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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188404154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840415
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-15
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1884
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Ahsnnemrutsprri» Viertels. 4'/, Mß. incl. Bringcrkolm 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk Jede einzelne 8chi»»»er 20 Ps. Beligexemptar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilage» (in Tageblatt-F«rmai gesalzt) Ohne PvstbesSrderuiig 3!) ?l!k. «tt Postbrsarderung 48 MI. Inserate sigespalt^ns-P.'titzrile 20 Pf. Größere Schrillen tu» nuiereiu Prerd- verjeNtiniß. Tabellarischer n. Zistcrasatz nach hüherm Taris. hlerltunru unter dem Urdactisnoftrich die SpallHeÜe bO Ps. Inserate find stet» an dir Eppeditl«« zu senden. — Rabatt. wird nicht gegeben. Zahlung xr»auuu>«-r»i»Iu oder durch Post. Nachnahme. IÜV. Dienötag den 15. April 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vckanntmachung. Da« H. Diakomat an hiesiger Lhomasktrch« ist za besetzen. Mit der Stelle ist eia Gesammtgehalt von 6724 jähr- sich, sowie freie Wohnung verbünde»,. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse schrisllich bi- z«« 8V. laufende« Monat- bei uns einrcichen. Leipzig. den 8. April 1884. Der Rath der Stadl Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Vekamilmachung. wir beabsichtigen in nächster Zeit da« PkaondSrfchen neu Pflaster« zu lasten und fordern daher unter Bezug- nahme aus unsere Bekanntmachung vom 10. März 1881 die Besitzer bez. Verwalter der angrenzenden Grundstücke aus, etwa beabsichtigte, die bczeichnrte Strasse berührende Arbeiten an den Privat- <8aS- und LtZafferlettunaen unge säumt zu vollende», auch wegen Unterführung der galt- rohre, bez. wegen etwa Iiotbwendig werdender Einlegung oder Unrlegnng von Beischleustc« unverzüglich bei uns Pnzrige ru erslallen, danut diese Arbeiten vor der Neupflastc» rnng aus Kosten der Arfacenlen auSgesührt werden können, da mit Rücksicht aus die Erhaltung eine- guten Slraßrn- pflaster« dergleichen Arbeiten während eine« Zeitraumes von b Jahren nach beendeter Ncupflasterung in der Regel nicht mehr zugelassen werden. Die Höhe der wegen Herstellung der Fallrohrschleußen zu vor bei un» zu hinlerlegenden Banschkosten wird einem jeden Betheiligtrn mittelst besonderer Zuscrligung bekannt gegeben. stm Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen, außer der Einziehung einer Geldstrafe bi« zu 60 .6, zu ge- »ärtigen, daß die vorstehend gedachten Arbeiten an Fallrohr» nnd anderen Beischleußen von Rathswegen auf ihre Kosten aulaesührt werden. Leipzig, am 8. April 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. I-r. Georgi. E>ck'oriu«. DelMninmihungl wegen Vornahme von Arbeiten au der Wasserleitung wird die Dresdner Strafte von der flstliehen Seite oer Salnnroustrafte bi« zur »estltehen Seite de« tderichtowegS von Mittwoch», den Lt». diese- Monat- ab aus etwa äl LVorhen sur den durchgehenden Fähr verkehr gesperrt. Leipzig, den 8. April 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgu Hennig. Anürcichrrarbciltn am Stationsgebäude