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!—E E' Freitag, de« 20. Juli. 1877. I Grzgeb.HioLssreMd. AmtSb I att ft «nd stLdttschen Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz- Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. » attt Au»aahm« der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 86 Pfennige. — JuierttonSgebühr«: dir gespaltene Zeile 10 'Pfennige, .« etipüttige Zell« amtlicher Inserate 25 Jnserttousaauahme Mr die am Abend« erscheinend« Nummer bis Vormittag» L0 Uhr. S. Am (1-2) (1-2) Landrock. zurückgewichen — cS stand kaum neun Meilen von dem- slch im westlichen Bulgarien au-zubrette« teginue«, fich I erscheinen läßt. Dem gegenüber ist!« koastatiren daß a bald zu sehr ausbreüen, d. h. sich von einander trennen, l zuständiger Stelle davon nicht da» Geringste bekannt ist. selben ab — die russischen Abtheilungen waren demselben rasch und hitzig gefolgt, ihre Verbindung hatte sich dadurch gelöst, und so gtlang e», den am weitesten vorgedrungenen li-ken feindlichen Flügel mit überlegenen Kräften zu fassen urd zu werfen. Nach einem derartigen ersten Erfolg, ist verselde nur ein entscheidender, geht r» dann schon be deutend leichter; da» Eentrum kann schwer Stark halten, wenn der linke Flügel geworfen ist, denn e» läuft Gefahr, umgangen zu werden. Nach Tergukasscff kam dann Lorie- MeUkofs an die Reihe, der auch, trotzdem daß er versucht hatte, Widerstand zu leisten, bald hinter Kar« zurück mußte, wollte er nicht von vorn, von link- und im Rücken angegriffen «erden. Mukhtar Pascha ging so au- diesem ersten Theil de» Feldzuge- al» Sieger hervor, sein Krieg»- plan erwies sich al» dtr richtige; er hatte noch immer den besseren Theil erwählt, al» er e» vorgezogen, lieber stet» muthiz zulückzuweichen, al» etwa in der Position vor dem Eozhanlü-Gebirge den Russen eine Schlacht anzubieten, die er aller Wahrscheinlichkeit nach verloren haben würde, und mit ihr da» einzige Heer, über da« er zu verfügen gehabt, uuv in der Folge auch Erzerum. Jetzt ist wieder Abdul Kerim an der Reihe, von de« Strategen am grünen Tlswe verdammt zu werden: daß er die Russen sich in Bulgarien vuSbreite» läßt, ohne ihnen da» mindeste Hinterniß ertgegenzuftellen; vaß er noch nicht aus dem tzestungsvitreck ausgebrochen und dem Großfürsten Nicolau« an der Jantra oder sonstwo eine Schlacht angeboten. Daß er e« versäumt, tie bei Sisto- wa übergefetzten russischen Abtheilungen in den ersten fünf Tagen nach dem Donau Uebergang anzugretfrn, läßt sich schien da» Ende der türkisch», Herrschaft in Armenien ge kommen zu fein; di« öffentlich« MAn««g e-comptirte be- nft» de« Fall Erzeruq» «nd die Niederlage Mukhtar LageSgefchichte. Ei« Wort über die türkische Kriegführung. Die türkischen Generale wissen recht gut, daß sie offene Feldschlachte« mit ihrem Material so viel al« mög lich zu vermeiden haben. Ebenso spielt bei ihren Opera tionen gewiß auch die Ueberlegung eine Rolle, daß die Armee, die sie cvmmandiren, dir einzige ist, welche der türkische Staat aufftrllen kann, daß, wenn diese tüchtig geschlagen würde, keine zweite so bald zur Stelle wäre, und daß man daher nur vorsichtig vorgehen, sich in kein gewagte« Unternehmen einlaffen dürfe, sondern die Chan cen de» Erfolg« wohl abwäge« müsse. Wann find diese nun größer unter sonst gleichen Umständen: im Augenblick wo die feindlichen Schaaren mit frischen Kräften, gesam melt und noch mit Allem versehen, über die Grenze gehen rin weißleineur« Betttuch, -e ein » Tischtuch, « ein - Frauenhewd, .. zwei weißleinene Handtücher, ein weißer Rock, ein Frauenhemd und zwei Handtücher entwendet worden. Ein Theil dieser Wäsche scheint am 12. diese» Monat« in der Gegend von Aue verkauft worden