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WeWtz -MW In,«rate, «Sh« bei A bedeutenden «wflage de» Blattes ein» sehr^ wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg- dw Epaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell«« «heile, die Spaltenzeile L0 Pfg. Dte „Weißerth. Zeitung" «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlick 42 Pfa. Einzelne Rummem 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Motratye zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Nr. 56. -Lokales und Sächstsches. Dippoldiswalde, ll. Mai. Heute Morgen 7 Uhr fand die vorschristsgemäß alljährlich zu wiederholende gemeinschaftliche Uebung unserer Feuerwehren statt und hatte diesmal, auf Ersuchen des Kommando, Herr Brandversicherungsinspektor Treitschke die Güte gehabt, das Uebungsobjekt zu bestimmen und zwar die in Be zug auf stärkere Wasserzuführung in hiesiger Stadt am ungünstigsten gelegene Umgebung der Stadtschule, sowie diese selbst. Soweit sich beurtheilen ließ, war der Besuch der Uebung von Seiten aller betheiligten Mannschaften ein sehr pünktlicher und zahlreicher und schienen auch die Geräthe gut im Stand. Allerdings wird eine solche größer angelegte Uebung für den Zuschauer stets nur ein unvollkommenes Bild des ernst lichen Angriffs gewähren können, da Rücksichten, welche ein wirklicher Brand in diesem Maße nicht gebietet, als Schonung der Zäune, Gärten, Dächer rc., die freie Bewegung und Entwickelung der Angreifenden hindern. So machte diesmal z. B. das wirklich abgegebene Wasser entschieden den Eindruck der Dürftigkeit und Unzulänglichkeit, welcher aber verschwindet, wenn man bedenkt, daß starke Abtheilungen der Pflichtfeuerwehr mit Zubringern an etwas entfernteren, vollauf Wasser liefernden Orten in emsiger Thätigkeit waren und, wie wir hören, nur die nöthige Rücksicht auf trocken zu erhaltendes Schlauchmaterial (von 850 Metern vor handener Schläuche waren nur circa 450 Meter in Gebrauch genommen worden) es verhinderte, gleich zeitig mindestens noch drei kräftige Wasserstrahlen mehr auf die Uebungsobjekte zu werfen. — 12. Mai. Herrn Müllerschuldirektor Simon- Ackermann ist die bronzene Denkmünze des Wettin- jubiläums seitens des königl. Hausministeriums über sandt worden. — In der Nacht zu heute ist auf der Straße in der Nähe deS Steinbruchs in der Eichleithe ein über armstarker prächtig blühender Apfelbaumangeschnitten und umgebrochen worden. Hoffentlich gelingt es, die Baumfreoler zur nachvrücklichen Bestrafung zu ermitteln. Am 15. Mai wird zur Beförderung von ge wöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen eine Botenpost von Dippoldiswalde nach Reichstädt, Ab gang 1 Uhr 10 Min. Nachmittags aus Dippoldis walde, zum Anschluß an die 2 Uhr Nachmitags aus Reichstädt nach Edle Krone abgehende Landpostsahrt eingerichtet. — Innerhalb der Amtshauptmannschaft Dippol diswalde ist im Monat April von ansteckenden Thier- ckrankh eiten nur der Bläschenausschlag des Pferdes und des Rindes in 2 Gehöften von Höckendorf auf getreten; es waren in denselben 3 Rinder gefährdet, die alle erkrankte» aber bereits wieder genesen sind. — Im gesammten Königreich trat der Milzbrand in 33, die Tollwuth der Hunde in 8, die Maul- und Klauen seuche in 71 und der Bläschenausschlag des Pferdes und des Rindes in 6 Ortschaften auf. — Vor dem kgl. Landgerichte Dresden erschien am 9. Mai der am 19. April 1851 zu Döbra bei Lauenstein geborene Maurergeselle Karl Ferdinand Klotz, um sich wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verant worten. Der Angeklagte ist schon sehr oft vorbestraft, darunter viermal, insgesammt mit 7 Jahren 9 Mon. Zuchthaus, in Folge dessen er aus dem Militärkande ausgeschlossen worden ist. Nach den Ergebnissen einer umfänglichen unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt gehabten Beweisaufnahme wurde Klotz des ihm zur Last gelegten Verbrechens für