Lr>v,iq k tVaher Bahnhosl. Drr theilweise Anstrich dc» station-qebSude» aus hiesigem Bayer. Bahndos soll bei Au-walil unter den Bewerber» oa den Mindest, fordernden vergeben werden. Biankelt» sür diese Arbeit kSnnrn bi- 20. d. M. an Unterzeichneter Dienststelle (Bayer. Bahnhof) rechte» Bordergebäude, entnommen werden. Leipzig, de» 12. April 1884. Königs. Abth., Ing vurea» l. Vaarenbörfe zur I'ripngcr Gcr-Nlcsse. Mit der bevorstehenden Oster-Messe soll wiederum eine Waaren- b»rse verbunden werden, und zwar wirb dieselbe de» 31.. 22. und 23. Aprii dirsr« Jahre» Nachmittags von 4 di» 5 Uhr i» be» «Samen der Börsrnhallk, Brühl 17. welche »u diesem Behuse jedesmal von 3 Uhr an den geehrten Meßbesuchern gegen Linzeichnung ihre» Namen» unentgeltlich geöffnet sein wird, unter Iheilnahine von Mitgliedern der uuterze>chaetca Handelskammer ab- «halten werden. Leipzig, den 8. April 1884. Die Handelskammer. A. Th, eine, stell». Vorsitzender. vr. Genscl, S. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 15. Apnl 1884. * Bezüglich der Verlängerung de« Socialisten- gesetze« verlautet »ul großer Bestimmtheit, vaß die Regierung in der ersten Sitzung der Eommission, welche nach den Ferien stallst,»de» wird, eui« entschiedene Erklärung dahin abzugebrn gedenkt, daß sie aus keinerlei Anträge einzugehen enlfchlvsten sei und lediglich Annahme oder Ablehnung der Vorlage erwarte. Oss-nbar legt die Negierung große» Gewicht daraus, die Entscheidung bald herbeigcsnhrt zu sehen, um danach ihre weitere» Maßnahmen zu tresse». Die Anordnungen zur Einleitung der Neuwahlen sür den Fall drr Reich»lag»auslösunz sind thatsächlich nach allen Richtungen ergangen. * Di« beiden Nummern 95 und 109 der „Kölnischen Bolk«jeit»ng", welche den Ausruf zu der großen Katho- iitrnversammlung am Ostermontag enthielten, sind consi«. cirt woiken. Al» Grund dieser Maßregel wird anqrgeden. der Ausruf enthalte die Behauptung, „der Erzbischof Melcher» sei mit unberechtigter Gewalt der Freiheit beraubt und ben Katholiken Alle» genommen worden". Hieran« leitet die Staai-anwailschast die Absicht der Verfasser de« Ausruf» her. die Anordnungen der bestehenden Obrigkeit oder Ttaatseinrichlungen verächtlich zu machen, ein Vorhaben welche» nach tz. I3l de» Strasgrieybuch« mit Geldstrafe bi» z« 600 oder mit Gesängniß bi» zu 2 Jahren bedroht ist * Herr von Eisendecher, der deutsche Gesandte in Washington, soll von seinem Posten adberusen werden. Ein Nachfolger wird nicht genannt, und man bält e« de-kalb für «nhrscheinlich. daß die Stelle so lange unbesetzi bleibe» soll bi» Nordamerika den Posten in Berlin wieder besetzt. * Di« ^Norddeutsche Allg Ztg." kommt in einer Frank- snrter Korrespondenz aus die Reich»tag-red« de« Abgeordneten Sonnemann in Betreff Verlängernng de« Socialisten» gcsetze« zurück und bespricht die von Sonnemann erwähnten Gerüchte über die provokatorische Thätigkctt de« bekannten Zeugen Ho, sch und der Frankfurter Polizei. Sie behauptet, Lvnneman» habe dir Gerüchte ohne genügende Prüfung wiever- gegeben, der wahre Sachverhalt, wie er durch da« Reichs gericht sestgestellt worden, sei folgender: „Horsch ist aller» ding« eine Art von Agent. Kronzeuge, oder wir man sonst diese ür jede Polizei zur