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Dresdner Nachrichten : 04.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-04
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1896
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Bezug-gebühr tmr« 8, . ÄäsiMk. q.7». ^ ttmwtii»« Po« Ankrindtaunarir- Minirnin ^»r> »ontt.r-slitirNmIm, Keuiooa«p, Vom n-'/.I tilnMill. jü' !'<cu»ü-i/M .stkvtM v mir «i «oä Earn bL »UkrNa»miiiaas. Dir ttp-stiak Giun! >klie >>!»>,e»»ir 1 «il.bnn Id Pi»., An. n nk>i>>un>»n am ln Pnvalinirttkür -a yis,. iDvwklikilk ..nnuim S„,ch wma«ian»b oaPIa acrunturiie >ur L>,eula«< vlkr »ach ttrsttaakii so Via. tiu, gamilikimachnchik» xa. de,, so nach kvtcitx-rem Tan» Auvivarliae Autlrü aar nur geaeu «vn»i-->jalilnng. klnkimliaimgen nclmu'n uunmtliche »»indaite ?ln»onc>nl>iireaur an. ü'cleablalln werde» „iil w Ls». ... . berechnet. Kur R)>ck,ahe einaeiandler SchriN- nucke keine Pcrbmdlichkeil. vi» Dresdner »lachrtchicn erscheine» «ililtch W-roen«. ee !DUWMt-«8I^>4WMiVZVL'1 E <o. w-'-.i ^ z IdürsvkUe88er. < 8<»,»ttOSk.rlli Oade^a!!. tt Ä ?re>^wctaKr»ti^ u Iran ' t, < ui^t 7 A I»ne 8«tz, n X., ^ A> KnrkVrsi^niiti., ^ <k'65o«pf««L»5kN U, 2l<,-> Vl,I>I,c,mwe.u«lee. Nc-Ü,»k- tlitlti^ar ^si'.iuch-Iiio-' i' 4L. Jahrgang. ^ l.i«d«'r Usimlml-Smido»!. >«-. ^ -D io Oonnu und llkiltol» /.n A». 26 uuä 40 ?!)<. Z ^ Illvbs's Iilül2sxtig.oti8elig.um-Lu^6lii tLü8imll1tm) in 6Iä«on> ÜU M k'fss., t«wL!Kn<, Uunbmmittol: tn Äso LpMskao. Dresden, 1KN6. § lasel-, Xsllee- uni üVsseli- «!»» S^I Z «U. b. V^IINjUsNVI', >V'nj«OvIunl!4»tl'. 8. kieltunnenlluN. ^ döekdt »n^anatims-,. c,xou!8irooäc>8 iffmm«ol«u-tüm. I'I. 1 M. « smrdeiiluil«»!«. nLL>7LH!r Z ISL'K" L üssWldöte. vmiie». l-svWilli«!'. x ii eiusek M SsieLMel K io j,'rö--ster ^usnukl hiliixrck! '» ^ I«I, GS»PPI8« I», K'^I. 8ü,-Im. Iffäl.. < ^ II, gogsnükoe .Uroi Itzchon . O Oulirilc: ^ t„oI»i>e»ss»l»»lL. ^ 'cÄ^»r^L'tr»r»rESrZE«Srr«A»rr^iSkrSt4SiSK«M^rÄSrArrSS»Ki2 L?sSir^ÄSW^7^rr»^rkr^^»^^»^rt.rr*MriK«^^»r^ vLllaLsoosesvdLN 6ü?I UV VllÜLLÜULll, VNU . , en» ,!> ,r> „, >r > ^ iiönißsl. tniiisr !Äi iw Vnonip, 8, llot- bennädt dirii linlnrnnt, vchk' li'tLt EM0 Rr.33» rkieüel: Arbeitnaussland in L»ami>urq. Hosmichrichten. Grwe>be in Dresden Kochschule. GerichiSverhandlungen. Tages^eschichlc. Ltederiasel-Concert. Königl Residenzichlos^ tvichliastcn Gewerbes der größten deutschen Seehandelsstadt, die Äesichrdung der Arbeit in anderen, von diesem abhängigen Ge werben entschuldigen kann. Verhält es sicb derart schon bei den Schauerleuteii. welche den Anfang mit der Arbeitseinstellung ge- Muthmaßliche Heiter, Äitterung: kalt. Freitag, 4.Te;lir. Politisches. In der Freien und Hansestadt Hamburg, deren meerfahrende .Herrlichkeit durch den grimme» Lohnkampf, der i» ibre» Mauern tobt, eine schwere Gefährdung erleidet, ist eine Anzahl hoch gesinnter Männer mit Namen von gutem hamentstchem Klange von der Nvth des Augenblicks ergriffen, znunnmengetieten und hat in Vethüligung echter Bnrgrriugend ihre Vermitielnng zur Bei legung des Streites beiden Parteien nngebvten Die Arbeiter haben ihre Zustimmung zn dem Vorschläge und ihre Bereitwillig keit. sich dem Schiedssprüche zu unterivetteu. erklärt: von Seite» der Arbeitgeber ist dagegen eure einmüthige Ablehnung erfolgt. Der Verband der Arbeitgeber von -Hamburg-Altona begründet in einen. Schreiben au Senator Hachmann die Ablehnung der Ver mittelung des Schiedsgerichts