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«r. oteastag. r». ganuae i«o »re»««iienmr »schlich««» »««»«, g»r»i»,»ck>»r.ta»m«t»»»>«ri^ »»»«» N», >Lr N»chtsel»»>ch«! Nr. »00N «chrttUrttu», ». -»»»«i^chlsWstrN«, »re«d„ .». t. ««ie»»,»»» »»/«» Hegrünöet 185S —» »n >1. s»m« >— »ch »a»» MchWch^n gup«a»», »n« H«ch ».« ML Po»t«,>lS«>>rrU ft, «»»»» ganu«, ».«0 P». «tnlchl. »« Psg. PoftgrbLhr >,hn« »0 «I» «»ntalt LreN>en« >» Pf,, «nietaeiwr»tl«: Dt- »»»ri,«, »ndn, n»ch «»U>m»r« »errchnr«: dt« «tofvolitg« »0 mm »r«U« g«», ,» Pf,., fa, «utwirt» «o Pf,. U«mUt«»- »»»elarn und «t«N»n,,l»ch« «»nr n«t«n l» Pfg., »ubnchalt »L Pf,., dt« »» mm »r«tt« »,N»m,»rll« »00 Ps,„ ,«z«u,alb »»» Pf» VIIrr»rn««tüd, »o Pf,, «utwtrtt,« «ustrtg« ,«««n P,«»u»de»«d>un, »n* » MchM» » «chch»>»L »,^d«n. Po»,ch-S.«I». ">«d »,««»«» Nachdruck nur int« drurl.Ou«U«n»ng»d« t»„«dn. Nach,., »«Utflt» Un,er>a„W tzchrtflftück, wrrde» nicht aufdrwabrt Mlbenhmtt berichtet Wer den öaushalt Zunächst keine Steuererleichterunsen Schul-eutilvunv -as erste Ziel SUnunnngadllü »aaarar varUnar SabrUtlaltaug Verti», 27. Jan. ES ist bezeichnend, das, man in Deutsch land unter dem furchtbaren Druck der Ftnanznöte nicht mehr kaum für Erwägungen findet, dt« in der Richtung de» nattonaipolitischen Prestiges liegen. Der neue NetchSstnanz» minister Dr. Molbenhauer trug heute seinen Ueberbltck über die Geschichte der Zttndwarenwirtschaft und den Mono- polgedanken sowie ttüer die Kassenlage des Reiches «lt der Nüchternheit des Wissenschaftler» vor und vermied es streng, etwa auch den Gedanken za er» Ortern, ob e- für daS Deutsche Reich überhaupt würdig sei, Anleihen gegen Monopole zu verkaufen, wie es bisher wohl meistens nur mtttelamertkantschen und balkantschen Staaten »ugemutet worden ist. Uns steht das Basier bis an den Hal«, und deshalb vergibt man wohlweislich, Erwägungen Platz z» «eben, die jedem Deutschen eigentlich sehr naheltegen mühten. Man spricht nur in Zahlen, man spricht »nter de« Damoklesschwert fehlender GelddetrLg« in der Kasse. Man spricht nicht mehr von Fragen der Würbe. Wenn man dieses psychologische Moment recht bewertet, dann ergibt sich da daS Bild, bah wir politisch prestigemähig einen ebenso groben Tiefstand erreicht haben wie sinanziell. Die Regierung hielt e», so wurde heute von der Tribüne des Reichstages nüchtern und knapp erklärt, sür notwendig, Geld hereinzubekommen, und deshalb stimmte sie dem Mörto- ?ol zu. Es soll in diesem Zusammenhang unerürtert bleiben, ,b die Anleihe wirklich so billig ist, wie «S dargestellt wirb, »nd aus der anderen Sette soll nicht danach gefragt werden, ab wir dt« Anleihe gebraucht hätten, wenn bet der Ordnung -er Finanzen wirklich burchgcgrtssen würde. Unser NetchS- pariament nimmt die Dinge hin. Es lebt politisch wie sinan ziell von der Hand in den Mund. Im allgemeinen reicht der Ausblick nicht weiter als bts zum nächsten OuartalSultimo, siir den A» Million«» Gpitzenbedars silr die ReichSkafi« irgendwie wieder beschafft werden müssen. Die Erklärung de» Reichssiuanzminlfter» brachte aber darüber hinaus uoch einige polittschbedeutsameAns» klärungeu. Zwar will Dr. Moldenhauer aus die Kern- »uukt« deS FinanzproarammS — Sstst Millionen Steuer» seukung für die Wirischast «nd säg Millionen Schulden» iilgungSsoudS — nicht verzichte«, aber die Schulden tilgung soll da» Primäre sel«. DaS bedeutet «ach Lage der Dinge — «ud der Sozialdemokrat Dr. Hertz war o"ea genug, daS xn unterstreichen —. dost a« eine steuerliche Ent» lastnng der Wirtschaft auch im Zeichen der Erleichterungen, die der Noungpla» zunächst bringt, nicht gedacht «erden kann. ES wird die» für dt« »otleideud« deutsche »trtschast «in schwerer Schlag sel«. wiewohl «a« a« manche, Stelle» sicherlich ich»« damit