Ausdeckung schwerer Verbrechen geradezu uitenlbehrliche Elaste von Leuten nennen will, gewesen und hat vor einigen Jahren in dieser Eigenschaft der Polizei behörde einen Theil derjenigen Nachrichten zugetragen, welche deiniiächst wesentlich zur Uebersührung de» Socialdemokraten Breuder und Genossen wegen Hochverralhs gedient haben. Eine Anstiftung zu verbrechenichen Handlungen ist aber, weder seilen» de« Horsch. noch viel weniger seiten« de« hie sigen (Frankfurter) Potizei» Präsidium» erfolgt. Eine solche Anstiftung würde auch, wenigsten« soweit die Bebörde in Krage kommt, nicht blo« al« eine Pflichtverletzung schwerster Ail — da die Polizei die Aufgabe bat. Verbrechen zu ver buken, nicht: sie bervorzurusen — sondern auch geradezu al« eine Handlungsweise sich charakterisier,,, wie solche von Be hörden dcch nicht so ohne Wettere« vorausgesetzt werde» sollte; so lange doch wenigsten« nicht, bis man handgreifllche Brwrise in der Hand hat." * Man berichtet au« Kiel: Der Kreuzer 3. Elaste „Möve* beeilt im hiesigen Hasen die AuSrüslnng, um am 20. d. M. seine tranöoceanische Reise aittrelen zu können. Da» Schiff hat die Bestimmung, in der Südsee Station zu nehmen, e« wird aber zuvor die Westtüste Afrikas anlanseu. um neben einem VcrmessungSkicnsl die deutschen Handclüuiederlastuugen am Gabun und !» Angra Pcquena zu besuchen. Ui» dieselbe Zeit wird an der Westasrikanische» Küste auch die .Sophie" wieder einlrcssen. welche uitter Belastung ihre« bitherigen Cominanro- in Wilhelmshaven zur Zett eine andere Mann schaft erhält und nach beendeter Eoniplctiruug ihrer Aus rüstung mit den mitgcbrachlen Negerhäuptlingen nach der Heimalh derselben sogleich in See gehen soll. Wie verlautet bat die Abmiralitäl beschlossen, an der westasrikanische» Küste dadurch eine ständige Station Deutscher Schiffe zu organisiren, daß dvrtsclbst in Zukunft ein Theil aller nach den tranSoccanischcn Gewässern abgebender und von dort zurückkehrender Schisse eine periodische Station nehme» soll. Herr v. Eaprivl trägt dem Gedanken einer deutschen Eolonisation im Ausland« da» größte Interesse entgegen, und er würde zweifellos, wenn cs dem Reichskanzler noch gelingen sollte, mit der Verwirklichung dieser großen, im Sollen wobl von jedem deutschen Manne ersehnten Projekte sein grcßeS LebcnSwerk zu krönen, der nachdrücklichste Förderer deS nationalen IlnlernehmenS werken. Am Gabun besteht bekanntlich eine Kasfeeplanlagc de- Ham burger HauseS Wörmann «r Eo.. welche kiese Firma im Jahre t870 durch den Botaniker der Loango-Erpedition Herrn Seyano hatte anlcgen lassen und welche sich einer zunehmenden Prosperität erfreut. * Der telegraphisch siqnalistrte Erlaß de- Grasen Ta affe, betreffend den Viehconflict mit Ungarn, ck. ä. ll. d. M.. bat folgenden Wortlaut: „Der Erlaß der k. k. niederöstcrreichischen Statthalterei vom 30. v. M., Z. 15,522, betreffend den Schlachwichoertehr zwischen Ungarn und Nicderösterreich, hat zu Verhandlungen mit der konigl. ungari'chen Regierung Anlaß gegeden. Nachdem die österreichische Regierung von Seite der königl. ungarischen Regierung Aufklärungen erhielt, welche darüber be- ruhige», daß in Ungar» die vcter>»airvol>ze>lichen Oltsetze und Bor- schi islen >m Allgemeinen