ini Hasrnarbeiterstretk. Tie Ar beiterführer hätten im Vertrauen auf die Uulerstügung frcmoer, insbesondere englsscder Arbeiter den Ausstand provozirt. Aber die Arbeiterführer, die in so frivoler Weise den Streik geschärt hätten, hätten sich in Ihrer Hoffnung aus fremde Hilse getäuscht. Nirgends, oni wenigsten in England, werde ihren, Beispiele gefolgt. Aus pekuniäre Unterstützung sei nicht zu rechne,,, und die Kasse» der Union seien leer. Inzwischen gehe die Arbeit im Hasen, aller dings mit Störungen, weiter, und es zögen imnier mehr frenide Arbeiter zu. weiche gern zu den dortigen Höhnen arheiteteu. Unter dielen Umständen sei für die Arbeitgeber die Durchführung des Kampfes unbedingt geboten, nicht nur um ihrer selbst willen, son dern auch im Interesse der Arbeiter und des sozialen Friedens überhaupt. Ein fauler Friede würde in kurzer Zeit zu neuen Kämpfen führen, das hätten vielfache Erfahrungen bewiesen. Zu eiuer schiedsamtlicheu Vermittelung sei die gegenwärtige Hage nicht angetkan, sie wäre vielleicht vor Ausbruch des Kampfes am Platze gewesen. Nachdem derselbe aber von den Arbeitern eröffnet sei und mit solcher Rücksichtslosigkeit geführt werde, müsse er durch gekämpft werden. Zu einem schiedsamtlicheu Ausgleiche eigne sich überhaupt nur ein Lohustreit. Ein solcher liege hier aber nicht vor, ivie der ganze Hergang zeige. Hier handele es sich um einen Macktstreit. Jetzt würde der Versuch einer scdiedSamtlichen Ver mittelung nur zur Verlängerung des Kampfes führen können, nnler welchem ganz besonders die z»m großen Theile verführten oder tn ihrer freien Entschließung behinoerien Arbeiter leide» würben. AuS diesen Gründen müßten die Arbeitgeber bedauern, auf die schiedsarntliche Verniittcliing nicht eingehcn zu können, mich abge sehen dabon, daß sie gegen die beabsichtigte Besetzung des Schieüs- nm,s mit eine,,, Vertreter der Arbeitgeber und vier Vertretern der 'Arbeiter entschiedene» Widerspruch würden erheben müssen. Die Stellungnahme der Arbeitgeber dürste in erster Hmic aus den Umstand zurückrustihren sein, daß der sozialdemokratische Einfluß im Hause der Bewegung mehr und mehr hervorgekretcn ist und sich auch be> der Wahl der Arheitervertreter in das Schiedsgericht vor wiegend bekundet bat Die Erbitterung ver Arbeitgeber über dieie Entwickelung der Dinge ist völlig gerechtfertigt und eine nachdrück liche Zurückweisung sozialrevotutionärer Ungebühr durchaus am Platze. Hamburg hat schon einmal einen Ausstand von ähnlichem Umfange wie der ictzige gesehen. Das war im Frühjahr 18M als die Sozialdemokratie den ersten Versuch machte, die allgemeine Freigebnng des Moiieiertags zu erzwingen. Damals war der aus reinem revolutionärem Uebermiith entspringende Anlaß der Be wegung so klar und zweifelsohne, daß die Arbeitgeber in geschlossener Solidarität bis zum Ende verharrten und auch nicht ein Finger sich rührte, um eine Vereinbarung hrrbeizusühren. Das war recht w. Es mußte io sein, weil in der Thal die höchsten Interessen der bürgerlrchrn geschwollenem Spiele standen Zu einer richtigen Beurtherlnng der Hamburger Arbeits einstellung kann »ran nur gelange», wenn man die ein schlagenden Verhältnisse in ihrer Wirklichkeit genau kennen lernt. -Hierüber macht die „Nat.