunft der in Lübeck jedes Jahr Mitte Juni aus Schweden end Finnland eintreffenden Holzladungen hat der Trans port nach dem Inland begonnen. Das Holz, das zum grüß- irn Teil für die Zellulose- und Papierfabriken in Heidenau bestimmt ist, die Ausladeeinrichtunaen an der Elbe besitzen, wird von Lübeck auf Elbkähnen hierher befördert. Am Donnerstag erreichte der erste Schleppzug mit diesem Nutz- mlz den Bestimmungsort. Die Transporte dauern mehrere Wochen an. Bad Schandau. Das Ivbiläumsschifs der Säch sisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-A -G., Dampfer „Königin Maria", fuhr zum erestnmal nach Leitmeritz. Ueberall an den Ufern standen die aus den böhmischen Städten und Dörfern herbeigeeilten Menschen, um das Jubiläumsschiff zu begrüßen, Neschwitz. Mit der HeuaabeI ins Auge ge stoßen. In Wetro stieß aus Versehen der älteste Sohn des Arbeiters Mihank beim Abladen von Heu seinem jün geren Bruder mit der Heugabel ins Auge. Der Junge büßte dabei das Auge ein. Sebnitz. Guter Abschluß. In einer Beratung mit den Ratsherren teilte der Bürgermeister mit, daß infolge erhöhter Steuereingänge das Haushaltjabr 1935 an Stelle des eingesetzten Fehlbetrages von 60 000 mit einem Ueberschuß von 18 000 abschließt. Dörnthal. Die langjährigen Bemühungen des Orts4 Pfarrers und des Kirchenvorstandes ist es gelungen, das er-» forderliche Geld für den Abschluß der Erneuerungsarbeileni für die Wehrkirche, die im 3ahre 1932 vorläufig abgeschlos sen werden mußten, zu erhalten. Die halbseitige Ausmalung der Kirche wird vollendet. Die vorgefundenen wertvollen alten Bankmalerelen werden, soweit sie zerstört sind, wie-» der hergeslellt. Die alte Notheizung, die in gefährliche« Meise die wertvolle gotische Kassektendecke bedrohte, wird» durch eine sachgemäße Heizung ersetzt. Stollberg. In Zwönitz geriet am Dienstag ein Schau steller-Wagenzug auf der abschüssigen Grünhainer Straße in» Rutschen und prallte, da die Bremsen versagten, mit großer Gewalt gegen ein Haus, wobei zwei Wagen völlig zertrümmert wurden. Die Braut des Fahrers wurde bek dem Unfall der art verletzt, daß sie in da» Stollberger Krankenhaus gebracht werden mußte, wo sie kurz darauf ihren schweren Verletzungen erlag. Mittweida. Das schwere Derkehrsunglück auf der Eisen bahnbrücke in Schweikershain hat noch ein zweites Todes opfer gefordert. Wie gemeldet, war der Zimmermann Pollrich aus Kleinmilkau mit seinem Motorrad gegen einen Lastzug gefahren und hatte dabei den Tod gefunden. Nunmehr ist auch seine Begleiterin im Mittweidaer Krankenhaus den schweren Verletzungen erlegen. Zittau. In der Rittergutsziegelei Oberoderwitz stürzten infolge Baufälligkeit der Gerüste zwei Trockenschuppen ein» in denen rund 95 000 Ziegelsteine zum Trocknen lagerten. Glücklicherweise ereignete sich der Einsturz noch vor Beginn der Arbeitszeit, sonst wären die mit dem Aufschichten der Steine beschäftigten Arbeiter in ernste Lebensgefahr geraten. MlmutnsW t« MDMÜMM Ausgabeork Dresden s für Sonnabend: ' Noch Fortdauer des warmeg Sommerwellers. Schwachs Minde aus vorwiegend nördlichen Richtungen.