und auch gegenüber bestehenden uud neuen Maikte« derart gehandhabl werden, daß die im ReichSrathc »er- irelenen Königreiche und Länder durch die Einschleppung von Thier- leuchen aus Ungarn nicht gefährdet sind, wird der obbezogenc Erlaß der Lkatthalterei gcgeiistaiidSlo« uud hat e» daher vo» der Wirk- samkeil desselben abzukomnien. Hiernach hat die k. k. oiederSfterreichische Statthalterei sofort da- Weitere zu veraulasseu. Laasfe, m. p." * Aus den ohnehin gelichteten Reihen der bona par tistischen Partei in Frankreich hat der Tod einen der thäligsten und beredtesten Führer gerissen: Der Dcpulirte Alfred Alpbonse Haentjen« ist in Pari« gestorben. Im Jahre >821 zu Nantes geboren, war derselbe lange in der Industrie lhalig und wurde dann Maire von Saint-Corneille und Generalralh. Schwiegers ob» de« MarsckaliS Magnan, der beim Staatsstreiche eine Hauptrolle gespielt hat. trat Haentjen« im Jahre l863 al« Eandidat der Regierung im Departement Sartbe aus und wurde in den gesetzgebenden Körper gewählt. Bei dm allgemeinen Wahlen des Jahre- 1869 trat er al- unabhängiger Monarchist ans, wurde ge wählt und Unterzeichnete die Interpellation über die Nolb- Wendigkeit, den Wünschen de« Lande« nach einer wirksamere» Bclbeiligung bei der Leitung der öffentlichen Angeltgenbetten Genüge zu lbun. Die >l6 Unterzeichner dieser Interpellation bildete» >m Verein mit der Linken im damaligen gesetzgebenden Körper die Majorität. Auch gegen den Krieg von 1870 gab Haentjen« sein Votum ab. Nach dem Sturz de- Kaiserreich« kielt sich derselbe zunächst im Hintergründe, wurde dann aber im Februar veS nächsten ZahreS in dir Natienalversammlung gewählt, in welcher er am 1. März in Gcmcliischast mit mir vier anderen Mitgliedern gegen die Absetzung der Dynastie Napoleon stimmte. Er wurde hiernach der Gründer und Präsident der Gruppe de- „ApellS an da- Volks". In den folgenden Jahren wiederholt, wenn auch mit stetig sich mindernder Majorität, wiedergewählt, stimmte er m der Kammer mit der Rechte», verwarf di« jetzt giftigen ton st, tulionellen Gesetze und unterstützte nach dem Staatsstreich Mac Mahon'S im Mai 1877 daS Cabinet de» Herzog« von Broglie. Den Buvgetcommissionm der Kammer gehörte er zu verschiedenen Malen an und an der DiScussion de- Budget» und der Finanzgesetzc nabm er stet- einen hervorragenden Antheil; namentlich kann ihm da» Verdienst nicht abgesprochen werken, rechtzeitig die Schäden der sranzvsischen Finanzwirth- schast ausgedeckt zu haben. * Die ministerielle »Daily New»" bereitet daraus vor. daß di» Regierung, welch«, Verlauf auch die Kämpfe um Khartum nehmen sollten, General Gordon seinem Schick sal überlasten wird. DaS Blatt schreibt: ..Wir haben Ursache, zu glauben, daß General Kordon von drr englischen Regierung in der deutlichsten Weise ausgeiordert wurde. Khartum zu verlassen. Er äußerte sich aber sehr zuversichtlich über i daS lchlicßliche Belingen seiner Mission und lehnte r- nb. der au I iün gestellten Aufforderung nachzukommeu. Zur Zeit, w» die letzten I Nachrichten von ihm eintrasen, war er in der Lage, sich lammt drr I Garnison in aller Sicherheit au» Khartum zurückzuziehen." Zn den letzten Tagen find wiederholt telegraphische Nach richten von siegreichen