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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-24
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1891
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SrschekU tLgllch stütz 6»/. Ut^. Ur-«c1t«i »ntz Lr-rtitt«il Joha«»»g-ii« 8, Sprechstunde,» drr Uedirtt«»-. Bormtttag» 10—1« ilhr. -cachmiu»^ 5—6 Uhr. ß»r tzteUv^p«»« »e »lch, MMM kunaßme »e» s»r dt« »LchM»»««,», " ummrr »,ftt««4e» Inserate »» Wochentagen «t» t U-r Rachminaas. e n Lo» n - u n» Krsttaae« srü» d t 4 ' ,V UHr^ 2» den Filiale» snr 2ns.-^nnak«r: Ltt« Klemm'« Eartt«. sAlsrr« Hatz»)» Umverstttuestias,« 1, Lant« Lösche. Amhart«»str. 14 part. u»d K«^«»l»tz 7, »nr di» 'vtzr. Anzeiger. Organ filr Balitik. 8-calaeMlbte. LandelS^GeschMveM 24. Gonnabeud den 24. Januar 1891. Ad omi em entSprei- dirrteli-'ibrlich 4>, Mk. in Alt-Lripzig, iuct. Brinaerlodn 5 Mk., durch die Poll dezo,,r» 6 Mk. Einzelne Nra.20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» sür Ertradeil,a,a !IN Taaehlatl-Format gesalzti ebne Poitdesördermig 62 Atk. mit Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzelle 20 Ps. Größere Schriften laut uns. PreiZvcrzeichnii. Taheüorijcheru. Zifiernsap nach h-chcrm Larih Nrclamrn unter drm NedactioaSffrich di« «gelpalt. Zeile 50 Ps., vor den Familieanath richten die Sgespaüene Zeile <0 Dt. Iuierat« sind stet- an die tvrprSitien j» lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueoowernn<ic> oder durch Poch uachnahine. 85. Jahrgang. Leipzig, am 23. Januar 18S1. Lekanntmachung. Krbthestnngßhalher soll da» znm Nachlasse de» Müdlenbefitzer» Friedrich Julius Veil in WatzschMt» gehörige, aus Foi. 696 de» Grund- und Hypothekenbiich« sür Linoenau eingetragene, in Let-zig-Ltndenan, Marirnstrahe Rr. LL 24, gelegen« Ha«»- grundstütk, welche» ohne Berücksichtigung der Oblastca aus 24t»«0 Mark orisgerichtlich taxirt worden ist, am 4. Februar 18SI, Vormittag« 11 Uhr, In, diesigen Nönigi. AmtögerichtSgebäud« Part-, Zimmer Nr. 80, öffentlich meistbietend versteigert werden. Die Persteigernngsbediiigungen können vorher tu» Zimmer Nr. 86 de» Nink-gerichtSgebäudk» eingesehen werden. Leipzig, am 14. Januar 1891. ttöntgl. Amtsgericht, Attheil. Kunze. Naumann. Jur gefälligen Gcachtung.! Unsere Expedition ist morgen Lonrrtag, den 25. Januar, Vormittags nur bis V«9 Uhrj Lcofsnet. LxpeNltlon ües I-slp?-lTer l'nrtek^atles. Amtliche Bekanntmachungen. Lekamitmachmtg. Da< 8. Gtück de« die«,Ldrigen Retchsgrsetzdlatte« ist dei UN« eingegangrn und wird bis zuin 17. Februar V. I. aus dem Rath- hausiaale zur Einiichtnahme ojscutlich aurhängcu. Dastelb« enthalt: Nr. 1932. Bekanntmachung, betreffend deo Bntheil der Reichtdank an dem Tesamintbetragr de» sleuerfretell ungedecktes Nolennmlauss. Vom 14. Januar 1891. Leiptig, den 20. Januar 1891. Tcr Math der Stadt Leipzig. Iw. Georgi. Krumbiegel. Ansschreibung. >m Neudau der Markthalle in Leipzig soll dse An- serttgung und Anfstellniig der Brüstungögelander und Hand-,. . - .... ^ - .... griffe an den NeUrrtreppcil an einen ober uiehrerr