-Ztg." folgende interessante Mitlheilunaen : »soweit es sich bei der Hamburger Arbeilseinstellung um die in erster Reihe berheiligten „Schauerleute", uni die Arbeiter handelt, welche dle Schiffe beladen und entladen. liegt in der Organisation dreier Beschäftigung eine ähnliche Schwierigkeit sur die Be- urtheilung. wie s. Z. bei dem Streik im Berliner Konsektions- gewerbe: die Schauerleutc werden nicht unmittelbar von den Arbeitgebern, hier den Rkedenr. ongestellt und bezahlt, sondern es Et ein Zwischenunternehmer. der „Stauer" vorhanden, welcher die Be- oder Entladung des Schifscs r» Akkord übernimmt' er ver handelt über das Entgelt hierfür mit dem Rheder und über den Hohn der Schanerlente mit diesen. Wenn man diese Nehnlichkeit mit den, Berliner Kontcktionsstreik hehnis Hervorhebung der Schwierigkeit erwähnt, welche eine solche Einrichtung immer so wohl der Bcnrthcilnng eines Arbeitsstrciles als seiner Beilegung bereitet, so muß dock roiort hinzugcsügt werden, daß die Aehnlich- kcit damit erschöpft ist : den» gleichviel, wieweit die Rhedcrei bei ihrer jetzigen allerdings günstigen Geschäftslage eine Lobn- nnfbesscrinry zu gewähren vermag — es ist offenbar, daß oie Scharrerlenlc sich keinesfalls in einer verzweifelten Lage befanden, welche eine bei, Schinsv.rkelir schwer schädigende, ohne jeden ernstlichen VerständigungSversuch erfolgte Arbeitseinstellung ent schuldigen kvnutc. Es ist „»bestritten daß der Tagelohn dieser ungelernten, zum großen Thei! junger, und samilicirloseik 'Arbeiter, die tine höchst einfache Arbeit mit .Hilfe der vollendetsten maschinelle» Einrichtungen zu verrichte» haben, 4.20 Mk. beträgt. Ans ihrer Milte wird behauvtet, daß dieser Lohn ei» in hohem Grade unregelmäßiger sei. da es häufig an Arbeit fcble : beispiels weise bei Frostwetier sei dies oft Wochen- und monatelang der Fall. Indeß wenn Letzteres ichon in, Hinblick auf den seit einigen Inhrcir andauernde» großen Aufschwung des Hamburger Hafens unwahrscheinlich ist. so wird es mich ausdrücklich widerlegt durch eine Zu sch ritt eines »ür den Streik cintreteirdcn Schnnemianiis an das Hamburger sozialdemokratische Blatt, also eines gewiß ein wandfreien Zeugen: er erklärt, vaß — allerdings sagt er: in be sonders günstige» Jahren - es mit Einschluß der Sonn- und Feiertage an '.»0 Taaen keine Arbeit und keinen Verdienst gebe. Demgemäß berechnet erde» Iahresberdienst aus IlllöMk. oder tt.Ui Mk. pro Tag. Wir wollen gewiß nicht behaupten, bemerkt die „Nat.-Ztg." zutreffend, daß bei solchem Einkommen, namentlich in einer Stadt mit ihrnrer Lkbenslioltirng wie Hambnrg, jedes Verlangen nach Holmerhöhung nnbrarüiidet sei. eine solche ans -t/iO Mk. pro Arbeitstag ist auch bei den erste» sehr bald seitens der Arbeiter abgebrochene» Verhandlungen von den Stauern an- grvoten worden, während die Schauerleutc V Mk. forderte»: aber darüber kann doch kein Zweifel bestehen, daß Lohnvrrhältniffe wle die erwähnten und unter solchen eine Differenz von LO Psg. pro Tag nicht da» plötzliche Hinwersen der Arbeit, die Lahmlegung des macht und die große Masse der Streikenden bilde», so ist vollends das Verhalten der anderen, an dem ursprüngliche» Streite ganz unbetheiligteii Klaffe» von Arbeitern unverantwortlich, die. zum. Theil unter Kontraklbruch. ihre» Arbeitgebern Foidcrungen stellte». „Grogen weiche binire» wenigen Stunden bewilligt werden sollten und nach der unter wichen Umständen selbstverständlichen Ablehnung eben falls die Arbeit hliiwarieir. Und u»veran!wo,tlich ist nicht minder der Versuch, zur Unterstützung eines derartigen Vorgehens in Bremen und anderen Seestädten ähnliche