Volltext Seite (XML)
Mesaer GTlMblM Montag, 16. November i.tll, abends. 67. Fahr«. 266. und Anzeiger Medlatt und Anzeiger). Lelegramm-Adress« Femsprechstell- ,ra,od att Rtefa. Nr 2°. für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat G-öba. Da» Mesaer Tageblatt «scheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, viertchilhrltcher Bezugspreis bet Abholung in der Tweditlon in Mesa 1 Marl 50 Pfg., durch unsere Träger srei in» Hau» I Mark üb Pfg-, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 66 Psg., durch den Briesträger frei in» Hau» S Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Ammhme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. Preis für die tleingespaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. (LokalPrriS 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Sa- nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in lltiesa. — ScschliftSstelle: Goethestratze 6L — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel tu Riesa. In Fretderg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Dresden, den 14. November 1914. 1195 HI V. Ministerium des Inner ,. 6839 Unter dem Schweinebestande deS Gutsbesitzers Gustav Schade in Lichiensee ist die Schweineseuche aulgebrochen. Großenhain, am 16. November 1914. 2860 »L. Königliche Amlshauptmannschaft. Donnerstag, den IS. November 1S14, mittags 12 Nhr, sollen in Oberstaucha einige Fahrräder, eine große Anzahl Fahrradlatermu, Luft pumpen, Pedale, Gummiluftschläuche, Gummimäntel, Lenkstangen, einzelne Räder und viele andere Fahrradteile, einige Grammophone, 68 Grammophonplatte». ein Musikwerk mit LI Platten, vsrsch. Herreu- und Dameuuhren, 3 Standuhren, Regu latoren, Tafelahren, viele Werkzeuge und rersch. andere öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammeln der Bieter: Gasthof Staucha. Lommatzsch, am 14. November 1914. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht. Unter Garantie der Gemeinde. GeschöftSstelle: II LR« Gemeindeamt. ,s ^<I»u81TV8S» O y Verzinsung der Einlagen vom Tage der Einzahluug ab bis zum Tage der Rückzahlung. Kostenlose Uebertragung auswärts angelegter Gelder. Ausgabe von Kontrollmarken. Geschäftszeit: Montags — Freitags 8—1 u. 3—5 Uhr. Sonnabends 8—1 Uhr u. 2—3 Uhr. — Strengste Geheimhaltung aller Einlagen. — Oertliches mib Sächsisches. Nicsa, den 16. November 1914. —* Sonntag, den 15. November, vollendeten sich 25 Jahre, daß die Betriebseröffnung der Riesaer Straßenbahn stattfand. Der LokalpatriotiSmuS, der anläßlich der rapiden Umgestaltung der städtischen Straßen, Bauten und Anlagen die ganze Stadt beseelte, hatte auch diese» Kind im Vertrauen auf die Zukunft geboren; — groß war der Jubel, al» die ersten Wagen am Nachmittag des 15. November 1889 reich beflaggt und bekränzt vom Bahnhof her einliesen. Für den Abend hatte die neue Gesellschaft zahlreiche Einladungen zu einer Festtafel an die städtischen Kollegien und andere Bürger und Freunde des Unternehmens ergehen lasten, bei welcher eine sehr fröhliche Stimmung herrschte und bei denen die Väter und größten Förderer des neuen Unternehmens, die Herren Theodor Zeidler und Carl Seurig, so manche wohlverdiente Ehrung erfuhren. Nun sind 25 Jahre dahingegangen, die Herren, welche von den Aktionären als Vorstand und AussichtSrat mit