Volltext Seite (XML)
Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolüiswatöe, Schmieöeberg u. A. - """"" - - BeMasxeet«: Für einen Monat 2 — ^-4! - - mit Zutrauen: einzelne Nummer 10 Npfg. - - :: Gemeinkr-BerbandS-Glrokonto Rr. 3 :: I Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Rr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Nr. 36 Aelteste Zeitung des Bezirks Vies«» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlrhauplmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Mittwoch, am 12. Februar 1936 r-- - - - - — - Anzelgenvreit: Die 46 Millimeter breite - - Millimeterzeil« 6 Npfa.; Im Tertteil die 03 - s Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag«. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig 102. Jahrgang MOV Arbeitslose in Sachsen weniger gegenüber Ianuar1935 Rückgang um 57000 Artliches und Siichlisches Dippoldiswalde. Die E i n t op f s a m m l u n g am ver gangenen Sonntag erbrachte in der hiesigen Ortsgruppe 503,10 Dippoldiswalde. Drei Tage, von Dienstag bis mit Don nerstag, läuft in den A r - N i - L i ch t s p i e l e n der Film „ F r i e s e n n o t". Viele kennen Werner Kortwichs pak- kende Erzählung, die das Schicksal friesischer Auswanderer, einstiger deutscher Volksgenossen im heutigen Rußland, an der Wolga, behandelt und sind beim Lesen mächtig ergriffen worden. Weit mehr lut dies noch das nach der Erzählung geschaffene Filmwerk. In seiner Gestaltung zählt es zu den besten Filmen, die wir haben. In erschütternden Szenen wird das Schicksal dieser Deutschen lebendig, die einst ihres Glaubens wegen auszogen und die, besonders ihr Gemeinde vorsteher, fest in ihrem Glauben stehen, selbst bei den härte sten Prüfungen, die über sie kommen. An der Wolga fan den jene deutschen Auswanderer eine neue Heimat,' ein friedliches Eiland ist ihr Dorf, bis es von den Bolschewiken »aufgestöbert wird. Und nun kommt Not über dies freund liche Land. Immer größer wird das Leid dieser deutschen Menschen, immer mehr wird ihnen von ihren Vorräten, von ihrem Vieh genommen. Sie sehen die Hungersnot nahen, und als ihre Kirche zerstört wird, ihre Töchter ge schändet werden, da machen sie' vom Rechte der Notwehr Gebrauch gegen ihre Peiniger. Sie töten sie und dann ziehen sie fort, sich eine neue Heimat zu suchen. Wie oft hat sich solches schon in Rußland ereignet. Was haben alle unsere vielen deutschen Brüder und Schwestern, die einst ins rus sische Reich zogen, unter der Bolschewikenherrschaft erdul den müssen, und wie glücklich können wir uns schätzen, daß durch den Sieg des Nationalsozialismus diese Pest von un seren Grenzen gehalten wurde. Darum ist uns dieser Film nicht nur ergreifende Schilderung von Elend und Not, son dern ein Dank für jenen Sieg. — An hervorragender Stelle hat der Dichter der Erzählung, Werner Kortwich, an her vorragender Stelle bei der Verfilmung Mitwirken können; er hatte die Spielleitung. Dadurch ist eine geschlossene, formvollendete Gestaltung erzielt worden. Der Film ist packend und ergreifend vom Anfang bis zum Schluß. Nichts stört das tiefe Empfinden, das jeder mit den deutschen Brü dern und Schwestern haben muh. Man muß die Gottes furcht und Treue des Gemeindevorstehers bewundern, der trotz allem festhält an dem Satze: Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt, ihr Verlangen ist zu erfüllen. And der dann doch einsehen muß, daß der männliche Stürmer