leistungsfähige l der außerordentlichen Macht dcr L rganlsation liege, an d< Unternehmer vergeben werben. Spitze die Erzbischöfe Eroke und Walsh ständen. Wenn Die Bedingungen und das ArbeitSverzeichniß können Im Bau- j ' burea» der Markthalle, an der verlängerten Brüderstraße hierselbst, «iiigesehen be». durch unsere Bauverwallung gegen Porto- und bestell- aelbirei« Einsendung von 0,75 von dort bezogen werden. Tie Zeichnungen liegen gleichfalls an vorgenannter Stelle zur Einsicht, nähme au» und können auf Wunsch Cvpien gegen Erlegung von >t 1,50 abgegeben werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — lvrüstnngSgclänSer — lstrllcrtreppen" bi» zum »0. Januar er., BorniillagS 10 Ilbr, im lliathhause all- hier, 11. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einzureicheu. Ter Rath lebält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die Tbeilung der Arbeiten, beziehet«!, die Ablehnung fäinimlicher An gebote vor. Leipzig, den 22. Januar 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. I». 314. Or. Georgi. Lindner. JUlsschrcibuilg. Am Neubau der Markthalle in Leipzig soll die Anfertigung und Ausstellung der Waagcfiä»0cr und der Ihirmenschildrr a» den ihifchftanScn au einen oder mehrere leistungsfähige Unter- »ehmer vergeben werden. Tie Bedingungen und da- ArbeitSverzeichniß können im Bau- dureau der Markthalle, an der verlängerten Brüderstraße hierselbst, eingesehen, bez. durch unsere Bauverwallung gegen Porto- und bestellgeldsreie Einsendung von 0,75 »i von dort bezogen werden. Tie Zeichnungen liegen gleichfalls an vorgenannter Stelle zur Ein- sichlnahme aus und können auf Wunsch Cvptca gegen Erlegung von 1,50 abgegeben Werve«. Tie Angebot« sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — Waage,tändrr und Fitmcnschildrr an den Ftschsläiiden" bi» zu» 8. Aedrnar «o., Barniittag» 10 Uhr. im Rathhause »llhier, II Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einzureichen. Ter Ralh behält sich die Auswahl unter den Bewerbern nnb die Thetlnng der Arbeiten, bez. die Ablehnung sämmtltcher An- geböte vor. Leipzig» den 23. Januar 1891. Ter Ratb der Stadt Leipzig. I» 346. 1»r Georgst Lindner. Ltkamitmaöiung. Wir haben mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten be- schicffen, nach Maßgabe der Pläne T. L. V. Nr. und die Den Herren Professoren, Docenten und übrigen n hierdurch mit, daß zur Feier des Geburtstage» Sr. Majestät de» Deutjche s Dienstag, de« L7. dieses Monats. Nachmittags »uyr ^^ ^ ein Festmahl im Kaufmännischen BereinShause Mtfinden w ' » ^ karten ä 4 ^ bis zum Mittag des 25. dieses Monats auf der Nuntiatur vcs ma»>- , gegeben werden -s. i^»i Hausen schon vor längerer Zeit den Betrag dcS il,m rcn unserer Universität tyeue »^>Sr. Hochseiigen Majestät dem Kaiser Friedrich erlassenen unserer ^ Av.lcommißstempels Sr. Majestät dem Ka, s- r zur Der Rector der Universität vr. Karl Binding. Verwendung für gemeinnützige Zwecke übergeben. * Au» Eisenach, 22. Januar, wird und geschrieben: Di« Nachspiele zur letzten ReichStagSwadl Wersen ibre Schatten ! »och bi» in da» Jahr 1891 zunick. Biegen Beleidigung ln aationalliberasen Wahivo rslandeS durch ein Spoilgediä t, in welchem die Mitglieder desselben u. A. als „Earlelgelichrer" l e- zeichnet. wurden, wurde der Redaeteur Ikühner der diesige» de utschsreisin nigeu „Tagespost" vom Schöffengeriä l zn .50 6>eldsirase verurtbeilt. — I» einer Kritik des UrilieiiS in . -> » I der genannte» Tagespost wurde daraus gesagt: „In dem nenn- .. . „ v.