Kämpfen Gordon'S eingelause», ohne daß jedoch irgend ein Detail beigestgt gewesen wäre. Jetzt liegen eingehendere Nachrichleu vor. au« welchen aller dings zunächst sich eraiebt (wenn e« auch nicht direct au«, gesprochen wird), daß Halfayah. drr vorgeschoben« feste Punct am rechten Niluser nördlich vo« Khartum, in die Hände der Sudanese» gefallen ist. * Der Senat zu Washington hat drn Antrag, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ermächtigen, die internationale asritanische Gesellschaft al- di« im Eongogebiete dominirenb« Macht anznerkenneu, angenommen. Dieser Beschluß kehrt seine Spitze aug»nsck»einlich wider Eng land, besten Regierung, um der internationalen Gesellschaft und Frankreich Gcbwirrigtriten zu bereiten, Portugal alö die am Congo dominirenb« Mawt anerkannt bat. Wir die .Time«" besonders hervorhebt. lagen-Abschristen dieses letzteren Vertrage« dem Senate vor und wurden mit in di« Debatte gezogen. E» ist übrigen« auch, abgesehen von dieser Seite der Sache, an und für sich von überou« weittragender Be deutung, daß die internationale afrikanische Gesellschaft nun mehr der förmlichen Anerkennung von Seiten einer großen Macht sickrr ist. Sie wird dadurch selbst zu einer staaten- bildenden Macht erhoben und erhält eine« großen moralischen Rückhalt. Lachse». -Leipzig, IS. April. Man schreibt un«: Di« Aus sorderung der sächsischen Hauptbtbelgesellfchaft, die Zwecke derselben durch Beisteuer» zur heutigen Klrchencollecte zu unterstützen, wird unter Ander« damit begründet, „daß an die Ges ell schast große Ausgaben hrrantrrten, sobald der revidtrlc Lulhertext. wie er in der sogenannten „Probebibel" vorliegt, cndgiitia sestaesetzt ist und d«ser Text in der neuen Sckiulorlhographie gesetzt, stereotypirt und gedruckt wcrken muß und zwar in zweierlei Ausgabe«, in groß und klein Octav, sür HauS und Schule." Nun wird aber di« v. Canstein'schc Bibelanstalt in Halle, welche mit großen Opsern die „Probebibel" i« einer bewunderuSmrrth genauen und sorgfältigen Weise und würdigster Ausstattung (Laden. p>* * iS ungebunden 8 ^k 76 hergestellt hat. jedenfalls al bte erste und bedeutendste deutsch« Bibelaustatt sofort auch stereotypirt« Ausgaben de« revivirten Texte« veranstalten. Da nun doch der Zweck dieser Revision dahingeht, einen übereinstimmende», einheitlichen Bidrltext ohne alle Ab wendungen für di« ganze evangelische Kirche deutscher Zunge, nicht aber für einzelne LalireSklrchen herzustelleu, ist gar nicht einzuseücn, wozu e- »ölhig ist, daß auch die sächsische Bibel- gcscllschast die hohen Kosien einer eigenen Drucklegung aus neb nehme. Unsere« Erachten- wäre es doch da» Ein fachste, daß die sächsische Bibelgesellschaft sich mit der überaus leistung-sähigen Halle'schen Btbelanstalt, welche ja auch bei ihrem Unternehmen nicht aus irgend welchen Gewinn au-aeht, in Verbindung setzte, und ihren ganzen Bedarf von derselben entnähme, wie die» unsere- Witten» bi« jetzt bereit« bei den soaenanntem »Trau- btbeln" der Fall gewesen ist. Man darf wohl anoehmen, daß die Halle'sche Anstalt gern die Lieferung der nvthigeu Bibeln übernehmen würde, und dann blieben die ohnehin nicht allzu starken Mittel der sächsischen Gesellschaft sür die eigentlichen milden