überführt erachtet und da das Gericht die Annahme mildernder Umstände für geboten erachtete, zu einer Gefängnißstrafe in der Dauer von 8 Monaten verurtheilt. Ulberndorf. Beim Urbarmachen eines Stück Landes auf dem Schwartze'schen Gute hier wurde dieser Tage unter den Wurzeln einer starken Buche von den Arbeitern'ein Seitengewehr ohne Heft und Scheide Dienstag, den 13. Mai 1890. gefunden, desgleichen einige Schritte davon drei Ka nonenkugeln von verschiedener Größe. Daß die Gegenstände sehr lange dort gelegen haben mochten, sah man an dem starken Rost, womit sie überzogen waren. Höckendorf. Beim Legen von Dachrinnen auf einem Wohnhaus hatte am 8. Mai der Klempner meister Böhme daselbst das Unglück, mit dem Gerüst zusammenzustürze«. Da auf den Erdboden lauter Steinhaufen lagen, ist es nur zu bewundern, daß der selbe mit einigen unbedeutenden Verletzungen davon gekommen ist. L Glashütte, ll. Mai. Auf Befehl Sr. Maj. König Albert ist die zur Erinnerung an die Wettin- feier 1889 gestiftete Denkmünze sowohl der Gemeinde Glashütte, als auch der Direktion der deutschen Uhr macherschule übersandt worden. — Infolge eines Versprechens beabsichtigen die Uhr macherschüler der Jahrgänge 1880 bis 1882 während der diesjährigen Pfingsttage eine gemeinschastliche Fahrt nach Glashütte und laden auch die Schüler anderer Jahrgänge in den Fachblättern zu dieser Parthie ein. — In der Holzwaarenfabrik von Seelhammer hier kam am Sonnabend Nachmittag der Zuschneider und Musiker Grahl von hier in die Kreissäge. Dieselbe zerspaltete ihm den Daumen der rechten Hand. Der alsbald herbeigerufene Arzt verband ihn, doch war Grahl vom Blutverlust und durch Schmerzen so an gegriffen, daß er nach Hause gefahren werden mußte. — Der Turnverein hielt heute Sonntag sein An turnen ab, Abends war Concert und Ball. — In Nr. 54 der „Weißeritz-Ztg." ist eine Notiz aus Glashütte betreffs des Bahnbaues enthalten, die durchaus nicht den Thatsachen entspricht. Was die Theilstrecke Mügeln-Weesenstein, ca. 7 km lang, an langt, so dürfte die Eröffnung derselben im Laufe dieses Sommers erfolgen. Von Weesenstein an dis Glashütte aber ist an die Eröffnung vor Ende dieses Jahres (vielleicht 1. Dezember) nicht zu denken. Diese ca. 13 km lange Strecke wurde, wenigstens von Mühl bach an, erst in diesem Jahre in Angriff genommen. Wenn nun auch bis jetzt das schöne Wetter die Ar beiten förderte, so ist doch eben nur erst der Anfang gemacht worden. So sind z. B. die Uferbauten nur zum vierten Theile fertig, die Brückenbauten noch gar nicht angefangen rc., so daß der Unterbau wohl kaum viel vor dem festgesetzten Termine, dem 15. Oktober, fertig gestellt sein dürfte. Wir können also, wie schon erwähnt, vor dem I. Dezember kaum auf eine Eröff nung der Müglitzthalbahn bis Glashütte rechnen. — Am 9. d. M. ist in der Gegend von Börners dorf, Breitenau, Oelsengrund und Oelsen ein wolken bruchartiger Regen niedergegangen. Leider ist damit auch ein nicht unbedeutender Hagelschlag verbunden gewesen, und haben taubeneiergroße Hagelkörner durch schnittlich 20—30 Centimeter, an manchen Stellen auch bis zu einem halben Meter hoch gelegen. Die in den Oelsengrund stürzenden Wasser haben, wie auch der Hagel, nicht unbedeutenden Schaden auf den Feldern verursacht. Der Gottleubabach hat in Folge der mit geführten Erbmassen eine chokoladenähnliche Farbe erlangt. H Poffendorf. In seiner am vergangenen Mitt woch stattgefundenen Sitzung wählte der hiesige Ge- meinderath an Stelle des am 15. dss. Mts. abgehen den zeitherigen Kommunstraßenwärters Büttner, den Handarbeiter Eduard Berger hier. Der neugewählte Straßenwärter tritt seine Stelle am 16. dss. M. an. Dresden. Von der Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen ist den Besuchern des vom 19. bis 21. Juli in Zittau stattfindenden Feuerwehrtages eine Fahr preisermäßigung in der Weise bewilligt worden, daß denselben auf die