« Lande» für die Zukunft I ,ämig«» üursu« döderer Leliranslaltrn mag eS manchem Schüler licht Herrscherin de» in Irland aus da» I daß da» Wort Gelichter ikm kaum vor die Augen koimni. Natüruch. bewährten Führer P>rrnell I auch nicht zu verwnndern, wenn aus dein Gi„:iiiasi^n Gebot der Geistlichkeit V'n wrrn sä-verlick anareisl und I voraebildeie Männer von einem oft nicht fei» angelegte» sprach- einsach fallen läßt, ,dn ^^"impN un ^ ^ ^ I ,,„tz »an oberstächüchen Eindrücken in die Irre geindrt werden ferne Gegner in» Parlament >,s^,x Geist-1 und einem Worte eine Bedeutung zusprechen, d.e der Borbildung Irland nicht die Nalionaipartei, s« al« I-uf dem Gvm»a,>ui» nicht zur Obre gereicht " - Ter AiiilSrick ier l ckkeit da« Heft in Händen hat. E» sch' N 'NMa '° . a ' „blickie in dieser Aensternng den Tball stand eine: ob sich die Nationalpartei von dem geistliche" ^»ramntrag: der Staatsanwalt würde die Sache bat sich aber ausgeklart, d-» waren dieser Aussastnng bei und vernril-eilte heute die Sir.:'', «^nb-r-./benve Abweichungen von der Regel, die rn der I Landgerichts den genannten lliedatteur zu einer Geld- nur vorub-rgtbenpe Avwe wu 9 ^ Lallen. s^as. von 60 ^ bat den Kern der gegenwärtigen Streitfrage I . den russisch . österreichischen Beziehungen 4Lung zu Gemü.be «.- schreib, di. .Kreuz-Zeitung': Wiewobl sich an die bevorstehende Reis, de» Erzherzog« ranz Ferdinand Este »ach Petersburg keinerlei politische ombinationen knüvien lassen, findet die Ankündigung dieser Reste Hvhenzollernstraße, die Brommcstraße, sowie die Straße lX in Leipzig-Reudnitz, letztere bi« zu ihrer Einmündung in die Straße k, aus ,c 17 m zu verbreitern. Diese Pläne liegen nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung 4 Wochen lang in unserer Tiefbau-Verwaltung jRalhdau» II. Stock, Zimmer Nr. 14) zu Jedermanns Einsicht öffentlich au», und sind Widersprüche gegen diese Pläne innerhalb diese» Zeitraumes schrisl- lich einzubringen. Nach Ablauf dieser Frist erhobene Widersprüche haben nach Z. 22 de» NenbautenregulativeS vom 15. November 186? keinen Anspruch ans 'Berücksichtigung. Leipzig, den 20. Januar 1891. io? Tcr Nath drr Stadt Lrtpztg. 1>r. Georgi. I)r. Redlich lb :7 Ltlranntmachuily. Tie unterzeichneie OrtSkrankencasse giebt in Betreff der am 1. Januar 1891 ,n «rast getretenen JiivaliSitätS- und Aitcra- priilchcruiiy bekannt: I. daß bie von Geschäftsinhabern gemeldelen häu»Iichen Dienst- boie» in die bei der OrtSkrankencasse geführten, ans die betreffende Firma lautenden Tonten mit auigenommcn worden sind; II. daß von denjenigen GeichäilSinbabern, weiche Personen zur Kranfenversicherung lind