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S7. Iahrg Nummer 212 v«il-lg«orl V«««d««... Unjklgrnpttll«: dl« IloalNg« 77 mm dr«U« 3«II« I Vltl ,a« gamIIIrnan^Ig«» > VI» glli Pl-tzwllnlch« «»»<» M, Mm L«»tlh« l-lstm. Istch«l«t i »Li «S<h<iill!ch. -MeaatNch«« mach rrI-,1 «I«l<ht A> Pf, b,m. D V!, I,r,erl«h» 17V: »urq »I« Po, Iw «In,chU«HII» Poftlld«rw<tlung^«bllh,. pizügllch « Pf« Post-Brll-llgild. Llagl-R«. U VI-., Sminalxnd» «iU> g«ftIag»<N,. » Psg. ObbeHellunge» mllff«, ivtU«h«n, ,lne Ivoch« v«i «blau! d«i L«,uq^«It tchiUMq ix Im vtilog «ingrgang«, KI» Unl«i, -rrlg« dllrj«» Mm UbbtptllM-«» <,Ig<-«nn,hm«»> SüchUche o oltssettuns LchUstUUnn,! rmUx».« , P«I!<stIr°d« 17. s«nn»l 70711 » 7lv» G«l<V!ftU1kll<, Druck ,nd Verlag: S«r»a»Ia Buchdruck««» und v«rla, I-, und «. WInf«l, P-N«rfUah« 17. Srmru, 710». Paftsch<ck: Ur. 1071, Bank: Kladldaul Vr««d<» Ur M7S7 Freitag, S. September 1SSS 2m Fall, o«, hdheirr ««walt, ««rbot, <I,Ir«i«ud«, B«trkd«» PSrungru hat Mr v«jl-h«r «Mr Vkrbunglulkxud« Mm Unspillch«, sali» »1« 3>"un, tu MHrilnttei» U»I«»,<. m» spSIt« o»«r nicht «Ich-Int. «,lall»«,,art Iß v « » , » « » Ser virile Tag des Parieikongreffes Rechenschaftsbericht -es Arbeitsdienstes Reden der RelchSleiler Stell, DarrL und Amann Nürnberg, 9. Sept. Auch die Kongreßsitzung am Freitag, aus der die Relchslelter HIerl, Amann und Darrt die Arbeitsweise des Reichsarbeitsdienstes bzw. die Grundlagen der Presse- und der Ernährungspolitlk behandelten, begegnete, wie die bis zum letzten Platz gestillte Halle erkennen lieh, unvermindert großem Interesse. Wieder belebte die Vielfalt der Uniformen und der bun ten Trachten von Männern und grauen aus den Gauen des weiten Grohdcutschen Reiches das festliche Bild. Wie schon in den vorausgegangcnen Sitzungen sah man auch diesmal wieder die Abordnungen der Ordensburgen in einem geschlossenen Block auf der Fiihrertribiine. Die Ehrenkompanie vor der Halle stellt die erste Unteroffizlerlehrabtellung Kiel. Von vielen Tausenden vor dem Kongreßbau mit stürmischen Ovationen empfangen, schritt der Führer unter den Klängen des Deutschland- und Horst-Wessel-Liede» die Front der „Blauen Jungen" ab, die strahlenden Auge» mit präsentiertem Gewehr dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht ihre Ehrenbezeugung erwiesen. Dann wurden die Standarten und Stander der SA, dos NSKK und der SS in die Halle getragen. Nach der „Egmont"-Ouvertiire von Beethoven und der WVedererössnung des Kongresses durch den Stellvertreter des Führers gab zunächst Relchslelter HIerl einen Rechen schaftsbericht Über den Einsatz der Männer des Spatens im abgelaufenen Jahr. Der Reichsarbeitssührer machte von einer soeben vom Füh rer verfügten Anordnung Mitteilung, wonach di« Stärk« de» Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend auf 59 oovArbeltsmaiden erhöht «st. Der Reichsarbeitssührer stellte dazu fest, daß für die weib liche Jugend die Erziehung durch den Arbeitsdienst besonders notwendig ist. Er sei auch da» beste Mittel, um den überan strengten Bauernfrauen die notwendige Httse und Unterstützung bieten zu können. ' Im übrigen ging der Reichsarbeitssührer in seinem Re chenschaftsbericht auf den verstärkten Einsatz des Arbeitsdienstes ein, der auch in diesem Jahre eine Dien st zeitverlän ge rn ngbisEn de Oktober aufweisen wird. Ohne die Hilfe des Reichsarbeltsdienstes hätte die Ernte nicht geborgen wer den können. Im Jahre 1937/38 wurden durch Deichbautcn und Flutzrcgulierungcn rund 89 900 Hektar Bauernland den Uebcr- schwemmungcn durch Hochwasser entzogen, 118 000 Hektar in crtragsfähiges Land gesteigert. 