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r 8 Amts- un- Anzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung 4»4«***ch**«*chch*mchm*** Zeile 30 Pfennige. Tel.-Kür.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. NO. M Libenfto», Larkfeld, Hundshübel, f ^UUrvlUll Neuheide,Gberstiltzengran,Schönheide, Ä-"7°LL^'LL Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal «sw. Bezugspreis vierteljährl.1N.1.50einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen"in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Ncichspostanstalten. ^-240 Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 62. Jahrgang. , ——— Freitag, dm 15. Oktober ISIS Freitag, de» 15. Oktober 1S15, abends 8 Uhr öffentliche Sitzung des Gemeinderates z« Schönheide. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Bezirksarbeitsnachweis betr. 3. Gemeindeverband, die Unterstützung arbeitslos werdender Textilarbeiter betr. 4. Gründung einer gemeinnützigen Einkaufsgesellschast G. m. b. H. betr. 5. Anfrage des Kirchenvorstandes, Beseitigung des Schuppengebäudes im alten Pfarrgrundstück bett. 6. Klage der Firma Flemming <L Co. hier gegen die Gemeinde Schönheide. Be zahlung einer Rechnung von 10,20 Mk. für angeblich beseitigte Sandmassen beim Schleusenbau 1914 betr. 7. Etwa noch eingehende Sachen. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Letzter Tag zur Annahme von Metallen . .... OrE-S, i»m 15. Hklober a. nachmittags 6—» Uhr nn Rathaus — Polizeiwache —. Schönheide, am 13. Oktober 1915. Tcr Gcmcmdcvorstand. ÄI-h°lM°ichm wünsch,n. woüen dies bis spätestens Ende November ds. Js. im Gemeindeamt hier melden. Die Leseholzzeichen vom Jahre 1915 sind dabei zurückzuaeben. Carlsfeld, 6. Oktober 1!>15. Dcr Gcmcindcvorstand. Die feiudlichc Offensive im Westen nnd Osten. Die KäWsc m Scrbic». In einem Sonderbericht der „Norddeutschen All gemeinen Zeitung" heißt es, die Tätigkeit der fran zösischen schwersten Artillerie und dcr Flieger an der Champagnesront deute auf die weitere Offen siv absicht des Feindes hin. Die durch die Kämpfe entstehenden starken Frontausbuchtungen er möglichen beiderseits häufig Flantenfeucr. Nach ei nem anderen Bericht in den Blättern nehmest die Kämpfe wieder einen überaus heftigen Charakter an. Dre Angriffe würden jedoch in unerschütterlicher Ge genwehr abgewiesen. In einem Sonderbericht des „Berliner Tageblattes" wird zum Ausdruck gebracht, daß die Besprechungen unter den Entente- führern zweifellos die planmäßige Einheit der feindlichen Unternehmungen gefördert hätten. Nach dem nun die beiden Offensiven im Osten und Westen ohne Wirkung geblieben seien, flamme der Kampf aus 500 Kilometer Front von der rumänischen Grenze an wieder aus. Die Menge der feindlichen Munition sei bei der letzten Offensive schon ausge fallen, jedoch seien die Etappen der Verbündeten in diesem schwierigen Gelände nunmehr sichergestellt und die Unterstände ausgezeichnet ausgebaut, so daß eine Gewähr vorhanden sei für das Scheitern der zweiten Offensive Iwanows. Von österreichisch-ungarischer» Seite wird dazu gemeldet: Wien, 13. Oktbr. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Bei Burkanow an der Strypa wurde auch der vierte der gestern mitgcteilten russischen An griffe durch österreichisch ungarische und deutsche Bataillone abgeschlagen. Sonst im Nordosten leine besonderen Ereignisse. M Italienischer Kriegsschauplatz. W Gestern nachmittag begannen die Italiener ein lebhaftes Geschützfeuer aus schweren und mittleren Kalibern gegen die Hochfläche von Lafraun. , W Auch gegen einzelne Abschnitte dcr kListen län- >M bischen Front entfaltete die feindliche Artil- , M lerie eine erhöhte Tätigkeit. Annäherungsversuche l M italienischer Jnfanterieabteilungen gegen Vrjic und den Tolmeiner Brückenkopf wurden abgewiesen. Am Nordwestteil der Hochfläche von Doberdo zwang ein Feuerüberfall den Feind zum fluchtartigen Vrr- - M lassen seiner vordersten Deckungen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. ' M Unsere Angriffe schreiten trotz heftiger Gegen- -M wehr des Feindes überall vorwärts. An e M der unteren Drina warten unsere Truppen die Ser- » M den aus mehreren Gräben. Südlich von Belgrad wurden dem Gegner einige zäh verteidigte Stütz- 'M punkte entrissen. Serbische Gegenstöße scheiterten r M stets unter großen Verlusten für den Feind. M Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. W Czernowitz, 13. Oktober. An der beßara - Mbi scheu Grenzfront haben die Russen in der zum 11. Oktober einen heftigen Angriff bei strömendem Regen unternommen. Nirgends ge lang es dem Feinde, bis zu den Drahtverhauen zu gelangen. Unsere Artillerie und die Maschinenge wehre richteten unter den Russen Verheerungen an. Ein Versuch, den Uebergang über den Pruth in der Nähe der rumänischen Grenze zu forcieren, ist völ lig mißlungen. Vom Krieg zur See heute nur zwei kurze Meldungen: London, 12. Oktober. Lloyds meldet: Wie verlautet, sei der Dampfer „Halizone s" (5093 Ton nen) versenkt und die Besatzung gerettet worden. Karlskrona, 12. Oktober. Der Dampfer, dessen Torpedierung gestern von dem Dampfer „Ger mania" bemerkt wurde, war der Dampfer „Direk tor Rcppenhagen" aus Stettin. »om Balkan ist über den Beginn dcr bulgarisch serbischen Kämpfe folgende ausführlichere Mitteilung eingegangen: London, 13. Oktober. Nach Meldungen aus Kiew erfolgte der bulgarische Angriff auf die Eisenbahnlinie längs des oberen Timoktales in den frühen Morgenstunden des gestrigen Diens tag. Scrbijchcrseits wird die Zahl der unmittel bar am Angriff beteiligten Streitkräfte der Bul garen auf 50 - 60000 geschätzt, wozu noch ungefähr 10000 makedonische Komitatjchis kommen. Der An- grisf crsolgte ziemlich überraschend u. gleich mit Einsetzung so starker Kräfte, daß die serbi schen Vorhuten aus allen Punkten schleunigst weichen mußten. Die Bulgaren dehnten sich nach dem Uebcr- schreitcn der Grenze fächerförmig aus, so daß sie jetzt in breiter Front südlich der Abhänge dcsZabim- nos den serbischen Verteidigungsstellungen längs des Timokflusjes gegenüberstchen. Nach weiteren Meldungen haben andere bulgarische Truppen die serbische Grenze am Oberlaufe des Ni s ch avaflus - scs überschritten und befinden sich mit den dort stehenden jcrbischcn Greuzbed.ckungsbatailloncn in heftigem Gefecht. Die Bulgaren ffnd mit sehr starker Artillerie ausgerüstet, von dcr sie aus giebig Gebrauch machen. — Die englische Press hegt starke Befürchtungen für das Schicksal dcr Hauptstadt Serbiens, Nisch, weniger der strategischen Wirkung als des unleugbaren moralischen Eindrucks halber. Die Regierung wird ausgefordert, jo schnell als mög lich mit der Aktion des Expeditionskorps gegen die bulgarische Südgrcnze zu beginnen. Die Eisenbahnverbindung Saloniki—Nisch soll durch eine Sprengung unterbrochen sein: London, 13. Oktober. „Daily Mail" berichtet, daß bei Demir Kopu am Ward« südöstlich von Nepo- til, bulgarische Banden die E i s e n b a h n b rü ck e auf der Strecke Saloniki —Nisch dynamitiert