Klaus Niegebüll recht hat: Wir müssen uns selbst helfen. Hilf dir selbst, so Hilst dir Gott. And sterbend gibt er noch die Anweisung an seine Gemeinde, sich eine neue Heimat zu suchen. — Wer sich diesen Film anschauk, dem sind jene Stunden nicht ver loren; er wird mit tiefen Eindrücken heimwärts gehen. — Ein kurzer Vorfilm führt nach Island und bringt prächtige Bilder von jener an der Grenze des Polarmeeres liegenden Insel. — Heule Mittwoch beginnt die Abendvorstellung der Trauerfeier in der Turnhalle wegen erst '/«9 Ahr. Dippoldiswalde. Am nächsten Sonntag stellt sich der Sturm 31/R. 101 wieder in den Dienst des WHW. ES gilt diesmal nicht, eine Straßen- oder Eintopfgerichtsammlung durchzuführen. In einem Sturmabend werden sich abends 8 Ahr in der Reichskrone die einzelnen Trupps im SA-Lieder kampf messen. Schon seit längerer Zeit wird an den Dienst abenden fleißig geübt, möchte doch jeder Trupp einen der ausgesetzten Preise erringen. Es hat ein jeder Volksgenosse Gelegenheit, sich an den frischen, kernigen SA-Liedern zu erfreuen, und der Sturm 31/R. 101 erwartet, daß sehr viele dieser Veranstaltung beiwohnen. Ein jeder mag bedenken, daß auch hier die SA-Männer wieder Opfer an Zeit und Geld bringen, um den Aermsten zu helfen. Ein jeder mags ihnen danken dadurch, daß er kommt. Amrahmt wird das SA-Liederwetksingen durch turnerische Vorführungen der Trupps und musikalische Beiträge des MZ. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Doch glaubt der Sturm 31/R. 101 fest daran, daß durch die SA-Lieder die Herzen aller so warm geworden sind, daß jeder gern und freudig eine Spende in die Sammelbüchse legt, so daß dem WHW ein namhafter Betrag zugeführt werden kann. — Ermächtigung, einen Zwangsvergleich abzuschließen, ist erteilt worden: a) dem Landw. Kredltvereln Sachsen in Dresden in dem Enlschuldungsoerfahren über den Betrieb des Landwirts Kurt Heinrich Weinhold in Reichstädt 123 Während im vorigen Jahr der Monat Januar eine erhebliche Zunahme der Zahl der Arbeitslosen brachte, be günstigte in diesem Jahr die milde Witterung im Berichts monat in größerem Umfang die Wiederaufnahme der im Dezember wegen der Schnee- und Regenfälle unterbrochenen Außenarbciten und ermöglichte jo eine wesentliche Entla stung der Arbeitstage. Neben der planmäßigen Inangriffnahme von Auhen- zrbeiten und der Fortsetzung der Arbeiten beim Reichsauto- oahnbau erweiterten sich die Arbeitsmöglichkeiten in der Industrie der Steine und Erden, und ebenso nahm das Baugewerbe bereits jetzt Einstellung von Arbeitskräften vor. va sich auch der Arbeitseinsatz in den Erzeugungszweigen riniger jahreszeitlich abhängiger Berussgruppen besserte, »erringerte sich die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen um 1674 auf 330 952 Ende Januar 1936. Sie liegt damit um >7 167 oder 14,7 v. H. unter der Arbeitslosenzahl des Vor- , obres 1388 119i. und b) der Landständischen Bank des ehemaligen Mark graftums Oberlausitz in Bautzen in dem Entschuldungsver fahren des Bauern August Herm. Schossig in Wilmsdorf 25. — Fragen des Hypothekenmorakoriums. Durch das von der Reichsregicrung kurz vor Weihnachten gesetzlich durch geführte Moratorium wird der Kündigungsschutz um drei Jahre verlängert und zwar bis zum 31. Dezember 1938 fük die Kündigungshypotheken und bis zum 1. Juli 1939 für die Festhypotheken. Für die Aufwertungshypotheken verbleibt es bei der bisherigen