der Geschäftsführung und Ueberwachung beauftragt wurden, funktionieren heute noch, sie haben trotzdem, daß ein pekuniärer Erfolg fast nie zu verzeichnen war, sich nicht beirren lasten, die Betriebsmittel zu verbessern und den Betrieb so zu gestalten, daß er möglichst allen berechtigten Ansprüchen gerrügt. Die vor vier Jahren unternommenen Schritte zu einer Umwandlung in elektrischen Betrieb er- gaben die vollständige Unmöglichkeit, diesem Projekt weiter nachzugehen, da selbst ein fünffach größerer Personenverkehr die Betriebskosten nicht decken würde; zu einer so starken Steigerung ist aber gar keine Aussicht vorhanden, denn schon die 3 Monate KriegSzett, in der man doch eine Ab. nähme deS Verkehrs nicht gerade beobachten konnte, haben die Einnahmen und die Benützung der Straßenbahn um genau 50 Prozent verringert; daran hat auch die in diesem Monat um 10 Touren vermehrte Leistung eine entsprechende Besserung nicht zur Folge. Wenn auch die Straßenbahn, gesellschaft nun nach Ablauf deS ersten VierteljahrhundertS einen finanziellen Erfolg nicht verzeichnen konnte, so wird sich dieselbe doch die Freude und Befriedigung an ihrem Unternehmen nicht kürzen lasten; weiß sie doch, daß die Bahn ein wirkliches Bedürfnis befriedigt und der Allgemein. Leit eine große Annehmlichkeit erwiesen ist. —* Gestern vormittag gegen 9 Uhr war in der Wcrk- statt des Herrn Stellmachermeisters Rothmann in der Hauptstraße Feuer ausgebrochen, da» eine Menge Holz, material vernichtete. Die Entstehung deS Brande» ist auf da» Warmlaufen de» Motor« zurückzuführen. Da» Feuer wurde sofort von Mitgliedern de» Freiw. RettungSkorpS gelöscht, wodurch weiterer Schaden verhütet werden konnte. —* Gestern abend tn der achten Stunde wurde auf der hiesigen Pausitzer Straße ein SisenwerkSarbeiter aus Nickritz von einem Radfahrer, der nach Riesa zu gefahren kam, ungefähren, wodurch beide erheblich verletzt wur. den. Der Eisenwerttarbetter wurde sofort ins hiesige Krankenhau» überführt, während der Radfahrer nach äuge- legtem Notverband den Weg nach Riesa antreten konnte. — Da» ,K. G. Mil.-Derord.-Vlatt" bringt folgende Bestimmung Sr. Majestät de» Königs: Auf den Mir ge- haltenen Vortrag genehmige Ich, daß für dir im gegen- wärtigen Kriege von Truppen Meiner Armee eroberten Feldzeichen, Maschinengewehre und Geschütze Eroberungsgelder an die Truppen gezahlt werden. Ich bestimm« hierüber folgende»: 1. Für jede» feindlich, Feldzeichen (Fahne oder Standarte), da« im Kampfe ge. .lammen wird, sowie für jede» feindliche Maschinen zewehr oder Geschütz, da» in einer Schlacht oder tn einem Gefecht während seines Gebrauchs bei feindlicher Gegenwehr mit stürmender Hand genommen worden ist, erhält der Truppen, teil, dem die Eroberer angehört haben, 750 Mark. 2. An sprüche hierauf haben die Truppenteile auf dem Dienst, wege dem Kriegsministerium anzumelden. Dir Ansprüche werden durch daS Kriegsministerium unter Anhörung deS Königlich Preußischen Großen GsneralstabcS geprüft und Mir zur Entscheidung vorgelegt. 3. Die Geldbeträge, die den Truppenteilen zuerkannt werden, sind nicht an die ein zelnen Eroberer zu verteilen, sondern verbleiben dem Truppen teil, der die Zinsen so verwendet, daß sie sowohl dem Offizierkorps al» auch den Mannschaften, und zwar in erster Linie den FeldzugSteilnehmern, zugute kommen. Fall» diese Beträge die Summe von 3000 Mark bet einem Truppenteil nicht erreichen, bleibt ihm überlasten, auch das Kapital in dem angedeuteten Sinne zu verwenden. 