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Amtliche Anzeigen. Nachdem in Flur Grün bei Lengenfeld i. D. .von Rode- wisch kommend ein herrenloser Hund — männlicher Rattler- bastard, schwarz mit grauem Untergrund, weißer Unterbrust, weißer linker Vorderpfote, 5—6 Jahre alt und mit am Hals bands befestigter Steuermarke „Hirschenstand Bezirk Neudek Nr. 42" — wegen Tollwut erschossen worden ist, werden die Bekanntmachungen vom 10. August (Nr. 186 Erzgeb. Volks- freund) und 7. September ds. Is. (Nr. 211 Erzgeb. Dolks- freund) mit sofortiger Wirkung wie folgt abgeändert: Die Stadt- und Landgemeinden Johanngeorgenstadt, Steinbach, Jugel und Wittigsthal werden in den Sperrbezirk einbezogen. Das Beobachtungsgebiet besteht nunmehr aus den Stadt- und Landgemeinden Aue, Bockau, Lauter, Breiten brunn, Bermsgrün, Erla, Pöhla, Rittersgrün, Steinheidel. Im übrigen bleiben die vorbezeichneten Bekanntmachungen in vollem Umfange aufrechterhalten. ^18/31 Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, den 2.Okt. 1931. Am 24. Oktober 1931, vormittags 9 Ubr soll an der Ge- richtsstelle das im Grundbuch für Aue Blatt 101 auf den Na men des Fabrikbesitzers Franz Oskar Wendler in Aue ein getragene Grundstück Aue, Wettinerstraße 21 (Wohnhaus mit Hintergebäuden) versteigert werden. Auf die darüber erfolgte Bekanntmachung vom 5. September 1931 wird Bezug ge nommen. Amtsgericht Aue, den 16. Oktober 1931. Dienstag, den 20. Oktober 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Oberpsannenstiel 1 Bücherschrank, 2 Schreibtische, 1 Piano (schwarz), 1 Standuhr, 1 Büfett, 1 Sosa mit Umbau u. a. m. öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Gasthof Wilder Mann. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Lößnitz. Montag, den 19. Oktober 1931, nachm. 3 Uhr sollen im Gasthof Albertturm, Beierfeld, 1 Schreibtisch und 1 Tisch meist bietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Vollstreckungsstelle de, Finanzamt» Schwarzenberg. MrhMWWEMch R tie zMmr Mite im Wirte ter AMmlmiOW SKmWendm Die Mitglieder werden hiermit zu einer Dienstag, den 27. Oktober 1931, nachmittags NS Uhr im Hotel Viktoria zu Aue stattfindenden Genossenschastsversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorsitzenden. 2. Wahl des Vorstandes und des Schatzmeisters. 3. Beschlußfassung über Gewährung einer Entschädigung an die Vorstandsmitglieder und den Schatzmeister. 4. Haushaltplan für 1931. 15. Wahl von Rechnungsprüfern und Richtigsprechung der Rechnung. 6. Besprechung etwa eingegangener Anträge. Wolssgrün, den 15. Oktober 1931. Der Vorstand. Bretschneider, Vorsitzender. Seträukesteuer in Aue. Es liegt Veranlassung vor, darauf hinzuweisen, daß die Hinterziehung sowie Unterschlagung von Getränkesteuer mit empfindlichen Strafen, auch Gefängnisstrafen, geahndet wird. Insbesondere wird, sofern die Getränkefleuer zwar vom Gaste erhoben wird, diesem aber Steuermarken nicht ausgehändigt und entwertet werden, der Tatbestand des Betrugs gegeben sein. Aue, 16. Oktober 1931. Der Rat der Stabt — Steueramt. Slaalssorslrevier Lauler. Laulerer Teil. Brennholz - Versteigerung Freitag, den 23. Oktober 1931, von nachm. 