gegen Vorweis ihrer Legitimations- bez. Festkarten vom 18. Juli ab in der Richtung nach 56. Jahrgang. . Zittau gelösten, entsprechend abgestempelten einfachen Fahrkarten bis mit dem 25. Juli freie Rückfahrt ge stattet wird, wobei jedoch die Benutzung der Schnell züge, sowie die Gewährung von Freigepäck ausge schlossen ist. — Zur Erleichterung des Besuchs des Fichtel- und Keilberges läßt die Staatseisenbahn-Verwaltung vom 15. dss. Ms. ab neue Rundreisekarten für die Fahrt Chemnitz - Altchemnitz - Zwönitz - Lößnitz- Aue-Schwarzen- berg, Bahnh. Grünstädtel-Oberrittersgrün; weiter von Cranzahl-Annaberg - Wolkenstein - Wilischthal -Zschopau- Flöha-Chemnitz oder umgekehrt zu den ermäßigten Preisen von 5 M. 60 Pf. in II. und 3 M. 70 Pf. in HI. Wagenklaffe ausgeben, und zwar in Chemnitz, Altchemnitz und Flöha. Diese Karten gelten 3 Tage lang und für die gewöhnlichen Personenzüge (zu Schnellzügen gegen Zusatzkarten), sie berechtigen zur Aufgabe von 25 Kilo Freigepäck, ferner zur Fahrt unterbrechung auf den in der Bezeichnung der Rund reise genannten Stationen ohne weitere Förmlichkeit und noch einmal auf einer beliebigen anderen Etatton gegen Bescheinigung des Stationsvorstandes. Die Rundreise kann nicht bloß von der Ausgabestation, sondern auch von einer jeden anderen innerhalb der Rundreisestrecke der Karte gelegenen Station aus an getreten und da geschlossen werden. Die Karten können bei dieser Station oder auch unmittelbar bei der Aus gabestation bestellt werden, sie werden jedoch stets nur bei der Reise-Antrittsstation verabfolgt. Diese Neuerung wird gewiß freudig begrüßt werden, da sie mit wesent lich geringerem Aufwande als bisher ermöglicht, die beiden höchsten Gipfel des Gebirges von den am günstigsten gelegenen Zugangs-Stationen Oberritters grün und Cranzahl aus zu besuchen. — Die sächsischen Staatsforsten geben alljährlich eine große Zahl Waldpflanzen an Privatbesitzer ab. Im Jahre 1889 wurden insgesammt 2,234,133 Stück solcher Pflanzen verkauft, was im Ganzen eine Minder zahl von 271,898 Stück gegen das Jahr 1888 be deutet. Darunter befanden sich 2,103,148 Stück Nadel- und 130,958 Stück Laubholz-Pflanzen. Die Laubholz- Pflanzen setzten sich zusammen aus 15,988 Stück Buchen, 9047 Stück Ahorn, 2379 Stück Rüstern, 24,569 Stück Eichen, 13,895 Stück Eschen, 53,101 Stück Birken, 7425 Stück Erlen, 423 Stück Linden und 4131 Stück anderen Laubholz-Pflanzen. Die Nadelholz-Pflanzen waren: 3511 Tannen, 1,642,673 Fichten, 451,824 Kiefern und 5140 Lärchen. Dadurch, daß Privat-Waldbesitzer ihren Bedarf an Waldpflanzen vom Staate kaufen, werden sie am Besten vor Ueber- vortheilung geschützt und wissen, daß sie gute Stücke erhalten. — Die Gesammtzahl der den Landwirthschaft- lichen Kreisvereinen im Königreich Sachsen an gehörigen landwirthschaftlichen Vereine beträgt zur Zeit 549 Vereine mit 32,566 Mitgliedern gegen 534 Ver eine 31,544 Mitgliedern im vorigen Jahre. Die ein zelnen Kceisvereine stellen sich wie folgt: Der Kreis verein Dresden zählt 118 Vereine mit 6944 Mit gliedern (Kreisvereinsvorsitzender ist Th. Käferstein in Niedersedlitz), der Kreisverein Leipzig zählt 77 Vereine mit 4476 Mitgliedern (Vorsitzender Rittergutsbesitzer vr. v. Frege auf Abtnaundorf), der Kreisverein Chem nitz zählt 212 Vereine mit 10,178 Mitgliedern (Vor sitzender Rittergutsbesitzer L. Gräber auf Obermosel, der Kreisverein Reichenbach zählt 68 Vereine mit 5425 Mitgliedern (Vorsitzender Rittergutsbesitzer O. Seiler auf Noßwitz), der Kreisverein Bautzen zählt 74 Ver eine mit 5543 Mitgliedern (Vorsitzender Ritterguts besitzer G. Pfannenstiel in Bautzen). — Der sächsische Turnlehrerverein wird seine diesjährige Versammlung in Mittweida nach folgender Tagesordnung abhalten: Dienstag den 27. Mai Nachmittags 6 Uhr Sitzung des Ausschusses; Mitt woch den 28. Mai früh 8 bis 9 Uhr Turnen der Turnlehrer in der Vereinsturnhalle, 9 bis '/»II Uhr