zur Invalidität»- und Altersversicherung gemeldet babe», die Beiträge für bcidc Bersicheningen gleichzeitig allmonatlich, und zwar nach Ablauf des FälligkeitSmonals, das erste Wal im Februar 1891, Lurch die Sammler der Unterzeichneten Orlssrankencaffe im Geschästriocale de« Arbeitgeber« gegen Quittung abgeholt werden: III. daß beiüglich derjenigen Tienstherrschasten, wklche Ttcnst- botcn zur Juvaliditäts- und -lltrrsvcrsichrrung »rmcldrt hadrn. bei denen all» krankenversicherungspstichlige Personen nicht beschäitigt sind, sich die Lrtskronkencaff« vorbehält. die Beiträge an- statt in eimnonatlichcn Terminen auch in zwei- oder dreimonat lichen Terminen abzubolen: IV. daß die Gesmäsisinhaber bez. Tienstherrschasten sowohl, al« die BcrstchcrnngSpslichttge» mit drin Antans dcr Qutttnngs- marlru, mit Sri» Aiisklebcn dcr Marlcn ans die Qutttnng»- karten, sowie »itt dcr Entwcrthnng der Marten nicht» zu thun haben, daß die« vielmehr von der Unterzeichneten Easj« besorgt wird. Eiwaige Einwendungen gegen da« Verfahren zu I sind binnen einer Woche geltend zu mache» Leipzig, am 21. Januar 1891. tte TrtSkrautcncasse sür Leipzi» und Umgegend. Albert Brockhau«, Lorsitzepder. Salisbury's Rede über Irland. Lord Salisbury hat in Cambridge erklärt, daß die wahre Bedeutung der letzten Ereignisse in Irland in der Enthüllung deren die Homernle-Berlage angenommen würde, so würden die Bischöfe und Priester die wahren Herrscher Irland« sein und die Protestanten in Ulster unterdrücken, ihr sociale«, politische« und materielle« Wohlergehen würde von der Priesterwirth- schast abhängig sein. Ter englische Premierminister stand von Beginn de« Parnell-SkandalS an auf Seiten Parnell'«, besten Eifer und Hingebung für die irische Unabhängigkeit«- sache er anerkennt, während er die politischen Gegner Parnell'«, die bisher seine Freunde waren, der Un- danldarkeit zieh. Aber Salisbury trat nicht sowohl sür Parnell al« gegen Gladftenc ein, der dir mora lische Einbuße Parnell « in Folge dessen Privatleben« im politischen Interesse zu vcrwertyen trachtete. Parnell'« persön liches Erscheinen in Irland würde ohne Zweifel einen vollen Erfolg gehabt baden, wenn nicht die Bischöfe gegen ibn agitirt hätten, aber diesen Einstriß vermochte er nicht zu besiegen, er verließ Irland mit einer halben Niederlage, und er ist nicht mehr da« anerkannte Haupt der Partei, wenn er auch thalsächlich noch die Führung bat, wie sein neuester Antrag im Parlament beweist, der Regierung wegen Hand habung dcr Äusnahmegcsctze in Irland ein Tatelsvotum zu crtbeilen. Parnell ist auch beute noch der populärste Mann in Irland, die öffentliche Meinung kann aber nicht zur un beschränkten Geltung kommen, weil sich die Bischöfe gegen ihn erklärt haben. Glatstonc ist mit dem Bcrlauf de« Streite« zufrieden, denn er bat die Führerschaft in seiner Partei bcibebaltcn und betrachtet Parnell als unterdrückt. Formell hat er Recht, materiell Unrecht, und e« fragt sich, wie sich die Tinge im Lause tcr Session entwickeln werden, immerhin steht Gladstvne aus Seiten dcr Homcrulc-Partci, gleichviel