9000 Hektar der vollen land wirtschaftlichen Nutzung zngeführt. 1500 Hektar wurden — wie der Reichsarbeitssührer unter dem großen Beifall des Kon gresses fcststellte — dem Meer abgerungcn. Die insgesamt be wirkte Ertragssteigerung entspricht ungefähr einem Neuland gewinn von rund 35 000 Hektar oder 140 000 Morgen. Was die Forstarbeiten betrifft, so wurden u. a. 5700 Hektar zur Aufforstung vorbereitet und 2500 Hektar neu angcpslanzt. Durch die Heimkehr der Ostmark sind dem Reichsarbeitsdienst neue große Aufgaben erwachsen. Der Aufbau der neuen vier Arbeitsgaue ist bereits soweit gediehen, daß am 1. Nov. der erste Halbjahrgang arbeitsdien st pflichtiger Oesterreicher einrücken kann. Am 1. April 1939 wer den in Oesterreich 150 Abteilungen bestehen. Der Reichsarbcitsdienst Großdcutschlands wird zu dieser Zeit dann 370 000 Arbeitsmänncr umfassen. Für die weibliche Jugend in der Ostmark sind 120 Lager vorgesehen, von denen die Hälfte bis zum Frühjahr 1939 eingerichtet sein wird. Interessant ist die Tatsaci)e, daß schon rechtzeitig begon nen worden war. rund 250 Oesterreicher im Altreich zu Arbeits führern auszubilden. In seinen weiteren Aussührungcn gab der Reichsarbcits- sührer seiner Freude Ausdruck, daß der Rcichsarbeitedienst im Auslande immer besseres Verständnis findet, obwohl noch vor 5 Jahren. In Genf versucht worden ivar, Deutschland ein Verbot dieser Einrichtung auszunöligcn. (Fortsetzung aus Seite 2.) Chinesische Cnilasiungsossensive für Hankau Japan landet neue Truppen in Aordchina — Reuer Einsatz starker SrdnungSkräste der Japaner Dairen, 9. September. Unter Einsatz ihrer 8. Armee haben die Chinesen in Nord china eine größere Entlastungsosfensive für das stark bedrohte Hankau angeseht. Die Aktion der Chinesen richtet sich insbesondere auf die rückwärtigen japani schen Verbindungen in Form eines planmäßigen Angriffes auf die in nordsüdlichcr Richtung verlaufenden Eisenbahnlinien Peklng-Hankau und Tientsin-Pukau, Die japanische oberste Heeresleitung sah sich infolgedessen genötigt, erneut starke Kräfte in Nordchina einzusctzen, deren erste Staffel seit Don nerstag auf dem Seewege aus Japan kommend auf der Reede von Taku, dem Hasen Tientsins, ausgeladen wurden. Dieser Einsatz entspricht dem in den letzten Augusttagen in Tokio ge faßten Beschluß der japanischen obersten Heeresleitung, den Chinakricg unter Einsatz aller Mittel noch vor Ablauf dieses Jahres zu beenden. Die Reede von Taku ist angefüllt mit qualmenden Trans- porlschisfen, aus denen bisher schätzungsweise etiva eine Divi- sion als Vorhut an Land ging. Es werden noch weit stärkere Kräfte ausgeschifft, die mit der Eisenbahn auf dem schnellsten Wege in Richtung Tientsin ablransportiert werden Die allgemeine Lage ist noch nicht klar. Insbesondere ist noch nicht heraus, ob hinsichtlich der Frage der ausländischen Niederlassungen in Tientsin eine Radikallösung durciMsührt werden soll. In Tientsin wurden alle japanischen Zivilisten infolge der aufreizenden Haltung der Engländer und Franzosen aus der ausländischen Niederlassung abberufen. Die Absichten der 8. chinesischen Armee gehen daraus Hin aus, nach einheitlicher Leitung «inen Klein krieg größten Stils zu führen. Die neuen Operationen auf dem nordchinesischen Kriegs schauplatz dürften längere Zeit erforderlich maci)«n. Schigemitsu geht nach London Moskau, 9. Sept. Der japanische Botschafter in Moskau, Schigemitsu, wird Ende dieses Monats Moskau verlassen, um de» japanischen Botschafterposten in Londo n zu überneh men. Für Moskau soll vom japanischen Außenministerium der bisherige Botschafter in Berlin, Togo, In Aussicht genommen worden sein, während