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Amtsblatt Anzeiger Nr. 44 Sonntag, 22. Februar 1920 70. Jahrg Fernsprecher Nr. 11. Rankkonko: Lhemnitzer Bankverein, Chemnitz. Postscheck-Lonko: Letprig S3 4Ü4. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Verugsprcis frei ins Haus viertel jährlich 8.75 Wk., monatlich 2.25 Wk. Durch die Post bei Abholung auf dem Postamt? vierlel- tährlich «.75 Wk., monatlich 2.25 Wk., frei ins Haus vierteljährlich 7.65 Wk., monatlich 2.55 Wk. Für die Rückgabe unverlangt ringesandlrr Schriftstücke wird keine Verbindlichkeit übernommen. Geschäftsstelle: Schulstratze Br. 31. Briese und Telegramme an das Amtsblatt Hohenstrin-Lrnstlhal. Der Nnieigenpreis beträgt in ven obrngrnannlen Vrlen für die srchsgrfpallene Korpussells 40 Pfg., auswärts 50 Pfg., im Reklameteil 1.25 ^fg. Bei mehrmaligem Abdruck karismätzigrr Nachlass. Rnrrigcnaufgabc durch Fernsprecher schlicht jedes Beschwerderecht aus. zwangsweiser Cinkreibung der Anzrigengebührrn durch Klage oder im Konkursfalle gelangt der volle Betrag unter Wegfall der bei svsorligrr Bezahlung bewilliglrn Abzüge in Anrechnung für Hohenstein-Grnstthal mit Hütlengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdo^ Bernsdorf, NÜSdvrf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Neichenbach, Langenchursdorf, Callen berg, Grumbach, Tirschheim, Kubschnappel, Sr Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Mciha und Ruhdvrf. für las Amts-ericht im» Stn FtMrat z« HoheBein-tzriiNthal Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. vejjtrttverbaud. s «L-Nr. 112 kl. I. Ablieferung von Rindern and Schafe« aa den Aeindbund. Der B zirttoerbaud hat nach einer vom Wir,schoft«mtntsterium festgesetzten Umlage «achstrheud verzeichnetet Nutzvieh alt Ablieferung aa den Fetndburd aafzubrtogeu r ») Rinder: k) Schafe: Rasse Janpunder 8 — 14 Manat« trog-noe Fä 's« Kühe schwarzbunte Tiefland-Rinder bezw. rotbunte Nt«d«uutz»»Rinder 20 51 70 Höherfltckoleh 1 4 5 21 bb 75 R fse Böck« Schate Mertnojchaf« — 16 Er soll versucht werden, diese Tier« durch freihändigen Ankauf zu beschaffrn. Nur gut«» Material kommt in Frage. Die Landwirte des Bezirke werden ersucht, ausführliche, schriftliche Aage, bole bi- 28. Aedrnar d. I. hierher gelangen zu lissea. LS «erden di« durchschnittlichen Tage», preise für Nutzvieh g'zahlt. Die Abgabe wird den Tierhaltern als Erfüllung de» Schtachioiehaus- bringungtsoll« ««berechnet werden. Falls die freiwillige Ausbringung de» Siehs sich nicht ermöglichen läßt, mutz eine zwangs weise Umlage erfolgen. «. L. Nr. 218 Ls. II. Nährmittel. Für dis Woche vom 22—28. Februar 1920 sind zur Verteilung bestimmt: 125 Stramm Haf»tftocke« auf Marke v 5 der Lebensmittelkarte Für jede» in derselben Woche au-kallrnde Pfund Kartoffeln erhalten die Empfangsberechtigten al» Ersatz 100 Gramm ÄrbSfuppe. Glauchau, den 20. Februar 1S20. Kr«thevr v. Welck, Smtrhauptmann. Selbstverfogec irrtreffeud. Da» tu der Franz-Mühlr für di- S-ibstonsorger befindliche Mehl gelangt Montag, d»U 23. Februar von vormittag 8 Uhr an zur Ausgabe. Oderluugwltz, am 20. F-bmar 1820 Der Gemeiu-evorstaud. SpeifeMötzren-Uerkant. Moutag, de« SS. Februar d. I. kommt -m grSß-cer Posten Spetfemöhreu im hiesigen Rutyau« -um Verkauf. 