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Wcheill-ErHUerMzeiM Erschein» tilgltch abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den oovoaovooooooorMvo nächstfolgenden Tag, ollllooooooolloonoooo Bezugspreis: Durch Boten frei ins Laus geliefert vierteljährlich Mark 3.!5. monatlich Mark t.VS. Durch die Post bezogen vierteljährlich - Mark 3.13 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und GersdorferTageblatt Anzeigenpreis: Vrts-Anzeigen die k- gespaltene Äorpuszeiie 25 Pfennig, auswLrstae 35 Pfennig, die Reklamezeile 75 Pfennig. Gebühr für Nachums und lagernde Briefe L0 Pfennig besonders. Bet Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. Anzeigenaufgob« durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. 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Marqarine IPersou"^Gramm -- L3^Pfg"^25l"280^I00O-4548^^Schinidt, Bezirk III: Beyer, Bezirk IV, 2701—3340 und 5001-5582: Lässig, 3341-3632 und 5583 bis 5809: Horn. Grieß. 1 Person 0« Pfd. 12 Pfg. 1—169: Lorenz, HUttengrund, Haferflock«», 1 Person Pfd. -- Pfd. 90 Pfg. 170-785: Wiedner, Altmarkt, 786- 1472 : Weinreich, Wein- keuerstt, 1473—2055: Meusel,Msmarckstr., 2056—2970: A.Werner, Zillplatz, 2971—3632: E. Wagner, Oststr., ferner in den Geschäftsstellen des Konsum-Vereins Grieß: 400!—5260, Haferfloeken: 5261—5809. Volksküche. Mittwoch 9—'/, 11 Uhr Markenausgnbe: Grune Karten 434—680. Sparkass^Gersdorf (Unter Garantie der Genieinde.) Zinsfuß: 30,"/o. Tägliche Verziufmog. «eschäft-zeit Jede» Werktag 8—1 Uhr, Mittwech- außerdem von 3—3 Uhr, im Äathause, Zimmer Nr. 3. (Haltestelle der Straßenbahn.) Uebertragungen von Guthaben bei anderen Kassen erfolgen kostenlos und ohne Zinsenver- lust. Buchgebtthren werden nicht erhoben. Strengste Geheimhaltung Generalstreik im Selsnitz-LWuer Kohlenrevier. v. GerÄdorf, 8. Apiil. Nachdem erß am 13 März ein wegen Lohndifferenzen ausgebro- .hener Streit ml Lugau Lelsniher Kohlenreviei nach viertägiger Toner beendet worden war, ist gestern nachmittag abermals ein Streit unter den Belegschaften ausgcbrochcn, der sich im Laute der vergangenen Nacht rind des heutigen Tages übet da S ge ! a m tc Revier a u sge b' r e i t e i ba I Bergarbeiter, die vergangene Nacht eintabren ivollien, tvnrden daran gebin dert. Der Streik verfolgt neben materiellen For derungen hauptsächlich politische Ziele. In einem in den heutigen frühen Morgen stunden hier und in der Umgegend verbreiteten „Generalsireit im Selsmy üuganer Revier" de- ittelten Flugblatt heißt es über die F orde r ungen der Bergarbeii e r : „Tiirch das Versagen der Regierung dem Bergarbeiter gegenüber um Zuweisung von mehr rind billi geren Lebensmitteln, sowie daß die Bergarbeiter zu ihren: Rechte kommen, und wir gezwungen, sofort in den Streit ein z utrele n und folgende F o r d c r u n g e n zu Hellem l. Sozialisierung der Bergwerte durch Linschung der Betriebsräte. 2. Sofortige Zuweisung von niebr und billigeren Lebensmitteln nn Streiche biet. 3. sofortige Einführung der 7siiindigen Schichlzeil, einschließlich mit Ein- und Rusiabn der Arbeiter unter Tage bei dem gleichen Lohne. 4. Nieder mit der Regierung und dem Milim ritz,nus. 5. Einsetzung dei Arbeiter und Kon- greßräie. 6. Entlassung der Gendarmerie und Polizei und Ersetzung durch eine Volkswelu 7. Die letzten Raten des Entschuldungsgeldes sind sofort auszuzahlen, G Alle Streüschichteu sind zu bezahlen. 