der bisherige Militärattaches in Berlin, General Oslma, das Amt des Berliner Botschafters übernehmen würde. Auch der deutsche Botschafter in Tokio, Generalmajor von Ott, ist vor seiner Ernennung zum Botschafter als Militär- atlachee in Tokio tätig gewesen. Sie Gestaltung de- nationalsozialistischen Srzie-er- Richtlinien de» Lrziehungsminlsters für di« höheren Schulen. Das Nachrichtenbüro deutscher Zeitungsvcrleger teilt mit: Die Neuordnung des höheren Schulwesens stellt auch die Ausbildung der Studienreferendare vor neue Auf gaben. Der Reichserziehungsminister hat deshalb neueRicht- linicn für die pädagogischen Arbeitsgemein schaften an den preußischen L-mdienseminaren erlassen. Eine Neuordnung der gesamten Ausbildung der Studienreferendare bleibt noch vorbehalten Nach den Richtlinien werden die Re ferendare des Seminars zu einer pädagogischen Arbeitsgemein schaft zusammengrfaßt, die wöchentlich stattfindet und zwei Stunden dauert. Ihre wichtigste Aufgabe ist, das Gefühl für die erzieherische Verantwortung zu fördern und zu festigen. Ihr Arbeitsgebiet ist die nationalsozialistische Erziehungsordnung, deren Ziel der in seinem Volk wurzelnde nationalsozialistische deutsche Mensch ist. Da diese aber nur innerhalb der national sozialistischen Weltanschauung erfaßt und erleb« werden kann, erwächst dem Leiter die besondere Aufgabe, dem Referendar das Verständnis für die inneren Zusammenhänge zwischen die sen weltanschaulichen Grundlagen und der Erzichungsorduung zu erschließen. Eine erfolgreiche Mitarbeit wird der Referendar in der Arbeitsgemeinschaft nur leisten können, wenn er das wichtigste nationalsozialistische Schrifttum kennt. Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes wird gefordert, daß er das Werk des Führers „Mein Kampf" und Rosenbergs „Mythos des 20. Jahrhunderts" in ihren entscheidenden Gedan ken am Schluß des ersten Vorbereitungshalbjahres beherrscht. Im weiteren Verlauf seiner Ausbildung soll er die wichtigsten politischen und pädagogischen Zeitschriften verfolgen. Alle Erörterungen haben ihre Berechtigung stets an der pädagogischen Wirklichkeit zu erweisen. Fragen aus der Ju gendstunde, Schulkunde und Erziehungs- und Unterrichtslehre sind daher anschaulich -u behandeln. Jeder Referendar ist nach Möglichkeit vor verantwortlich zu lösende Erzichungsausgabcn zu stellen. Im Laufe des ersten Jahres bereits soll er die Arbeit in den Volks-, Mittel-, Fach- und Berufsschulen kennen lernen. Er soll sich weiter als Führer einer Gruppe Jugend licher oder als Erzieher im Landheim und Schülcrlagsr bewäh ren. Im zweiten Jahr hak er eine Klasse unter Au,,,ast des Klassenleiters zu leiten. Vie „Times" halt ihren Vorschlag ausrecht Grenzreviston ein dauerhaftes Lösungsergebni». London, 9. Sept. Auch am Freitag bildet die tschechische Krise wieder da« einzige Thema sür die Leitartikel der Londoner Morgcnpresse. Die „Times" stellt hierzu u. a. fest, daß die Lage in Mittel europa nicht plötzlich beunruhigt worden sei. Sie bleibe wie seit Jahren mit ernsten Schwierigkeiten angesüllt. In diesem Zusammenhang sei es wirklich grotesk, daß so viel Unwillen wegen der von der „Times" schon mehrfach ge machten Anregung der Abtrennung des sudetcndculschen Ge bietes ausgelöst worden sei. Eine Grenzreviston sei durchaus nicht völlig von der Liste der möglichen Lösungsergebnisse aus- zuschlicßen. Es sei das zwar keine Lösung, sür die sich irgend jemand wirklich begeistern könnte. Aber die Aussicht auf end lose künftige Unruhen sei ein starkes Argument sür eine an sich nicht populäre Acndernng. So komme man zu der Ansicht, daß hier eine Gefahr für die