gerechnet hat. Juioser» ha« i« der ReichSsinauzminifter sicherlich recht, batz auch »»« Staudpuukt der «irtschast au« eine endgültig« Vereinigung der Etat, «ud Sassenlage «l« dringende» Erfordernis ist. «der wag «ützt «S schon, recht ,« habe« und -er Wirtschast nicht Helsen z« könne»? Dr. Hilserdlng hat dem oolkSparteiliche« Nachfolger i» seine« »mt« eine »die Erbschaft hinterlaffe«. «» de« Zahle» selbst kan« Dr. Molbenhancr nichts ändern. Nur in einem hat er Dr. Hilserding etwas »oranS, man hör» anf ihn. «an nimmt th« « r « ft. Man weih, das, eS ei« Mann ist, der »»« den Sache« etwas versteht «nd der — vielleicht — die Sraf« ha«, das Steuer wenigstens annähernd in de« Sur» zu briugen, der ««S a»S ««seren Nöte« herau-bringe« Hunt«. » In der Frage de» Zündholzmonopols sanken heute neuerlich« Besprechungen de» ReickiLsinanzmtnifter» mit den Vertretern der Regierungsparteien statt. E» handelt sich um die Wünsche einiger Partklen. die noch kn einigen Punkten Aenderungen tm Text der Vorlage vor- nehmen wollen. Auch die Frage der zu dem Gese« noch an- zunestmenben Entschliekinngen wurde besprochen. Ein* Eini gung wurde bisher nicht erzielt. Aenderungen. die evtl, noch vereinbart werden, sowie Entschlickmngen sollen zur dritten Beratung des Gesetzes tm Plenum ringebracht werden. Gerüchte, nach denen die Regierung mit Rücktritt drohe, falls die Zündholzvorlage scheitern sollte, eilen zum min desten den Tatsachen weit^porauS. Gewiß sind von seiten der Deutschen BolkSvartei und anch der Demokraten Beden ken gegen die Vorzugsstellung der Konsumvereine erhoben worben, und eS werden die Verhandlungen darüber fort gesetzt. an «ine akute Krise indes glaubt im Reichstag niemand. lLItzungSSericht auf Leite 2) Si« Kabinettsumbildung stl Mußen «Erdet Die Sozialdemokraten fordern ultimativ -as Kultusministerium Berlin, 27. Jan. Ueber dte Sitzung beS Interfraktionellen Ausschusses beim preubtschcn Ministerpräsidenten wegen Herbeilührung der Groben Koalttion tn Preuben «rs.ihrt das Nachrichtenbüro de» BDZ. noch, das, infolge der demo- krattschrn Entschliesrung, nicht allein aus Mtntstertcn zu ver zichten. «ine Komplizierung der Sag« etnqctrcten ist. Nachdem tn der Sitzung beim Ministerpräsidenten der Abg. Kalk «Dem.» diese Entschltcstung begründet hatte, die sich u. a. gegen den Abg. König «Soz.i mit der Bemerkung wendet, datz an dte Spitze beS Kultusministerium» ein evangelischer Mann kommen müsse, erklärte Abg. Hetlmann <So».j, sür di« Sozioldemokratte komm« «tn« Grobe Soolition ohne den Abg. König ol» KnltnSminifter and zugleich dritte» sozialdemokratischen Minister überhaupt nicht t« Frage. Dem schloß sich auch der Ministerpräsident Braun an. Der Abg. Heb <Z.» betonte, nach der veröffentlichten Stellung, nähme der Demokraten sehe er ketne Möglichkeit mehr, für die Kandtbatur König etnzutreten. weil man jetzt ketne Be unruhigung tn der evangelischen Bevölkerung herbetsühren wolle. Er soll sogar angedcutet haben, dab für den Fall eines Scheitern» der Groben Koalition, da« Zentrum sich seine Konsequenzen gegenüber dem Kabinett Vorbehalten müsse. In der Besprechung, die Ministerpräsident Brau» mit der V o l k S pa r t e i hatte, machte er der Bolköpartet den Vorschlag, den H a u d e l S m t n t st e r zu stellen und «tu Miuiftertn« ohne Portefeuille s, ,« übernehme», daß dieser Posten «egen der schwierige« Finanzlage d«S Staate» nicht mit Gehalt ««»gestattet «erde. Dabet könne e» sich ja nur um ein Provisortum handeln, etwa bi» zu den nächsten Wahlen, nach denen nmh». schetnlich leichter eine Grob« Koalition zustande kommen würde. Tr lege Wert darauf, dab in spätesten» zwei bis drei Wochen ein BerhandlungSablkblnb erreicht werde. Er glaube, dab mit Zentrum und Demokraten trotz der Au», etnandersehungen tm tntersraktionellen AuSschub über di« Frage der Besetzung de» Kultusministerium» eine Ber- ft ü » t tg » » « » ü »l t ch set «nd betont«, Säst Sie SoztalSem». kraten allerdings «tn Recht auf dt« Besetzung diese» Postens hätten. Abg. Schwarzhaupt erklärte, er werde tn der morgigen Sitzung seiner Fraktion die Informationen des Ministerpräsidenten Mitteilen. Am -ie Fex Schacht" Seine Aenberung des RelchSbankstatutö? Vraütrnalckuag uooarar KarUnar SvürttUallnng Berlin. 