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N,»inner 214 — 22. Jahrgang »mal wiichentl. verngrlire>5:8.c>N..Wock,e8MilliardenM. Unreinen: Schlüssetzahl der Deutsch. Zeitungen: 18VV0V0V. Grundpreise: Die eingesp. Petitzeile «V M.. f. Familie»« n. Bcrel„«a„zeigen, Gesuche 8VM. Die Petit«Reklamezeile, tzvmm breit. 25« M- Ofiericngebühr siirSelbstabholer 8«M. bei Uebeiseudnng durch die Post außerdem Por»o;uschlag. kreir snr iNe cinrelnummer 1'/, MNUaräe Mark G,schädlicher Teil; Joses Foyniann. Dresden Monnabend, 3. November 1923 I o Fa e v bere ewa!t erii'cht jede Berpflichiung auf L!e enina iovste ErsüNung von Anzeigen-Aufträgen und Leist»,," von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern« sprecher nbcrmsttelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver« aviwortung. i,nver!angt eiugeiandte und mit Rückporto nicht verlebe»? Mcwustrivte werd.» nicht ausbewnhrt.? Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmiitags.- Hmiptschrijtleiler: Dr. Joses Albert, Dresden! . edavnon »>>v <8e>chiitt»it«I>»: Drrv>e»..»lltftadt 1«, §olb»i«st»ast» 4« ch Fernrns 82722 / Postscheckkonto Dresden 147V7 v«l!l!iW md Mii« Ae Veil der M »Zm mm M» * Druck und Verlag» Taxonla » Buchdruckerei K. m. b. H. Dresden.Altstadt 16, Holbeinsiraße 46 Die neue sächsische Regierung Die Vereidigung des Abg. Fellisch als Ministerpräsidenten — Das sozialistische Minderheitsminislerium — Antrag auf, Landtagsauflösung — Der Kamps um die große Koalition im Reich Dresden, 2. Nobember. Nachdem die alten Minister am Montag ihres Amtes durch den RrichSkommissar enthoben wordeie waren, trat am Dienstag der süchsische Landtag zusammen und schritt sie sptiter Nachtstunde zur Wahl des neuen Minlsterpräsideietcn. Mlt 16 Stimme» bei 64 Stimmabgaben wurde der Soz'al« dcinokrat Fel lisch zum Ministerpräsident«» gewählt. 18 Sum men fielen a»f Dr. Kaiser (D. VolkSps». Di« Dcutschnatloirnlen nnd Kommunisten beteiligten sich n'cht an der Wahl. Ter neue Ministerpräsident bemühte sich alSdanl» mit größter Beschleunigung das neue Kabiieett za bilden. Folgende Namen tanchteu als Kaieoidaten für die Minister kiste Im Laiife des gestrige» TagcS auf: Lieb man»: Jirnenj- minister: Heldt: Finanzmlieister-. Neu: Justlzmlnisier; Fleiß- ner: MInistrr für Volksbildung: Graupe: ArbeltSm'ieister; Krätzig: WirtkchaftSminister. In der gestern abend stattgefmrdeiicn Laiidtagssltzung wurde zirnächst die Vereidigung des Min'sterpräsioeirten vorge- noininen Alsdanie gab Ministerpräsident Fellisch die Mitglieder der »eurn Regierung des Freistaates- Sachse» bekannt: Minister Lieb man» als stellvertreteirden Min sterpräsi- deuten »rnd Miirister des Innern: Minister Heidt als Finanzmiie'ster: Minister Flrif, ner als Min'ster für Volksbildung; Minister Neu als Jiistlzmin'ster; Gewcrkschaftssckrrtär ElSner als ArbeitSmin.ster. Sämtliche Herren haben sich zur Anirahm« des Amts be- rekterklärt. lieber die Neubesetzung des Wlrtschafts ministe- r! u m s sind die Verhandlungen noch nicht zum Abschlus, gekom men. Fellisch wird deshalb vorübergehend die Leitung des Res sorts selbst mit übernehmen. Die nächste Sitzung des Landtages soll nach dem Vor- schlage des AeltestenrateS am Dienstag den 6. November nachm. 