4. Er. oberungSgelder, die einem nach dem Krieg aufzulösenden Truppenteil zuerkannt find, verwaltet dessen Stammtruppen, teil, und zwar völlig gesondert von den etwa dem Stamm, truppenteil selbst überwiesenen Eroberungsgeldern. Die Angehörigen des aufgelösten Truppenteils haben in erster Linie Anspruch auf diese TroberungSgeldcr. 5. Das Kriegs ministerium hat das Weitere zu veranlassen. ' —* 60 Millionen Deutsche befinden sich auch jetzt, während de» Krieges, in ihrer Heimat, müssen sich be» kösttgen und bekleiden, haben die sonstigen Lebensbedürfnisse ebenso zu befriedigen, wie zn gewöhnlichen Zeiten. Höch, sten» 6 bis 7 Prozent der deutschen Bevölkerung sind direkt an den kriegerischen Maßnahmen beteiligt. Da sollte die Geschäftswelt nicht ruhen, an die Zurückgebliebenen mit öffentlichen Empfehlungen in der dafür maßgeblichen Tage», press« heranzutreten. Entsprechende Angebote finden jetzt viel größere Beachtung al» sonst, weil au» dem Anzeigen- Umfang die einzelne Ankündigung auffälliger heroorlrktt, weil die Zeitung mit größerer Aufmersamkeit gelesen wird, und weil durch eine größere Anzahl ängstlicher Inserenten da» Angebot fast geringer geworden ist, al» die Nachfrage. Die Konjunktur ist günstig. Bewegliche und weitblickende Geschäftsleute sollten sie in ihrem eigensten Interesse und zur Belebung des gesamten wirtschaftlichen Verkehr» nützen durch geeignete Empfehlungen im Riesaer Tageblatt. —* Von jetzt ab gelten folgende neue Einzahlungs kurse für Postanweisungen nach Niederland: 10Ü Gulden --- 189 Mark; nach Bereinigten Staaten von Amerika: 100 Dollar» ----- 468 Mark. —* ES gehen immer noch bei der Post und bet den Paketdepot» der Heersverwaltung Gesuche ein, umAende- rung der Adressen oder Rückgabe bereit» etngereichter Pakete. Solchen Gesuchen kann ausnahmslos nicht ent sprochen werden. — Durch Vermittelung der Postbehörden können den Krteg Sg efa n geu e n mit dem Umwege über neutrale Länder Kttnfkilo-Pakete Übersandt werden. Es wird auf diese Gelegenheit im Hinblick auf Weihnachten aufmerksam gemacht. Nähere Auskunft erretten die Post, behörden. —* Zur Erlangung von Auskünften Über Krieg», gefangene wird bekannt gegeben: 1. Auskunft über An. gehörig« de» deutschen Heere» und der Kaiserlichen Marine, die in feindlichen Staaten kriegsgefangen sind, erteilt in erster Linie bei Angehörigen de» Heere» die Abteilung 5 deS Zentral-NachweiSbureau» de» preußischen KNegSminisie- riumS in Berlin und bet Angehörigen der Marine die AnS- kunftSstelle deS RcichlmarineamlS in Berlin. Sind diese Stellen nicht in der L«»', Sulkuntt zu erteilen, so tst die Abteilung für KriegSgesanrrnen-Ftirforge de» Zentralkomitee» der deutschen Vereine vom Riten Kreuz bereit, Nach forschungen Uber dm Verblei» de» Ersuchten anjustellen. 2. Auskunft über die in Deutschland kriegsgefangenen An« gehörigen der feindlichen Land- und Seestreitkräfte erteilt die Abteilung der KriegSgefangenen-Fürsorge de» Zentral- komiteeS der deutschen Vereine vom Noten Kreuz. 3. Tie Abteilung für KriegSgefangenen-Fürsorge hat ihren Sitz im Abgeordnetenhause in Berlin. 