9. Protest gegen den Beschluß der Nationalversammlung bett Einführung der merzen 10. Im Falte des Beringens des Deut schen Brrgarbeiter-Perbaudes Grüuduna einer Sächsischen Beiga> bZiei- tluwn". Sie Erfahr Mrs SritkMrMrs ia ganz Deutschland. Nach den neuesten Insormauonen iß die Gechhr eines Gcileralstreils nicht nur in Berlin, sondern im ganzen Reiche seht ßahegerücki. Tie ilnubhängigen mnd Kommunisten agitieren ge mcinlam für diesen Generalstreit, und es ist tcin zufälliges Zusammentreffen, daß für feine Pro- llamieruug gerade die Woche autzerfchen isl, in del der zweite Räiekongreß tagt. Tie gleichen Agitatoren oc'e llnabhängigen und Kommunisten, die im Ruhrgebiet den Streit gepredigt hallen, sind schon vor einigen Tagen nach Mitteldeutsch land, nach Berlin und weiter nach dem Tsien, hauptsächlich nach Oberschlesien, gereist, um dort zum Streik zu Hetzen. Ter Generalstreik soll nach den Plänen seiner Urheber sofort auch aus solche Betriebe ausged-chnt werden, die sür die Ernäh rung unbedingt erforderlich sind, allo anch ans Gas, Wasser nnd Elektrizität. Ganz besonders wird anch dafür Propaganda gemacht, das; sich die Eisenbahner dem Generalsireit anschlicßen. Tas; es in Berlar im Zusammenhang mit dem Generalstreik wieder zu einem vewaifncten kom munistischen Aufstand kommt, iß wenig wahr scheinlich, da der Rote Soldatenbund, der das militärische Rückgrat der Kommunisten gewesen, verschlagen und die Volksmarinedivision aufge löst ist. Auch verfügen die Kommunisten nicht mebr in demselben Maße über Waffen wie im März. Dazu kommt, das; sich die Kommu nisten in der letzten Zeit in zwei Gruppen ge spalten haben, in eine gemäßigte und in eine anarchv syndikalistische Gruppe, die unter Füh rung von Herfurth slehi. Diese beiden Gruppen stehen einander ziemlich schrott gegenüber, sind heb aber gemeinsam mit den Unabhängigen in dem Miuel des Generalstreiks znm Sinrze der jetzigen Negierung nnd der Ausrufung der Räte republik einig. Bemerkenswert ist noch, das; in einer der letzten Beratungen der Kommunisten sichrer beschlossen worden in, zum Mittel des Roten Terror zn schrecken. Führende Persönlich leiten der Regienmg sollen durch Attentate ans der Welt geschafft werden, in enter Reibe Ebert, Scheidemann und NoSte 'Ob der Generalstreik nun Tatsache werden wird', dasür dürften die Verhandlungen des zweiten NätekongresscS nnd die Haltung und die Handlungen der Re gierung entscheidend sein. Die Ereignisse der uveiten Aprilwoche können von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Reiches-werden. Dit ErMMe i» VMN. Ter freie Voltssiaai Bayern Hai iin Augen blick zwci Regierungen ttir die eine zeichnet der frühere VolkLschullehrer aus Augsburg, Herr N ietisch, verantwortlich Für die bisherige ellärt der Ministerpräsident H o l f m a n n, daß sie -mich! daran denke oder gedacht habe, znrück- zntceten. Sie die alle Regienmg, betrachte sieb auch wUterbin als einzige Inhaberin der Höch slen Gewalt. Es scheint also, als ob die Nm wälznng sich keineswegs so sriedtich vollziehen wird, wie die neuen PoltSbeauftragtcn es der Well tundtun möchten. Noch iß aber die Nen ordnung nicht abgeschlossen, in jeder Stunde kann sich das Gesamtbild der Lage verändern. Nur das eine kann bisher gesagr werden: festen Fus; hat die Räterepublik bisher nur in München nnd seiner näheren Umgebung gefaßt. Das flache Land, dann vor allem der ganze Norden Bai erns, isl zurzeit gegen die Hauptstadt. Die Avffaffavg t» Berli« Von berufener Stelle wird miigeleili: '.'lack! dem m München die Räterepublik auSgerusen iß, die bisherige Regierung München