1 Nhr mit der Tagesordnung 1. Regierungserklärung, 2. Aussprache darüber stattfindcn Abg. Dr. Kaiser hat dann gestern noch Vorschlägen, als weiteren Punkt auf dies« Tagesordnung zu setzrn: Anf- tösung des Landtags. Man beschlost. diesen Antrag als dritten Punkt ans die Tagesordnung vom Dienstag zu setzen. Das Ende der Mission Dr. Heinzes Berlin. 2. Novcmbr. Ter Reichspräsident hat, nachdem Inzwischen in Sachsen eine neue Neuerung gebildet worden ist. durch Verordnung vom heutigen Tage die am 2«. vorigen Monats auf Grund des Artikels 48 der Reichsversassung er- lassenc Verordnung zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicher- heit nnd Ordnung Im Gebiete des Freistaates Sachsen wieder aufgehoben. Nachdem Donnerstag abend nach der Vereidigung des Mini- sterpräsidenten Feilisch vor dem Landtag« uied der sofort darauf erfolgenden Berufung der Miirister die neue Regierung ihr Aint angetretcn hat. hat der Reichskommissar Tr. Heinz: nach der Konstituierung der Regierung seine Funktionen sofort eingestellt. Ei«e Ekkllimz der dkotich» Wdspulk! Dresden, 2. November. In einem Teile der Oeffentlichkeit Ist die irrige Meinung entstanden, als ob die deutsche Volks- partei der Wahl des Ministerpräsidenten Fellisch zugestimmt hätte. Dein gegenüber legt die deutsche Volkspactrl Wert auf folgende Feststellung: Tie Fraktion der Deutschen Volkspartet wäre, um die Schwierigkeiten in Sachsen möglichst schnell zu beseitigen und dle ^Einheitlichkeit der Reichspolitik zu unterstützen, bereit, auch eine rein sozialistische, aber völlig kommunistenreine MlnderheitSregie- jrung auf verfassungsmäßiger Grundlage zuzulassea unter folgen den Bedingungen: 1. Sofortiger Rücktritt des Kabinetts, so bald die Deutsch« BolkSpartei es verlangt, 2. Präsentation solcher Minister, deren Persönlichkeit den völligen Bruch mit der Kom- Muntstenpolitik Dr. Zeigner« gewährleistet. Diese zweite Bedingung kstnichterfüllt worden. Die Namen eines Graupe, Ltebmann und Fletßn « r wären für die Deutsch« Kolkspartei ein Beweis dafür, daß die Zustände, wie sie vor dem formellen Eintritt der Kommunisten in das Kabinett Dr. Zeigner bestanden, weiter fortgefübrt werden sollten. Liebmaim, Fleiß- ßier und Graupe müssen als Bertrauensleute ver Kom- jM »nisten bezeichnet werden. Einer aus solchen Mitgliedern «usammengesetzten sozialistischen Minberheitsregierung zuzustimmcn, svar kür die Deutsch« BolkSpartei ausgeschlossen. Infolgedessen hat sie die Mitwirkung bet der Regierungsbildung bestimmt iünb endgültig abgrlehnt. Di« Verantwortung für ein solches Kabinett Fellisch tragen infolgedessen bi« Demo kraten nnd Sozialdemokraten zusammen. Da beide Parteien über eine Mehrheit im Landtage nicht verfügen, so halt die Deutsche Volkspariei die Lage für durchaus un geklärt und wird daher eine Klärung mit allen parlamentari schen Mitteln zu erzwingen suchen. Die Beanstandung der Präsidentenwahl Die De » t s ch n a t! o n a l c Volks Partei hat beim StaatsgerichtShof eine Klag« auf N i ch t i g kr. t s er klär ung der Wahl des Ministerpräsidenten Fellisch «'»gereicht. Rein verfassiingS- und geschästsordirnngsinäi-ig betrachtet, besteht allerdings die Möglichkeit, das; die