Erwägung einer Bereinigung mit friedlichen Mitteln' von etwas vorliege, was man zu einer der Ungerechtigkeiten des auferlegten Fricdcnsvertragcs rechne. Auf jeden Fall lohne keine Lösung, wenn sic nur darauf be rechnet sei, sür einige Monate zu hatten. Kardinal Samillo Laurent! -t s Kardinal Laurent«, der Präfekt der Ritenkongregation, ift am Mittwoch plötzlich an einem Schlaganfall in Rom gestorben. Der unvorhergesehene Tod des bekannten Kirchcnfürsten hat di« vatikanischen Kreise in Tastel-Gandolso und in Nom in tiefst« Trauer versetzt. Das Kardtnalskollegium hat innerhalb weniger Tage zwei seiner bedeutsamsten Mitglieder verloren. Zwei Tage vor Kardinal Laurentt war bekanntlich der Kardinal« Erzbischof von Neuyork, Hayes, gestorben. > Kardinal Laurentt war Im Jahre 1801 in der Nähe vor» Rom geboren. Er studierte Theologie und Philosophie und wurde 188-1 zum Priester geweiht und zum Professor ernannt. Schon damals trat er auch in engsten Kontakt mit dem Vatikan, und zwar widmete er seine ungewöhnliche Aktivität als Ge lehrter, Organisator und Priester vor allem der Kongregation zur Ausbreitung des Glaubens. Von 1911 bis 1921 war eil Sekretär der Propaganda-Kongregation. Benedikt XV. verlieh ihm 1921 den Kardinalshut. Pius Xl. vertraute ihm zunächst d.ie Kongregation der Orden und später die Rtten-Kongrcga- t'ion an. Kardinal Laurenti, der so während seines Leben« eine ganze Reihe höchster und wichtigster kirchlicher Aemter ver waltet hat, war auch Protektor ^hlreicher Missionsorden. Der Papst hatte Ihn mehrfach aus besonderen Anlässen zu seinem Legaten ernannt. . . *— Llmbesehungen im overkommando des französischen Heeres Paris, 9. Sept. Im militärischen Oberkommando de« französischen Heeres sind zahlreiche llmbesehungen vorgcnom- mcn morden. Der kommandierende Divisionsgeneral des 29. Wehrkreises, General Requin, ist an Stelle des in den Re- servcstand versetzten Divisionogeucrals Mittclhauscr zum Mitglied des obersten Kricgsratcs ernannt worden. Divisions general Carchery, Mitglied des obersten Kriegsrates, wurde unter Beibehaltung seines augenblicklichen Postens zum Ge- ncralinspekteur der Infanterie ernannt. Divisiousgcncral Hubert, der bisher den befestigten Wehrkreis von Metz be fehligte, wurde zum Oberbefehlshaber des 20. Wehrkreises in Nancy ernannt. pllgerzua ln der Bretagne entgleist Bisher 5 Tote und 20 Verletzte. Paris, 9. September. In den späten Abendstunden des Donnerstag entgleiste in der Nähe von Bannes in der Bretagne ein Pilgcrzug. Die Lo komotive sprang aus den Schienen, und die beiden ersten höl zernen Wagen wurden säst vollkommen zertrümmert. Bisher sind 5 Tote und etwa 20 Verletzte zu beklagen. Der Streik des australischen Kohlenbergbaus beginnt Sidney, 9. September. Nachdem das Ultimatum der Gewerkschaft des australischen Kohlenbergbaues an die Grubenbesitzer auch in letzter Stunde nicht beantwortet wurde, ist für Freitag nachmittag der bereit, angekündigte allgemeine Streik des australischen Kohlenberg baues angcsctzt worden. Der Streik, der auf drei Monate be- fristet ist, dürste der Wirtscl-ast des Landes schwere Schäden zu- fügen. 20,8 Milt. Amerikaner erhalten LlnterlWimg Ein ausschlußreicher Bericht amtlicher Stellen. Die Bundcsbehörde für soziale Sicherheit veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, nach dem im 'Monat Juli etwa 20.8 Millionen Amerikaner in Irgendeiner Form eine öfsentliche Un terstützung von feiten der Bundesl»ehörden. einzelner Staaten oder irgendwelcher Ortsbchörden erhielten. Gegenüber dem Monat Juni ist die Gesamtzahl der unterstützten Familien wie der um 1,5 Prozent gestiegen.