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Dresdner Nachrichten : 10.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-10
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.10.1899
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Inbirbar: «Mt» Itotekvtt, Ink?, u. 1'uIent-A.Ucv l^rxer lroclrisiiner cientrrc'iier- urrü cmslwrchol- ele^nnter Anrux-, Hosvll- mul Unletcck-wR'a io all-m nroMnwn lürbeo unä l'rimrr-Hnnljtilten rii billigsten I'eeise». tter'mann pönso^e!, 8e!iess6!8i»-. l9. ksteotlrter llltsrnstiollglor ÜlNlNkflijfti'eiiiigöi' «heilt xur Ikvmlnrltnng ctoi l-utt in IVolm-, 8ebnl- 8elck<rl-, ^rbsits- unä (io-ielinNsriinmen. na ,-r aut e-liemisolwin IVega olmo Ueirvcniiehtuiig ^ selllcelrte llntt !! Ilit^ cZ s-t. r 1'!'.» ttsrr^WrkNiNLLL-» TLrLMvLÄsMuvd, 8isW68ll'. L Nr. ^81. Knml: '.'tnsstand in 2c Eienzvt. in Sachsen, Attgrm. Hvfnachrichten, Koniervariver Landesverein, Wirst,shünscr Turnverein, Osüicstrilnng. Lina Schneider. Lorierie. Muthmaßl Witterung: Heiter. TicttSta,^ Oktober L8!>b. Der Ansstand in Le Creuzot. Die Eifenwerkc tun, Le Creuzot. die alle Zweige ihrer, Industrie vom Bergbau bis zur Kanoiienfabükation umfassen und gegen 10,000 Arbeiter beschäftigen, genies;cn in ganz Frankreich ^ ei» hohes nationales Ansehen, etwa ivie bei uns die Krupp'icheii Werke in Essen. Inhaber der Werke ist die Familie Schneider, die sich von vornherein um das materielle und geistige Wohl ihrer Arbeiter in außerordentlich anerkcnnenswcrthcr Weite bemüht ge zeigt und umfassende freiwillige WohlfahrtSeinrichtnngen von iimstergiltigcm Charakter geschaffen hat. Zur Kennzcichnuna des hohen sozialpolitischen WertheS, der den von der Familie Schneider getroffenen fürsorglichen Maßnahmen zu Gunsten ihrer Arbeiter innewohnt, wird an dieser Stelle der Hinweis daraus ge nügen. daß die Ausgaben, mit denen das Fabiikbudget aus sencm Anlaß belastet wird, jährlich gegen Ihr Millionen Francs betragen, während die Gcsammtlohnsnmme nicht mehr als llßb Millionen ausmacht. Bis vor Kurzem genoß das Unternehmen in LcCreuzot den internationalen Nus eines grvßiiidnslricllcn Muster betriebes : war doch im Lause von 50 Jahren kein einziger Ans stand dort vorgekommen. Im Sommer dieses Jahres wurde indessen der Zauber gebrochen, indem ein erster ernsthafter Streik in Le Creuzot zum Ausbruch kam, der freilich gleich im Keime erstickt werden konnte. Jetzt ist dem ersten der zweite Anssiand gefolgt, und die sozialistischen Hetzer haben dafür gesorgt, daß dieses Mal zu einer Durchführung des Experiments „im großen Stile" alle Erfordernisse vorhanden waren. Es wurde gewühlt und ausgewicgelt, daß es nur so eine Art hatte nnd die sozial- revolutionäre Aufregung stieg bis zur Siedehitze. Schließlich wurde sogar der Gedanke eines großen Proletaricr- zugcs nach Paris, nach Art des Eoxer/schen Zuges der Arbeits losen in Nordamerika, ausgchcckt und man hatte bereits den Plan zu diesem Unternehmen bis in alle Einzelheiten festgestcllt. Ter Zug sollte in Reihen von vier Personen inarschircn. ic 100 Mann unter einem Führer, die Frauen mit von der Partie; besondere Rccognoscirnngs-Patronillen waren täglich zur Unterhandlung mit den Gemeindevorstehern der berührten Orlichasten wegen des Nachtgnartiers vorgesehen; für Geld zur F-onragc war Vorgesvrgt worden, sogar junge beschäftigungslose