Arbeitseinstellungen heroei- iiisiili-?» N»cv w<>r mit »n« letn-r->Irbpiw>-!aiak, älnttmi, an » Ordnung gegenüber kecken Angnsisgetüsten und Größenkttzel der Sozialrevolutionäre aus drm zuführen. Auch wer mit uns >edec Arbeiterschaft einen Antheil an einer steigenden Koirinnktur des Gewerbes, in dem sie beschäftigt ist. gönnt, wird sich hier nicht des Eindrucks erwehren können, daß man es mit einem auf Vergewaltigung der Arbeitgeber, auf die Masscnhcrrfchaft der Arbeiter gerichteten Vorgehen zu thnn hat. Bei allcni menschlichen Mitgefühl mit der Lage der Ausständigen muß man auch die Zwangslage berücksichtigen, in der sich die Arbeitgeber befinden. Die Schifffahrt ist der Lebensnerv des hamburgiiche» Geirenrwe'ens und zwar ei» Lebens nerv von großer Empfindlichkeit, der überaus leicht in leinen normalen Funktionen gestört werden kann. Der Sechandel muß daher mehr als jeder andere nationale Erwerbszweig auf die fremde Konkurrenz Rücksicht nehmen und sich gegenüber alle» Koniunk- turen jo erhallen, daß er icdcn Augenblick im Stande ist. den ausländischen Wettbewerb ans dcni Felde zu schlagen. Die An nahme. daß die .Hamburger Rkrder und die sonstigen betheiligten Arbeitgeber ihren sachlichen Widerstand gegen gewisse Forderungen der Ausständigen aus anderen Motiven herlctteten als ans der Besorgnis; um die unveränderte Ausrechterhalluny der vollen Konkurrenzsähigkeit der hamburgischen Schifffahrt, ist durch nichts begründet. Die Unterstellung insbesondere daß sie aus hart gesottener großkapitalistischer Meiffchrnvernchtiing die Arbeiter hungern lasten möchten, bloß um sie ihre Macht fühlen zu lassen, ist eine gehässige sozialrevolutionäre Eisindiing. bei der man sofort die Absicht merkt, fovaß man es den Angegriffenen nicht verdenken kann, wenn sie darüber verstimmt werden. Man darf im klebrigen fest überzeugt >ein. daß die weitaus überwiegende Mehrheit der Arbeit geber grundsätzlich durchaus geneigt ist, sich zn vernünftigen Zu geständnissen zn verstehen, sofern nur von Seiten der Arbeiter Alles vermieden wird, was auch nur den Schein eines TiiumpbS der Sozialdemokratie Hervorrufen könnte. In diesem Punkte lassen die Hamvnrger Kauslcnte absolut nicht mit sich spaßen, darin sind sic unerbittlich. Die Arbeiter werde» datier nunmehr dafür zu sorge» haben, daß alle weitere» soziatdcmokrarrscheii Aushetznngsver- suttie von ihnen selbst im Keime erstickt werden. Wen» das getüncht, wenn die Ausständige» sich enlichlvffen zeigen eine loyale Haltung zu beobachten, dann dürsten die Arbeitgeber auch gern bereit sein, ihr jetziges ablebnendes Votum umzuttoßen, um ihrerseits dem Schiedsgericht deizntreten und dadurch einen Streit zu beendigen, besten Beilegung ebensosehr im Interesse des hamburgischen See handels wle all' der Tausende von Männern. Weiber» und Kindern liegt, die bei dürftigem Mahle in enger Klause, tn die der kalke Dezemberwind Pseist. auf eine glückliche Lösung hoffen und harren- Hochrufs ans den Kaiser getadelt, sondern nur dagegen sich lt wendet, daß man die Mannichasten dazu in einem Augenblick kommandiri haben solle, wo man auf Rettungsversuche hülle ic dachl sein sollen Mit der ganzen Hege gegen Schwarz wollen an nur die Aufmerksamkeit von den wirklich Schuldigen ablcnten Es sei ja bekannt, daß das Schiss schon seit Jahren nicht mehr leetüchtig gcwclen lei. Ebenso lei bei den, Untergänge d s Kurfürst" ans ganz stiller Sec der AttcnratSlän» ge kommen. Redner