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W1W Hohcnstm-Ernstthlller Anzeiger Tageblatt für Loßenßein-HrnWal, Gberlungwitz, Hersdors, Kermsvorf, MerurSorf WWmbrM., Ursprung MMEmh, LMzmbtlg, Mm«rs. DrmMch. Tirfchheim rc. WeiwerbrEeS F«ferU-«sMr-M M «EWe mü» Pritz^MszeS-e«. «W-s— Abonnement Bei Abholung mo lütlich die einzelne Nummer 5 -c Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestell^ Donnerstag, den 24. Mai 1906 Nr. 118 Fernsprecher Nr. 151. Fnfertio«»gebühre«: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für dm Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für «auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis vorn». 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mi. Ausnahme der Sonn, und Festtage täglich nachmittags — Zu beziehen durch die Expedition und deren ÄuS- träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der SonntagS-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigeg's »-Mstrst-ll--Bch-ftr. z. 33. Jahrgang . Frei ins Haut 35 Pfg. monatlich 4^ Pfg. vierteljährlich 1- M. 25 Pfg. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 23. Mai 190«. *— Himmelfahrt. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und aus Erden", so spricht Christus, der Auferstandene, kurz vor seiner Himmelfahrt zu seinen Jüngern, diese ermunternd, ihren Gang durch die Welt zu allen Völkern zu wagen, um alle Menschen einzuladen in das er öffnete Gotte-reich. Vie haben in Jesu Einen stück wieder für denselben Preis zurückzunehmen, wenn dasselbe innerhalb L Jahren nicht bebaut wor den ist. Punkt 6 Ankauf bezw Verkauf von Sruudßttckeu an der Echö»b»rgstraße wurde auf Antrag deS Herrn Vorsitzenden vorläufig abgesetzt und soll erst in einer sich an die öffent liche Sitzung anschließenden geheimen Sitzung ver handelt werden. Punkt 7 Ankauf von Areal und einet Hiuler-ebäude» im Poetenwege. ES handelt sich hierbei um ein dem Strumpfwirker I Spangenberg gehöriges Hintergebäude (Waschhaus) und etwas Areal, daS an den Poetenweg stößt und das zur Verbreiterung deS PoetenwegeS nötig ist. Herr Spangenberg verlangte hierfür 175 Mk. und Ueberlaffung de- AbbruchSmaterialS. Der Finanzausschuß einigte sich mit dem Besitzer schließ- lich auf die Kaufssumme von 150 Mark und Ueberlaffung deS AbbruchSmaterialS. DaS Kolle gium erklärte sein Einverständnis hierzu. Zu Punkt 8 I Nachverwilltg»»- vou Koste», Fußweg i» der Ostftraße betr, beschloß man noch 382 Mark für daselbst vorge- nommene Umlegung bezw. Neulegung von Bord- ! steinen und Platten nachzuverwilligen, da in der Tat nach dem OrtSstatut deS ehemaligen Ernst- thals der Stadt die Unterhaltung der Fußwege der Oststraße oblag und mithin die Besitzer, vor deren Grundstücken Umlegungen vorgenommen werden, zur Tragung der Kosten nicht herangezogen werden können und nur von Grundstücksbesitzern, vor deren Häusern Neulegungen statlfinden, etwa- verlangt werden kann. Punkt 9 Ankauf der Hormertdorfer Waffergrundstücke ward ebenfalls auf Vorschlag det Herrn Reinhold II für die geheime Sitzung aufgehoben. Zu Punkt 10 Erhöhung deS Verpflegungssätze» der Kranke» im vtadtkra»ke«ha»se beschloß man, dem Ersuchen des KrankenhauS-Ver- Walters entsprechend, dem letzteren