Aerzte hatten die Ver anstalter des Planes zur Ausübung der Gesundheitspflege während des Marsches gewonnen. Als die Dinge einmal w weit gediehen waren, begann cs der Regierung angst zu werden. Sie erinnerte sich gewisser Enthüllungen aus dem KomplottSprozcß. die dem Herzog von Orleans die Absicht der Erregung von Straßen unruhen mit Hilfe der Arbeiterschaft znschricben, und diese Vor stellung hatte eine so zwingende Gewalt, daß der Ministerpräsident. Herr Waldecl-Ronssca», sich persönlich in's Mittel legte und seine Bereitschaft zur Abgabe eines Schiedsspruchs Herrn Schneider und den Streikenden erklären ließ. Nachdem beide Parteien sich mit dem Schiedsrichteramt des Ministerpräsidenten einverstanden erklärt hatten, führte dieser den Fall so rasch zu Ende, daß schon gestern die Arbeit wieder ausgenommen werden sollte, ans Grund der Zu stimmung der von Le Creuzot nach Paris entsandten Arb citcrvcrtreter zu der Entscheidung des Streites durch Herrn Waldcck Rousseau. Der diesmalige Ansstand in Le Creuzot ist von sehr starker grundsätzlicher Tragweite für das gesammte französische Unter- uehmerthum. Es handelt sich dabei nicht um Lohnsragcn, die nur eine vorgeschobene Rolle spielen, sondern um ein wohldnrchdachtes Manöver der sozialrcvolutionciren Partei zur Befestigung ihrer politischen Herrschaft. Der Grund zu der thrannischen Macht stellung, den die sozialistisch organisirte Arbeiterschaft Frankreichs gegenwärtig gegenüber dem lintcrnehmcrthnm einnimmt, wurde im Jahre 188-1 durch das de» gesetzgebenden Körperschaften von den Sozialisten abgctrotzte Shndilatsgesetz gelegt, das den 'Arbeitern die Berechtigung ertheilt, sich „zur Wahrung ihrer Interessen" in Shndikaten (Gewerkschaften) znsammenzuthun. Sofort nach dem Erlaß jenes Gesetzes bemächtigte sich die sozialrevolutivnäre Parteileitung der uengcbildeten Organisationen und gebrauchte diele aus alle und iede Weise als gefügige Werkzeuge zur sozial- revolutionären Propaganda ini ganzen Lande und zu einem er bitterten Kampfe gegen die bestehende Ordnung. Die Gesammt- bertretung der Shndikate, der allgemeine französische Gewerkschafts bund ist ein präzis arbeitender großer HchmechaniSmus. der die industrielle Thätigkeit in Frankreich aus Schritt und Tritt hemmt und chicanirt. Welche Sorte von Hetzer» in dieser Organisation ihr Wesen treibt, zeigt u. A. die Thatsache, daß der genannte Bund alljährlich auf seinem Kongresse sich mit der Vorbereitung des „Generalstreiks" eingehend und ernsthaft besaßt und sogar eiire ständige Kommission eingesetzt hat, die mit der ausschließlichen Ausgabe betraut ist. für den Generalstreik agitatorisch zu wirke» und die für leine Jnscenirung nothwcndigen Gelder zu sammeln. Herr Schneider hatte cS bisher verstanden, das Shndikatswcsen mit seiner Unsumme von revolutionärer Verhetzung aus den Kreisen seiner Arbeiterschaft fern zu halten, und so lange war in Le Creuzot der tiefste sozialpolitische Friede gewesen. Endlich aber drangen die sozialrrvolutionären Sendlinge auch in die Pforte» »on Le Creuzot rin und brachten den dortigen Arbcitem das Danaergeschenk der Organisation -. slugS zogen auch Streit und Hader ein in die sonst friedlichen Mauern und die „organisirte". d. h. von Pariser svzinlrcvolntlonären Agitatoren anfgehrtzte Arbeiierichcist muthete Herrn Schneider zu, eben jene Pariser