NichtlgkkitSerklür! n' erfolgt, denn der Präslwut Winker handhabte die Geschäftsordnung so willkürlich, daß am Dienstag die entsche'vende Sitzung oes Land- tageS vollständig g c s ch ä f t s o r d n » n g S w i d r i g war. Sollte die Klage Erfolg habe», so wäre sowohl die Wahl wie auch alle Amtshandlungen vcS Kabinetts Fellisch »»gültig. Die.Mkn" Mittler Ministerpräsident Fellisch ist gelernter Handschuhmacher, war später in verschiedene» Parteistelluiigen und dann Schrift leiter an der Chemnitzer „Volksstimme". Ihm ist cs in der Hauptsache mit zuzuschreiben, das; die USP. und die SPD. sich wieder vereinigten. Er war b?reitS Wirischaftsminister. Der Minister dcS Innern. Liebma » n. war ehemals Lo kalredakteur der „Leipziger Volksztg". Er spielte in der Regie rung Zeigner den Halts-Maul-Minister und verdrängte bekannt lich seinen Genoss«'» Lipinski, d?n er immer heftig bekämpfte. Ihm ist die radikale Verschärfung der Gemeindereform zu,zu schreiben, ebenso die Gründung der proletarischen Hundertschaften wie überhaupt das ganze Spiel mit den Kommunist?» in Sach sen. Er war der ausgesprochene Vertrauensmann der Kommunisten im sozialdemokratischen Lager. Hermann Fleistner, früherer Redakteur an der Dresd ner Unabhängigen Volkszeiiung, ist wieder zum Volksbil dungsminister ernannt worden. Er ist ein „alter Bekann ter", dessen „Fähigkeiten und Gerechtigkeitssinn" wir wiederholt „gewürdigt" haben. Seine Ncligionsfcindschaft nnd seine Schul- Politik werden auch im neuen Kabinett eine ernste Gefahr für die sittlich? Erziehung unserer Jugend und die Glaubens- und Ge wissensfreiheit d?r Bevölkerung sein. Zum Finanzminister hat man an Stelle des Fiiiaiizgcnies Böttcher, der ans sächsischem Getreide russisches machen konnte, seinen sachlich arbeitenden Vorgänger Max Heldt wiedergc- holt. Iustkzminister ist Herr Neu, der bisherige Inhaber dieses Amtes, früherer Leipziger Rechtsanwalt und Günstling Dr. Zeigners, wieder geworden. Arbcitsminister ElSner war langjähriger Sekretär des SakllerverbandeS, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Ge» werkschaftSbundeS in Sachsen und Vorsitzender d?z Sozialdemo kratischen Wahlvereins für de» Bezirk DrcSden-Neusiadt. Seit einigen Jahren gehört er dem Stadtvcrordiietenkolleginni zu Dres- den an und führt in seiner Fraktion den Vorsitz. Von den Ministern sind Fellisch, Liebmann und Heldt Land lagsabgeordnete. Fleistner ReichStagsabgeordncter. Die katastrophale Markerltivkrtukia Berlkn, 2. November Nachdem bereits vorgestern der Dollar auf 72 nnd gestern ans 12« Milliarden gestiegen war, nimm: die Steigung heute ihren Fortgang. Die katastrophalen Vorgänge an der gestrige» Berliner Börse haben im AnSlano großes Aufsehen erregt und die Entw'rknng der Mark be trächtlich gefördert. Der Nenporker SchlnstknrS zeigt, das; die Mark dort zn einem Preise anaeboten wurde, der einer Dollar parität von i>6« Milliarden entspricht. In Berl'n wurde heute vormittag die Goldanleihr bereits mit 4i« bis 4',« Mik- liarden aebanvelt. Wie stark durch di« Jagd nach der Goldanleih« diese Emission bereits aufgebraucht ist. geht daraus hervor, das; schon 36« Millionen Goldmark abgcietzt worden feien. Es b,-iben zur Verfügung des Reiches also nar noch 26« Millionen Gold mark. Man versucht, der Hausse eniaegen z» wirken, indem man ankündigt, das; In wenigen Tagen sämtliche Stücke der Anleihe fertiggestellt und lieferbar sein werden. ist äis verspAtel etngekense ^bonnementsraklung. rloktoo äkdsr no unssrs ^boullvlltoo äis 6i»Ingen6« Sitte, kälo oook rüokstslivoävv sovls lauksväsn Dö2U8«Z<ääsr 8«jk«rt «iiiLNL»!»