zu sein. Die» wird zur Wiedererlangung de« gestohlenen und Entdeckung bez. Ueberfüh- rnng de« Thäter« mit dem Bemerken veröffentlicht, daß al» der That verdächtig, eluo Mann«perscn in Frage kommt, welche lang von Natur, blaß von Gesichtsfarbe, ein« schwarzen Schnurrbart und einen langen schwarzen Rock, abgetragene schwarze Hofen, in die Sliefelschäste gesteckt, sowie eine Mütze ohne Schirm getragen hat. Schwarzenberg, am 17. Juli 1877. Königliches GerichtSamt. Künftigen Ay. Juki 1877 von vormittag« 9 Uhr ab sollen die in der Nähe von Blauevthal ausgestellten Baulowrh» an Ort und Stelle öffentlich an den Meist bietenden versteigert werden, wa« hiermit Erstehung-lustigen bekannt gemacht wird. Königliches GerichtSamt Eibenstock, am 14. Juli 1877. LS. Jutt LSI? von Vormittag» 9 Uhr an sollen an Gerichtsamtsstelle hier verschiedene Hau»- und WirthschaftSgeräthe, als: 1 Sopha, 1 runder Tisch, 1 AuSzugStisch, 1 Nähtisch, 1 Waschtisch, 2 Komoden, 3 Schränke, Stühle, Porzellan- und GlaSwaaren und dergl. gegm sofortige Bezahlung versteigert werden. Schwarzenberg, am 2. Juli 1877. Königliches Gerichtsamt. Hattaß. Bekanntmachung. Bo» dem uMerzrickneten Königl. Gerichtsamte soll Äv» 4. GvpTvinlkVr L8VS da« der Fra« Christian« Karoline verw. Stiehler in Neuwelt zugehörige Hau»- grundstück Nr. 19 de» Kataster-, Rr. 62»., 62 i»., 63 und 64 de- Flurbuchs und 71 de» Grund- und Hhpothekenbuch« für Neuwelt, welche» Grundstück am 16. Mai 1877 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2LOO Die zu Gunsten der Aufsicher Prtegner'schen Familie veranstaltete Sammlung hat abgerundet 90 Mork ergeben. Dieser Betrag soll der KSnizl:Aml«hauvtma«schaft Schwarzenberg zur Verfügung gestellt werden und sagt für die regt Theilnahm« allen den freundlichen Gebern herzlichen Dank. Der Gemeindtrath Zelle. H. vretsckmeldft, Gmdevorst. und zum Angriff schreiten, oder später, wenn die einzelnen i SngriffScolonnen sich bereit« ausgebreitet haben, in ihren Bewegungen schon auf Hindernisse zu stoßen, mit Ver- pflegungsschwierigkeitt« zu kämpfen und zu ermüden begin«! nen? Gewiß in letzterem Fall; bald bieten die einzelnen f Colonnen in ihrem Vormarsch Blößen, verlieren bald ihre Flankendeckung, gefährden bald ihre RückzugSlinie; da« wa« Moltke so richtig die Friction der Krteg-maschiue nennt, macht sich bei ihnen in erhöhtem Maaße geltend, i weil sie in beständiger aufreibender Bewegung find und doch den stet« zurück- und ausweichenden Feind nicht fas- ! sen können. Dieser hat indrß den Vortheil, »aß er, sich nach einem Centralpunkte zurückziehend, täglich einen klei neren Weg zu machen hat, endlich sogar still stehen kann im Mittelpunkte jene« Kreise-, an dessen Peripherie die Angriffscolonnen sich umtreiben. Endlich reißt irgendwo bet erneutem Vorgehen da- ohnedieß schon gelockerte Band, ' daß die Offenfivbevegung zusammengehaltrn, und jetzt ist der Augenblick gekommen, wo man mit relativ günstigen - Chancen einen entscheidenden Zusammenstoß wage« kann, ! Begreiflicherweise kann derselbe «och immer taktisch miß- lingrn, e» sprechen aber jedenfalls manche Wahrscheinlichkeit-- ! gründe dafür, daß er Erfolg haben wird. In der eben skizzirten Art hat Mukhtar Pascha in Asten Krieg geführt und — seine« Feldzug gewonnen. Al ma« ihn gegmüber den drei concentrisch gegen Lrzerum vordrlngendtn russischen Colonnen stet« zurückweichen «nd eine Position nach der andere«, deren einige sehr gut hät ten vertheidigt werden könne«; aufgeben sah, al-Ardaghan ; gefalle« war «nd Kar» sich selbst Überlassen wurde, da schien da» Ende der türkisch», Herrschaft in Armenien oe- gewürdrrt worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, wa« unter Bezugnahme auf de« an hiesiger Gericht-steile au-hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 2. Juni 1877. Königliches GerichtSamt daselbst. (1-3) Hattaß, G.