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Ms- M AiiMdllitt für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock > > Expedition, bei unsern Bo- und dessen HlrngeSung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 4A. Jahrgang. LS-L. Dienstag, den 20. Oktober L8§VO. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionsprcis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Die Herren Standesbeamten im amtshauplinannschaftlichcn Verivaltungsbezirke werden veranlaßt, den Bedarf der auf Staatskosten zu liefernden Standcsregistcr und sonstigen Formulare für standesamtliche Angelegenheiten für das Jahr 1897 späte- zum 10. November 1890 anher anzuzeigen. Bei Bestellung gebundener Register ist die Stärke derselben nach Buch oder Bogen — 25 Bogen gleich 1 Buch — mit anzugcbcn. Schwarzenberg, am 15. Lktober 1896. Königliche MtstMlptMliimschlist. I. V.: von »irchbach, Bez -Ass. Kr. Versteigerung von Altschwellen. Sonnabend, den 24. Lktober 1896 sollen öffentlich und gegen sofortige Baar zahlung Altschwellen versteigert werden und zwar: Nachmittag '/2I Uhr auf Bahnhof Schönheidcrhammcr und „ 8 „ „ Eibenstock. Adorf, am 16. Oktober.1896. Königliche Eisenbahn - Bauinjycction. Der Abgabenrcstant Nr. 3V des Verzeichnisses der dem Schank- und Tanz- stätlcnverbot unterstellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, am 19. Lktober 1896. Hess«. Graupner. Bcknnntmachlln g. Tic nachgenannten Herren, als: Nach, Otto Richard, Kal. Oberförster, Nartlj, Franz Emil, Maschincnstickcr, Nauer, Bernhard, Schiffchensticker, Nauer. Ernst Friedrich, Schiffchensticker, Neck, Friedrich Otto, Maler, Dorises, Erdmann Friedrich, Stickmaschi- nenbesiher, Engemann, Ernst Georg, Zollassistent, Mach, Max Emil, Maschinensticker, Gottwald, Gustav Hermann, Bahnhofs- Restaurateur, Günther, Karl Hermann, Waldwärter, Heinz, Robert Oskar, Stickmaschinenbes., Kirchner, Friedrich August, Sparkassen- Kassirer, Klinger, Wilhelm Hermann, Kastellan, Tippmann, Earl Friedrich, Stickmaschinen besitzer, Meichsner, Ernst Louis, Restaurateur, Mückenverger, Adols Robert, Prokurist, Münch, Ernst Moritz, Amtsgcrichlsdicncr, Gtt, Karl Eduard, Maschincnstickcr, Nohleder, Emil Oskar, Gasthofsbcsitzcr, Schmidt, Ludwig Friedrich, «rtraßenivärter, Stroöelt, Ernst Alban, Schiffchcnstickcr, Htrobelt, Ernst Paul, Kaufmann, Stroöelt, Richard, Kaufmann, Kautenhahn, Fürchtegott Wilhelm, Hoteb besitzer, Nogel, Heinrich Albin, Restaurateur, Doigt, Einil Richard, Obergrenzaufseher, Walther, Ernst Hermann, Linker, sind am 17. Oktober dss. Js. als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet und ans genommen worden. Eibenstock, am 19. Oktober 1896. Der Rath der Stadl. Hesse. Graupner. Mom Aufstande auf Euba, wo 170.000 Mann regulärer spanischer Truppen einer Hand voll Rebellen gcgcnübcrstehen, hat man längere Zeit belang reiche Nachrichten nicht erhalten, obwohl die tropische Regen zeit vorüber ist und die Operationen der Truppen nichl hindert. Allerdings find in der neuesten Zeil wieder einige größere Gefechic geliefert worden, aber man gewinnt selbst aus den gefärbten spanischen sicgesdepeschen nicht den Eindruck, daß irgendwelche Bortheile über die Insurgenten erzielt worden seien. Die Meldungen, die von Euba über Amerika kommen, zeigen die emgegengesetzte Färbung, indem darin stclS die Aufständischen als Sieger erscheinen. Diese Meldungen sind daher von tem sichtlichen Bestreben diktirt, den zahlreichen Amerikanern, die iheil» mit Gelb «Heils init ihrer Sympathie an dem eubanischcn Aufstand interessirt sind, von Zeit zu Zeit eine angenehme Mittheilung als Lohn oker Abschlagszahlung zu liefern, aber immerhin liegt ihnen in der Regel mehr Wahrheit zu Grunde als den spanischen Nachrichten. ES hält nicht allzuschwer, sich ein Bild der wahren Sach lage zu schaffen. General Weyier hat jetzt nach der Regenzeit den Kampf wieder eröffnet, nachdem ihm im Laufe des Monat« September Berstärkungen in der Höhe von 36,000 Mann zugekommcn sind. Mit diesen Verstärkungen beläuft sich die Zahl der Truppen, die 'eit dem Beginn de« Ausstande« nach Euba geschickt worden sind, auf nahezu 170,000 Mann, da runter 42 Generale, 