Regelung. Diese haben bis zum 31. Dezember 1936 einen gewissen Schutz. Gleichzeitig aber be absichtigt die gesetzgeberische Maßnahme der Reichsregie rung eine Auftauung der eingefrorenen Milliarden in der Form, daß die festen Hypotheken nach Möglichkeit in Til gungshypotheken umgewandelt werden. Diese Tatsache ist von außerordentlicher Bedeutung, da sie die Voraussetzung für eine allmähliche Entschuldung des Hausbesihes bildet. Insbesondere soll von der Umwandlung der Festhypotheken in Tilgungshypolheken Gebrauch gemacht werden, nachdem es gelungen ist, die immer noch bestehenden überhöhten Zins sätze auf einen angemessenen Fuß herabzusetzen. Dieses Ziel ist bekanntlich, namentlich im Hinblick auf die Privathypo theken, noch längst nicht erreicht. Die Hypothekenschuldner sollen übrigens die Gelegenheit des Moratoriums dazu be nutzen, um innerhalb dieses ihre Hypothekenverhältnisse neu zu ordnen. Oberfrauendorf. Als Reinertrag der Schulaufführung im hiesigen Gasthofe konnten gegen 80 dem örtlichen WHW überwiesen werden. Altenberg. Ba d Schandau hat 5 Kameraden, die 40, 50 bez. 60 Jahre lang im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr gestan den haben, einen Erholungsaufenthalt im Berghof Raupennest ge währt. AuS diesem Grunde waren auf Einladung der Freiwilli gen Feuerwehr Schandau die Kameraden der Wehren von Alten berg und Geising für Montag zu «inein Kameradschaftsabend nach dem Berghof Raupennest gekommen. Der Abend war sür olle Teilnehmer ein Erlebnis; die Wehrleule von Schandau, Geising und Altenberg knüpften ein Band freundschaftlicher Beziehungen und erfreuten sich an den heiteren Darbietungen irr Kleinkunst bühne. Die beiden Oberhäupter der Städte Schandau und Alten- berg. Bürgermeister Baumann und Hielscher, verliehen den freund schaftlichen Gefühlen der Wehrleule beredten Ausdruck. Der Bürgermeister von Schandau regt« an, daß auch in andere» Feuer wehren die Kameraden mit 25 jähriger Dienstzeit durch eine „Kraft-durch-Frcuüe"-Fahrt ausgezeichnet werden möchten. Be sondere Bedeutung erfuhr die Zusammenkunft durch das Erschei nen deS Landesverbandsvorsihenden Müller, Schmiedeberg. Dresden. D e r S e g e n d e r P s e n n i g e. Jin Januar konnten durch die freiwilligen Spenden in Höhe von zwei und drei Pfennigen der Fahrgäste in den Straßenbahnen und Omnibussen an Sonntagen rund 1l 500 gesammelt und dem Winterhilsswerk zugesührt werden, Dresden. Gefährlicher Brand durch über hitzten Ofen. In einer im zweiten Stockwerk eines Grundstücks der Ostbahnslraße gelegenen Nähstube brach durch das Ueberheizen des Stubenofens ein Brand aus, der sich mit großer Geschwindigkeit ausdxhnte. Die zwei- , undsünszigjährige Wohnungsinhaberin vermochte sich nur , dadurch zu retten, daß sie durchs Fenster auf einen acht ! Zentimeter breiten Sims.ktiest und sich mit den Händen an ' den Fugen festhielt, bis sie von der Feuerwehr über die mechanische Leiter in Sicherheit gebracht werden konnte. Die Nähstube ist völlig ausgebrannt. Wie sehr sich im dritten Jahr des Kampfes gegen die- klrbeitslosigkeit der Beschäftigungsgrad in einigen für die ächsische Wirtschaft bedeutsamen Berussgruppen festigte, zeigt ein Vergleich mit den Vorjahrszahlen: die Zahl der Arbeitslosen ging zurück in der Metallindustrie um rund 14 000 oder 30,6 v. H., im Holz- und Schnitzstoffgewerbe um rund 2900 oder 15,8 v. H., in der Industrie der Steine und Erden um 