für die 3. Klaffe anstatt 73 nunmehr 78 Pfg. und für die 4. Klaffe anstatt 88 jetzt 95 Pfg. zu zahlen und dafür die Verpflegegelder, ausschließlich der der OrtSarmen, um 10 Pfg. pro Mann zu erhöhen Punkt 11 Abä»der»«g de» Ort»ba»,rd»u»-»e«tw»rf» An diesem Entwurf hat das Ministerium 18 Erinnerungen gemacht, die teils rein redaktioneller, teils unwesentlicher, teil» aber auch wichtiger Natur find. Nachdem der Herr Bürgermeister alle- genau erläutert hatte, erklärte sich daS Kollegium mit der Beantwortung der Einwände deS Ministeriums in der vom BauauSschuß vorgeschlagenen Weise ein verstanden. Zu Nachprüfungen wurden sodann noch die KrankenhauSrechnung auf daS Jahr 1904 Herrn Heyne und die der Kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungsschule auf daS Jahr 1V04 Herrn Reinhold II über geben. Nach Schluß der Tagesordnung kam Herr Grießbach noch auf die Errichtung eines städti- schen öffentlichen Bleichplatzes zu sprechen. Die Angelegenheit soll an den OekonomieauSschuß ver wiesen werden. Hierauf: Geheime Vitz»»-. Die Sparkaffe Grüna b. Chtz. garantiert von der Gemeinde verzinst alle Spareinlagen mit 3Vr Prozent und expediert an alle« Werktagen vormittag» 8—12 und nachmittags 2—6 Uhr. Die bis mit 4. jeden Monats bewirkten Einlagen werden für den betreffenden Monat voll verzinst erstiegen. Und mitten in diese wunderbare Zeit hinein fällt unseres Königs Geburtstag. Der hohe Herr vollendet morgen sein 41. Lebensjahr. Im kräftigsten Mannesalter und in blühender Gesund heit sorgt er nach bestem Vermögen für seines Landes Wohl. Es ist kein leichter Posten, auf den er gestellt worden ist; der Thron eines Landes fordert in unseren Tagen einen ganzen Mann, der Tatkraft mit Uneigennützigkeit, Mut mit Friedens liebe und, wenn es nötig ist, auch Strenge mit Milde vereinigt. Wir haben allen Grund, unserem Herrgott zu danken für einen König, der seine Königspflichten so treu und gern erfüllt, wie unser innigst verehrter Herrscher. Wo Sachsen wohnen, werden sie morgen einmütig ihres Vaterlandes und seines erhabenen Herrn gedenken. In aller Herzen wird der Patriotismus erstarken und ein einigen des und versöhrendes Band um die verschiedenen Bevölkerungsklasfen schlingen, sodaß sie sich alle einig find in dem einen Wunsche: „Sott schütze und segne unseren König!" Doch nicht nur im Sachsenlande, nein im ganzen Deutschland ist unser erlauchter Herr geliebt und geehrt. Eine nahe Freundschaft kettet ihn an fast alle Herrscherhäuser unseres geeinigten Deutschlands. Ueberall ist er ein gern gesehener Freund und Gast, dessen Wort man gern lauscht und besten Rat man gern folgt. Und zu der weihevollen Feststimmung des Jubel tages kommt die weihevolle Frühlingsstimmung draußen in der Natur. Alles ist zu neuem, jubeln dem Leben erwacht. Wie die frohe Erfüllung einer schönen Verheißung ist eS über die Welt gekommen. Goldene Sonnenlichter spielen um duftige Blüten und um grünes Blattwerk. Das Jubellied der Vögel will gar nicht mehr verstummen. DaS Licht hat gesiegt. Die Nächte gleichen stillen Dämme rungen, in die der Sommer seine Düfte und seine Heimlichkeiten gewoben. Ein Glanz umflutet die Erde und küßt alles Müde wach, und weckt alles I Gebeugte