bezeichnet weiter die namentlich von den „Haurv Nachr.", „dem Organ des Altreichskanzlers und ocs Landesverrat! - ' ouigeslellte Insinuation. daß der Hamburger Streik durch englische Rhcder veranlaßt ier. als srivole Verleumdung. Der Streil i-r nicht einmal durch deutsche Sozialdemokraten veranlaßt, müdem lediglich aus den Verhältnissen heraus entstanden. Tic armen Arbeiter wollten auch etwas von den Brosamen vonr l t'che r-er Herrffchrelb- und Aermpreck,-Berichte vom 3. Dezbr. *— Dresden. In der heutigen Stadtverordnctensitzung wurde Herr Stadtbaurath Bräter nach Ablauj seiner sechsiähngen Mahlzeit wieder- und damit aus Lebenszeit zum Stooidaurothe gewählt. ' Berlin. Prozeß Hcckert - v. Lühow. Aus die Anfrage des Rechtsanwalts Glatzel, ob v. Tausch einen bestimmten Verdacht habe, daß seinen Recherchen nach Hintermännern Leckcrt'S Glauben bei- zumesscn sei. und ob er Name» iiennen könne, nennt v. Tausch den Namen eures ehemaligen Konsuls Ekuadors, Nomens Rene aus S'etti». In der Angelegenheit der vorjährigen Meldung der „Münchener Neucsteii Nachrichten"übcrdteMittlärsttasprozeßordnung halte, wie weitere Auslagen ergeben, der Kriegsminstler Bronlart v. Schellendocff eine Untersuchung veranlaßt, i» deren Verlause der Kriminalkommissar v. Tausch, aut v. Lützow S Mitiheilnirge» gestützt, das litterarische Bureau des Ministeriums des Innern als Urheber der Meldung bezeichnete. Staatssekretär Freiherr v. Via,„hall erwiderte aut die Anfrage des Vcctkeidigers. ob Minister v. Köller von der später erfolgten völligen Beseitigung des gegen ihn er hobene» Verdachts unterrichtet worden lei, daß dies gewiß geschehen sei. Allerdings sei er aber wohl nicht davon „nicrctchtel worden, daß der Verdacht gegen ihn durch Herrn v. Tausch erweckt worden sei. v. Tausch rusi a»S: „Ick bin doch hier nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge im Prozeß Lützow." Zeuge Oberstleutnant Gande erklärt nachtmicklichst. daß der ehemalige Minister Bronsart p. Schellen- dorst dem Artikel der „Münchener Neueste» Nachrichten" über die MilltärsirasgertchtSordnung, sowie dem Artikel über die Neben- rcgierung der General v. Hahnke vollständig sccnstche. Gande habe sich, um den Urheber des Artikels ausfindig zu machen, mit der politischen Polizei in Verbindung gesetzt, v. Tausch have v. Lützow beanstragt, der sich mit dem Journalisten Kukuisch in Verbindung letzte, welcher gegen 60 Marl versprach, nähere Angaben über die Provenienz des Telegramms der „Münchener Neuesten Nachrichten" zu machen, v. Tausch überbrachte ihm eine von Herrn v. Lützow übergebene angebliche O.uiltung KukuIich'S über 50 Mart Der Zeuge Kukutsch erklärt als Lüge, von Lützow oder v. Tausch 60 Mart erhallen zu haben. Die vorgezeigtc Quittung sei nicht von leiner Hund. Aus Befragen bleibt Herr v. Lützow dabei, daß der Tept der Quittung von chm. die Quittung leidst von Kntutlch geschrieben fei. v. Lünow will von Kukullch wiederholt Mittheilungen und auch eine Arbeit erhalten haben, Kukutsch erklärt auf feinen Eck. v. Lützow niemals einen Dienst geleistet und niemals von ihm 60 Marl empfangen zu haben. Herr v. Lützow bleibt ber dem Gegentheil. Der Präsident weist daraus hin. daß die eidliche Aus sage Kukutfch's bisher unverdächtig erscheine, hiernach sei v. Lützow der schweren Urkundensülschnna beschuldigt. Kukutsch erzählt, keine Beziehungen mit Herrn v. Lützow gehabt ;» haben. Der Zufall habe ihn einmal mit Herrn