Zwecke, die Heiligen Schriften nötigen falls unter dem Selbstkostenpreise abzugeben, verfügbar. Be sondere berechtigte Wünsche, di« im Interesse der sächsischen LandcSkirche liegen, z. B- die Beifügung der sächsischen Prrdigt- lexlc, deren Vetzrichniß überdies auch schon dem Landesgesangbuch beigesügt ist, wurden gewiß auch seiten» der Halle'schen Anstalt in entgegenkommendster Weise Erledigung finden, klebrigen» sei auch hier daran erinnert, daß die Commission, welche die Blbelrevision besorgt hat, nicht blo» Geistliche und ge lehrte Theologen, sondern auch Laien und alle Freund« der Heiligen Schrift zur Begutachtung ihrer Arbeit aufsordert. Derartige Beurthettungen sind bi« zum lO. November l884 an di» Halle'sche Blbelanstalt einzuseuben. Tic Einführung der neue» Bibeln dürft« sich doch wohl nicht so überraschend schnell, wie z. B. die de» neuen Landeszesang» buches, sondern viel allmäsiger vollziehen, so daß auch die Nachfrage völlig befriedigt werden würde. L. VVd. Leipzig, ls. April. Ä» London Wrrb Freitag Nachmittag der Romanschnftsteller Charles Read«, wie der Telegraph bereit» gemeldet hat. Kür deutsche Leser bat der Dichter insofern ein nähere» Interesse, al» ein großer Theil seiner Werk« in Leipzig erschienen ist. Baron Tauchnitz nahm sie /in seine „volloerioo ot vrtUit, ^utkor, lauetuuir LcklUon" auf. Zuerst bracht« er besten „1t is nevor too iaclv to wonel" (da» Original erschien l8L6), dann folgten wo Uttlv, lovo m« lang" (1869 in London erschienen), „Tsio cloivler »ml tü« üoarlsi" (186l), „U»rä cnid- (l863) und von den neueren Werken „kut xoarvell in ki» Meo" (1870), „X «implvton- (1873), „Tb« rranäenng keil" (1875), während die ältesten seiner Werke, „keg (Gretchen) ^Vollwgton", und „Owliti« 4oko«toa«-, welche bereit« 1852 und l853 aus den Markt gekommen waren, nachträglich in die „Collection" ringrreiht wurden. Reate'« Name wurde unter den Dichtern der jetzt so beliebten kriminalistischen und Sensatiousrvmaue. zu denen in erster Linie auch Dilkie Collin« (..Frau i« Weiß", „Namen los" rc.) zählt, stet» mit Ehren genannt. * Leipzig, 14. April. Entgegn» de» Erwartungen welche man de, de» Eintritt freundlicher Witterung am vor- abend« des Osterfestes hege« dnrfte. gestaltete sich gestern da« Detter in Folge der zeitweiligen Niederschläge kühl und wenig einladend zu größeren Ausflügen, wäbrend heute früh ein« sogar rauhe Temperatur herrscht«. Nichtsdestoweniger war der Zuzug von Fremden in unserer Stadt ein beträcht licher, und da« bunte Bild zahlreicher, hier weilender Later- landS-vertheidiger aller Waffengattungen bot sich auch beim jetzigen Feste. Die Theater und sonstigen größeren Unter haltung« - Etablissement«, der Eircu« ic. waren ausverkauft oder erfreuten sich wenigsten« einer starken Freguenz D»e Niederschläge haben den Laubschmuck wesentlich gewidert, und die Natur prangt gegenwärtig bereits im herrlichsten Gewand. * Leipzig» 14. April. Seit gestern ist eine AuSstellun de, im Martin Laemmel'sche« Damen-Institu sür Zeichnen und Malen gefertigten Arbeiten in den Räumen de« genannten Institut« (Schützensiraße 20—21. Trepp« 8) veranstaltet, deren Besichtigung wohl empfehlen«- werth erscheint, da sie ein getreue« Bild der Leistungen der Schülerinnen in den verschiedenen Stadien uud Uukerrich!»