zu neuer Tatkraft, und ruft alles Welke von neuem zum Leben. Noch ist der Frühling nicht gegangen. Und doch hat er dem Sommer schon die Hand gereicht. Seine ganze Fülle wunder reicher Poesie hat er über die Lande gebreitet. Und mit dieser erhabenen Schönheit wird er auch den morgigen Tag umhüllen — den Geburtstag unseres Königs. Möge drum diese Stimmung der Natur symbolisch sein für daS Wiegenfest unseres Monarchen! Und so wünschen wir denn unserem innigst geliebten LandeSvater det Himmels Heil und Segen auf sein teures Haupt. Möge auch das neu- Jahr für ihn ein Jahr deS Glücke» und der Freude sein, der Gesundheit, der Ehren und 2. Bezirksschule. Am Geburtstage Tr. Maj. König Friedrich Augusts III. findet Freitag, den 2S. Mai, vormittag» /,S Uhr ein öffentlicher Festakt»» statt, wozu die geehrten Mitglieder der städtischen Kollegien, die Eltern unserer Kinder, alle Freunde und Gönner der Schule ergebenst eingeladen werden. Hohenstein-Vrnstthal, den 22. Mai 1906. Das Lehrerkollegium. Dir. Patzig. Zu Königs Geburtstag. Wem blüht der holde Maientag In lichter Pracht entgegen ? Wen grüßt der Vögel Jubelschlag Ringsum auf allen Wegen? Wem gilt daS frohe Festgeläut, Das laut durchhallt die Lande? Und wem zu Ehren schmückt man heut Sich mit dem Festgewande ? Dem König gilt's! Sein Wiegenfest Gilt'» heute zu begehen. Er ist es, dem zu Ehren läßt Man rings dir Banner wehen. Er ist eS, dem im Fcstgewand beut nahen alle Treuen! Ihn ehrt sein Volk, sein Sachsensand Am heut'gen Tag von neuem. Glück auf, mein Fürst! Es scheine Dir Des Glückes goldne Sonne Im neuen Jahr auch für und für! Dein Äug' schau' Freud' und Wonne! Des Himmels Gnade schwebe mild Um alle Deine Schritte! Daß Gott Dein Hort, Dein Schutz, Dein Schild, Ist Deines Volkes Bitte. Und wie im alten Jahre soll Im neuen stets das Beste Dein Teil sein, reich und ehrenvoll^ — Das wünscht zum Wiegenfeste Dein Sachsen voll, das Dich verehrt Und treu zu Dir will halten, Und dessen Liebe, unversehrt, Kein Blitz vermag zu spalten. Glück auf! Um Deinen Königsthron Soll Fried' und Freude schweben! Und unsre Treue nimm zum Lohn Für all' Dein Müh'n und Strebe»! Mit klugem Äug' und fester Hand Sei unsres Schicksals Leiter, Du Herr und Fürst im Sachsenland, Noch viele Jahre weiter. Schau, wie Dein Volk Dich liebt und ehrt! Lausch unsrer Herzen Schlage! Unnennbar Gluck sei Dir beschert Am heut'gen Festestagr! Was Fürst und Volk als LiebeSband Umschlingt, mög' blüh» und wachsen! Bott segne unser Eachsenland Und Dich, den Herrn von Sachsen! Morgen ist der Geburtstag unsere» innigst verehrten Königs: sein Ehrentag und der Festtag unsere- Sachsenlandes zugleich. Wahrlich eine frohe und erhabene Feier! Die Natur hat sich gewissermaßen zu diesem hohen Tage festlich ge schmückt. Sie prangt und prunkt mit ihren schön sten und duftigsten Blüten. Maienzauber umwebt die Welt und hüllt die Erde in seine wonnige Poesie ein. ES kli»gt und singt in der ganzen Natur; denn da§ Jahr hat bald seinen Höhepunkt des Ruhmes. Jndiesem Sinne schließen wir unseren Glückwunsch mit den Worten: Frohlocke denn du Festgrläut Bon Ort zu Ort, durch's ganze Land! DeS Königs Wiegenfest ist heut! Ihm gilt der Freude Feuerbrand! Ihm gilt