v. Lützow im Eafahause zusammen geführt, später auf der Iournalisten-Tribünc. und er habe bei Frei herr» v. Marichall schon erklärt, wen» eine solche Quittung eristirr. diese gefälscht fein müsse, v. Lützow behauvtet seinerseits, mit Kliiutlcki dreißigmal gesprochen. Mitthriliingen von ihm erhalten und ihm im Easo 50 Mark gezahlt zn haben. Berlin. Reichstag. Die Generaldebatte über den . Etat wird fortgesetzt. — Abg. Liebknecht <Soz.): Sein Genosse LandwirthschaftSkammern das Schwarz habe keineswegs die „Jltis"-Mani»chosten wegen deS notinmgcn zu veranstalten reichen Rheder. Wie iede Revolution durch die Regierungen hcc- vorgerufen werde, io jeder Streik durch den Widerstand der ltttte-, nehmer gegen berechtigte Aibcitcrsordcruiigen. Wie bei uns tu, die Arbeiter gesorgt werde, sehe man an der Volksschule und nn der Hetze gegen die Konsumvereine. Das sächsische Vorgehen gegen letztere werde letzt sogar von einem Antisemiten wie Zimmer mann vertheidjgt. der doch selbst früher in Hessen Bauer» Konmm vereine gegründet habe. Das kennzeichnet so recht die Unwahr Hastigkeit der Antisemiten. Bei dem Militäretat preist Redner das Milizweien an. welches solche Mtßslände ansschlosse, wie sie bei uns Herricken. In England bestehe strafrechtlich kein Unterschied zwö'chen Militär und Eivii, wer dort aus das Volk schieße, werde nach dem bürgerlichen Recht abaenrlheiit und könne sich nicht aus Subordination bcnffen. Angesichts der übertriebenen Mnrinc- lorderungen gebe er zu bedenken, daß wir doch unmöglich eine Flotte schaffen könnten, die einem etwaigen Kriege mit zwei Fronten, gegen Rußland und Frankreich, gewachsen wäre. In Dentschland, s'o fährt Redner fort, haben wir ein gewisses L. über welches nicht gesprochen werden darf. Ich möchte wohl wissen, wer in England einem Abgeordneten dergleichen verbieten wolle. Dabei weiß Niemand, wns das vielleicht morgen thun werde und gerade darin liegt das Beunruhigende. In England, wenn das Parlament etwas gegen die Regierung beschttcßt, hat die Re gierung zu gehen, in Deutichiand har der Reichstag zu gehen: in England steht die Krone außerhalb der Politik, in Deutschland aber — man weiß ia doch, von wem eigentlich die uferlosen Pläne her rühren. Man kennt auch die Angriffe aus die Sozialdemolcaten, die größte Partei im Reiche, und da soll man nicht antworten dürfen? Das sind Zustände, die des Reichstags unwürdig sind. «Präs. v. Buol rust den Redner wegen dieses Ausdrucks zur Ordnung.) — Abg. Liebknecht §Soz.): Wenn die Zustände so liegen, soll ich sie nicht uiS unwürdig kennzeichnen dürfen? Wir werden unserem Gebrauche treu bleiben: Keinen Mann, keinen Groschen, weder für Militarismus, noch MacinismuS. Unsere Parole lautet: Für das deutsche Volk, »irr die Freiheit und die internationale Sozialdemokratie. — Staatssekretär v Boetkicyer: Den Vorredner bekehren zu wollen, würde doch fruchtlos sein. Ich habe die Ueberzeugnng, die Sozialdemokratie würde nicht weiter onwachjen, wenn Alle im Kampfe gegen sie zusammcnstehcn. An einen Versassungsbruch denkt keine Regierung, auch nicht an / kagsaustösung. Das sind nur Phantasien Nur einen Punkt will ich vor dem Lande klar stellen. Wenn cs je elnc Arbeitseinstellung gegeben hat, die unbegründet war, io ist es die ictzige der Stauer in Hamburg und der übrigens mit ihnen ver bündeten Arbeiter. Die Ladebedingungen der wchauer sind solche, daß sich Tantende nach ihnen lehnen würden. «Lebhafter Wider spruch und Bestall.» Die Schauer verlangen statt bisher 4.20 Mt. fortan 5 Mk. Welcher binnländttche Arbeiter hat 4.20 Mk. Lohn? Tic Rheder erklärten sich bereit. 