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Von der Bemannung blieben auf dem Schiffe zu rück: der Kapitän (Roberts), der zweite Lieutenant, 3 Ingenieure, 11 Heizer, 3 Kellner, der Zimmermann und 2 Schiffsjungen. DaS Schicksal der übrigen Boote ist ungewiß/ da nichts mehr von den Besttz- ergreifern vernommen wurde. Es scheint, daß unter den Passagieren uüd der Bemannung eine Panik ent standen, als eö bekannt wurde, daß da« Schiff nicht über Wasser zu halten sei. Auf die Frage, wer den Befehl zum AuSsetzen der Boote ertheilt habe, er widerte einer der Ueberlebenden: „Der Befehl wmde von keinem Offizier ertheilt. Die Bemannung selber setzte die Boote aus, ohne daß man es ihnen befohlen hatte. Als da« Schiff Liverpool verließ, hatte e« nur einen Passagier erster Kajüte Namen« GutterSlob. Zwischendeckpassagiere befanden sich 66 an Bord, wo von 37 Erwachsene und 13 Kinder englischer Natio nalität; 36 Männer und 14 Frauen; ferner zwei Schotten und eine Schottin; die übrigen 12 waren Ausländer." Au« Liverpool endlich wird noch dem Reuter'schen Bureau unterm 24. Dec. gemeldet: „Heute traf die Barke Fulda mit fünf der aufgegriffenen Passagiere der Borussia hier ein. E« sind lauter Spanier und ohne Ausnahme der englischen Sprache nicht mächtig, sodaß bislang noch keine genaue Beschreibung ihrer schrecklichen Erlebnisse zu erzielen war. Ihr Boot ent- hielt anfänglich noch den SchifsSlieutenant und drei Frauen, wurde jedoch gleich, nachdem eS au-gesetzt worden, gegen den Dampfer geschleudert und schwer beschädigt. Der Schiffrlieutenant und zwei Frauen kehrten hierauf nach dem Wrack zurück, während die übrigen das Boot dadurch über Wasser hielten, daß sie die lecken Stellen mit Kleidungsstücken zustopften. Die Unglücklichen hatten einige Vorräthe an Bord, verstanden sich jedoch nicht auf da« Lenken de« Boote« Nachdem sie fünf Tage und sechs Nächte Herumgetrieben worden waren und schließlich schrecklich gelitten hatten, wurden sie von der deutschen Barke Fulda bemerkt und ausgenommen, welche sie nach Liverpool brachte. Bom Schicksal der Borussia wissen die Leute gar nichts." Lo« Büchertisch. I. * Leipzig, 2S. Dec. E« sei un« gestattet, eine Anzahl literarischer Erscheinungen, die sich unerledigt auf unserm RedactionStische finden, in zusammen» fassendem Ueberblick noch zu bespreche». Wir beginnen mit drei sehr werthvollen Verlag«- werken von S. Hirzel in Leipzig. Da« eine ist der vierte Band der bereit« früher hier besprochene» „Publikationen au« dem königlich preußischen Staats archiv, veranlaßt und unterstützt durch die königliche Archivverwaltung". Dieser vierte Band enthält 1) die Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover (der bekdnnten Gönnerin des großen Leibniz), 2) krbckLrio ll bistoire -ie man lemps. Letztere«, de« großen König« „Geschichte meiner Zeit", nimmt mehr al« zwei Drittel de« Bande« ein. Wir brauchen nicht zu sagen, von wie großer historischer Bedeutung diese beiden au- archivalischen Quellen sorgsam bearbeiteten und mit Erläuterungen versehenen Publikationen find. send): , nama angekommen sei und fich auf der Reise nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika befinde, von (2217-18j in Leipzig, Z>bro»r. abend bürg), cchhof 14. düSSuiSdrLÄ vischen ß rk, i xreo,r exieo's L »binar. « m 7. allein « Imächtigte » Leipzig. Prn» MerUljw'Uch 7». Nummrr veräußernde Militärrealitäten und durch einen Zuschuß auS dem ordentlichen Militärctat erfolgen