4. Eine Vermittelung deS Roten Kreuzes für die Beförderung von Briefen und an- deren Sendungen an einen einzelnen deutschen oder fremden Kriegsgefangenen, dessen Aufenthaltsort bekannt tst, ist nicht notwendig. Diese Sendungen können vielmehr unmittelbar durch die Post gemäß Feldposterlasses vom 29. September erfolgen. 5. Auskünfte über deutsche Zivilgefangene im feindlichen Auslande, auch über noch nicht eingekleidete Reservisten und andere im Auslande zurückbehaltcne Wehr« pflichtige erteilt die Zentral-AuSkunsLstelle für Auswanderer, Berlin, am Karlsbad 8/10. —* Der Gewerbe-Verein macht seine Mitglieder, be sonders aber die GeschästS-Jnhaber hierdurch auf die sogen. »Kreuz-Psennig-Marken- aufmerksam. Diese Marken sollte» in jedem Geschästslokal geführt werden. Bei Einkäufen wolle man da» kaufende Publikum ersuchen zu Gunsten deS LiebeSwerkeS deS Roten Kreuzes eine 10 oder 5 Pfg. Marke auf da» Paket kleben und den geringen Betrag mit verrechnen zu dürfen. —* Wir erhielten folgende Feldpostkarte: Dle herzlichsten Grüße aus dem Schützengraben im Westen er- lauben sich die Unteroffiziere und Mannschaften au» Riesa und Umgegend zu senden: Untffz. Wilh. Herold, Ferdinand Schmalfuß; Sold. Paul Langer, Emil Walther, Curt Dreßel, Oswald Schiefer, Albert Weber, Albert Paumer, Karl Gerhart, Paul Domaschk, Karl Burghardt, Bruno Lorenschk und Wilh. Krüger sämmtlich aus Riesa; Reinhold Antrack, Karl Gierisch, Max Bretschneider, Paul Bretschncider, Max Steuer, Max Müller, Arthur Oehmigen, Otto Fschner, Oswald Altmann, Paul Große, Wilh.Thiere, Paul Matthes und Otto Wiedemann. — Als Sohn eines ehemaligen Riesaer Bürgers entbietet auch Vizefeldw. Grabs der Riesaer Bürgschaft herzl. Grüße. Auf dessen Karte heißt e» noch: Täglich heiße Kämpfe gegen Engländer und Franzosen; stehen jetzt dicht vor Dpern. — Anweisung der im Felde stehenden Militärpersonen zur Einsendung vollständiger und richtiges Adressen an ihre Angehörigen in der'Heimat. Da» „K. S. Mil.-Verord.-Blatt" enthält folgende Bekannt- machung: Fortgesetzt eingehende Anfragen geben Der. anlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß in vorstehender Richtung eine oft zu wiederholende Anweisung aller im Felde stehenden Militärpersonen erforderlich ist. Besonder» tst nötig, daß elntrcffende Srsatzmannschaften sofort nach ihrer Einreihung in die im Felde stehenden Formationen die Adressen tn die Heimat senden. Ebenso sind die An gehörigen derjenigen Formationen besonders auf diese Pflicht hinzuweisen, die im Laufe deS Feldzuges anderen Truppenoerbänden zugeteilt werden. Nur bei strenger Handhabung dieser Bestimmung läßt e» sich im Interesse der FeldzugSteilnehmer und ihrer besorgten Angehörigen tn der Heimat vermeiden, daß häufig die Feldpostsendnngen, namentlich die Pakete mit warmen Sachen, ihr Ziel ent weder gar nicht oder beträchtlich verspätet erreichen. Un. berechtigten Klagen übet Versagen der Feldpostetnrichtungen und über mangelnde Fürsorge der vorgesetzten Dienststellen wird dadurch am besten vorgebsiigt werden. — „Wenn unbestellbar, zur Verfügung deS Truppenteils!" Der Staatssekretär des NeichS- postamtS macht bekannt: ES ist vielfach angeregt worden, Feldpostbriefe mit Warcninhalt, die von den Truppenteile!, nicht ansgchändigt werden können, weil die Empfänger ab-