27. Jan. Im Reichstag hatte Reichskanzler Müller am Montagabend eine Besprechung mit Vertretern der Regierungsparteien über die Aenberung des RetchSbank- statuts im Rahmen des NoungplaneS. Die Sozialdemo kraten wünschten, dab die durch den Koungplan gegebene Möglichkeit einer Revision des Reichsbankstatuts schon jetzt benutzt werden möchte, um den Einsluh. der ReickSregierung bei der Zusammensetzung des Generalrätes und auch bet der Wahl des ReichSbankpräsibenten zu verstärken. Dte anderen in der Regierung vertretenen Parteien dagegen sind tn Ueber- etnsttnrmung mit dem Kabinett der Auffassung, dab zum min desten tm gegenwärtigen Augenblick über den Aoungplan htnauSgehende Reformen nicht vorgenommen werden sollen. Zu einer Einigung kam e« am Montag nicht. Die Soztaldemo- kraten, die aus ihrem abweichenden Standpunkt verharrten, behielten sich ihre endgültige Stellungnahme vor. SS ist natürlich, daß, »enn die Soztaldemakraten Set ihrer Meinung beharre«. sie tn eine« starke« Gegensatz »« der Anffasinng der übrigen Regierungsparteien stehen »nd «teder einmal für das Kabinett Müller sich Krise«, «fahren ergebe«. E» ist anch sehr tnteressaut, daß dl« ialdemakratische Fraktion mieder einmal eia« Ans» nag oertritt, die der Ansicht ihrer de« Kabinett ange, de« «ertranenStente entgegengesetzt ist. Dilemma de soff' jören! »ie daS finde» wird» steht i« Angendlick «och dahin. lemma de» AnSmeg verlodnng der rnmäniscken Prinzessin Jltana. Am Sonn- abendabend fand tm königlichen Schlosse Sinala die Ber- lobung der Prinzessin Jltana mit dem Grasen Hochberg» Fretherrn von Für sie» st et», -cm Sohn deS Fürste» »,» Pleh, statt. Die Aben-universität In den Kreisen, die bas Berliner Abenbgymnasium lnS Leben gerufen haben, um dadurch Aufstiegsmöglichkeiten für Begabte, dte bereits tm Berufsleben stehen, zu schaffen, ist jetzt der Plan ausgetaucht, «ine Abenduntversttät, zunächst sür Rechtswissenschaften und Nationalökonomie, cinzurichten, deren Absolvierung den Hörern die Möglichkeit zum Eintritt in die richterliche BerwaltungSlausbahn geben würde. Dieses Institut soll also genau wie eine reguläre Hochschule nach dem Bestehen ber Examina dieselben Berechtigungen verleihen, wie daS normale jurtstische Studium. Sie basiert aus dem seit der Revolution oft propagierten Dogma von ber „Freien Vahn dem Tüchtigen*. Insbesondere muh sie streng von den sich tn allen Großstädten eines wachsenden Zuspruchs er freuenden Volkshochschulen unterschieben werden. Denn die Volkshochschule bient» tm Gegensatz zu ihr. ohne das Be« rechttgungsunwesen zu steigern, Examina und Anwartschafte« in» Sinnlose zu uermehren, allein ber Hebung des allge« meinen Bildungsniveaus des Volkes. Sie «st. sofern st« frei von parteipolitischen Strömungen bleibt, eine Ein richtung, dte allen denen, die nach der eintönigen AlltagSarbett an ber Bertiefung ihres Wissens arbeiten wollen, hilfreich an die Hand gehen will. Sie soll an der Ausgestaltung ber Volksbildung arbeiten, und sie ist berufen, die Schäden, dte durch die Mechanisierung be- BerufSlebenS und durch dir Vorherrschaft ungesunder Sport- sensattonen an der geistigen Struktur unseres Volkes ent- stehen müssen, auSzugletchen. Sie hat. richtig verstanden, den Zweck, tn einer