ob Parnell oder Mac Cartby den Vorsitz in derselben führt, und er will die 'Annahme der Homcrule-Borlagr durchsetzen, um sich dadurch zum Herrn der Lage in England zu mache». Für Gladsione ist die Unabhängigkeit Irland« eine Frage tcr persönlichen Macht, er will Salisbury stürzen und wieder an die Spitze dcr Regierung gelangen, und dazu scheint ihm jede« Mittel brauchbar, wa« Erfolg verheißt. Wa« kümmert Gladstonc, wer Führer der Homerulc-Partei ist, wenn er nur mit Hilfe dcr Iren wieder a»S Ruder gelangt. Ta« sind Verhältnisse, für welche wir in unserem durch »ud durch monarchisch aesinnlcn Deutschland kein Verständlich haben. HerrschaftSgelüstr treten bei den Parteiführern voll ständig in den Hintergrund; der oberste Grundsatz, welcher die Haltung der Parteien bestimmt, ist in der Hauptsache die Wohlfahrt de« gesamnitcn Staate«. Die Socialdemokraten, welche revolutionaire Bestrebungen verfolgen, gehören nicht zu den politischen Parteien, weil sie weder erhalten auf der vorhandenen Grundlage, noch fortschreiten, sondern zer stören »nd Neue« an ihre Stelle sehen wollen. Die Homerulc frage ist in England lediglich Machtsrage, sie wird von den beiden einaiider bekämpfenden Hauplparteien al« Zankapfel benutzt, »nd in dein schwebenden Streite bleibt derjenigen Partei dcr Sieg, welche am geschicktesten operirt. Daß die bestehenden Gesetze in Irland mit besonderem Bcrständniß aebandhabt würden, läßt sich nicht behaupten, dem Ncclamcbedürsniß der Nationalisten wird viel zu viel Spielraum gewährt, die Energie wird oft am Unrechten Ort entfaltet, und wo sie angebracht wäre, läßt man e» daran fehlen. Diese Schwäche der Regierung ist von Parnell stet« sehr geschickt benutzt worden, und da« wird voraussichtlich auch i» Zukunft geschehen. So streng moralisch die herrschenden Elasten in England auch gesonnen sind, wie die Peinlichkeit drr Sonntag-seier und da« Verbot bezeugen, welche« den Wittwrr verhindert, die Schwester seiner verstorbene» Frau zu heirathrn, so bildet doch die anglikanische Kirchr ein fest gegliederte« Ganze«, welche« dem katholische» Irland durchaus ablehnend ge^enübersteht. Vielleicht ist sogar dir Entfremdung de« lnlchcn Volks von dem englischen in ihrem Wesen zunächst aus den religiösen Unterschied zurückzuführev. Die katholische Kirche hat den Klagen drr Pächter über die Gut«herrn in Irland stet» bereitwillig ihr Ohr geliehen, und der Gegensatz zwischen den revolulionairen Bestrebungen der Iren gegen die Engländer hat bei drr Geistlichkeit immrr rinen Rückhalt gesunden. In der Verabscheuung de- Ehebruch« sind die anglikanische unk die katholische Kirche in Irland einig, li»v da« ist der Vcreinigung«punct. welcher Gladstonc und die Homerule-Partci an einander fesselt, aber Salisbury vertritt eine» höheren Gesichtspunkt» und der ist der »»ausgleichbare Gegensatz zwischen der protestantisch angli kanischen »nd dcr katholischen Kirche^ in Irland. Dieser Gegensatz ist allgemein bckanut in England und Irland, und Salisbury ist sicher, volle« Verständniß dafür zu finden, weua er die katholische Geistlichkeit in Irland al« die eigent- > LL rH' den Apfel der Zwietracht unter die ! e» sich um eine .. . .... und beruft sich dabei auf die Forderungen der Moral und in Wien al'gksmitelcn Bestick,.