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Voigtländillher AliMger 1. II « 28. September 1888 Dienstag- Das neue Gewichtssystem iPfv 6 --20 --2 e --10 ab- (3) (S) 1 1 1 3 4 S 6 7 S 3 4 S e r 3 4 s s 7 8 s 10 6 8 r 1 Loth 1 Pfund statt also men 1 Neugroschcn— 1 Thaler, — 8 Pf. 8 Ngr. 8 Thlr. „ 1 „ „ t ,, Wenn ein 5 Pf - 5 Ngr. — 5 Thlr. — - „(I) Ngr. 1 Pf. 27 26 26 2S 24 1 2 3 4 4 S 6 6 7 10 9 22 - altes Pfund 1 Ngr. kostet, so kostet ein neues Pfund 4 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 Centner - 100 Thaler, — 560 Thlr. — 800 Thlr. Wenn ein altes Loth 7 Pfennige kostete, so kostet ein neue- Loth 8 Pf. „ »» 10 ,, ,, ,, „ „ „ t1^/iv„ Hier muß sich nun die Sache auSgleichen, je nachdem die bisherige Rechnungsweise den LothpreiS etwas zu hoch oder zu niedrig angenommen hat. Im Kleinverkehr werden z. B. 4 Loth, die bisher 4 Pfennige koste ten, mit 5 Pf. berechnet werden, während bei vielen Artikeln, wie z. B. beim Schnupftabak, daS Loth nach wie vor 4, 5, 6 Pfennige kostet, nur daß manche Materialisten durch knappere Zugabe oder Verschlechterung der Waare sich zu helfen wissen werden. Ganz falsch ist übrigens die Ansicht, daß bei allem Kleinverkehr eine Umrechnung ftattfinden werde, so z. B. bei der frischen Butter, wo «ach dem Verhältnisse von 100 : 107 oder 14 : 15 daS Stückchen oder die Wecke (halbe Pfund, früher 16 leichte jetzt 15 schwere Loth, d. i. 17^0 Loth altes Gewicht) von 50 Pfennigen auf 53^/z, von 53 auf 56 bis 57 steigen sollte. Die Wecken oder Stückchen Butter müssen künftighin allerdings um soviel schwerer, etwa 3 oder 4 Pfennige mehr werth sein, sonst werden sie weggenommen, aber der Preis wird ohne besondere Rücksicht auf die Gewichtsveränderung auch fernerhin nach dem Gesetze von Angebot und Nachfrage jeden Markttag gemacht werden. Kaufen die Frauen ebensoviel Stückchen oder Wecken als bisher, so wird die Butter in noch höherem als dem GewichtSverhaltnisse steigen; kaufen sie aber einige Sonnabende weniger, so wild sie vielleicht im Preise gar nicht oder doch nicht mehr steigen, als sie um diese Jahreszeit ohnehin steigt. Die rein mathematische Berechnung ist beim Kaufmanne richtig, dec seine Waaren vom auslän dischen Großhändler bezieht, nicht aber im Lokalhandel, wo der Producent selbst seine Waare unmittelbar an den Consumenten zu einem sich von selbst gestaltenden Marktpreise verkauft. Sachsens Handel und Gewerbe im vorigen Jahrhundert. Wer nur einigermaßen mit dem Umfange und der Bedeutung bekannt ist, zu welcher Sachsens Handel und Gewetbe in unseren Tagen sich er hoben hat, dem wird es nicht uninteressant sein, einen vergleichenden Rückblick auf das vorige Jahrhundert zu thun, um die Ungeheuern Fort schritte freudig zu erkennen, welche auch in Vieser Beziehung Land und Volk gethan hat. Freilich muß vorausgeschickt werden, daß seit der Ent deckung des Seewegs nach Ostindien und Amerika'S der gejammte deutsche Handel, der bisher den Verkehrsvermittler zwischen der Nord- und Ostsee und dem Mktelmeere eben so, wie zwischen dem Morgen- und Abendlande