4 Uhr an in „Fischers Gasthaus" in Lauter: 98 rm weiche und 7 rm harte Brenn-Scheite, Knüppel, Zacken und Beste aus den Abt. 3, 5 Kahlschläge, 8, 35, 62—64, 106 Durchs., Einzelhölzer. Forstamt Lauter. Knappe Mehrheit für Brüning. Ablehnung -er MihlrauensanlrSge mil 2SS gegen 270 Glimmen bei 3 Enthüllungen. Der Reichstag bis zum 23. Februar nach Kaufe geschickt. Nachlese. Es wird im Ernst niemand behaupten, daß auch nur eine der zahlreichen Abstimmungen im Reichstag vom Freitag als „Sieg" des Kabinetts zu bewerten ist. Tatsächlich ist das Häuflein der Anhänger der Negierungspolitik im Parlament verschwindend klein geworden. Und wenn man außerhalb des Reichstags die Freunde der „Erfolge" des Reichskabinetts zu sammenzählen wollte, so würde eine verschwindend kleine Zahl zusammenkommen. Selbst in des Kanzlers eigener Partei gibt es eine Fronde, die weder mit dem Kurs des Kabinetts noch mit der Praxis und Tendenz der Notverordnungen einver standen ist. Die Staatspartei hat die Angst vor Neuwahlen jeder selbständigen politischen Regung völlig beraubt. Sie klammert sich an das Zentrum, um der Vernichtung zu ent gehen. Bei der kleinen Rechten, welche den Ausschlag gegeben hat, sind zum Teil ähnliche Gründe maßgebend gewesen. Die Wirtschaftspartei ist im letzten Augenblick durch gewisse Zu sagen eingefangen worden, die auf dem Gebiet reiner Inter essenpolitik liegen. * Eine traurige Rolle unter den Fraktionen hat die der SPD. gespielt. Sie hat wieder einmal alle Grundsätze Uber Bord geworfen, um in Preußen an der Macht bleiben und um den ihr jetzt besonders unwillkommenen Wahlkampf hinaus- schicben zu können. Selbst das, was sie als besonderen Affront hätte bewerten müssen, die Vereinigung des Amtes des Reichswehr- und Polizeiministcrs, hat diese Partei ohne zu mucksen geschluckt. Ebenso die neue Folge der Notverord nungen des „Hungerkabinetts", wie die Parteipresse, die nach außen hin den Schein zu wahren hat, die Regierung Brüning zu nennen pflegt. Der Volksbetrug, der hier am laufenden Band verübt wird, wird sich an. der SPD. weiter rächen. Das Gericht über sie wird auch durch die Verlegen- heitsreden der Dreitscheid und Aufhäuser, die auf den Gauner- trick „haltet den Dieb!" abgcstimmt waren, nicht abgewcndet werden. * Nach der Seite der Innenpolitik kann also der Kanzler gewiß keinen Staat mit-seiner Gefolgschaft machen. Und,in außenpolitischer Beziehung hat seine Front durch das Aus brechen der Deutschen Volkspartei einen argen Stoß erlitten. Es ist doch immerhin die Partei Stresemanns, des großen Europäers, welche nun die innerlich längst vorgenommene nationale Schwenkung vor aller Welt dokumentiert hat. Die- sem Umstand ist eine viel größere Bedeutung beizumessen, als den Abstimmungsergebnissen des Freitags. Wenn diese an- ders ausgefallen wären, so wäre der Kanzler doch schließlich In irgend einer Form darüber hinweggekommen. Die Ab wendung der Dolkspartei aber von der bisherigen Politik be rührt Probleme, deren Meisterung keineswegs ausschließlich in der Hand Dr. Brünings liegt. Wenn man von den Rednern der Linken und dem Zen- trumsmann Joost absieht, stand die Aussprache im Reichstag, die den Abstimmungen vorausging, auf einer in diesem Parla ment ungewöhnlich hohen Stufe. Dem Ernst der Lage wurden besonders die Sprecher der Rechtsopposition gerecht, was der Kanzler in seiner zweiten Rede ausdrücklich anerkannte. Wenn Dr. Brüning bei dieser Gelegenheit die versöhnlichen Worte fand, die man in seiner ersten Erklärung vermißte, so wird dadurch der Hoffnung Nahrung gegeben, daß für di« Die Abstimmungen. Berlin, 16. Ott. Am Schluffe der heutigen Reichstags- sitzung wurde über die Mißtrauensantrage der Nationalsozia listen, der Deutschnationalen und der Kommunisten gegen die Reichsregierung abgestimmt. Die Anträge wurden mit 295 Stimmen (nicht mit 294, wie es ursprünglich hieß) gegen 270 Stimmen bei 3 Enthaltungen abgelehnt. Mit der nationalen Opposition stimmten für diese Anträge der größte Teil des Landvolkes, die meisten Mitglieder der Deutschen Dolkspartei, die Sozialistische Arbeiterpartei und die Kommunisten. Gegen die Mitztrauensanträge stimmten mit de» Regierungsparteien