- ächern veranschaulicht. Die Ausstellung dauert, wie bereits au- den Anzeigen bekannt geworden, hi« zum 20. April au und ist täglich von Bormtltag» »0 Uhr bi« Nachmittag« 2 Uhr geöffnet. —Zu dem Mittwoch, am 16. April Vormittag« statt- indenten StudienauSstuge dc-Verein»sürdieGeschichtc koipjisis nach Groitzsch haben sich eine ziemliche Anzahl von Theilnehmern gezeichnet. Mitglieder uud Gäste haben ich zur Absabrt um 9 Uhr auf dem Bayerische» Babnhvso einzufinden. Der Ausflug pilt kaupisächlich ker Besichtigung der durch da« vrrein-mitgtied Herrn Baumeister Hugo Allen- dorff in Restauration begriffenen Stadlkircke und der vor 35 Jahren aus dem nahen Schloßberge aoSgegrabeucn Eapell: der einst hier gestandenen Burg de« berühmte:, Grafen von Groitzsch. Nack Befinden und aus Wunsch wird ein Mit glied de» Verein» für die Geschichte LcipziaS de» AuSflüg'.ern an Ort und Stelle einen Bortrag Hallen über „dir Groitz'sche und ihre jetzt verschwundene Burg." * Leipzig, 14. April. Die Eröffnung der Vorstellungen im Cireu« Herzog ging gestern Abend unter riesigem Zu- sprach de« Publicum- von stallen. Der weite, bequem und solid eingerichtete Holzbau ans dem König-Platz war i» allen seinen Theilcn bis aus den letzten Platz gefüllt. Die Vor führungen erweckten nach jeder Richtung hin den Beifall de« Publicum« und ließen in keiner Weise erkennen, daß der Circu« neuerding«, nachdem schon früher in Stuttgart em verheerende« Brantunglück über ihn herein gebrochen war, wieder in der ungarischen Hauptstadt ein« derarlige Kata- trophe durchzumache» gehabt hat. Wa« namentlich di« Reit kunst anbelangt, so befriedigten sowohl die Beschaffenheit des Psrrdematerial», al« auch die Dressur der edlen Thiere und die Fertigkeit der Reiter und Reiterinnen in hohem Grade. Wir kommen in der nächsten Nummer autsührlicher aus die Eröffnung«-Borstellu»g zurück. V Am heutigen Dienstag Abend hat die Direktion de» Krystallpalaste« dem Schirmer'schen Knaben- Musikcorps, welches au« SO Knaben besteht, den Parterre saal einem Extra-Coneert bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Wer bereit« Gelegenheit gehabt hat, die tüchtigen und rxactrn Leistungen dieser jugendlichen Musikschaar kennen ru lernen, der zollt ihnen und vor Allem dem unermüdlichen Leiter der Capelle die verdiente Anerkennung, und so steht wohl zu hoffen, daß auch dem heutigen Concert ein zahl, reicher Besuch nicht fehlen wird, um so weniger, al- da« Ein trittsgeld auf nur 30 festgesetzt worden ist. ) Leipzig, 1«. April. Au» Aulaß der Feiertage hat aus der Bayerischen Bahn ein hervorragend starker Personenverkehr stattgesunden. E« wurden von, Donner«tag bi« Sonntag etwa 12,000 Personen nach au-wärt« befördert während gegen ll.000 Personen hier ankamen, darunter be- fanden sich etwa lOOO aus Urlaub entlassene Soldaten. Am Sonntag Vormittag ging ein Extrazug mit 500 Personen nach Kieritzsch von hier av. — Im Lause de« gestrigen Nach mittag« wurden nach und nach nicht weniger als seckS total betrunkene Feierte,gSbesucher hier und da in den Straßen polizeilich ausgelese« und meist in dem bekannten Transport- Wagen dem Raschmarkte zugesührt. * Gohlis. 