verlassen bal und der Landtag widerrechtlich und ungesetzlich aufgelöst worden iß, ist das VerhäliniS Bayerns zum Reiche in ein neues Stadium getreten. Enl sprechend der vorläufigen Verfassung dürfen im Liaaienausschujse nur Regierungen vertreten sein, welche aus allgemeineu Wahlen hervorgegangcn sind und die das Vertrauen ihrer Volksvertre tungen genießen Beide Voraussetzungen tresfen auf die Rareregicruug in Müna-en nicht mehr zu. Sie kann also dem SkaatenauSschufse nicht an gehören. Tie Reichsregiernng nimnu Kenntnis von der Erklärung des bayerischen Minislerprä scheinen Hosfmann, wonach die bisherige Regie rung nicht zurückgetreteu iß, sondern nur ibren Siii von München wegverlegt hat. Sie betrack' b.t diele Regierung nach wie vor als den Ans druck des MehrbcitswillenS des bayerischen Vol kcs und ist mit ihr der Ansicht, daß sie die cin- zßu Inhaberin der höchsten Gewalt in Bauern nnd allein berechtigt ist, rechtswirksame Anord nungen zn erlassen nnd Befehle zu erteilen. Ter weitere Vecl'leib ihres Vertreters im Staaten ansschuß wird daher von der Reichsregiernng als zn Recht bestehend anerkannt. Ter Friedens schlich wird verzögert. Unsere vielen Tausende von bayerischen Kriegsgefangenen bleiben in Knechischafl des Auslandes. Tic ench dies fa aen, sind eure Landsleute, nicht landsfremde Menschen, die von Bayern noch vor wenigen Monaten nichts wußten nnd denen euer Schicksal gleichgültig ist. «ege« de» Terror der Minderheit Abgeordnete aller bürgerlichen Parteien der drei fränkischen Regierungsbezirke haben unter einander Fühlung genommen und erheben ein stimmigen Protest gegen die Ausrufung Bayerns zn einer Räterepnblil. In dem Protest beißt es: Bereits am letzten Sonntag haben auch die Mehrbeitsfozialisten Bayerns sich ans politischen und wirtschaftlichen Gründen gegen die AuS- rußmg einer Räterepublik ausgesprochen. Wir fordern die Beamtenschaft und das gesamte weck mki'e Volt Bayerns, Arbeiter, Bauern und Bürger, auf, sich hinter den vom Volke gewähl ien Landtag zu stellen. Die gesamte Bevölke rung Nordbayerns nnd die Presse wird hiermit oewarvt. sich durch den Terror einer verschivin- ^ nden Minderheit, vorwiegend von Leuten anS ländischen Geblütes, einschüchtern zn lassen. Der Anaenblick iß so ernst Ivie noch nie. Bauern mckmt über einem Abgrnnde. Wenn eS vor dem Stnrz nicht bewahrt wird, iß alles verloren, und Bauern wnd znr Stätte des Brudermords, der Plünderung und Hungersnot. Eine weitere Iulue ist die wirtschaftliche Msherrung Bau erns, durch welche ein vollständiges Erliegen nn- '.veS Wirtschaftslebens, die Stilleanng des Eisen bahnverkehrs und ebenso das Aufhören feder Loblen und Lebcnsmitielzufnhr eiutritt. Tas Ausland bat jede Ernäbrungsbeihilfe cm ein bolschewistisches Bayern abgelebnt. Eine Hüte von Rußland nnd Ungarn isl ausgeschlossen, da diele Länder selbß durch Hungersnot gepeinigt ßnd Die voyrilche R,gter»»g i« Bamberg. Wie die „B. Z." vernimmt, Hai sich der bäuerische Ministerpräsident Kossmann mit ;enen Mitgliedern der Negierung, die die' Räterepublik blehneu, nach Bamberg begeben in der Absicht, von dort aus die Geschäfte weiterzusübren und I-sUbiu auch den baverskcheu Landtag emzuN rufen. Zum Schutze der Regierung und des Landtages iß da.