gewesen war, mächtige Schläge rrlitten hatte, die reichen oberdeutschen '»Lrntlich dreimal, und zwar Dienstag». Donnerstags und Sonnabends, Jährlicher Abonne»eutSprei», auch bet Beziehung durch Dieses Blatt erschetnl w^ Annoncen, die bi- Mittag- 12 Uhr eingehen. werden in die Tag- darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen die P»E, l Tblr- nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene LorpuS-Zeile berechnet. für die Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff Neulumstsech8zigfler Jahrgang. «Verantwortliche Redactton, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. DaS neue Gewichtssystem ist elngefuhrt worden, um ln ganz Deutsch en-neben oder mit aleichemGelde auch gleiches Gewicht zu haben. Als G^ auf die Größe des Erdkörpers gegründete französische Maßsystem, auf welchem auch daS GewlchtSsystem beruht, an- genommkn, aber theils dle in Deutschland altüblichen Namen beibehalten, Heils eine Eintheilung eingeführt, dle mit unserm Geldwesen uberemstimmt. Unser neues Pfund, das bisherige Zollpfund, ist genau ein halbes französisches Kilogramm. Dieses neue Pfund liegt allen GewichtSbcrech- nunaen zu Grunde, und auch das neue Geld (30 Thlr. 1 Pfund fein) ist darnach geschlagen. Das rein wissenschaftliche französische Dccimal- Systcm hat man für den gewöhnlichen. Verkehr nicht angenommen, weil man fürchtete, daß ein radikaler Umsturz des Bestehenden, und besonders die Einführung griechischer und lateinischer Namen, auf zu viele Schwie rigkeiten stoßen würde, außerdem die Umrechnung wissenschaftlicher Angaben jetzt sehr leicht ist. . Die Uebereinstimmung mit dem Gelde beruht in den 30 Lothen des Pfundes. Soviel daS Loch Groschen kostet, soviel das Pfund Thaler und daS Quent Pfennige, also: 1 Quent kostet 1 Pfennig Wenn 1 alter Cent. 8 Thlr. kostet, so kostet der neue Centner 7 Thlr. 23 Ngr. 6 Pf. (7) 9 „ „ „ „ „ „ ,, 8 „ 22 „ 8 „ (9) Allerdings, wenn das Pfund nur Groschen kostet, so haben wir noch, wie bei dem Gelde, eine Rechnung mit 3, denn cs kosten alsdann 3 Loth so viel Pfennige als das Pfund Groschen; also: 1Pfd. —3Groschen, 3 Lth. —3 Pfennige, 1Lth. —1Pf., 1 Ctr.—lOTHlr. 1 - —6 3 - --1 - 1 1 --- 3V3- 3 - --10 - 1 - ^3V-- 1 - ^33^- Dle Rechnungsart wird unvergleichlich leichter als früher, indem man mit 110 nunmehr mit 100, statt mit 32 mit 30, statt mit 4 mit 10, stets mit bequemeren Zahlen zu thun hat. Die Schulkinder bekom- eS Welt leichter als bisher. meisten Unannehmlichkeit wird die Umrechnung des Preises bei Pfunden und Lothen mit sich führen. Wo es nicht auf sehr große Oenamgkelt rn den Vruchtheilen ankommt, reicht es vollkommen aus, wenn man die neuen zu den alten Pfunden wie 14 — 15 rechnet, die neuen zu den alten Lothen wie 7—8. Man braucht deshalb bei den Pfunden b" den Lothen den 7. Theil des bisherigen Preises hinzu- dai PrelS zu haben. Bei den Centnern hingegen -m'-b-n M "dem Tha er, den de- al,e Ecn.ner kastel-, 8 Pfennige zuzleyen. Man nehme also an: ' W-m-I all., S-nw.i rhl,. „st.,, so lost«, d« MN« C.nlo, - Thlr. 2» Ng,. 2 Pf. " ' 28 „ 4