die Wirtschaftspakte!, die Christlich-Sozialen, die Bolksnatio- nalen. der Bayrische Bauernbund und die Sozialdemokraten. Der Stimme enthielten sich die 3 hannoverschen Abgeordneten. (Bereits durch Svnderblatt veröffentlicht.) Das Abstimmungsergebnis wird von der Mitte mit Bei fall, von der Rechten und den Kommunisten mit Schweigen ausgenommen. Vor der Abstimmung über die M i ß t r a ue n s- an träge gegen einzelne Minister erklärten die Abgeordneten Dr. Dingeldcy (DDp.) und Döbrich (Landvolk), daß ihre Fraktionen den kommunistischen Demon strativanträgen gegen einzelne Minister nicht zustimmen würden. Der kommunistisch« Mißtranensantrag gegen Reichswehr- Minister Groener wurde mit 321 gegen 233 Stimmen bei 16 Enthaltungen abgelehnt. Mit 337 gegen 233 Stimmen wird dann der Ntißtrauens- antrag gegen den ReiKsernahrungsminister Schiele abge- lehnt, mit 326 gegen 235 Stimmen bei 16 Enthaltungen der Mißtrauensantrag gegen den Reichsarbeitsminister Dr. Ste gerwald. Der von den Deutschnationalen, Nationalsozialisten und Kommunisten gestellte Antrag auf Auflösung des Reichstage» wird mit 320 gegen 252 Stimmen der Antragsteller abgelehnt. , , Brünings letzter Appell. Hierauf ergreift nochmals Reichskanzler Dr. Brüning das Wort zu folgenden Erklärungen: Ichbindankbarfür die Anregungen, die in der Debatte gegeben worden sind. Die Rcichsregicrung widersetzt sich nicht einem Antrag, eine Reihe formulierter Vorschläge aufAenderung der Notverordnung einem Ausschuß zur weiteren Beratung zu überweisen. Wir sind nur der Ueberzeugung, daß an den Zukunft nicht die Wege verschüttet sind, die zu der Verstän digung führen können, welche im Interesse des Vaterlandes erwünscht ist. Es darf bei dieser Gelegenheit an das Beispiel Englands erinnert werden, wo sich die besten Leute zusammen- fanoen mit dem einzigen Ziele, die über das Land herein gebrochene Not abzuwenden. Und wer wollte bestreiten, daß die Zeit, der wir entgegengehen, trotz — oder gerade wegen — der Abstimmungsergebnisse im Reichstag die schwerste sein wird, die Deutschland jemals durchgemacht hat? D» wesentlichen Dingen, die für das Wirtschafts- unb Finonz- system die festen Klammern liefern, nicht gerüttelt werden darf. Ich habe in der Aussprache kein« andere Gesamtlösung vernommen als die von der Regierung vovgezeichmete. Ich danke allen Aussprnchsrednern und besonders auch dem Führer dar Nationalsozialistische« Partei für die Vor nehmheit, mit der sie sich meiner Person gegonübtr bei aller Arktik eingestellt haben. Das ist zweifellos auch eine De.sse.ru n g g ege n früher. Hoffentlich wird sie-bis in die kleinsten Versammlungen aus- gedehnt, so daß wir nicht Maßnahmen nötig haben, die wir bestimmt nicht aus Genuß in die Notverordnung hinein- nöhmen. Es ist auch keine Freude, der Presse Zwangsauflägen zu machen, und ich wünsche den Tag Heran, wo es dNrch frei willige Selbstkontrolle der Presse möglich sein wird, auf solche Dinge zu verzichten. Im übrigen darf ich eines besonders hervorheben, was mich mit einer gewissen Enttäuschung erfüllt hat, und das ist die bei aller persönlichen Lielenswürdigkeit scharf ab lehnende Kritik der Deutschen Landvolkpartei. (Lebh. Zust.) Neben der ungeheuren Schulden- und Zinsenlast, die auf der Landwirtschaft ruht, neben der Ueberspannung andercr öffentlicher Lasten leidet doch die Landwirtschaft heilte in Deutschland in stärkstem Maße darunter, daß die Kaufkraft der Konsumenten weit gesunken ist. Es geht mit der radikalen Lösung der Prvduktionskosten- senkung nicht auf einen Schlag, wie es vielleicht Harrn Dinoeldey noraeschwebt hat. Menn ich in den Tagen, wo die Banken und Sparkassen geschlossen wurden, Maßnahmen