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Vespsn in llen Kveurkivcbv. Oresckea, Lormadenck ckeri 20. ckurii 1003, naclrro. 2 I7tir. 1. Johannes Brahms: Zwei Choralvorspiele für Orgel über „O Welt, ich muß dich lassen". 2. Carl Reinecke: Motette (op. 224) nach dem 90. Psalm. Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen worden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der du die Menschen lassest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du lassest sie dahin fahren wie einen Strom und sind wie ein Schlaf; gleich wie ein Gras, das doch bald welk wird. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es achtzig Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen, denn es fahret schnell dahin, als flögen wir davon. 3. F. Mendelssohn- Bartholdy: Arie für Sopran, vorgetragcn von Fräulein Veronika Fehrmann. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder Menschenkinder! Du lässest sie dahin ziehen wie einen Strom und sind wie ein Schlaf, gleich wie ein Gras, das doch bald welk wird, das frühe blühet und bald welk wird. 4. (tzemeittde: Gesangbuch Nr. 597, l. O mein Herz, gib dich zufrieden, o verzage nicht so bald! Was dein Gott dir hat beschieden, nimmt dir keiner Welt Gewalt. Keiner hindert, was er will; harre nur, vertraue still, geh des Weges, den er sendet; er begann und er vollendet. Vorlesung. 5. Joh. Seb. Bach: Geistliches Lied, vorgetragen von Fräulein Veronika Fehrmann. Vergiß mein nicht, mein allerliebster Gott, ach, höre doch mein Flehen, ach, laß mir Gnad' geschehen, wenn ich Hab' Angst und Not. Du meine Zuversicht, vergiß mein nicht! Vergiß mein nicht, wenn jetzt der herbe Tod mir nimmt mein zeitlich Leben, du kannst mir Bess'res geben. Mein allerliebster Gott, hör', wenn dein Kind noch spricht: vergiß mein nicht. 6. Oskar Wcrmann: Chorgesang (op. 119 Nr. 1). Ich möchte heim, mich zieht's dem Vaterhause, dem Vaterherzen zu; Fort aus der Welt verworrenem Gebraust zur stillen, tiefen Ruh'. Mit tausend Wünschen bin ich ausgegangen, Heim kehr' ich mit bescheidenem Verlangen; Noch hegt mein Herz noch einer Hoffnung Keim: Ich möchte heim! Ich möchte heim, bin müd' von deinem Leide, du arge, falsche Welt! Ich möchte heim, bin satt von deiner Freude, Glück zu, wem sie gefällt. Weil Gott es will, will ich mein Kreuz noch tragen, Will ritterlich durch diese Welt mich schlagen, Doch tief im Herzen seufz' ich insgeheim: Ich möchte heim! Ich möchte heim; das Schifflcin sucht den Hafen, das Bächlein läuft ins Meer, Das Kindlein legt im Mutterarm sich schlafen, und ich will auch nicht mehr. Manch' Lied Hab' ich in Lust und Leid gesungen, Wie ein Geschwätz ist Lust und Leid verklungen; Im Herzen blieb mir noch der letzte Reim: Ich möchte heim! (Karl Gcwk.)