638 höhere und 5884 niedere Offiziere. Damit ist aber die Nothwendigkeit der Nachschübe noch nicht erschöpft. General Wchlcr ist vom Kriegsminister benach richtigt worden, daß im Laufe der nächsten Monate noch etwa 40,000 Mann für die Abreise nach Cuba zur Verfügung stehen werden, und zwar will der Kriegsminister diese an der Zahl der Rekruten der Altersklasse von 1896 nehmen, die zu diesem Zwecke vor dem üblichen Zeitpunkte cinbcrusen worben sind. Rian ersieht daraus, daß Spanien bereit« zu «einen allerjüngstcn, kaum nothbürstig eingeübten Truppen greifen muß, daß e« also nahe an der Grenze seiner mili tärischen Leistungsfähigkeit angekommen ist. Da« ist um so bedenklicher, al« Spanien zugleich den Aufstand auf den Philippinen bekämpfen will und bekämpfen muß. Daß für Cuba weitere Verstärkungen nothwendig sind, darüber sind die Fachmänner einig; e« gicbt sogar solche, welche die vom Kriegsminister in Aussicht gestellten 40,000 Mann nicht für genügend halten. Gelbes Fieber, Sumpf fieber, Ruhr und andere Krankheiten haben die spanische OperationSarmcc fast noch stärker mitgenommen al« die Kugeln und Messer der Aufständischen; nur etwa 140,000 Mann wirklich kampffähiger Truppen soll der Oberbefehls haber gegenwärtig zur Verfügung haben. Von dieser Zahl wird die weitaus größere Hälfte festgchaltcn in Garnisonen zur Veriheidigung der Städte und Häfen, einzelner Dörfer und Gehöfte sowie der wenigen Landschaften, in die der Auf stand noch nicht gedrungen ist. Weitere Truppentheilc sind nölhig zum Schutz der Eisenbahnen, der Waffen-, MunilionS- und LebenSmitteltranSporte. Sodann wirb eine namhafte Truppenzahl gebraucht für die Befestigungslinie, die General Wehler quer über die Insel an ihrer schmälsten Stelle ge zogen hat, um die Vereinigung der beiden Haupttheilc der Aufständischen zu hindern und die Vernichtung jede« einzelnen TheileS zu ermöglichen. Dieser Zweck ist bis jetzt nicht erreicht worden und wird auch schwerlich erreicht werden, denn nachdem General Weyier alle VertheidigungS-Aufgaben seines Heere» erfüllt hat, bleiben ihm immer noch keine Truppen übrig, um die Aufständischen mit Uebermacht zu schlagen und zu vernichten. So steht Spanien also vor der Nothwendigkeit, neue militärische An strengungen zu machen und zu ihrer Bestreitung neue Mittel aufzubringen. Zu dem ersteren ist cs vielleicht noch im Stande, aber auch zu dem letzteren? Die Schwierigkeiten, denen die Anbringung der neuen Anleihe begegnet, scheinen anzudeuten, daß Spanien die Grenze seiner finanziellen LeistunaMihigkcil erreicht hat. E» vermag keine genügenden BürgschaMi mehr zu bieten und seine Verwaltung genießt kein Vertrauen mehr. Da« ist nicht zu verwundern angesichts der Zustände, die in der spanischen Verwaltung herrschen, und angesichts des Mangels jeder Energie in der Bekämpfung dieser Zustände. Das allgemeine Eiend und die Aussichtslosigkeit der spanischen Anstrengungen auf Cuba tragen das ihrige dazu bei, die finanziellen Aussichten der spanischen Regicrnng zu verschlech tern. Damit wird aber auch der Kriegführung auf Cuba der Nerv durchschnitten und es wird immer fraglicher, ob sich Spanien im Besitze der „Perle der Antillen" erhalten kann. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der neue Entwurf eines AuS- wanderungSgefetze« ist nunmehr fertiggestellt, jo daß er demnächst an den BundcSrath gelangen und auch dem Reichs tag in der kommenden Tagung beschäftigen dürfte. Wie der „Magdeb. Ztg." mitgethcilt wird, trägt der neue Entwurf den Wünschen Rechnung, die im Reichstag vor drei Jahren bei Bcrathung der ersten Vorlage zum Ausdruck gekommen sind. Er ist also nicht ein bloßes Polizeigeictz, sondern be rücksichtigt auch die nationale und wirthschaftlichc Bedeutung der Auswanderung. — Berlin, 16. Oktbr. Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe wurde heute Nachmittag vom Kaiser im hiesigen Königlichen Schlosse zu einem längeren Vortrage empfangen. Dem Entwurf einer Militär-Strafgerichtsordnung ist, wie die „Nordd. Allg. Ztg." melket, die Allerhöchste Er mächtigung ertheilt worden. Der Entwurf nebst umfang reicher Begründung ist dem BundcSrath bbreit» zur Beschluß fassung zugcgangen. — Zufolge Reichsgesetzes vom 10. Mai 1892, betreffend die Unterstützung der Angehörigen der zu FriedenS- übungen cingezogcncn Mannschaften de» Beur laubtenstande«, sind auch Kinder untcrstützungSbercchtigt. E« sind aber seit Erlaß de« Gesetze« vielfach Meinungsver schiedenheiten darüber entstanden, welche Kinder Anspruch aus Unterstützung haben. Nach den hierüber ergangenen Entscheid ungen haben einen unbedingten Anspruch auf Unterstützung nur Kinder unter fünfzehn Jahren, während Kinder über fünfzehn Jahre nur dann unIcrstützungSberechtigt sind, wenn sie von dem Einberufenen vor dem Dienstantritt unterstützt wurden, oder wenn ein UnterstützungSbedürsniß nach erfolgtem Dienstantritt entsteht. Dagegen kann für Kinder, die nach beendigter Uebung geboren werden, ein UnlerstützungSanspruch nicht geltend gemacht werde» und für Kinder, die während der Uebung sterben, erlischt der UnlerstützungSanspruch beim Eintritt de« Todes. Auch ein Kind der Ehefrau des Ein berufenen aus früherer Ehe ist, die eheliche Geburt voraus gesetzt, unterstützung-berechtigt. — Der am 18. d. MtS. stattgefundenen Einweihung des Kaiferdenkmals an der korta IVesttuliea, dem Westfälischen Felscnthore, widmet die „Rein.-Westfäl. Ztg." einen Artikel, in dem es heißt: „Wie über den Rhein am reben- umkränzten Siebengebirge, so hat über die Weser hier noch einmal die gütige Natur ihre Schönheit auSgegosscn, ehe der Strom nach der prächtigen Wanderung feiner Jugend durch das noch viel zu wenig gewürdigte Wesergebirge (Solling, Hils, Ith, Osterwald, Deisler, Süntel) in die weite „Rosse nährende" Ebene Hannovers tritt. Hier liegt der natürliche strategische Punkt von Ostfalen und Westfalen, er giebt dem heranziehendcn Feinde den Schlüssel zu den beiden Provinzen. So viel umworben und viel umstritten reicht seine Geschichte bis in jene Zeiten zurück, wo der sichere Bericht aufhört und die Sage beginnt. WittekindSberg heißt der eine Pfeiler des Thore«, nach dem Helden, an dem noch heute die West falen hängen. Da finden sich Spuren alter Kriegcrlager, da ist jene Quelle, welche der Huf des Wittekindschen Rosses aufgeschlagen haben soll. An seinem Fuße wollen einige Forscher die berühmte Schlachtwiese: Icki-itnes-iu-, sehen. Gegen über liegt der Jakobsberg, nicht minder hoch und romantisch, aber c« fehlt ihm die zauberspinnende Sage. Römer und Ostfalen (Cherusker), Franken und Sachsen, Hannoveraner, Franzosen, Preußen und Schweden schlugen sich um den Besitz deS Thore«; durch seinen von der altprcußischen Festung Bünden beherrschten Gang rollten die Reisewagen der preuß ischen Könige zu den rheinischen Besitzungen, wie durch die Porta Westfalica auch König Wilhelm fuhr, als er zum letzten Male in seinem ruhmreichen Leben das Schwert für Deulsch- land« Ehre und Einigkeit ziehen mußte — gegen die Fran zosen. Als Kaiser kehrte er zwischen Wittekind«- und Jakobs- bcrg heim." — Die „Berl. N. N." schreiben zum 18. Oktober: Aus den 18. Oktober 1813 sind in der deutschen Geschichte größere Ehrentage gefolgt, aber seine bleibende Bedeutung wird auch von dem heutigen Geschlecht dankbar empfunden: c« war der Tag, der endgiltig die Fesseln der Fremdherrschaft für Deutschland brach und die zerschmetterten Heere deS korsischen Eroberer« über den Rhein wie«, den seit jener Zeit kein feind liche» Heer mehr überschritten hat. Zu der Weihe, die dem 18. Oktober de» Jahre« 1813 verliehen, gesellte sich die weitere, al« am 18. Oktober 1831 der dereinstige Erbe der preußischen Krone geboren wurde. Die Weltgeschichte legte eine große Verheißung in die Wiege de« Kindes, da» al» Mann zum ersten Male wieder de» Norden» und Süden» vereinte Söhne zum Siege führte — der erste Kronprinz de« Deutschen Reich«. — Diese beiden Erinnerungen machen den 18. Oktober dem deutschen Volke «Heuer und in sinniger Weise hat die Provinz Westfalen diesen Tag auSersehen, um dem Denkmal de» unvergeßlichen Kaiser» Wilhelm I. auf stolzer Bergerhöhe die Weihe zu geben. Neben dem Denkmal aus dem Kyffhäuser wird fortan auch da« Denkmal an der I'orta IVe^lkaiic» auf die weitere Entwickelung unsere» Volke» und Reiche« herniederschauen und kommende Geschlechter