1 Psv. kostet 30 Pfg. Die Marken hierzu find im Rachous Zimmer Nr. 2 zn entnahmen. Oberlungwitz, am 21. Februar 1920. Der Gemetndevorftand. Die Dieuftstuudev der Versorguugsstelle Glaucha« (früher vezirttkommando) find: Montag—Freitag 8 bi» 12 Uhr vorm. und 2—SUHrnachm. Sonnabend 8 „ 12,30 Uhr mittag. Die NachmittagSdi-nststunden find für den öffentlichen Berkehr geschloffen. Nur dringend« Angelegenheiten staden Erledigung. BerforguuaS Stelle Glauchau. MW SWII Sei MUMM am Dienstag, de« 24. Februar 1920, abends 8 Uhr im SitzttugSfaale d«S Ralhaufe». Haheuftei« Ernstthal, am 21. Februar 1920. Robert Wolf, Stadtverordneten. Vorsteher. Tagesordnung. 1. Bewilligung von 750 Mk. für baut ch« Veränoerangrn im «hem. Zettzighau«. 2. 9. Nach trag zur Etmeindestruer-Ocdnuag (Erhebung einer Tonderfteuer). 3. Verleihung der Penstontberrchti- guug an einen Beamten. 4. Gewährung einer BeschaffungSbeihilfe an eine Witwe. 5. Gewährung einer B- Hilf« an einige Schreiber. 6 Nochmal» B-schaffuvg«beihtlfeu betr. und Kenntnt»uahme von der Erhöhung von Teuerungszulagen. 7. Erhöhung oe» GaSpretse». 8. Richtigfpcechuug oou drei Rechnungen. Hierauf «ichtöffeutltch- Sttzuug. Nutzholz - Versteigerung auf Okermaldr«b«rgrr Revier b. Hohenstein-Er. 2m Mtueralbad HohensteimLrnstthal sollen Lieu-tag, den 2. «är, 1V20 vo« vormittag» 1l Uhr ab folgende Nutzhölzer unter den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden: (. Die in Abt. (4 zum Teil noch anstehenden Nadelholzstämme, zirka 48 Stck. —/(5 cm mit 879 iw, 460 Stck (6/22 cm mit 52 57 lm, 236 Stck 23/29 cm mit (39,2( km, 70 Stck. 30/36 cm mit 69.6s lm, (( Stck. 37/43 cm mit (7.20 lm. 2. Tie in Abt. 24 b> aufbereiteten Nutzhölzer, (35 Stck. Nad.-Stämme —/(5 cm mit (4 72 km, 3( Stck. (6/22 cm mit 6 75 lm, ( Stck. 23 cm mit O.46 km, sowie 20 Stck. Hi.-Stangen 3/H cm, (00 Stck 5/6 cm, 250 Stck. 7/9 cm, (55 Stck. (0/(2 cm und ((5 Stck. (3/(5 cm, 3. Die in Abt. 60 aufbereiteten Nutzhölzer und zwar 97 Stck. Nadelh.-Stämme —/(5 cm mit (409 lm, 245 Stck. (6/22 cm mit 83 44 lm, 94 Stck 23/29 cm mit 64 87 sm, (0 Stck. 30/33 cm mit (0.38 l», ( Birk.-Stamm (4 cm mit 0.(5 km, (0 Bi.-Stämme (6,2( cm mit 2 73 lm, 5 Bi.-Stämme 23/24 cm mit 2.4( lm, (( Bi.-Alötzer (8/27 cm mit (.4-8 lm und 6 Sck. Nadelh.-Alötzer (6/30 cm mit (.43 lm. Fürstliche Forstrevierverwaltnng Oberwald und Rentamt Waldenburg. legierten der Sozilaldemokratischen Partei Ham- sich schließlich noch gegen die Bestrebungen der durch den Begriff der Heimat, die ihm in Lincke feines genauen Haushaitplanes für das Reich vurgs hielt Neichswehrminisier N 0 s k e eine Aeigarbe.ter, die SechMmdonschichl emzuführen'gerissen werden soll, kennen. Und diesem Begriff," nach den Grundsätzen strengster Sparsamkeit und Rede über die politische Lage. Er und Zwar zu einer Zeit, wo wir zum Wiederaus-i wohnt eine ganz andere Kraft inne, als dem von, Beschränkung auf wirklich dringende Ausgaben, skizzierte zunächst die äutzere und innere Lage ban unseres Wirtschaftslebens Kohlen dringenderer Weltherrschaft deutschen Griffes. und ferner möglichst schnelle Anführung der be° und fuhr dann fort: Die Teuerung der Lebens- als je benötigen. Gegen derartige Bestrebungen,; - . M.