soll. wo er sich nach Europa zu begeben beabsichtige. * spart», 2S. Dec. Da« neue Cabinet ist con- stituirt: Freyeinet Präsident und Au-wärtiges, Lepere Telegramm zugegangen, in welchen! mitgetheilt wird, daß der Präsident der Republik Peru in Pa- Der Untergang des Dampfers Borussia. liegen darüber folgende nähere Nachrichten vor:, AuS den Aussagen der Ueberlebenden ergibt sich, daß die Borussia Liverpool am 20. Nov. mit einer Bemannung von 54 Leuten und 76 Passagieren ver ließ. Am 23. Nov. traf daS Schiff in Corunna ein und nahm daselbst etwas Ladung und ungefähr 80 Passa giere, meistentheil« spanische Auswanderer nach Cuba, a» Bord; am 26. Nov. verließ das Schiff Corunna und bekazn am 2. Dec. während eines heftigen Stur ms« von Nordnordwest in der Mitte einen Leck. Die Bsmannung war nicht im Stande, das Schiff über Wasser zu halten, und nachdem da« Wasser in die Maschine und Schürräume gedrungen, verlöschten die Fpuer. Sofort wurden die nöthigen Vorbereitungen getroffen, da« Schiff zu Vorkassen; sieben Boote wurden mit Proviant versehen und über Bord gelassen; die selben füllten sich rasch mit Passagieren und Leuten der Bemannung. E« herrschte dabei eine ziemliche Unordnung; ein- der Boote versank mit seinem In halt. Der Kapitän, zweite Lieutenant und mehrere Passagiere und Leute der Bemannung waren genöthigt, auf dem Schiff zu bleiben. Während der Nacht trennten sich die Boote und kamen sich in der Dunkelheit außer Gesicht. Gegen S Uhr sahen die Ueberlebenden eine Rakete vom Dampfer aufsteigeu; kurz darauf ver schwanden plötzlich die bi« zu jenem Augenblicke deut- lich sichtbaren Lichter vom Hauptmast und mit ihnen voraussichtlich der Dampfer und seine lebende Fracht. Ein coeker Bericht der Times bestätigt vorstehenden, au- Queenstown datirten, Wort für Wort. n Württem- bildeten Krei- LandeStheilen in Bayern. >erlWge und in demselben ge Leitartikel all) mit der London , Pe nbe und um :atur, Kunst, j zuverlässige senbahnen rc. l3»«60 H). chmäßig sich leberstchtliche. Zeile 20 H). erkurs. geregelt. Deutschland erneuert nicht da« Arrestverbot auf Waggon», dagegen wird Oesterreich von der Re- factienpublication enthoben, das Zollcartel wird reci- prociter geregelt. (D. M.-Bl.) * Wien, 28. Dec. Nach einem Rescript des Han- delSministerS an den Verwaltungsrath der Kronprinz- Nudo.lfsbahn geht der Betrieb dieser Eisenbahn vom 1. Ian. 1880 ab in die Hände des Staate« über. E« sind Conferenzen im Handelsministerium eröffnet worden wegen Wahrung der Rechte und Pflichten der bisherigen Gesellschaft. Der VerwaltungSrath hat die Gesetzlichkeit dieser Maßregeln sowie die Verpflichtung anerkannt, daß den Anordnungen de« HandclsnnnisterS Folge geleistet werden müsse, Nom, 27. Dec. Der Fanfulla, dessen intime Be ziehungen zu den hiesigen Hofkreisen bekannt sind, ver sichert, daß die von der pariser «Estafette» gebrachte stantinopel und Nelidow'S für Athen nunmehr definitiv entschieden sind. — Da« von der «Neuen Zeit» ge brachte Telegramm, daß e« zwischen Montenegro und der Pforte zu einem Bruche gekommen sei, wird von der Agence rufse für unbegründet erklärt. Die Agence fügt hinzu, die Pforte habe Montenegro deu District von Dulcigno als Compenfation angeboten, doch sei daS mit Rücksicht auf den zu erwartenden Widerspruch Oesterreichs ein illusorisches Anerbieten. *Nisch, 27. Dec. Die serbische Regierung hat die Ausfuhr von Getreide verboten. — Der österreichischen Gesandtschaft ist