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Dteft» Sil« wird- d» r«s«nl »« r«>d«n und Umgebung MN Log« vorher bereu» at» Mentl-/largabe lugefteM. wahrend e» die Post-Monnenten am Morgen t« einer S«Iamlau»gab« erhallen. 87. Jahrgang. SSL. »lertellthrl. für Drr». den det >wei- mnlleer Zntr-eung <»n Sonn, und Montagen nur einmal» r,d0 M.. durch auewartta« ttom- mtMonllr« dt» ».da M. Bei einmaliger Zu- steliung durch die Post » M. <ohn« Bestellgeld). Bualand: Oester. relch-Ungarn d,<d Kr., Schwel, d.Ld Alk»., Italien 7.17 Ltr«. — Nachdruck nur «it deutlicher vueNe«- angad« <„Dr«»dner Nachr.-)Mllllstg.-Un. verlangt- Manuskripte werd. ntchtauslxwahr«. Mittwoch, 24. September ISIS. Telegramm-Adresse; Nachrichten Dresden. 18L0 Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrasze 28M. Sarnmelrrumnrer für Tclephonanschlüsse: Nachtanschluß: sämtliche 25241. II. Anzeigen-Tarif. «nnahme von Bnklln. dioungen dt. nachm. S Uhr. Sonntag» nur Warienstraste »8 oan ,1 bl» >/„ Udr. Die einspaltige Zeile <«,wa «Silben» ll« Pf., di- Iweispoltlge Zeile auf Terlseiie 7» Ps.. di- zweispall. Reklameteiie l.ba M.. Familien. Nachrichten an» Dreo- de» die einspa». Zeti« -b Ps. - In Äum- mern nach Sonn und Feiertage» erhdhter Tarif. — 7lu»wilrlige Ansirüge nur gegen Borauebkiahlung. Jedes BeiegbtaillvPs. — ^köiswstt bei kervorrsgencter (ZusIitLt, I^sitis OurellSLllMttSWLrs — ronckern onUnelle dlocielle, LorßställiAStS Ourckkükrunx aller ^ustrL^e bei coularrtcster Lccüenullßs sinck ciie LNSlKaNNlsN Vorrüxe — Lröölsr OmsstT bei Icleinem blutren ist ckas ^kilirip cier „Raumkunst" ViklorisslralZs 5 7. S W« sMMi « «MMmlilWS» M MsM >l! !t> Aüv eikigo Lsfsv. Der offizielle Besuch des Königs beim Prlnz- Nege nten in München wurde aus den 13. und 14. November festgesetzt. DaS Bcrpflegheim „W e t ti n st i ft" in Eosrvig wnrdc beute in Gegenwart des Königs seiner Bestimmung ribrrgebcn. Der Landesau Sschus, zur Bekämpfung der Tuberkulose im Königreich Sachsen hielt im Landes- gesundhcitsamt seine erste Sitzung ab. Die Aufnahme dcS AutobusverkchrS in Dres- d en hat sich verzögert und wird frühestens im Dezem ber erfolgen. Konsul Schließen hat die Berufung nach Ekuador nicht angenommen und ist aus dem Staatsdienst aus- geschieden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben mit Bestimmt heit das Borkommcn grober Radium mengen in Harzgewässcrn ergeben. Durch einen Z u s a m in e n st o st zweier Züge wurden bei New York drei Fahrgäste getötet und vierzig schwer verletzt. Neueste Drahtmeldungen vom 23. September. Die Reiscdisposltionen des Kaisers. Berlin. iPriv.-Tel.s Der Kaiser wird am 15. Oktober ln Gero Idstein in der Eiscl erwartet. Hier ist ein neues Krongut gegründet worden, dessen Kirche feierlich eingemciht werden soll. Bon Geruldstein aus begibt sich der Kaiser, wie schon gemeldet, nach Trier, wo die groste Kaiserbrückc über die Mosel cingeiveiht wird. Bon Trier aus dürste der Kaiser »ach D o n a u c s ch i n g c n und von da nach Leipzig zur Einweihung des Bvllcrschiachtdcnk- mals reisen. Znknnftsplciue des deutschen Kronprinzen. Berlin. sPriv.-Tcl.s Der Kronprinz, der aus seinen Wunsch bis zum 1. Oktober >ltt4 in Langsuhr bleiben wird, dürste sein Kommando als Kommandeur der 1. Lcib- husaren bereits am 1. April nächsten Wahres abgcbcn. Der Kronprinz beabsichtigt, auf einer grösseren Auslandsreise die deutschen Kolonien zu besuchen. Anderseits hat er auch den Wunsch gcünstcrt, ein Kommando im Grostcn Gcircral- stab zu erhalten. Es steht bisher noch nicht fest, ob sich diese Pläne verwirklichen lassen. Ausscheiden des Konsuls Schrieben ans dem Staatsdienste. Berlin. lPriv.-Tcl.s Konsul Schi jeden hat die Be rufung »ach Ecuador abgclehnt und ist aus dem Staats dienste a u s ge s ch i e d e u. Sein 'Nachfolger ist bereits in Belgrad zur Ueberuahmc der Konsulatsgcschäste ciugetrosfen. Die Düsseldorfer Ausstellung und die Lnftschissindustric. Berlin. lPriv.