-A. Die „N. Allg. Ztg." schreibt: „Pö-vv-leich die Be gegnung unsere» Kaiser- mit dem Kaiser Frauz Joseph ! seit einer Reihe von Jahren gelegentlich der Reise Sr. Majestät nach Gastein sich alljährlich wiederholt hat, so glauben sensation-bedürftige Korrespondenten die» auch für diese» Jahr in Aussicht stehende und so erklärliche Zusam mentreffen beider Monarchen al» etue« großen politischen Akt darstellen zu müsse-, dem da«« zwo Ueberfiuß noch eine ganz bestimmte Richtung «uv Tragweite angedichr-c wird. Neuerdinz» wird versucht, die Nachrichten dadurch an-zustatten, daß man de« Grafen Andraff- und v » ! Staatssekretär von Bülow im Gefolge beider MajeMn em gegenüber ist zukoaftaliren daß an wohl nicht entschuldigen; e» wäre dabet wenig zu wagen gewesen: ter Erfolg ist beinahe sicher, wenn man über eine kaum gelandet« Truppe hersällt. Abdul Kerim ist kein Mann rascher Entschlüsse, eher ist er eia Fabiu» Cunc- tator; der Kundschaflerdienst wird bei den Türken, die über wenig Reiterei verfügen, stet» schlecht versehen, und so mag e» gekommen sein, daß er von dem Donau-Ueber- gang zu spät sichere Nachrichten erhalten, und al- er von demselben gewußt, entschloß er sich wieder «icht rasch. Lon dem Augenblick aber, wo beretl« z^rt russische EorpS am rechten Ufer standen, macktrn sich wohl im Grifte de» Serdar Ekrem dieselben Gründe für eine streng« Defen sive geltend, die auch Mukhtar Pascka bewogen hatten, stet» zurückzuweichen. Abdul Kertm hrfft auch, daß die drei Corps, welche ücher die Dono« gegangen find und den, wo sich dann leicht ein Augenblick finden lassen dürfte, nm über da» eine oder da» andere Corps, da» sich zu weit vorgewacht, herzufallen, e» zu vernichten und so eine« , Ring au» der Kette auszubrechen. Selbst wenn die Russe«, wie es sehr wahrscheinlich ist, von Tirnowa au», einen der Pässe berützend, die dort ; ihren Ausgangspunkt haben, über den Balkan gehen, mW bereit« geschehen ist, braucht e» de«, türkischen Obergenrral ° nicht bange zu werden: für den ersten Empfang der de« bouchirenden russischen Abtheilungen wird wohl der au» Montenegro mittlerweile anlangende Suleiman Pascha sor« ! gen und kann später Abdul Kerim von Schumla au« etwa e'. Corps den Russen über den Balkan nach- und in die ' linke Flanke entsenden. Dann ist das Schicksal der rus sischen Balkan-Uebersteiger so ziemlich besiegelt. Den gro ben Bortheil besitzt der türkische General in seiner Een- tralstcllung, daß er stet- auf einer kürzeren Linie zu mar« schien und zu operiren hat, als fein Gegner, der ihn noth gedrungen zu umfassen versuchen muß — leicht ist aber eine Umfassung nicht zu bewerkstelligen, wenn der zu Um fassende sich von seit- und rückwärts an den Ballan lehut. Sicherlich ist die Aufgabe, die der Großfürst Nikolaus sich gestellt, eine unendlich schwierige. Vor sich hat der Groß sürst eine Armee, die von den inneren Provinzen de- Rei che« alle«, wa« zu ihrer Verpflegung erforderlich, beziehe« kann, vier Festungen und den Balkan, hinter sich die Do- ! nau und da« bei Widdin stehende türkische Lorp«, und ferner befirdet er sich in einem Lande, da« ihm wenig bieten kann, und hängt mit seiner OperationSbafiS, von ! der ihm Alle« nachgesendet werde« muß, mittelst einig« Ponton Brücken zusammen. Bekanntmachung. In der Nacht vom lv, 11. diese« Monat- sind an» einem Waschhaufe inCra« dorf folgende Wäschstücke al«: Pascha'». Da» türkische H er war dis nahe an Erzerum daß sie mit allerlei Communications» und Äetflegung-- ...... —" schwierigkeiten zu kämpfen haben uud dabei ermüden wer-