Zelt des wachsenden Materialismus daS Interesse an geistigen Werte» tn unserem Volt« wachzuhalte« und zu sörbern. Wozu also eiye Abenduntversttät. wenn wir eine Volks hochschule Habens Dte Urheber -es Planes geben uns die Antwort: Um all denen, dte ursprünglich nicht an ein akademt- scheS Studium gedacht haben, jedoch den Drang in sich fühlen, hier etwas leisten zu können, dte Möglichkeit des Studiums zu geben, ohne aber auf dte tägliche Brotarbeit verzichten zu müssen. Wer darf eintreten? Alle, die eine „Eignungs prüfung* ober die „Hochbegabtenprüfung* bestanden haben, und alle, dte eines ber Berliner Abendgymnasicn absolvierten. Neben dem Studium soll der Beruf voll ausgeübt werben, «ber darunter soll die Abenduniversität nicht leiden, sie soll vielmehr nach dem Willen ihrer Urheber geradezu eine „B e - gabtenuntversttät* werben. Der preuhische Kultus- minister, dem dieses neueste Berliner Institut unterstehen mübte. bringt dem Plane „Interesse und Wohlwollen* ent- gegen. Aber nach dieser Verbeugung kommt die kalte Dusche. Der Minister meint sehr richtig, eine Universität sei doch schließlich ketne bloße Fachschule, sondern tn erster Linie eine wissenschaftliche Forschungsstätte, die ihren Zweck nur erfülle, wenn der Student Zeit habe, sich ernster wissenschaftlicher Arbeit hinzugcbcn. Ein beacht liches Argument» wenn der Minister die Feststellung machen muß, daß zu einem ordentlichen Untversitätsstudium nun ein- mal geistige Konzentration gehört, dte man einfach nicht mehr aüibringen kann, wenn man den ganzen Tag tm harten Berliner Arbeitstempo werken mußte. Eine Tatsache, die schon mancher Werkstudent bitter zu kosten bekam, vom voll Berufstätigen gar nicht zu reden. Die Antwort der Inter essenten. d. h. der Leiter der Abenbgymnasien. ist sehr bezeich nend. Sie meinen, dte Qualität unserer Hoch, schulen habe ja durch die Uebervölkerung schon so ge litten, daß sie auch nicht mehr seien als Fachschulen. Zunächst wird also keineswegs bestritten, daß dte sogenannte Abenbuntverfität die „erste Begabtenhochschule der Welt*, gar keine Universität, sondern ein Paukbetrieb sein soll. Zum anderen aber ist doch die Logik nicht recht einzusehen, warum da» Niveau ber Hochschulbildung gerade deshalb noch wetter gedrückt werben soll, weil unsere Universitäten leider unter dem zu groben Andrange an ihrem wissenschaftlichen Ruse Etnbube erlitten haben. Der Minister kennt seine Pappen heimer. Er glaubt nicht an daS Schlagwort von dcrBegabtcuhoch. schule. Er zweifelt daran, daß die Eignungsprüfung wirklich eine Auslese der Besten gestattet, und er fürchtet eine Verflachung ber Hochschulbildung allein durch die Mög- ltchkeit. daß ein großer Teil derjenigen, dte heute noch ein ge ordnetes Studium durchmachen, jetzt einen Berus ergreifen und das Studium als eine nebensächliche Angelegenheit betreiben würden. Wir können den Besorgnissen und Bedenken des Minister» noch «tntgeS htnzusügen. Unser Vaterland leidet an einem Ueberflub an Intellektuellen. Ein grober Teil derjenigen, di« jetzt unsere Universitäten bevölkern, kann bereits nicht die Stellung erlangen, auf die er kraft setner Vorbildung An spruch erhebt. Die Folge ist da» Entstehen eines akademischen Proletariat», da», verbittert und vergrämt, schließlich zu den Wortführern de» Heeres ber Unzufriedenen wirb und mit radikalen Schlagworten an ber Revolutionierung ber Massen arbeitet. Soll diese» akademische Proletariat durch die Ein richtung der «benduntversltät noch stärker vermehrt werden? ES ist ja auch ausgerechnet gerade die schon allzu überfüllt« juristische Laufbahn, dte den Schülern der Abenduntversi- tät eröffnet werden soll. Ober ist hier etwa» ganz andere» geplant? .Kührerstellung tn» öffentliche» Leben* verspricht