anläßlich eine« JncidenzfalleS im belgrader Zollamte volle SatiSfaction seitens der serbischen Regierung gegeben worden. * lvien, 27. Dec. Meldung der Politischen Cor- respondenz aus Konstantinopel: „Der französische Botschafter Fournier vermittelt in dem eng lisch - türkischen Conflict und wirkt namentlich darauf hin, daß der englische Botschafter Layard die dreitägige Frist verlängere. Man glaubt, Layard werde sich nachgiebig zeigen. Die andern Botschafter beobachten die größte Reserve. — Der griechische Gesandte Condurioti« erhielt gestern ein Schreiben des Minister« de« Auswärtigen Sawa«-Pascha, in welchem letzterer mittheilte, daß die Pforte, ohne die in drohendem Tone gehaltene Note de« griechischen Gesandten zu accep- tiren, das letzte griechische Memorandum auf da- ein gehendste geprüft habe und die nächste Conferenz der GrenzregulirungScommiffion auf den 29. Dec. an beraume. ES wird angenommen, baß die Pforte in der Conferenz am 29. Dec. einen formellen Vorschlag in Betreff der Grenzfrage machen werde." * Lonstantinopel, 27. Dec. Die Pforte hat den griechischen Commiflaren angczeigt, daß die nächste Conferenz in der Grenzregulirungsfrage am 29. Dec. stattfindrn solle. — Der englisch-türkische Zwischenfall wegen de- zum Tode vcrurtheilten musel manischen Priesters war bi« gestern Abend noch nicht beigelegt, doch steht zu hoffen, daß der englische Botschaft*^ di» d« fibe di» KMaffimg de« Priester- gestellte Frist verlängern werde und die An gelegenheit bald beglichen wird. Lonstantinopel, 27. Dec. Die Pforte hat sich heute geweigert, des britischen Botschafter« Layard Forderungen betreff« der Freilassung des Bibel- übersetzerS Achmed-Tewfik zu erfüllen; gleichwol ist anzunehmen, daß die Pforte schließlich nachgibt. (B. T.-Bl.) * Lairo, 27. Dec. In den von den Finanzcon- trolcuren Baring und BligniereS aufgestellten Finanz- entwurf wird die Herabsetzung de« Zinsfüße« der unificirten Schuld auf 4 Proc. und die Abschaffung der Mukabalasteuer beantragt. Die Bondsinhaber der schwebenden Schuld sollen 30—35 Proc. in Baar und den Rest in Schatzobligationen erhalten. * Philadelphia, 27. Dec. Dem General Grant ist durch eine Deputation der allgemeinen FriedenS Wieu, 28. Dec. Die hochofsiciöse wiener Mon- 1agS-Nevue schließt eine Besprechung der inner» Situation mit der Bemerkung, das Ministerium Taaffe werde den czechischen Wünschen eine vorurtheils- lose Prüfung und gerechte Würdigung zuthcil werden lassen — immer unter dem Gesichtspunkte, daß Böh men von zwei Volksstämmen gleicher Begabung, glei chen Fleißes und gleicher Staatstreue bewohnt wird, wovon keiner gekränkt und hintangesetzt werden soll; aber was da« Cabinet gewähren will, wird e« nur in der Form und dem Geiste der Verfassung zugestehen. Äls Regierung der „österreichischen Tories" proclamirt, Mt das Cabinet in allem und jedem den conservä- tiven Gedanken hoch. Die Wahlen beweisen, daß dieses Programm dem Geiste der Bevölkerung ent spricht. (D. M.