ge troffen hätte, die das ganze Volk erregten, dann wäre es nicht möglich gewesen, die deutsche Kreditwirtschaft und den dent- fchen Staat überhaupt zu retten. Ruhe mußte ich schaffen in diesem Augenblick. Es sind nicht die Maßnahmen dos Staates gewesen, die unser Kreditsnstem gerettet haben, sondern der Glaube des Bevölkerung an diese Maßnahme« (?). Eine praktische Arbeitsgemeinschaft habe ich im stillen so weit duvchgesührt, daß ich stets mit Wirtschafts - führern verschiedenster Berufe und mit Vertretern der Arbeitnehmer gesprochen und versucht habe, eine gemein same Linie zu finden. Ich bin überzeugt, daß es möglich ist, eine solche Linie zu finden. (Komm. Zuruf: Hungerlinie!) Keineswegs eine Hunaerlinie! Ihre Politik (zu den Kommu. nisten gewandt) führt letzten Endes zum Hunger. Es ist meine Aufgabe, zu verhindern, daß das deutsche Volk in diesem s ch werste n a l le r W i n t er auseinandergerissen wird. Bei dsm Kampf der «inen Seite dieses Hauses gegen die andere ist es leider nicht möglich, die Volksgemeinschaft in ihrem politischen Ansdruck herbe^zuführen, die wir in dieser historischen Stunde des deutschen Volkes haben müßten. Ich' halte es für unmöglich, einen Weg zu gehen, der uns über diesen schweren Winter hinwegfllhren soll, der von vorn'- herein eine geschlossene Front gegen die Arbeiterschaft bedeutet. Wer das glaubt, wird in kurzer Zeit versagen. Nehmen wir emnvl den theoretischenFall ein er N echtsregie. rung. Wenn sie den Weg, der zur Freiheit führen muß, gehen will, so wird sie den Weg fortsetzen müssen, den wir gegangen sind. Aber sie wird dem Auslande gegenüber «rst Erklärungen abgeben müssen, die die bisherigen Negierungen n'cht abzügeben brauchten. (Lebh. Deif. und Händeklatschen.) Damit ich nicht mißverstanden werde7 Ich habe kein Wort von einer Kapitulationserklärung einer solchen Rechtsregierung ge sprochen und glaube daß es überhaupt keine Partei in diesem Hause gibt, di« jemals eine derartige, Erklärung abaeben wird. Wie will man die Anschauungen innerhalb einer Rechtsregi«, rung auf «inen Nenner bringen? Man soll doch wenigstens einmal klar erklären, was man will. (Sehr, nichtig!) 84. Jahrg. Sonntag, den 18. Oktober 1931 «er .«r»,<»r«>lch, «»Mwem,»» «ISidi! llchftch »U «„»oh« »« T-,, «ch Var» und g,Hl-nu. D« Vr«» Nr dl» «4 mm dr«»» L«I,nU. «nz^,»t^l, ft» UmIrilaNbrzlr» IN »0 <Fam>Nman,a,«n mrd SI.IIma.luch, «,dlkft>„r I«>, «mwdrl, »« Nr dl, 90 mm drrM PU». «0. rnrmrdrl» 10», Nr dl« SO mm dnU« mill. avlmrlzal« «B, «»wllrl, 9» B«Ich,pI<»»>«. I oaprn Nr. leer«. ch.»«lnd«^lr»-a,nl,> n„, V«ch1«. Nr. M. « enthaltend dl« «»Mchen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des - Bezirksverband» Schwarzenberg, du Amtsgericht« In Au«, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, du ktadirüt« In vrünhaln, Lößnitz, tNeustädlel und Schneeberg, du Finanzämter tu Aue und Schwarzenberg. E»e»erd«n außerdem verösteniltcht: Bekanntmachungen du Sladträi« zu Au« und Schwarzenberg und des Amtsgericht» zu Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. DSrlner, Aue, Sachsen. S»mNr,»«i Sl «» »L 5d»ui» «ml 4«» VNmSu, 1» »»1» 0ra»i-»l«rlg> B^»lr,m>» Nr dl. «» «lcha»«d, «Immmr dl» »»mrl«,,, 9 Uhr I» dm «-q>ia,>ch,ft* st.llm. an, «n»Ur Nr dl, chulnahm, d«r ll»M« m» o,m^hrl»mm r„, >«»>, an delNmml.r Slrl, »>>r» nlchl «ch nlchl fdr dl, rNtlladUI dm durch Fmisprttd« «ukn>,dmm — Nllr S»»,«», »n. »nlan,> Nn^andln SchrWllt, Idmrimml dl, Schrift. lUluna d^n« vnanlworlung. — Unlndrnhungm »« ch» Ichdlkdarl^« d^rSndm d«ln,»Insprd»<. Bä Zahlung», orrpr, und Nondur, ,,Um Bata», «l, nicht »«andaN. ya»»t,„ch«ft,»«U»» tu, oihulh. Sch««lm, mch Schwär,<nd.ru. Nr. 244