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Leipzig n: M8 A. L84S ^75-76) umer. pzig ist mgen zu. hie. e. ' !ina". idaftlbst: k einem er Um- chpten 'AL gr- Eine >. Aufl. und kprcistn ipW- s. >er uNL orthcil- Expcdi- bt auf 481- iL. es»e, 3493) ! Vrr- en cr- s»M) Nr. 267. Sonnabend 23. December 1843. MM Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ue»«*vlt«r. Deutschland, ch Don der Donau- Die Allianz der westeuropäischen Mächte, tcipjig. BevLlkeruugüliste. Stuttgart. Das Attentat auf Römer. Karlsruhe. Antrags in der zweiten Kammer. »AusSehlcs- wig-Holstein, Wirren in einer katholischen Gemeinde, Lübeck. Ver such neuer Ruhestörungen. Mreutzeu. ^Verlin. Die Gustav-Adolf-Stistung. Vertin. Petition Studirendcr. f-Münster. Missionsbeiträge. Katholischer Militair- gottesdienst. Adeliges Convict. Ackerbauzeitung, vr. Binterim. v. Geis sel. Bonn. De-terreich. »»Wien. Ein Strichbube verwundet eine Schildwache. Wichtigkeit der Volkserziehung. Erzherzog Stephan. Gesetz über Vereine. Spanien. * Paris. Aus der Rede des Hrn. Martinez de la Rosa. Commission in Betreff des Antrags gegen Hrn. Olozaga. Die Staats schuld. Graf Breffon. Hr. Bulmer. Großbritannien. Berichte aus Canada. Englische Ansprüche auf Land in Lejas- Die Vorgänge in Neuseeland. Frankreich. Ministcrwechsel, Beförderungen und Verfügungen. Rück kehr des Generals Bertrand. Nachrichten aus Algerien, j-Paris. Hr. Ledru-Rollin über die katholische Kirche. Stiedrvlande. ' Amsterdam. Der Graf von Nassau. Dänemark. Kopenhagen. Gesetzentwurf über allgemeine Wehrpflicht. Griechenland, j Athen. Eingabe des Obersten Kalergis an den Kö nig. Schutzwache der Nationalversammlung. Bestimmung über den Zutritt zu dem Sitzunassaalc. HlNNiS. Abreise des sardinischen Gcncralconsuls von Tunis. Mejieo. General Santa Anna. Die Verbindung des Atlantischen und des Stillen Meeres. Brasilien. "Loudon. Brasiliens Politik in dem Streite zwischen Buenos Ayres und Montevideo. Wissenschaft und Kunst. »Danfta. Theater. Statue Friedrich Wilhelm's Ul. »Frankfurt a. M. 1>r. Gutzkow. »Wien. Das Bücherrevisionsamt. , Handel und Industrie. »Wien. Falsche Fünnfhundcrtguldenbankno- te«.— Magdeburg-Leipziger rc. Eisenbahnfrcquenz. Berlin. ««kSudigungen. " Deutschland. der Donau, 18. Dec. Wenn es wahr ist, daß zwischen Rußland und Frankreich in neuester Zeit eine mächtige diplomatische Spannung herrsche, so dürfte dies wol eher ein beruhigendes als ein ungünstiges Symptom für die ungeschmälerte Fortdauer des Weltfrie dens sein, da man ohne viel Kopfzerbrechen ein festes Einvcrständniß Englands und Frankreichs in den politischen Hauptfragen des Wclt- theils als nächsten Grund jener Spannung voraussetzcn mag. Somit wären die nachthciligen Folgen des Julitractats, welcher diese zwei Hauptmächte förmlich gespalten halte, beseitigt, und da sowol Oester reich als Preußen geneigt scheinen, die majorenne spanische Königin und deren Regierung anzuerkenncn, da ferner von Seiten derselben keine feindlichen Schritte gegen die griechischen Zustände zu erwarten sind, so scheint zwischen der neu geknüpften englisch-französischen Al lianz und den deutschen Mächten unverkennbare Connivcnz der Ideen zu herrschen. Es sind bereits so viele Fäden des kunstvoll geschlunge nen Friedcnsgcwkbeö zum Vorschein gekommen, daß man wol kaum an dessen baldiger Vollendung zweifeln darf. Alles deutet auf die Jsolirung Rußlands und die Absonderung des WelttheilS in zwei große Hälften. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß ein so kolossa les Bündniß vollkommen hinreicht, alle ehrgeizigen Plane, welche etwa im hohen Norden geschmiedet werden könnten, wirksam zu durchkreu zen. Allein eben deshalb ist eS im höchsten Grade vonnölhen, daß man'sich weislich vorsehe und jeden Niß dieser aus den Wellen des schwindenden Jahres immer schöner hervorsteigendcn westeuropäischen Politik sorgfältig verhüte. Man glaube nicht, daß irgend eine Groß macht einer so unermeßlichen Resignation fähig sei, eine ihrem Inter esse schnurstracks zuwiderlaufcnde Politik unbehindert gewähren zu las sen, und wir finden eö deshalb bei dem jetzigen Stande des Völ kerrechts und der öffentlichen Moral ganz natürlich, wenn Ruß land gegen den großen genialen Zauderer Ludwig Philipp eine ge reizte Stimmung blicken läßt, die gewiß nicht bloS auf sich selbst beschränkt bleiben, sondern einer entsprechenden Handlungsweise als Folie dienen wird. Es handelt sich deshalb im Interesse der westeu- ropäischen Mächte wesentlich um die Conservirung eine- festen und geordneten Bestandes dieser Allianz, die