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L sM78 37 Mittwoch, den 8. Mai. chtrt. und vird. einer ons; >olz- treu arrn ter- > in knet. che _ wird d. Vl. Niger Sorte «eine en- 95. k, be- nebst miken, zu welchen die jüngste Reise des Herrn Gamdetta in einem gewissen Theile der aus wärtigen Presse und namentlich in mehreren offi ziösen russischen und deutschen Orgaiien Anlaß gab, die französische Regierung beschlossen hat, ihre neutrale Haltung noch schärfer zu betonen. Nach einem im Ministerrathe gefaßten Beschlüsse soll auf das Sorgsamste jeder Act ver mieden werden, dem man den Character einer kriegerischen Vorkehrung beilegen könnte. Jedes einzelne Ministerium hat an seine Offiziere, Be amten und Agenten besondere Instructionen dieses Inhalts erlassen. In Oesterreich steht die Occupalionsfrage auf der Tagesordnung. Man schreibt darüber aus Wien: Die Frage der Rückkehr der bosnischen Flüchtlinge spitzt sich fast zu einem Conflicte zu. Indessen sind alle Meldungen, welche von bereits gefaßten Beschlüssen wissen wollen, noch verfrüht. Die Angelegenheit hängt eng mit den Verhandlungen zusammen, welche mit der Pforte geführt werden und bei welchen die Kostenfrage eine nicht unter geordnete Rolle spielen mag. Denn da für den Schutz und den Lebensbedarf der Rückkehrenden nun mehr in ihrer Heimath gesorgt werben muß, so müßte die Pforte nachträglich Mittel hierzu bieten. In Constantinopel soll hierzu keine Geneigtheit vor handen sein; Oesterreich verlangt aber unter allen Umständen, der Last, welche eS aus Menschlichkeits rücksichten auf sich genommen hat, endlich enthoben zu werden. Erweist der Druck, welchen man bisher in Constantinopel mit der Forderung der Rückkehr der Flüchtlinge geübt Hat, sich aus einem oder dem anderen Grunde machtlos, — kann oder will die Pforte den zurückkehrenden Flüchtlingen nicht Unter halt und Schutz gewähren — oder setzt sie dem diesseitigen Andrängen aufschiebende Ausreden entgegen, so wird sie zunächst um Autorisation angegangen werden, den einrückenden österreichisch-ungarischen Truppen den betreffenden Schutz zu übertragen. Falls auch diese Autorisation verweigert oder an unmögliche Bedingungen geknüpft werden sollte, so würden allerdings sofort äußerste Mittel zur An wendung kommen. Die Flüchtlinge würden unter bewaffnetem Geleite zurückgeführt werden und in dadurch geschaffenen Positionen würde man das Politische Weltjchau. Die diesjährigen Sitzungen des deutschen Reichstages seitdem Ende der Osterferien mußten meist nach Feststellung der Beschlußunfähigkeit unter brochen werden. Unter solchen Umständen konnten die Arbeiten keinen raschen Fortgang nehmen; erle digt ist bis jetzt nur die Strafnovelle zum Rinder- Pestgesetz. Wir fürchten, daß der Reichstag, wenn er die allerbringlichsten Vorlagen erledigt haben wird, schwerlich so lange zusammen gehalten werden kann, um völlig reinen,Tisch zu machen. — Der Zustand, welchen man' irrthümlicher Weise die innere „Krisis" nennt, dürfte in dieser Session nicht mehr zur Klärung kommen. Der Hader der Presse spinnt sich inzwischen von Tag zu Tag fort. Ueber die Tabacks frage veröffentlicht die „Nordd. Allg. Ztz." eine Zusendung des elsässischen Abg. Grad, in der es heißt, daß Elsaß nicht nur keine Ab neigung gegen Einführung des TabackSmonopols habe, sondern, daß dieses allgemein gewünscht werde. Auch solche Käuze muß es geben! In der Orientfrage — das ist die neueste Situation — dauern die Verhandlungen zwischen Rußland und England dircct fort. Einen Erfolg könnten diese Verhandlungen nur haben, wenn Ruß land die englische Forderung bewilligen würde, in die Vorlegung des gesammtcn Friedensvertrage« von San Stefano an den Congreß einzuwilligen. Dazu herrscht aber in Petersburg keine Bereitwilligkeit. Die „Provinzialcorrcspondenz" meldet, daß die Ver handlungen fortdauern. Im Ganzen erscheint die Situation gespannter als je. England, schreibt der Brüsseler „Nord", der bekanntlich russisch offiziös ist, sei zwar zur Bekanntgabe seiner Bedingungen wie seines Programms aufgefordert worden, aber es beharre — und das sei das besonders Gefähr liche der Situation — auf dem Standpunkte seiner rückhaltslosen Verneinung, und aus der Leidenschaft lichkeit, mit der die englische Regierung Alles zu rückweise, scheine das Gegcntheil von dem hervor zugehen, was man in London zu erreichen vorgebe. Der „Nord" sagt, daß England den Krieg um jeden Preis wolle. Wir glauben zu wissen, schreibt die Pariser „Patrie", daß infolge der Erörterungen und Pole- Dreiunddreißigster Jahrgang. für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend- Amtsblatt -,r Kgl. Amtshauptmannschaft «n- -er Kgl. Schulinspection zu Kautzen, sowie -es Königlichen Gerichtsamtes un- -es Sta-trathes zu Kifchofswer-a. Diese Seilschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends und kostet einschließlich der Sonn abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark SO Pfg. (IS Ngr.). Inserate werden bi« Dienstag« und Freitags früh » Uhr angenommen. dt. », in