-Bl.) Wien, 28. Dec. Das Zustandekommen des aust ro de» Ischen Meistbegünstigungsvertrags gilt be- ÄKE-ZMKLMÄS ixe»". Versicherungs- ) Ue Rubrik „Bom Deutschland« an > Colonial«»»»» ! dem Produ- Bei den heut tu thut rasche, zu- gewahren unsere cn Rohstoffe oder iu Jnbuftri«»«. chen Artikel über ad Handel«. Zet- wrzugSweise von allen Sleschist«. Insertion». lich 8 Mark für Bost-Anstalten Leitung, * London, 27. Dec. OfficielleS Telegramm au« Kalkutta von heute: „Weder von dem General Gough noch von dem General Roberts liegt irgendeine Nachricht vor; der Himmel ist bedeckt und verhindert die Uebermittelung von Signalen durch den Heliographen." * London, 29. Dec. General Roberts tele- graphirt: „Die Afghanen begannen am 23. Dec. früh 6 Uhr den Angriff von drei Seiten. Robert« machte nach Erkennung der Absichten des Feindes einen Gegenangriff in die Flanke desselben mit Ar tillerie und Cavälerie; der Feind floh nach Kabul und von dort heimwärts. Der englische Erfolg ist voll kommen, aber der Führer der Afghanen entkommen. Roberts pollte am 24. oder 25. Dec. Kabul besetzen." * Lopenhagcn, 27. Dec. Nach dein von dem Finanzausschüsse de- Folkething erstatteten Berichte Werden von der Regierung' für den Militär- und Marinen tat 3^047000 Kronen verlangt und wqren bewilligt. Die der gemäßigten Liyken angehörigen Mitglieder beantragen nun, 1,570608 Kronen, die Radicalen dagegen 1,846000 Kronen für den neuen Etat zu bewilligen. — Zur Bewilligung eine« Be trages von 10000 Kronen behufs Theilnähme Däne marks an der im nächsten Jahre in Berlin statt- findrnden internationalen Fischereiausstellung hat der Finanzausschuß die Zustimmung des Folke thing beantragt. * Petersburg, 27. Dec. Hier eingetroffene offi- cielle Nachrichten auS CanNeS vom 26. Dec. con- statiren eine fortdauernde Besserung in dem Gesund heitszustände Ihrer Maj. der Kaiserin. * Petersburg, 28. Dec. Die Agence russe meldet, daß die Ernennungen des Fürsten Lobanow für den Botschafterposten in London, des BaronS Oubril für Wien, Saburow's für Berlin, Nowikow'S für Kon- Meldung über ein auf König Humbert verübtes Attentat grundlo« sei und auf dem Umstand beruht, * Serkin, 28. Dec. Durch allerhöchste Cabinet«- daß die VorhuteScorte deS König« bei dessen jüngster ordre vom 18. Dec. ist dg« freisprechende krieg«- Iagdpartie mit vier Wildschützen Schüsse wechselte gerichtliche Erkenntniß wider den Kapitän zur und einen derselben verhaftete. (B. T.-Bl.) See Grafen v. Mons bestätigt worden. DaS in der > * Paris, 28. Dec. Wie von unterrichteter Seite Angelegenheit deS Großen Kurfürsten eingelötete krieg«- versichert wird, soll die Lösung der Ministerkrisis gerichtliche Verfahren hat damit seinen Abschluß gefunden. ' unmittelbar bevorstehen und dürfte das Journal officiel * Berlin, 28. Dec, mittags. Seit 8 Uhr vormit- morgen die Zusammensetzung VeS neuen Cabinet« ver tag« ist die telegraphische Verbindung mit öffentlichen. — Der chilenischen Gesandtschaft ist ein Amsterdam in sämmtlichen Leitungen unterbrochen. "" ' ' -n * München, 27. Dec. abends. Der KriegS- minister hat den Kammern zwei Gesetzentwürfe zu gehen lassen betreffend die Bewilligung eines weitern außerordentlichen Credits von 1,467454 M. für mili- Deutsche Mgemeiuc Zeitung. « o Ins»»«— «Wahrheit »d Stecht, Freiheit »d Gesetz!» tärische Bauten und betreffend die Bewilligung eine« VorschußcreditS zu weitern Bauten im Betrage von , — 4,102565 M., deren Deckung aus dem Erlös für zu ! Innere«, Cazot Justiz, Magmen Finanzen, Farre . .. . Krieg, Iaureguiberry Marine, Ferry Unterricht, Varroy Arbeiten, Tirard Handel, Cochery Posten. — Hrn. Otto - Hin. Her- I eine Toch- Pegau eine Jacobi in Paul Koppe LouiS Lich- :r. — Hrn. l Sohn. —. Müller in Moritz N a - Hrn. Her- hn. — Hrn. ine Tochter.. in Leipzig -elm Brei- iauline La - au. — Frau n, in Leip- lkar Hintze »Weißig in in. Leipzig. N oosdorf t in Torgau. Vetter in, «ist Moril» dinand Oti» mtor omor.