-rk-finn-« v Lrankr-icLs verabschiedeten und noch geplanten Steuer, mittel nimmt von Tag zu Tag zu, und unter wie gegen jede Stillegung von Eisenbahnen! ^egen oen ^cacy-yun^r Aranrrei^s. ge^etze, dazu Erhöhung der Produktion und der 1 werde er nach wie vor mu allen ibm mr Ber- der ..Volks-Ea.rette" von Antwerven schreibt Arveitsleiflunacn auf allen Geb.e,en. Weiter be ¬ ll Arbeitsleistungen auf allen Gebieten. Weiter be- Jn der „Volks-Gazette" von Antwerpen schreibt anders handeln, als wir cs uns gedacht und es versprochen haben, zu der Zeit, als wir noch in der Opposition waren. Es ist richtig, dasz ich, ständige Franzosen machen kein Hehl daraus, das; Frankreich mit allen Mitteln daran arbeitet sein ^el zu erreichen, das darin besteht, das linke C. Hupsmcns, der Sekretär der Internationale, das; die Auslieferungsfrage die internationale Politik stark beeinMsen und das gelockerte Verhältnis der Ententeländer unter einander noch schwieriger gestalten werde. Die chau vinistischen Treibereien in Frankreich könnten schwere Folgen für das Land Haben. Es >st sehr deutlich, dah es den Chauvinisten gar nicht um die Bestrafung der Kriegsschuldigen zu tun ist. Sie spekulieren im Gegenteil nur darauf, das; Deutschland sich weigert, damit Frankreich eine Verschärfung des Friedensvertrages anwendcn kann, indem es das Rheinland besetzt. England hat das Manöver durchschaut und widersetzt sich dem Machthunger Frankreichs mit allen Mitteln. Die öffentliche Meinung in England ist gegenüber Frankreich alles andere als freundschaftlich. Der „Daily Herald" hält die Isolierung Frankreichs für notwendig, um Europa durch eine Abände rung des Vertrags zu retten. Dieser Ansicht tre ten die geschicktesten Staatsmänner der Entente bei, da sie anscheinend jetzt erst nach dem Sturze Clemenceaus sich bewußt werden, welche Folgen ihre bisherige Arbet für Europa gehabt hat. Auch Amerika lässt Frankreich im Stiche wegen dessen rachsüchtigen Forderungen. Beratungen über Verminderung der schwebenden Schuld. Bei den Beratungen im Reichsfinanzministe- rium haben die Unterkommissionen der Valn 1a- kommission neue gangbare Weg« für eine , schästigten sich die Ün.er.ommissionen mit den Bestimmungen des Friedensvertrages, die sest- setzen, datz die nötigen Ausgaben süc Deutsch lands Lebensmittel- und Rohstoffversorgung von der 20-Milliarden-Mark-Eoldzahlung bestritten werden dürften. Freitag vormittag hat nun die Valntakommission eine Vollsitzung abgehaltcn, in oer die beiden erwähnten Angelegenheiten vor der Gesamtheit der Kommission erörtert wurden. An die Vollsitzung der Valutakommission schloff sich eine Sitzung der Finanzministcr der Einzetstaaten an, die sich mit den finanziellen Problemen der jetzt so schnell wie möglich durchzuführendcn Ver- reichlichung der Eisenbahnen befasste. Frankreich will größere Kohlenlieferuvgen Deutschlands erzwingen. In der französischen Kammer erklärte bei der Debatte über die K 0 hlenfrage der Minister für öffentliche Arbeiten, Deutschland habe im Januar nur 497 000 Tonnen Kohle geliefert, im Februar durchschnittlich nur 23 000 Tonnen pro Tag. Deutschland respektiere die Verpflichtungen nicht, die es eingegangen sei. Ls schulde Frank« reich monatlich 1 839 000 Tonnen. Er sei mit dem Ministerpräsidenten einig, daff man in die ser Frage Deut chland nicht nachgeben werde. Es wurde sodann eine Tagesordnung, die Kennt« nis von den Erklärungen der Regierung nimmt, aber auch