4,60 Mk. zu geben. DaS genügt den Schauern nicht und die Leiter dieser sonst braven Arbeiterklasse reden zu, de» Bogen nicht zu überjpaunen. trotzdem wird von einer Versammlung das Gebot abgclclntt. Ob irgendwie englisches Geld am Entstehen des Streiks belheiligt ist, daS weiß ich nicht, aber jedenfalls Hot der englische Agitator Tom Mann für den Streit agitirt. Und die Sozialdemokratie soll nicht dabei be thciligt sein ? Was lagen die Avgg. v.Etm. Legren und Molkenbuhc dazu ? Was haben diese Herren in Hambnrgzu thun, statt hier zu »ein " Und Herr v. Elm bai sich sogar in einen Eichnppcn der Packcffahrl- Gcscllschait eingeschlichcn, um daselbst die Arbeiter horauzuzieliei!. Sind sich die Führer denn auch der Folgen bewußt sür die Arbeiter angesichts des Wintcrü? Was soll aus den Arbeitern werden " Tic Rhcder hatten es langer aus. In Bremen ist der Streik gestern beigelegt worden aus Grund der ursprünglichen Propo- silionen der Rheder. Wer entschädigt 'die 'Arbeiter für den ge hakten AuSsall. Was den Hamburger Streik betrifft, so muß Jeder, der cS mit ae» Arbeitern und der Ruhe und Ordnung im Lande gut meint, sei» baldiges Ende wünschen. — SlaatsiHrclär Hollmaim: Herr Liebknecht hat mir vvigcwar'en, »ich: vcrhmdett zn haben, daß sich ein unbrauchbares, nicht melir seetüchtiges Schiss aus dem Meere hcrnmtreibt tWiderspnich links.'. Der Sinn lag ffdenialls in de» Worten des Vorredners. Ich übe, nehme durchaus alle Verantwortlichkeit, wird sind aber „ich! w leichtsinnig, wie der Vorredner es uns znschreibl. Wir lassen über die Seetüchtigkeit eines jeden Schisses alle Jahre Bericht ein fordern. Der letzte Bericht des Kommandanten des ..Iltis" erklärt für daS Schiss eine vorläufige, noch zweijähngc Iiwicnsthaülmg für zulässig. Wie kann Schwarz sagen, der Kommandant hätte I lieber Rettungsmaßnabmen anordnen sollen. Es war eben keine Rettung möglich, die Anklage gegen den Kommandanten ist völlig grundlos. Redner erläutert dann noch sein nnilichcs Wort, die inngcn Leute würden in die Marine eingesührt durch eine erhebende kirchliche Feier, bei welcher sic in 'Anwesenheit des Kaisers, der jedesmal besonders dazu Hinreise, zn Gott und zu Kaiser den Eid der Treue schwören. Ecstaunt »ei er über die Angriffe, die man wegen seiner Aeußeriing gegen ihn gerichtet habe, namentlich in einer gewissen Piessc. die wohl weder gewillt »ei. Gott zu geben, was Gottes ist. noch dem Kaffer, was des Kaisers ist. — '.'ibg. v. Stumm lRp.s versichert, aus dem Boden des iozialvolitischc» kaiserlichen Erlasses zu stehen, der durch den srnh-irn Handett- minister in einer Weste gedeutet worden sei, die er nicht stir richtig halten könne. Ter Hamburger Streik sei durch lange Hand vor bereitet Daß cnglstchc Kvmmissäce in Hamburg, Bremen. Belgien, seil Jahren aiffgewicgelt haben, sei tn allen Zeitungen zu lesen gewesen. Aber daß englische Unternehmer dabei belheiligt seien. daS glaube er nicht, vielmehr seien es sozialdemokratische Agitationen, um die cs sich dabei handle Für die Sozialdcmo kratie sei die Sache lediglich eine Mach,frage. — Aba. Gras v. Schwerin-Löwitz zkons) wahrt gegenüber dem 'Abg. Richter den ' Recht, Erhebungen über Prris- Lamit werde nur der berechtigke
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