Scudliuge und Friedensstörer als „Vertreter" seiner Arbeitmchast anzrrerkcmren und mit ihnen aus gleichem Fuße zu „verhandeln". Das lehnte Herr Schneider rundweg ab und daraus begann aus Beseht der Hetzer der Ausstand, dessen'Ausgang hiernach präjudiziell für die Entscheidung der gruudlegcndeu Frage ist, ob in Frankreich der revolutionäre Sozialismus bereits zu solcher Machtjülle enrpor- gcstiegen ist, daß er jeden Unternehmer im Einverständnis; mit der staatliche» Gewalt zu zwingen vermag, mit jedem beliebigen sozialistischen Hebapostel als angeblichem „Arbeitervertreler" sich in „Verhandlungen" einzulassen, deren ganzer Zweck in einer Glorifizinmg der sozialrevolulionärc» Machthaber in den Augen der von ihnen gegängelten Massen besteht, einer Gloüsizirrmg. die nur erreicht werden kan» ans Kosten der berechtigten und nircirt- behrlichen Autorität des Betriebsleiters, an deren Stelle der revolutionäre Sozialismus die jakobinische Willkür seiner eigenen Kreaturen zu setzen bemüht ist. Insofern hat der 'Ausstand in Le Creuzot eine internationale Seile, die die Interessen desUnter- nehinelthums der gcsammlcn civilisirtcn Weit berührt. Was besagt rinn der von dem französischen Ministerpräsidenten ansgcarbeitcte Schiedsspruch? Die ganz nebensächliche Lohnfrage, die nur als Staffage dient, wird kurz nnd oberflächlich mit einem Satze abgcthan. Alle übrigen Festsetzungen des Schiedsspruches dagegen behandeln eingehend die Hauptfrage, inwieweit derEigen- thümcr der Werke, Schneider. Herr im eigenen Hause bleiben soll. In dieser Beziehung ruht das Hauptgewicht ans folgenden Be stimmungen : „In der Delegation, welche bcanstragt wird, die Forderungen ihrer Kameraden geltend zu machen, wird je ein Delcgirter für jede Körperschaft ernannt werden. Diese Delegation wird alle zwei Monate, ausgenommen in Nvthsällen, mit dem Vertreter und, wen» nothwendig. mit dem Direktor der Gesellschaft verhandeln: die Vermittelung eines Svnditäis, welchem eine der streikenden Parteien angehört, kann ans nützliche Weise angewandt werden, wenn beide Thcrle darin cinwilligen: sic kann aber nicht ausgezwnirgen werden." Außerdem toll Herr Schneider sich vcrpstichtcn, „leinen Unterschied zwischen siindizirten und nicht- »ndizirtcn Arbeiiern zu machen". Das heißt al>o, Herr Schneider wird so ziemlich auf Gnade und Ungnade den revolutionären Shndikatsbetzcru ansgeliefeü; denn daß die „Delegation" nur aus waschechten Sozialisten besteht, dafür wird icho» durch die Pariser Ecntrallcstiuig bestens gesorgt werden; desgleichen ist die Verpflichtung des Herr» Schneider zur Gleich stellung der ffmdizirtcn mit de» nichlmndizilten Arbeitern ein schwerer Eingriff in seine persönliche Freiheit als Arbeitgeber: die. wenn auch fakultative. Herein-,ichrrng der erzrevolutionäre» Sr>n- drkatsicitrrug in die Sache setzt vollends dem Ganzen die Krone aus und beweist klar, daß der intelleltnclle Urbeber des Schieds spruches i» dem sozialistische» Regiemirgsmitglicde Mftlerand ge sucht werden muß. Hiernach ist es begreiflich, daß die Arveitcr den Schiedsspruch als eine» große» Sieg der sozialrevolnkionären Sache feiern nnd bciubeln. Angesichts einer so schwächliche» Nachgiebigkeit der Regierung kann es nicbt iehlen, daß die sozial- revolutionäre Begehrlichkeit, die sich schon bis zu der wahnwitzige» Forderung einer strafrechtlichen Verfolgung der gegen die lrmdi- zirten Arbeiter Front machenden Arbeitgeber verstiegen hat. immer größere Dimensionen annimmt In Punkto Sozialismus werden von Frankreich !m neue» Jahrhundert wohl nocrz manche unlieb same liebenaschuirgeir zu erwarten sein. Fernfchrcib- nnv Kcrusvrech-Berichte vom 9. Oktober. Berlin. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe ist seit einigen Tage» infolge Erkältung gcnölhigt. das Zimmer, zu hüten. — Das Urthei! gegen den Grafe» v. Egivsislcin. das in der Verhandlung vom Sonnabend auf heule vertagt wurde, wurde heute Nachmittag verkündigt und lautete ans 0 Monate Gefängnis;. wovon 0 Mo nate als verbüßt erachtet werden. Der Angetlagic wurde ans der Hast nicht entlassen. — I» der heutigen Verhandlung gegen den Vorstand des „Klubs der Harmlosen" erklärte Krinirnallommiffar v. Mcinleuffel. es sei ihm vorgeworscn worden, daß er wissentlich die Unwahrheit gesagt hätte, indem er den bekannten Brief an Dr. Leipziger richtete, der de» Satz enthält, daß gegen Dr. Korn hlum kein Ermittelnngsverfahren wegen gewerbsmäßigen Glücks spiels schwebe. Tliatiächiich habe er keine Ermittelungen wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels gegen Tr. Kornblnm eingrleitct. Wenn gegentheiiige Behauptungen ausgestellt würden, so habe er nochmals darauf hiiizuweiicn, daß er Konferenzen mit dem Dber- staatsainvalt nnd dein Untersuchungsrichter gehabt hatte. Damals war er als Sachverständiger zngezvge» und habe dort erst Kenntnis; davon bekommen, daß gegen Tr. Kornblnm eine llniermchnng be schlösse» Ivnr. Er habe sofort ganz bestimmt seiner llcberzeugnng Ausdruck gegeben, daß Dr. Kornblum vollständig intakt sei. Die lleberzenannn gründe sich 1. darauf, daß Dr. Kornblnm Herr eines bedeutenden Vermögens war; 2. daß er keinen 'Anhang in den Kreise» gewerbsmäßiger Spieler hatte; 0. daß er ans anständiger Familie stammt; 4. daß ihm gesagt worden sei. daß nichts gegen Dr. Kornblum vorliege, als beweislvle Verdächtigungen Er sei also nicht mit Ermittelungen gegen Dr. Kornblum bcanstragt worden, habe auch keine angestcllt. Seine Besugniß, aus einen Zeitungsartikel über Dr. Kornblum zu antworten, um eine Preß- sc-hde zu unterdrücke», habe sich ans eine» ausdrückliche» Auftrag des LaiidgerichtSraths Herr gegründet, der cs für zweckmäßig ge halten, daß Dr. Kornblum durch Artikel der Presse nicht vor den Kops gestoßen werde. Seitens der Vertheidigiiiig wurde erklärt, daß diese sich ihre Stellungnahme zu dielen Acußeniiigen v. Miinteiisfel's Vorbehalten müsse. Gerichtsassessor Dr. v. Moers sagt aus. daß nach seiner Meinung der Angeklagte v. Kröcher säst nie verloren, sonder» überwiegend gewonnen habe. ES sei ihm auch vorgekommc», als ob v. Kröcher großen Aufwand treibe: er schätze dielen Aufwand ans 20- bis 25.000 Mk. lährlich. Herr v. Kahser habe er öfter verlieren als gewinnen seben. Vor Wolfs habe er gewarnt, v. Kröcher nnd v. Karger hätten Wolfs aber gewisser maßen als einen reinen Engel hiiigestellt. Der Zeuge prvteslirt energisch dagegen, daß eine gerichtliche Zustellung an ihn angeblich babe nicht bestellt werbe» könne» und das; das Gerücht verbreitet worden sei. er sei verdirstet: das sei eine böswillige Eisinduirg. v. M'öiitcnisel erwidert. er habe ansdrnckiiche» schri'ilichcn Auftrag gehabt, die Vorladung, weil die Bestellung »nanrrn,-.der lei. ans der Post niederlegen zu lassen. Ferner bekundet der daß v. Mantenfsel säst aller Naien lang mit Tr. Kocnbln», vw kehrt habe, v Manteusscl bemerkt, es sähe so aus. als habe er Tr. Kornblnm Mstthelliwg gemacht über das. was v. Kröcher bei seiner Vernehmung ansgelngt habe. Es sei umgekehrt, er habe die Herr» v. Kröcher betreffenden Mitiheilnngen von Tr. Kornblum erfahren. Dieser habe auch seine Verwunderung darüber aus gesprochen. daß gegen Wviff kein Haftbefehl erlasse» sei. Dann > wurde der Student Hnns v Oersdorfs ans Lcivzig vernommen. § Ans ihn hat Wviff einen guten Eindruck gemacht. Dieser fei ein j ungeheuer srenndlicher Herr gewesen , er habe ra häufig gewonnen. ! aber auch verlöre». Zeuge v. Geisdorff sagte dann weiter aus» Ich bekam nach Leipzig ein Schreiben von Herrn v Marrterrffel, worin er mir millhcilrc, baß meine Vcrnehinnng nothwendig sei. ! Ich möchte doch aus einen Tag nach Berlin kommen. Ich schrieb ihm. daß ich am kommenden Sonntag in Berlin sein würde. Herr v. Manteustei stellte sich im Hotel ein und näherte sich mir ge- wisseimaizcn kameradschaftlich. Wie begaben uns zum Land- geiichlscaih Herr nach Moabit Unterwegs fragte er mich, was ich von der Sache wisse. Ich erklärte znnüchft. daß der Artikel in einem hiesigen Blatte unwahr- sei. Dann hat Herr v. Mantenfsel mir alles Mögliche fuggerirt, indem er mir vvrhiell. daß Wolfs doch verschwunden sei und daß viele Thaticichen dafür- sprächen, daß es nicht korrekt zngcgauge» sei. Ich mußte mir lagen, daß all' die lieinen Dhaliachen, znsainnlcngehailcn nnd unter einem bestimmten Gesichtswinkel vor 'Augen gesübrr, wohl dafür sprächen, daß die 'Ansicht des Herrn v. Mantenffel richtig sein könne. Meine Ver nehmung konnte an dem Sonntag nicht erfolgen. Herr v Man- lenssel hat dann ans der Unterhaltung mit mir einen langen Bericht gemacht, und er hatte mir Aussagen in dcrr Mund gelegt, von denen ich nichts wußte. Als ich das zweite Mal vernommen wurde, war es mir auffallend, daß zwischen dem Unlersirchnngs- ' lichter- und mir fortwährend Mißvcmändniffe vorkamen. Ich habe > daraus bestehen muffe», daß aus dem mir voegeiegte» schüft sichen Protokoll einzelne Satze gestrichen wurden. Ich bin der Uebcr- zengung, daß v. Mcinlcnffcl den Landgcrichisrath Herr ebenso be- einftnßt hat ivie mich. Landgcrichtsrath Herr koiistattrte. daß das Protokoll mit der außerordentlichsten Gewissenhaftigkeit ausgenom men und daß er. Zeuge, von keiner Seiic vccnnsiußt worden sei. Er halte jedes Wort des Protokolls aufrecht und übernehme dafür die Verantwortung. Er habe mit dem Zeuge» Ger-Sdon» über einzelne Sätze l>- Slnirde lang gcsvrochcn. Der Oberstaats anwalt vrolestirt entschiede» dagegen, daß hier eine lUrterinchrrng gegen Herrn v. Manlcnssel gesnhrr werde. Dieser habe sich aus schließlich seiner Vorgesetzten Behörde gegenüber zu verantworte». Breslau. Im ganze» Riesen- nnd Jsergebirge sind gestern erhebliche Schnccnrengen rrredergegangen, welche bei andauernder Tenweratur unter Rull liegen bliebe». W r e n. Dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses v. Fuchs > ist das kaiserliche Dekret bezüglich der -Schließung der Session des ReichswthS zugegangc». Prag. Die gestrige 'Versammlung der czechiichen Vertrauens männer, an welcher Ml Personen Theil nahmen, beschloß nach lebhafter Debatte: Tic