gleichzeitig ver'angt, daff Deutschland seine Verpflichtungen hinsichtlich der ttohlenliefe« rung restlos erfüllt, angenommen. Frankrtichs Angst vor den Deutschen. Oie gesamte französische Presse läuft anschei nend auf höheren Befehl und im Anschluff an die Beratungen der Hohen Kommission sür Aus wärtige Angelegenheiten Sturm gegen die E i n- wohner- und die Bürger wehren und stellt sich gleichmässig auf den vom Kriegsmini sler Lefevre vertretenen Standpunkt, daff Deutsch land so schnell und so gründlich wie möglich entwaffnet werden muff. Barthon hat in der Frage der Entwaffnung Deutsch lands eine besondere Interpellation eingebracht. Das „Journal" veröffentlicht den Bries eines ehe maligen badischen Abgeordncten an einen Strah- burger Freund, in dem dieser angebliche Abge ordnete behauptet, dah im Deutschen Reiche unter dem Deckmantel der Einwohnerwehr groffe gegen Frankreich gerichtete militärische Vorberei tungen getroffen werden. Der Brief schlicht mit der Aufforderung an Frankreich, die Situation ncht zu leicht zu nehmen. Die Kluft zwischen Deutschland und Frankreich. Die „Basler Nachrichten" schreiben: Selbst ver- der ich stets vor und während des Krieges gegen jede Ausnahmestellung gewesen bin, jetzt mit einer bisher fast noch nie dagewesenen Macht aus gerüstet bin. Ja es ist eben manches anders ge worden, als wir es in früheren Zeiten der Par te; gedacht haben. Der wirtschaftliche Gesundungs- prczeff unseres Landes wird noch sehr lange Zeil dauern. Unter diesen Umständen kann man nicht zugebcn, daff Unverstand und Torheit mit unserem wirftchastlschen Leben erperimentieren, wie es dir linksradikalen Elemente leider versucht haben. Wenn z. B. Taufende von Eisenbahnern erklän haben, wir sind die Gurgel des Staates und können ihm diese zuschnüren, wenn wir wol len, dann sage ich als Reichswehrminifter: Wenn einige Tausende von Eisenbahnern einem Volke von 60 Millionen die Gurgel zufchnüren wollen, rrage ich als Neichswehrminister gar keine Be denken, diesen die Knochen zu zerschla gen. Wir wollen dem Volke die Arbm erhallen und nicht Tausende und Abertausende zur Aus wanderung veranlassen, wie dies in den 80er Jahren geschehen ist. Der Minister wandte sich in seinen Ausführungen dann gegen den Vorwurf, dah die Regierung nicht genügend sozialisiere und wies auf die unmöglichen Zustände hin, die jetzt herrschen. Wenn man früher die Forderung . nach einer achtstündigen Arbeitszeit aufstetlte, ,'Nheinufer vom Körper des Deutschen Rer« buchte man an eine intensive Arbeitszeit von acht ches loszureiffen und seinem eigenen Hoheitsge ¬ mittel nimmt von Tag zu Tag zu, und unter wie , , , , solchen veränderten Umstünden müssen wir eben werde er nach wie vor mit allen ihm zur Ver- anders handeln, als wir cs uns gedacht und es f"gung stehenden Machtmitteln vorgehen. lallst Stunden, aber nicht an eine zwei- bis dreistün- biete cinzuverleiben, wenn auch zunächst nicht als schnelle Verminderung der schwebenden Schuld Vmk .dige Arbeitszeit, wie es zu Anfang der Nevo- organisch angegliederte Provinz, sondern in der noch ncht ausfindig machen können. Es gibt In einer Versammlung der Betriebsräte-De-^ution vielfach geschehen ist. Der Minister wandte Form eines Pufferstaates. Der Deutsche lernt da-,keine anderen Wege als die allen: Ausstellung