13. April. Neulich meldeten wir. daß die Gründung eine» Schrebervereins am hiesigen Platze zur vollendeten Thatsache geworden sei. Dieser Tage wurde im großen Saale de« SckillerschlößchenS eine Versammlung ab- gehaltcn, welche den Zweck batte, eine größere Bclhciligung der Einwohnerschaft herbeizusühren. Zu diesem Zwecke er griff Herr Lehrer B. Richter au» Leipzig da« Wort und sprach in längerem spannenden Bortrage über die weiteren Bestrebungen de» Schrebervereins, wie über Erziehung in Schule und Hau«. I»> Anschluß bieran sübrte Herr Schul direktor Lotze in eingehend« und überzeugender Weise aus. daß der bezeichnete Verein die segensreiche Vermittelung zwischen Sckule und Hau« übernehmen wolle. Den mit großem Beifall ausgenonimencn Vorträgen folgten weit«« Emzeichnungen. welche di« Milglievcrzahl aus 77 erhöhten. * Gohli«. 14. April. Der hiesige Kirchenvorsiand hat mit Genehmigung de« evangelisch-lutherischen LandeSconsisto- riums die Anstellung eine« HilsSgei st licken beschlossen. Derselbe soll mit l8O0 jährlichem Gehalt und 200 WohnungOentschädigung ouSgrstattct werden. * Lunzenau, 13. April. Ai» vorgestrigen Abend gerielben mehr«« junge Leute m der Näbe de« Sck losse« Noch«» bürg wegeu eine« Mädchen« in Streit, wobei der 2l Jahre alte Fabrikarbeiter Blumstengel au« Rochsbnrg durch Messerstiche in die linke Brust gclödtet wurde. Der Thäter wurde noch in derselben Nacht in der Perlon de« erst 18 Jahre alten CigarrenmackerS Dietzsch aus Lunzenau er mittelt und an da« königl. Amtsgericht Penig abgelicsert. * Chemnitz, 13. April. Eine schlichte, aber herzliche Fei« war e«. welche im städtischen Waisenhause gelegentlich de« Abgänge» der ronfirmirten Zöglinge stattjand. Herr Stadtrath Clauß. welcher mit warmem Herzen der Anstalt zuqrthan ist. hielt eine einfache, aber ergrcisendc Ansvracke. und übergab den Scheidenden die Zinsen der sür Constr- wanden errichteten Stiftungen. Daran schloß sich die Ent- lastungSrede de« Lehrer« und die Bibelverlhcttung und mit Gebet und Gesang endete die Feier. — Im vorigen Monat kamen in uns«« Stadt «Selbstmorde und 69 kleiner« UuglückSsälle in Fabriken, auf Bauten u. bql vor. I> der Actirnspinnnerei verunglückte ein Fahrstuhl- ührer, indem der Fabrstuhlgurt plötzlich riß un» da« Ga- ährt zwei Etagen tief hinabstürzte, wobei der Mann Ver- tauckungen de« Rückgrat» und eine starke Erschütterung de» Rückenmarkes erlitt. Der Verunglückte hatte es offenbar übersehen, daß der Gurt schadhaft war oder unterlasse», davo» die Dirretion zu unterrichten. — Dieser Tage beging der älteste unserer Mitbürger, der nun 94 Jahre alte Herr August Mejo, welcher al« erster Etadli»nsikd:rektor in unser« Stadt wirkte und sich um Hebung »er Musik hi« wesentliche Verdienste erwarb, sein fünfzigjährige« Bürger-Jubiläum, bei welchem ibm seiten» de« Ratdr« unter herzliche« Wünschen «in Ehrrndiplom überreicht wurde. — Besuch« der Sommerfrische Diesbar-Seußlitz bei Meißen wirb es interkfsiren. »u hören, daß mit der neuen l Saison daselbst einem Vedürfniß abgebolsen werden wird, I indem nun auch für Unterricht der Kinder durch eine geprüfte I Lehrerin, Frl. Rudorf, gesorgt ist. Dieselbe wird daselbst.
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