- Freikorps Epp, das sich bis vor kurzem m Shrdnitt befunden Hai, nach Bam lurg vingien worden Man hofft, daß es ge Ungen wird, die Muchl Sei neuen Räleregierung aus München und die Umgebung zu beschränken. Tie Negierung in Bamberg wird an die regie rungstreuen Truppen Bayerns mit der Auffor derung heranlreten, fich zum Schutze der Demo- Ira ie zur Verfüguug zu stellen und eine Werbe attwn größeren Stils einzuleiten. St» Erlaß deS Mi»tsterprSfldeate« Haffmaaa. Ein Erlaß des Minißerpräsidcnten Hosfmann Nck folgenden Wortlaut: Tie Negierung des Freistaates Bayern ist nuR zurückgelreten. Sie hat ihren Sitz vvn München verlegt. Tie Regierung ist und bleibt die einzige Inhaberin der höchsten Gewalt in Bayern und ist allein berechtigt, auch wirksame Anordnungen zu erlassen und Befehle zu ertei le!! Weileie Veröttentlichungen werden erfolgen (gez) Hoffmann Die HaltuNg der bayrische» Sar»isa»e» m zwiespältig. In der Hauptstadt steht das Mßuär einhellig hinter der neuen Räleregierung, wie die-S ja nach der Erklärung der dortigen Garnison vom 4. dss. Mts., die für den kom menden Generalstreik den Streitkämpfen ihre rvmvall'ien aussprach, nicht zweifelhaft fein lonnie. Welcher Geist die Münchener Truppen beseelt, geht daraus hervor, daß das 1. Jnfau- iie Regiment, fonß „König", seine Kaserne gurt Eisner-Kaserne, das 2. Infanterie-Regiment, Tns! „Kronprinz", die seinige Liebknecht-Kaserne - enannt bat. Anders steht es mit dem nord- bayerischen Militär. Seine Meinung geht curk Äugendem Telegramm hervor: N ürnberg, 7. April. Tie SoldatenrÄr on Nürnberg, Würzburg und anderen nordbayt- -ttchen Garnckonen haben gestern beschlossen, die Einberufung des bayerischen Landtages zu for- l dein. Eine etwaige Ausrufung der Räterepublik in München wjrd von den nordbaycrischen Gar ni'onen abgclchnt. Die bisher bekundete feste Halttmg dieser l - mustonen gegenüber früheren Münchener PutsK- nnchcn läßt erbosten, das; diese Truppen sich mb anaesichts der vollzogenen Tatsache der AAenpuhlik nicht nmstunmen lassen werden. Nm ihren Forderungen gegenüber etwaigen widerständen den nötigen Nachdruck zu verleihen, Niben die Radikalen die Bewaffnung des ßrvletariats in die Wege geleitet. In München baben die Kommunisten bereits Sonn- ttend mittag mit der öffentlichen Bewaffnung ms radikalen Proletariats begonnen. Bis Sonn mg waren lDOO Wassen ausgeaeben. Die Vor- ttGabnböfe nnd die Isarlalbahn waren bereits ronnabend mittag von den bewattnettn Arbci- ! > n besetzt. Die Mitglieder der E»1e»te.K,mmiffi<» werde» abbervfe» Daß die Enicnle den Münchener Vorgängen bne besondere Aufmerksamkeit schenken würde, um, nicht wundecnehmen Angesichts der immer mehr sich zuspitzenden Lage in der bayerischen Kanptstadt machen sich die VerbandSverireier in Bayern znr A b r e i s e b erei t. Die in Mün- U'enei: Hotels ivcilendcn Mckalieder der Enlentc cknnmissivn zur Sttldienmg der bayerischen Er- näbriingsvcrhältnifsc erbietten Sonntag mittag ^ie telegraphische Ausfordernng aus Paris, Mün- ck'cn und Bayern im stiakle der Ausrufung der Räterepublik sofort zu verlassen. ES bcstel't demnach kein Zweifel, daß die Allürtten, die nmer keilten limfiänden die neue Nätecepublik anerkennen auch lnn'ichrlich der Le benSmittel- und Nohstoffzufuhren nach Boyern die notwendigen Konsequenzen ziehen werden. Die VermSgenSentetg»«-« im RUlte-v-yee«. Tie ..München-Augsburger Zeitung" schreibt m den Vorgängen n. a.: Ter Schwerpunkt für die. endgültige Enischeidnng innerbalb der So- ,'aldemokratie licat augenblicklich Zn Nürnberg, wo die sozialistische Landeskonferenz gleichzeitig mit dem Gan 'Nordbayern lagt. Der Tagung wohnt auch der Militänncknster Schneppenhorst bei. In der Räterepublik sollen die bisherigen Mmißm Mttst PRksN'Msttagn crsetzi werben