!«». vis Vaplsg «I«? 8Lvl>»!»ol>si> Vo!k»vl1ung unä Ikottugoi' VoHlSAkklekr. Die reit SKreckBalt Laiidtagssitz»i»stc» vom 30. Oktober und 1. November Seit dem unseligen «. November 1«l8 macht das deutsche Volk de» Eindruck eines Kaninchens, das von Schrecke» gelähmt das Raubtier a»f sich zukommen sieht und sich von ihm lautlos verschlingen lässt. Kein Wunder; die Feigheit eines große» deut sche» Voiksteiles von 1«l8 war so offenbar, das; die Sozialdemo kratie sich nicht die geringste Mühe z» geben brauchte, die Macht zu erringen. Sie fiel ihnen von selbst in den Schost. So wuchs die Sozialdemokratie z» einem Kolos; anf. der in manche» Dingen das Selbstvertrauen und die Männlichkeit im deutsche» Volk erstickte. Unheilvoll hat sie seitdem die Geschicke des deutschen Volkes beeinflusst. Dem Ausland gegenüber in manche» Dingen bis zur Selbsterniedrigung entartet, spielte sic tm Innern gegen über dem gelähmten und wehrlosen Volk den stärkeren Mann nnd Diktator. Aber im Herzen war ihr,- Feigheit um nichts ge- ringer als die der Bedrückten. Längst weiß die Sozial demokratie — und sie hat es immer gewusst, — das; ihre Macht sehr enge Grenzen bat. Aber ein drohendes Aufstampsen mit dem Fuße, auch der blödeste Kunstgriff hat oft das Volk geschreckt und ihm wieder die Kaninchenangst eingejagt, wenn eS sich ein mal auf sich selbst besinnen wollte. Es ist jammervoll. 4 Jahre hat das deutsche Volk die Hanptlnst des Krieges zu tragen, vier Jahre lang hat cS mit noch nie gesebenem Heroismus einer gan zen Welt getrotzt und — vor dem Wahngebiide der Sozialdemo kratie — strich es oft die Segel. Nock, immer will der rote Alb von der Brust dcS denische» Volke?- nicht mcicben. Ein Generalstreik, ein bewassneier Ans stand scheint für viele immer noch eine bedingungslose Kapitula tion zu erheischen. Das; wir mittlerweile unser Ansehe» im Ausland eingebüsst und weit unter das russische Elend hinab geschleudert wurden — unter Mitwirkung eben dieser Sozial demokratie — das leuchtet vielen noch nicht ei». Die Glocke schlägt 12 Uhr. Jetzt ist es die höchste Zeit, den Augenblick sofort beherzt beim Schopfe zu fassen und eine Verderberin deS deut schen Volkes in jene Nolle znrückzuverweisen, die ihr in »stri- chastlicher, geistiger und kultureller Bedeutung znkommi. Das ächsische Beisvicl lehrt das. Mg» denke: Kein einziges Land ist ein so reines I n d u st r i e l a n d wie Sachsen; nirgend wo gibt es eine so massierte rote Macht wie in Sachsen. Nirgend, wo konnten sich die roten Träume so hemmungslos austräumen lassen wie ?ben in Sachsen. Und nirgendwo auch war der rote Machtdünkel größer als hier, wo man in wahnsinniger Verblen dung — und die Grieche» nannten cs Hpbris — auf dem anderen Volssteil skrupellos herum trampelte, ohne daß dieser den Mut aufbrachte, sich dagegen