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Vesper in -er SoHciltrirüie. Dresden, Sonnabend, den 2. Septbr. 1899, nachm. 2 Uhr. 1. Präludium und Juae für Orgel <6-cIa>', Bd. II) von I. S. Bach. 2. Hyalin 91 für Chor uiid 6 Solostimmen von E. F. Richter. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Er wird dich mit seinen Fittigen decken und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es dich doch nicht treffen, denn der Herr ist deine Zu versicht, der höchste deine Zuflucht. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht, meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. 3. Iuett für Sopran und Alt von Carl Reinthaler, gesungen von Fräulein Elisabeth Förster und Fräulein Marie Alberti. Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln: er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser; er labt mein schmachtendes Gemüth und führet mich auf rechtem Steige zu seines Namens Ruhm. Und wall' ich auch im Todesthale, so wall' ich ohne Furcht, denn du be gleitest mich. Dein Stab und deine Stütze sind immerdar mein Trost. Du richtest mir ein Freudenmahl im Angesicht der Feinde zu, du salbst mein Haupt mit Oele und schenkst mir volle Becher ein. Mir folgen Heil und Seligkeit in diesem Leben nach, einst ruh' ich ew'ge Zeit dort in des Ew'gen Haus. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 362, 2. Aus Gnaden! Hier gilt kein Verdienen, die eignen Werke fallen hin. Der Mittler, der im Fleisch erschienen, hat diese Ehre zum Gewinn, daß uns sein Tod das Heil gebracht und uns aus Gnaden selig macht. Vorlesung. 5. Iuett für Sopran und Alt (op. 122, Nr. 2) von Oskar Wermann, gesungen von Fräulein Förster und Fräulein Alberti. Mit Gott geh'n wir getrost dahin, der künft'gen Zeit entgegen. Mit Gott nimm' diefes Wort zu Sinn, — denn es hat Gottes Segen. Allein damit thu' jeden Tritt! Das Herz zu Gott erhoben; die Hilfe kommt von oben. In Frieden wohnt, wer Gott vertraut, in Ruh' an allen Orten. Sein Lebensglück ist fest gebaut, ist Gott sein Fels geworden. Der's Auge macht, sieht vor und wacht; der's Ohr pflanzt, wird dein Flehen, dein stilles Wort verstehen. Herz, deine Wünsche schick' hinaus, Gott wird zu allem rathen. Wohlan mit ihm zu weiterm Lauf, mit ihm in Wort und Thaten. Mit Gott allein, so soll es sein! Dich preisen deine Werke; sei mit uns, Gott der Stärke! 6. Zwei Kest- und Gedenksprüche (Nr. I und 3 aus op. 109) für 2 vierstimmige Chöre von Joh. Brahms. Unfere Väter hofften auf dich und da sie hofften, halfst du ihnen aus. Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und wurden nicht zu Schanden. Der Herr wird seinem Volke Kraft geben, der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden. Wo ist ein so herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich thuu, als der Herr, unser Gott, so oft wir ihn anrufen? Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, daß du nicht vergessest die Geschichte, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen komme alle dein Lebelang, und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kund thun. Amen. Drink von Lievich <k Neichardt in Dresden.