Versammlung genehmigt den Beschluß der Abgeordneten, in entschiedenste Opposition gegen die Regierung Clacv's zu treten, indem sie es ihnen überlÜgl. die Art und das Maß der Taktik selbst zu bestimmen. Die Versammlung erkennt die Nothwcndrgkeil der Anfrechlcrhallung der Solidarität der Rechten im Kamrffe gegen das Kadriict ohne Schädigung des Prinzips der Gleichberechtigung an und bcanstragt die Abgeordneten, sich dafür einzuietzeii. daß ei» gemeinsamer Widerstand aller Parteic» der Rechten wirtlich durchgeführt werde. TasVerlcaucns- mäiiner-Kolleginm crnrächtigt das Erekritiv-Koiniiee. die vpvosi- livnelle Bewegung »n Voile in geeigneter- Weise zu vrganisiren. scrirer die Mitwirkung aller Parieren und Fraktionen des Volkes hier;» sicher zu stellen. Das Ver-traiiensmänncr-KoUegiui» »imim zur Kenntnis;, daß die Reichsraths-Abgeordncleil die Mandate zur Veriügrriig stelle», und crinächtigl das Ezelniiv-Komitee, selbst die Zeit zu bestimme», in welcher die Mandat»redcrlegnng zu erfolge» hätte 'Nach cinliimnüger Votirrmy des Vertrauens an die Ab geordneten wurde das Erckiiltv-Koinrtee, aus Ist Mitglieder» be stehend neu gewühlt. Teplitz. Die große Treibrrcmcn-Jabrr!^ von Effenberg u. Wenzel ist vollständig »icdcrgebrmmt. Ter Schaden ist sehr bedeutend. Salcrn v. Weitere Meldungen aus der Provinz bringen ! Einzelheiten über das durch die wolkenbrucharkige» Regengüsse an- gerichicte Unglück und besläligen. daß Haniec zerstört, Felder ver wüstet wurden. Tie Zahl der hierbei um s Lebe» gekommene» Personen ist noch nicht bekannt. Ter Minister der ösientüchen Aibcite» sandte weitere Hilfe. Heute -.Vormittag wurde die Eifeirblchnberbindung mit 'Neapel wieder hergestellt * Sheffield. Ter Herzog von Tcvomhirc führte in einer Rede aus. es werde so lange scrlens der englischen Regierung tein unwiderrustichcr Schritt getha» werden, bis nicht Twnsvaat volle Zeit gehabt habe, die Forderungen Englands in Erwägung zu ziehen Die Dinge hätten kein tniischcres Aussehen angenommen und er glnuve. daß in der eiiigctreteneii Panse eine reifliche Er- ev ev iS ZA ÄN Dr? K AS « 82 „ . . restliche Wägung zu einem friedlichen Ausgang sichren werde. 'N c w -Bork. In Kcrzwest sind gestern 21 Nerrerkrarrkrrugeu und 3 Todesfälle am Gelben Fieber vorgekommc». Uokohama. In einem Theilc von Central- und Ost- Japan hat am Sonnabend ein Tarsnn gcwntbet, welcher großen Ernte- und sonstigen EigenthumSschade» angerichtet hat. Ein Zug in der Nähe von Ustriiwmiva von einer Brücke in den Fluß Sechs Personen wurden gelödtct, eine große Anzahl wurde geweht, verletzt. Loureneo Marquez. Der Dampfer „Guelph" ist mit 414 Kisten Munition hier angekommen. Die hculige Berliner Börse er öffnete mit fester Tendenz «bei ruhigem Geschäft, lieber die kriegerische» Differenzen zwilchen England und Transvaal lagen keine belangvolle» Nachrichten vor. dagegen besaßtc man sich eingehender mit de» Streiknachrichten ans Schienen, die am Soimabcird nur wenig Beachtung gefunden hatten. Es wurden infolgedessen rheinische Montanwemic von der Spekulation begünstigt. Bevorzugt waren Doriiiiiiirder Union- Stammprioritälen ans Gerüchte von einer beabsichtigten Erwerb- I ung dieses Werkes durch Krupp in Essen. Von Banke» Kredit- altien höher ans Wiener Anregung. Heimische Wcrthc still, bare
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