in so mancher Hinsicht geeig net scheint, die sogenannte „heilige" nicht blos zu ersetzen, sondern zu übertreffen. Was ist natürlicher, als daß alle offenbaren und versteckten Hindernisse eines fortdauernd guten Einvernehmens gründlich beseitigt werden wollen! Nach unserm Dafürhalten sind vorzüglich drei Schwä chen des dermaligcn politischen Systems von Europa wohl ins Auge zu fassen. Sie heißen: der Principicnstrcit, das Vcrhältniß der west slawischen Völkerschaften und der Orient. So lange der Kampf der politischen Grundsätze fortfährt und nicht in das Belt einer geordne ten und natürlichen Bewegung abgeleitet wird, so lange wird von einer dauernden Einigung des Westens schwerlich die Rede sein kön nen. Gesetzt, die diplomatischen Spannungen, welche der Conflict der Principien veranlaßt, entwickelten sich nicht einmal bis zur rohen und gewaltsamen Form eines Kriegs, und man zöge eS vielleicht vor, die lateinischen Länder nach Belieben gewähren zu lassen, weil die Weltgeschichte im Allgemeinen, und namentlich daö Ictztvcrflossene halbe Jahrhundert gezeigt hat, wie gefährlich jede Art der Ncaction sei und gar zu leicht in ihr Gegcnthcil überschlage, so wäre doch die bloße politische Mißstimmung und Zurückhaltung Grund genug für mancher lei unangenehme Zerwürfnisse, und es wäre bedauerlich, wenn diese nicht zum Vorlhcile der einen oder andern Partei, sonder» lediglich im Interesse auswärtiger Vcrgrößerungssucht ausgcbeutct würden. Wir huldigen der Ansicht, daß Dem am wirksamsten vorgcbeugt werden könne, wenn sowol von der einen als der andern Seite das Extrem politischer Grundsätze vermieden und dem vernünftigen und besonnenen Fortschritte mit Aufrichtigkeit gehuldigt wird. Sollten die elektrischen Gegensätze, welche derzeit beide Hälften des westlichen ThcilS unserer guten Europa gegen einander in Spannung erhalten, gemildert und zu neutralen Bezie hungen herabgcstimmt werden, so dürfen wir hoffen, den Frieden solidar zu erhalten, und unmöglich ist cs, sich der Uebcrzcugung zu entschlagen, daß ein gewisses wohlwollendes Nachgebcn auch eine gewisse Enthalt samkeit nach sich ziehen würde. Die deutschen Verhältnisse werden sich hoffentlich auch in dieser Hinsicht immer günstiger gestalten, und eS ist kaum zu erwarten, daß dir Veränderungen, welche in Frankreich mit dem Eintritte der Regentschaft bcvorstchcn, so radical gewaltsamer und aufregender Art sein werden, daß deshalb ein Bruch der diplomati schen Beziehungen unvermeidlich sein möchte. Es gibt vielleicht in Frankreich überspannten Organisalionseifcr, und de Lamartine mit sei nen sich immer mehr socialistisch entwickelnden Tendenzen bildet den hauptsächlichen Träger der modernen französischen Ideen. Allein man müßte der Wahrheit zu nahe treten, wenn man behaupten wollte, daß ungeachtet aller seiner Verirrungen und Abartungcn dieser neue Geist sich nicht zu seinem Vorthcile von jenem Geiste der Verneinung und Zerstörung unterscheide, der z. B. in den Spalten des National und den Köpfen der alten, starren Republikaner haust. Jene Tendenzen werden aber dadurch am zuverlässigsten von allem propagandistischen Beigeschmäcke geläutert erscheinen, wenn man nicht die Miene an nimmt, sie zu bekämpfen und mit Gewalt verstummen zu machen. Andererseits ist es ein gerechter und billiger Wunsch der deutschen Na tion, daß ihr ständisches Verfassungswcscn mehr und mehr zu kräftiger und schöner Blüte sich entwickele und daß, abgesehen von der Form, auch iy den. inncrn realen StaatSverhältnissen organisch bildend verfahren, werde. In diesem Falle würde jede gewaltsame rcvolutionairc Einwir kung der romanischen Staaten nicht nur fruchtlos, sondern auch ohne jede Spur bleiben und die Kraft des Dämons im Kampfe mit der moralischen Gewalt unterliegen. Der zweite Punkt des Bedenkens in Betreff der angeregten Allianz, welche, im Vorbeigehen sei cs gesagt, durch die Candidatenreise des Her zogs von Bordeaux nicht sonderlich gestört und in ihrem fcrncrn Auf tauchen behindert wird, ist der Zustand dcö Wej^slawenthums. Nur die fri sche, freie und natürliche Emancipation desselben mag im Vereine mit der geistigen Macht der katholischen Kirche, zu deren Dogmen die Mehrzahl der westlichen Slawen sich bekennt, glücklicherweise bewirken, daß nicht der Keim einer russischen Sympathie sich fcstsetze, der zwar nur langsam, aber dafür unaufhaltsam reifen, und besonders in jenem mehr oder weniger entfernten Zeitpunkte, wo die Idee der gesetzlichen Freiheit auch in Ruß land durchgedrungcn sein wird, bedrohliche Folgen gebären würde. Ma»