-, handle der RcliäiosilLt Salisbury nimmt die rbm gewordene auch s.ir diese Eruierung der ä5erauss°rrerung an und stellt da« englische Volk D°r d.e Alternatire, ol? cS der katholischen Gc»Il>chkc,t . da" Feld räumen oder d.e Herrschaft der^angl.kan.schen Kirche' befestigen will. E« scheint, daß Sa iSbury besseren Theil erwäblt bat. und dag e« ,bm S'U"»"' die Winkelzüge Gladstonc« unwirksam zu machen. Gladstone b"s° diele Fehler auf dem Kerbholz daß man kaum begreift, woher .hm noch ^mer d^Mutb kommt. sein Zicl weiter zu > bat seine besonderen und auSzubeuten weiß. gung vieler Rege doch große und wohl auch verdienie Beachtung in ver Presse. Nach einer besonderen Erklärung dieses Besuche« braucht man nicht erst ' chen; sie ist aus den ersten Blick darin zu finden, daß eine Erwiderung de« von dem russischen Thron- > Augenscheinlich Erzherzog Franz Ferdinand Este anSersehen, welcher dereinst der Erbe de« . :er- reichischen Throne« lein wird und der mit dieser Reist- zugleich die Gelegendeit wabrnimmt, sich zuin ersten Mal am russischen Host vorzusielle». Hieran» ergielt sich zunleich. i-i'S an welche Grenze in ver Schätzung der Bedeulniig dieser Reise gegangen werde» darf. Diese Grenze ist durch de» Cbarakler gezogen, welchen der vorangegangene Besuch de-, Zarewitsch in 'Wien getrac-en I at. Ebenso wenig wir diesem Besuche, der bikaniill: , nni der R.i-e . , Zarewitsch nach dem Olienle, welche dieser >. er B a an >.re: > «LL ständniß dcr englischen Verhältnisse durchdr.ngcn. Wir baden j gesehen, welche Früchte die unbedingte Befolgung dieser Lebrc m den letzten Jahrzehnten gezeitigt bat. England .,t au« den moralischen Niederlagen nickt herauSaekommen, e« ist sogar in den inneren Verhältnissen aus« Tiefste erschüttert, aber ein» ist ihm erkalten geblieben, sein unerschütterliche« Selbst- bewußtsrin. Wir werden sehen, wie weit c« damit kommt. Leipzig, 24. Januar. * Bekanntlich ist von den beiden Lesarten über die neue amtliche Bestimmung de« bisherigen UntcrstaatSsecrctair» im RcichSaml de« Innern, Iw. Bosse, diejenige »utreffcnd. wonach er StaatSsecretair de« ReickSjustizaintS werden soll. Herr Iw. Bosse ersreut sich persönlicher Beliebt- heit und galt in seinem bisherigen Wirkungskreise al« ein sehr tüchtiger Beamter. Gleichwohl hat die Ankündigung, daß er zum Chef de« Iustizressort« de« Reiche« bestimmt sei, Erstaunen und eben deshalb Zweifel hervorgeruse». Herr Iw. Bosse bat, seit er GerichlSassessor war, dcr Justiz durch aus fern gestanden. Geboren 1832, wurde er nach Ablegung dcr ersten juristischen Prüfung Referendar in Quedlinburg und später Assessor beim KrciSgerickt daselbst. Von da wurde er Kammerdirector beim Grasen zu Stolbcrg-Roßla und blieb sieben Jahre in dieser Stellung. Darauf trat er wieder in den Staatsdienst zurück, wurde zunächst Amis hauptmann in Uchte, dann Consistorialrath