3700 oder 28 o. H., in der Musikinstrumenten- und Spielwarenherstellung um 1100 oder 35,3 v. H., in de, Papiererzeugung und -Verarbeitung um 1200 oder 16,7 v. H und in der Gruppe der kaufmännischen und Bllroangestell- ten um 5491 oder 19 v. H. Hemmungen im wirtschaftlichen Aufstieg weisen nur einige Berufsgruppen, darunter ein zelne Betriebszweige des Spinnstoffgewerbes und des Nah- rungs- und Genußmittelgewerbes auf, in denen im gerin gen Maß ein Ansteigen der Zahl der Arbeitslosen zu ver- zeichnen ist. — DaS Albert-Theater in Dresden hat ab 16. Februar seine Spielart geändert und bringt ab Sonntag, 16. Februar, Groh-Variete. In einer Pressebesprechung wurde zwar be tont, daß es noch nicht feststehe, ob man das ganze Jahr hin durch Variete spiele. Zur Zeit schweben noch Verhandlun- ' gen mit der Reichstheaterkammer und dem Ministerium für; Volksaufklärung und Propaganda, das Theater wieder als Schauspielhaus weiter zu führen. Dazu müßte dann aller dings das Haus in städtischen oder staatlichen Besitz über gehen; denn die verschiedensten Versuche im Laufe der letz ten Jahre haben bewiesen, daß die Weiterführung als Pri- - vattheater wirtschaftlich nicht möglich ist. Die Direktion will deshalb nur Groß-Variete bringen. Bei der immer stärker werdenden Nachfrage nach Varietes in Deutschland wirk» auf diese Art die Rentabilität dieses Hauses ziemlich sicher sein. Dazu kommt noch, daß Dresden kein großes Variete- theaker hat und die Leitung des Albert-Theaters bestrebt sein wird, erstklassige Programme bei volkstümlichen Prei sen zu bringen. Meihen. Bei dem Versuche, einem ihm entgegen kom menden Radfahrer auszuweichen, kam am Dienskagvormit- tag in Dohnitzsch ein Lieferkraftwagen ins Rutschen unk» stürzte in den Straßengraben. Dabei geriet der Radfahrer unter den umgestürzten Wagen. Er konnte erst aus seiner Lage befreit werden, nachdem der Lastkraftwagen mittels einer Winde gehoben worden war. Der Verunglückte wurde ins Stadtkrankenhaus nach Meißen eingeliefert, wo meh rere Quetschungen festgestellt wurden. Die weitere Unter suchung muß ergeben, ob er auch innere Verletzungen davon getragen hat. Die Insassen des Lastkraftwagens blieben un verletzt. Meihen. 3» der öffentlichen Beratung des Oberbürgermei sters mit den Ratsherren wurden die Bedingungen sür die Üeber- nahme einer Ehrenpatenschaft durch die Stadt Meißen bekannt- gegeben. Darnach gewährt die Stadt für jedes viert« und wettere Kind einer Familie ein Patengeschenk von 20 Mark in Form eines Sparbuches der Stadtsparkasse. DaS Buch bleibt bis zum 14. Lebensjahre deS PatenkindeS gesperrt; eS müssen mindestens fünf Mark jährlich von den Eltern dazu gespart werden. Löbau. Gemeines Verholten eines Kraft fahrers. Auf der Straße nach Olienhain fand man den zwanzigjährigen Höhne aus Altlöbau bewußtlos auf; er war von einem Kraftwagen angefahren und zu Boden ge- ichleudert worden. Der Fahrer ließ den Verunglückten trotz der Kälte hilflos auf der Straße liegen und flüchtete. Bis achtzehn Grad Frost in Sachsen In Johanngeorgenstadt sank die Temperatur nachts vei wolkenlosem Himmel bis auf 14 Grad unter Nu«. In Earlsseld im Vogtland wurden bis zu 18 Grad Frost gemeßen und in der Umgebung Dresdens bis zu 15 Grad. MtnmhttfW des MHiMerdW« Ausgabeort Dresden für Donnerstag: Mäßige westliche bis nördliche Winde. Wechselnde Be wölkung. Noch leichte Schneeschauek. Mäßiger bis leich ter Frost.