mit aller Energie und erfolgreich zu weh. ren. Und eS ist eine vielleicht anSglcichende Gerechtigkeit dcc Geschichte, das; n»sg?rcchnet in dieser rotcn Hochburg Sachsen die ganze Kläglichkeit dieses Kolosses mit tönerne» Füße» sich offenbaren mußte. Sachsen war in dem engen rolen Gehirn zum Narren der Welt geworden, so das; man sich nickst hätte wundern können, wenn die Herren Sozialisten und Kommunisten die Abtretung des Meridians..von Greenwich verlangt hätte». Hemmungslos konnte sich ein Dr. Zeigner, Böttcher und andere langgelocki« Genossen anSioben, und vor ihrer drohend geschwungenen Faust schien fast der Erdball zn erzittern. Tag für Tag versuchten sie der Welt einzureden, daß diese Macht unerschütterlich, das; keine Reichswehr, keine Reichsreaiernng. keine andere Macht der Erde imstande ist, dieser Herrlichkeit ein jähe? Ende zu mache». Täg. sich marschierten auf dem Papier die ArbeitcrbataiFone auf, täg lich flössen Ströme von Blut, ein Meer von Elend durch die Zei- klingen, täglich verstand man cS mit großer Virtuosität, dem roten Leichnam einen lebenSfrischen Anstrich zu gebe». Und als tat sächlich di? ReichSregierimg cingriff, dis Reichswehr in Sachsen einrückie? Wenn es hochkommt, stehen vielleicht 12 M6 Mann Neichswehnrnppen i» ganz Sachsen einem Heer von mindestens 1,'H bis 2 Millionen Arbeitern gegenüber, die sich bisher »och zu den Sozialdemokraten oder Kommunisten zählten. Wo blieb da der Massenausstand, wo blieben die Arbciterbataillone? Ein Le. den des Entsetzens hakt? selbst die rate Führerschaft ergriffen, die schreckensbleich herumraste und förmlich um Gnade winselte. Au ßer kleinen Zusammenstößen hat sich nirgendwo etwa? Ernstes bei dem Einmarsch der Truppen in Sachsen ereignet. Im Gegen- teil, selbst von außerordentlich breiten Arbeiterklassen wurd? der einst so verhasste Soldat freundlich begrüßt. Und als dann end lich der Ctencralstrcik allerdings mit dazwischenliegendem Feier tag verkündet wurde, war er schon zusainmengebrochen, noch che er in Kraft ir?ten konnte. Es ist die höchste Zeit, daß sich daS deutsche Volk endlich die Blindheit aus den Angen wischt. ES bedarf nur noch eines kräftigen Vorstoßes und der ganze rote Koloß liegt zertrümmert anf der Erde. Ein getreues Spiegelbild dieses NicderbruchS waren die bei- den sächsischen LandtagSsihunge» vom 30. Oktober und 2. No- v?mber. Wir wollen uns daS üble Parteigezänk, den bänSlichen Streit in der sozialistisch-kommunistischen Marktweiberstnbe er- sparen, sondern nur den politischen Kernpunkt herauSheben. Mi- derstandsloS und schreckensbleich hatte sich daS rote Sachsen die Einsetzung deS NeichSkommiffar» und die Absetzung der Minister gefallen lasten, und keine Faust rührte sich, das angeblich ge- kränkte Recht zu verteidigen. Wer in di?sen Tagen die soge nannten sozialistischen Führer mit schreckensbleichen Gesichtern herumirren sah, der wußte, daß die gesamte Sozialdemokratie über ihr letztes Stündlein Bescheid wußte. Von der Fanfare dcS be waffneten Widerstandes bis zur Schamade v?rgeblich erbetener Verhandlungen — welch ein Niederbruch! Am DienStag rannte man hinter dem NeichSkommiffar her, um nur die Möglichkeit zu Verhandlungen zu haben, um ein