und später Regie nmgSrath in Hannover. Im Jahre >876 nach Berlin versetzt, kam er al« Vortragender Rath in« CultuSministeriuiu und in gleicher Eigenschaft bald nachher in da« StaatSminislerium. Im Jahre 1882 wurde er Direktor der Abtbeilung sür wirlh- schaftliche Angelegenheiten im ReichSamt de« Innern. Im Lclobcr 1889, nach dem Tode de« Wirst. Geb. Rath« Eck, wurde Iw. Bost« Ilntcrstaat-secretair im ReichSamt de« Innern. Tic« ist eine sehr erfolgreiche Bcamten-Lausbahn, aber den Iustizvienst hat sie Herrn I»r. Bosse seit einem Vierteljahrbundert durchaus fern gehalten. Ta er kirchlich dcr streng orthodoxen Richtung angchört, so wäre seine Ernennung zum Präsidenten de« Okerkirchenrath« allerdings nicht« weniger al« freudig zu begrüßen gewesen. In juristischen Kreisen aber bat, wie bemerkt, die An kündigung, daß er zum Iustizminister de« Reiche« bestimmt sei, weithin überrascht. * Dem neuen UnterstaatS-Secretair im Reich«, amt de« Innern, Iw. von Rottenburg, steht eine ^A^cstct und dort eine ganz abgeschlossene und I Priester babcu italienische Bisihosssitze in genart'ge Dhatigkest an-geübt, jetzt siegt ihn, b.e Pflicht ob. Verona. Venedig. Ferrnca, Bologna. Rav. Schafte e.nzuarbcuc,. Der Bcnevent. Neapel. Palermo »ne- Calania bisherige Untecstaat-.Secrrtair Iw. Boste hatte neben de»' allgemeinen Geschästen die Leitung der wirthschaslliche» ^bihettuiig behalten, während der neu ernannte Tirector N.eberdmg an die Spitze der Central Abtbeilung gestellt war. E« ist anzunehmen. Laß hierin eine Aenverung Wird doch russilcher- Rnstlend an iemcr Po >:>! scsthalte und daß eine Acnderung derst-lden ausgi-iclM'ßcn sei, »-:!> bekanntlich wurden im Wege der Presse solche Erfüllungen mit le- sonderem Nachdruck anläßlich de, Besuche« de« ,-jurcwilsch in Wün gegenüber jenen Versuchen abgegeben, die darauf cipzi.-I1.-n, an .- d.elcm Besuche politische -I>-uderi»ige» abzuleiten. Fcbüe e: do.mal, auch nicht an erneuerten piiblieislii.beu B.-»uch»,igeii, da« .-> iammenste! e:i der verbündeten Mächte »ns die Im: . j ung Me.-r i ' l in Frage zu stellen. Auch diele B.mubmigen dal-en sich al geoc:-.. siandslo« erwiesen. Tie Tlial'ache inpeis.-n läßt sich nicht leugne», daß auch uiil.-r dem F.stlialicn Rußland-, an seimr l"..R-ri>,-n Politik der Friede biSlier keinen schaden gkiioiniuen, so wie e> denn Niemanden giebt, der d:c perjouliche Absicht de, Z-iren, de:, zu erhalten, in Frage -» ziehe» rerwöchle. Tiejer Absick-i l-e« Zaren kann eS aber iedeuiall-, nur al« Stutze dienen, wenn sich die Beweise der srenndschailliche-.i l!'>-zi>-l>»»gen der Ho-e zu dem rilstischen llaiselhanie mehren, und ab, ein »euer folcher Bew. - wird, soweit e-, sich um die Beziehungen zwiichen Wien n, d PelerSburg handelt, die Abstattung des Gegenbe»»!» - aus da« ß- icheinen de« Zarewitsch In Wien durch die »nn l >-vori!el:ende Reue des Erzherzogs Franz Ferdinand Este nach der rnstischen Hanplstapt anzusehen sei». * Der ungarische .Rcmzet" sprickt seine Ziistimmnng au« zu dem Geiste, vrn dem uck die russische Presse bei dcr Besprechung dcr bevorstehenden