der Wnnsch, den Lieb' und Treu' Des Volkes hin zum Throne trägt! Ihm gilt die Dankbarkeit, die neu Und laut in unsren Herzen schlägt! Und was in uns glüht fort und fort, Heut künden's frohen Mundes nur. — Es klingt daS Wort, es jauchzt daS Wort: Heil nns'rem König für und für! s. öffentliche Stadtverordneten - Sitzung vom 22. Mai 1906. Zur gestrigen Stadtverordneten-Sitzung waren 21 Herren Stadtverordnete erschienen, außerdem am Ratstische die Herren Bürgermeister Dr. Pol- ster, Stadträte Bohne, Bernhardt und I Müller. Kurz nach 8 Uhr eröffnete der Herr Vorsteher E. Reds lob die Sitzung und machte duS Kolle- I gium zu Punkt 1 der Tagesordnung Ken«tnt»«ahme ! damit bekannt, daß daS Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts der Schule zu Hohen- I stein-Ernstthal vom 1. Januar 1906 ab eine Bei- I Hilfe von jährlich 2500 Mark gegenüber 3000 Mark in den früheren Jahren bewilligt habe. Punkt 2 Wahl eine» Mitgliedes in de» Parkautzschuß. I Durch den Tod des Herrn Unger ist eine Stelle I frei geworden. Der Rechts- und VerfastungSaus- schuß hat al- neues Mitglied des ParkauSschusteS Herrn Privatmann Resch vorgeschlagen. Letzterer wurde auch einstimmig von feiten des Kollegium gewählt. Punkt 3 Vertret»«- de» Herr« Bür-ermeister» Dr. Polster während der Zeit seine» dier jährigen Urlaub». Der Herr Bürgermeister hat für seinen Urlaub die Zeit vom 20. Juli bis 19. August auSersehen. Da Herr Dr. Haubold, der die vorhergehenden Jahre die juristische Vertretung übernommen hatte, zur gleichen Zeit verreist ist, so soll für die Zeit des diesjährigen Urlaubs de§ Herrn Bürgermeisters Herr Rechtsanwalt Dr. Dierks mit der Ver tretung betraut werden. Zu Punkt 4 Dörfeltsche Prazeßsache beschloß man, die Prozeßkosten in Höhe von 4207 Mark 25 Pfg., welche genau geprüft und in Ord nung befunden worden sind, zu bewilligen. Dörfelt- Erben prozessieren aber auch noch auf I die Herausgabe der Schulstiftung in Höhe von 1800 Mark. Sie erklären sich jedoch bereit, der I Schule das Legat zu überlasten, wenn die Stadt I auf alle weiteren Ansprüche an Vogels Erben, be kannte und unbekannte, verzichtet. Das Kollegium ging aus den Vergleich ein; eS wird aber noch dem Vergleich als Zusatz angefügt, daß sich die Dörfeltschen Erben auch ihrerseits verpflichten, auf I alle weiteren Ansprüche an die Stadt, bekannte und unbekannte, zu verzichten. Punkt 5 Verkaxf einer weitere» vaußelle a» »er Badstraße. In der Sitzung vom 1. Mai war Herrn Stadtrat Bohne von dem an der Badstraße gelegenen, nörd- I lich an das Kiesowsche Anwesen angrenzenden Grund- stück, daS die Stadt seinerzeit von der Kirchgemeinde gekauft hat, 2300 Quadratmeter zum Preise von 1 Mk. pro Quadratmeter abgetreten worden. Den übrigen Teil deS Grundstücks in Größe von 5400 Quadratmetern will Herr Stadtrat Anger kaufen. DaS Kollegium beschloß, Herrn Stadtrat Anger das Areal zum Preise von 1 Mark 80 Pfg. pro Quadratmeter zu überlasten mit der Bedingung, daß die Stadtgemeinde berechtigt ist, dieser Grund- I Schule zu Oberlungwitz. Anläßlich des Geburt-tageS Sr. Maj. des Königs findet den 2S. Mai früh 10 Uhr im Gasthofe „z«m Lamm" eine öffentliche Schulfeier statt; eS ladet zu derselben ein DasLehrerkollegium.