haben. Zur politischen Lage wird strner gemeldet: Kopenhagen, 13. Oktober. „Politiken" be stätigt in einer Petersburger Depesche, daß dort der Ministerwechsel in Griechenland eine vollständige Urberraschung gewesen sei und große Bestürzung hervorgerufen habe. Man gibt offen zu, daß die deutsche Diplomatie außer ordentlich geschickt in Griechenland gear beitet habe. Wenn Griechenland Serbien nicht unterstütze, habe das Landungsheer der En tente nicht den geringsten Zweck, ja man muffe für das Expeditionsheer sogar eine Katastrophe befurchten. Die Stimmung in den Petersburger Dip- lvmatcnkreisen sei daher sehr pessimistisch. Köln, 13. Oktober. Die „Kölnische Zeitung»» meldet aus Konstantinopel: Nach Berichten aus Athen ist die Lage in G ri e ch e n l a n d sehr gün stig für die türkischen Interessen. r 12. Oktober. (Meldung der „Agence Havas .) Ministerpräsident Zaimis erklärte in der Kammer, daß die Regierung ihre Politik auf die jeit Kriegsausbruch benutzten Grundlagen stützen werd" Zur Wahrung der nationalen Lebcnsinteressen werde die Neutralität bewaffnet sein. Die griechische Hal kung werde sich den künftigen Ereignissen anpassen. Venizelos erklärte, im Hinblick auf die Lage werde die Kammermehrheit die Regierung unterstützen, so lange die Grundlage seiner eigenen Politik nicht um gestürzt würde. Bestände kein Vertrag mit Serbien, so müßte Griechenland jedesmal aus seiner N.utrali- tär hcraustreten, wenn ein anderer Staat sich auf seine Kosten vergrößern wolle. Keinesfalls dürfe Bul garien gestattet werden, Serbien nicderzumachen, um nachher mit allen Kräften Griechenland anzugreijen. Die Seele der Nation sage sich, daß Bulgarien zer schmettert werden müsse, denn, wäre es siegreich, würde es den Hellenismus vollkommen vernichten. Der Kampf an den Dardanellen wird in be schränktem Maße noch fortgesetzt, doch befinden sich die Türken jetzt meist in der Rolle des Angreifers: Konstantinopel, 12. Oktbr. Das Haupt quartier teilt mit: An der Dardanellenfront bei Anaforta traf am 10. Oktober unsere Ar tillerie ein feindliches Torpedoboot, das nördlich von Kiretschtepe bemerkt worden war. Daraufhin beschoß ein feindlicher Kreuzer und ein anderes Torpedoboot des Feindes zehn Minuten lang wir kungslos unsere Batterien. Eine Mine, die wir unter einem feindlichen Schützengraben zur Explo sion brachten, tötete den größten Teil der Sol daten, die sich darin befanden, die übrigen flüch tete» aus dem Schützengraben. Bei Ari Bur- il u beschoß ein feindliches Torpedoboot einige Zeit lang wirkungslos unseren rechten Flügel, ein Kreu zer und ein Monitor feuerten ebenso wirkungslos i» der Richtung auf Maidos. Die Schiffe zogen sich hierauf zurück. Bei Sedul Bahr schoß der Feind wie gewöhnlich mehr als tausend Granaten wirkungslos gegen unsere Stellungen ab. Unsere Artillerie erwiderte, nahm die stindtick-en Batterien und die Aufstellungen für Minenwerfcr unter Feuer und brachte sie zum Schweigen. Sonst nichts Wichtiges. Konstantinopel, 13. Oktbr. Das Haupt quartier teilt mit: An der Dardanellenfront beschoß unsere Artillerie ein stündliches Lager in dcr Gegend von Buyuk Kemikli und verur sachte schwere Verluste. Bei Ari Burnu und Sedul Bahr gegenseitiges schwaches Infan terie-, Artillerie- und Bombenfeuer. Am 10 wurde rin feindlicher Flieger, dcr in der Gegend östlich von Elarich einen Erkundungsslug unternahm, von uns herabgeschossen. Das Flugzeug wurde er beutet, die Insassen wurden gefangcng'nommen. S-onst ist nichts zu melden.