Petersburger Reise de« Erz herzog« Franz Ferdinand von Oesterreich-Cstbe beseelt zci-- und erklärt, c« werde »nr von de» russischen Staatsmännern abkängen, daß die im Wesen vollständig richtige Meiniin-, wonach Oesterreich Ungar» und Rußland ganz gnl liebe.i einander ans dcr Balkankalbinscl auSkoiniiieil löiinc», auch durch die Ereignisse gerechtfertigt werde. * Die gegenwärtige Zusammensetzung dcS Cardinal- CollegiuinS ist, dem Wiener „Vaterland- zuiolge. die >:a9o- stchende: Vcim 2'cgiiine dcS IabrcS I^.'I z.-. Ii i ' CoUcgiuni 61 Mitglieder, nämlich 6 Eardiiialbischöse, ' Cardinalpricsler und io Cardinaldiakonc. Davon sink > Italiener, 29 gehören den verschiedenen anderen Nalionaliläun an: Frankreich mit Algerien bat 7 Eardinälc, Oesterreich Spanien I, England mit seinen Eolonie» iEanaka i:.s Australien) ebenfalls 1, rcn denen jedoch einer (Earti ml Howard) seine Residenz in Nom bat, Portugal 2, Beni:, - land auch 2, beite iHobculobc und Melchers in l'ioin relie: . Belgien,die nordaincrikanlschcllnion,Polen und bieS l io.iz l >, dicbcidcnletzicn <Lcdocho>vSki und Mermillod) iiiRoinrestd,'. : 2lußcrdcn>',Eardi»a>bischöscn uildte» loEartinaldialoncii lu. . n »och >2 Eardinalpricstcr gegenwärlig ihre» Sitz in lizcni. c :i Cardinal Vinccnz Vaimteüi uni ciiigercchucl. dessen Ansen:' .ill in Lissabon als Pro N'uiilm« beim porl»giests.bc:i al« ein provisorischer angesehen werden ta»n. 12 Carbi»,:. inne, nämlich: Turin, cnna, Florenz, Cap:: Unler be» Ca.b, nicht erfolg» und daß der neuernannle UntcrstaatS-Secrclair t.c w.rtbschaf,licke Abthr.luna behält. Er hat also die Aus. «abc. sich in die Arbkiter-Versicherungs-Gesetzgeduiia ga», b'nc.nzuarheiten. Allerding, ist mit der Alter«- und Invaii- näle» bcsiudcii sich gegenwärtig Mitglieder religl. icr !. nämlich 3 Bcnrdielliicr jdie Crzbischöjc Saii'clice von Re,:. .!. Celesta von Palermo und Tuemel von Catania , n < omi:.: cancr (die Erzbiscköse t^onzalcz von Sevilla, Baina von Florenz und dcr Cardinaldiakon Zigliara), I Francieeaner (der Patriarch Ncto von Lissabon), l Oratorianer ldcr bisckof Capecclatro rcn Capua) und l Jesuit zdcr Carri».u- diako» Manila). * An« iLamoa wird gemeldet, daß die Eiilimisiiug de Lnd >ch w^.e^7G^7n.wü'r e zur Unfall V rsickcrung. z. B. für Kleinbandwcrkcr u. A. zu er- Staate' ^nz neue, m keinem anderen n... m ^^.»«rbongIortdauernd neue Fragen und ?a auck°d-a ^ R«'ch»amle« de« Innen,, dem «st. ? Rk'ch«.v»rflcherung«amt untersteht, müssen daher sie,- dlllcm, wa« damit zusanimenbängt. o"« au,« Genaueste vertraut sein. . Dir -Nrich-.Anzciger- meldet: Dem Vernehmen nach hat der Staat-minister Freiherr Luciu« von Ball- den Comniaiidantcn de« Kreuzer« Capitam Foß, vollzogen werden ist. „Sperber", CcrvcUc::- Iur Abwehr ytycn siititildciiloki'lilistlie Uilwalirhcitett. Die geehrt» Redaclicn de« „Tage!lattcS" l iste i' um z >l. Ausnakine de« Folgenden: ! Ein sehr belzebles, inil größter Unverfroren! c-.: ben. :-: < «gilationSmittel der socialdemokralischen Wortführer besteht
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