-Tcl.s Der Be re in Deutscher Luftschiff-Industrieller hat beschlossen, die Be schickung der Düsseldorfer Ausstellung im Jahre 1ll15 srci- zugeben. Infolgedessen haben die Ieppcliii-Gcsellschnsl in Friedrichshofen, die Deutsche Luftschissahrts-Aktieugcscllschaft „Dclag" und die Lustfahrzeuggesellschast G. m. b. H. Bittcr- scld ihre Beteiligung in Düsseldorf zugesagt. Die Generalversammlung der Görreö-Gesellschast. Aschassenbnrg. Gestern begann hier die Gcncralvcrsamm- luiig der Görrco-Gcsellschast in Gegenwart des bäurischen Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hcrtling, der Prinzen Max und Johann Georg von Sachsen, mehrerer Bischöfe, katholisch-theologischer Professoren »sw. mit einem Begrüstungsabend. Heute folgen zunächst interne Verhand lungen. «eine Nücktrittsabstchleu des Freiherr« v. Höstcndorsf. Wien. Die „Ncichspost" schreibt: Mehrere Blätter bringen Meldungen über den angeblich unmittelbar bevor stehenden Rücktritt des Generalstabschess Freiherrn v. Hötzcndorss und knüpfen zum Teil Mitteilungen über die Gründe des Rücktritts daran. Diese sollen in Meinungs verschiedenheiten zwischen Freiherrn v. -Hötzcndorss und dem Gciicraliiispckteur der gesamten bewaffneten Macht, Erz herzog Franz Ferdinand, bestehe». Es ist auf das be stimmteste zu erklären, dag diese Meldungen samt Kommen taren vollständig aus der Lust gegriffen sind. Die Gestellung der Zwanzigjährigen i« Frankreich. Paris. Nach einer aus amtlichen Angaben beruhen den Zeitungsmelduirg haben die Ergebnisse der Gestell ung der Zwanzigjährigen alle Erwartungen übcr- trofseri. Man glaubt, das, das Gcsanttkontingent dieser Iahrcsklasse, die in einigen Wochen unter die Fahnen be rufen wird, mindestens 135MN Mann betrage» werde. In Firminy im Departement Loire fanden anlästlich der Ge stellung der Zwanzigjährigen Strastenkundgebungen gegen die dreijährige Dienstzeit statt. Schutzleute und Gendarmen entrissen den Ruhestörern mehrere Tafeln mit Ser Auf schrift: „Nieder mit den drei Jahren!" Die Manifestanten licste» darauf kleine Luftballons aufsteigen, die die gleiche Aufschrift trugen. Als die Offiziere der Gcstcllnngökommis- sion das Bürgermeisteramt verlieben, wurden in ihrer Nähe feindselige Ruse laut. Ncnorganisation der französischen Kriegsflotte? Paris. Nach einer Blättcrmcldung verlautet, dab in folge der Indienststellung der neuen Dreadnoughts „I c a n n e d ' A r c" und „Courbe t" eine Neuorganisa tion der Kriegsflotte sich als notwendig erweise. U. a. wird von dem Oberbefehlshaber der Marine verlangt, daß die Schlachtflottc nunmehr aus zwei Geschwadern bestehe, von denen das eine acht Schlachtschiffe, und zwar „Icannc d'Arc", „Courbet" und sechs Schisse vom „Danton"-Typ, das andere fünf Schlachtschiffe vom Typ des Panzerkreuzers „Paine" umsafsen soll. Die Unsicherheit in Mexiko. Ncwyork. Wie aus Laredo in Texas gemeldet wird, haben die Aufständischen in Mexiko einen Zug der Natio- nalbahn südlich von Saltillo in die Luft gesprengt. Ls sollen 4« Mann Burrdcstruppcn und 10 Reisende 2. Klasse getötet worden sein. Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilungen aus dem Bureau der Königlichen Hosthcatcr. Die Besetzung der Hanvtparticn in der mor gen, Mittwoch, im Königlichen Operuhause statt findenden E r st a u f f ü h r u >i>i der Oper „Der Schm u cl der Madonna" von Wolf-Ferrari ist wie folgt: .Gcnnaro: Herr Bogclstrom, Carmela: Frl. Weber, Ma liella: Frau Plaschke-v. d. Osten, Rasaclc: -Herr Plaschle. Im .Königlichen Operuhause geht Donnerstag, den 25. September, Puccinis „Madame Butterfly" in Szene. Besetzung der Hauptparticir: Madame Butter fly: Frl. v. Eatvpvl, Sazuki: Frl. Tcrvani, Linkerton: Herr Loot, Charpleß: Herr Zador lznur 1. Mals, Gvro: Herr Rüdiger. Die nächsten Wiederholungen der „Ernsten Schwänke" von Herbert Eulenbcrg finden Donnerstag, den 25. September lauster Abonnements, und Sonnabend, den 27. September, im Königlichen Schauspielhaus statt. In de» Hauptrollen sind beschäftigt: Frau Salbach, Frl. Verden, Frau Bardou-Mttller, Frl. Diacono und die -Herren Fischer, Mehnert, Wterth, Becker, Meyer und Iltz. Die „Ernsten Schwänke" wurden in der vorigen Spielzeit im Schauspielhaus zu Leipzig zum l. Male gegeben und haben dort in kurzer Zeit 17 Ausführungen erlebt. An der Schausptclhauskasse beginnt der Vorverkauf für die Donnerstag-Vorstellung morgen Mittwoch, vormittags 10 Uhr. f* König!. Schauspielhaus. DaS Pathos in Theodor Körners Trauerspiel „Z r i n y" findet noch in der empfängliche» Jugend einen lebhaften Widerhall. Darum ist cs auch angemessen, des Dichters Geburtstag in Dres den durch die Aufführung seines stärksten Werkes würdig zu begehen. Die Titelrolle, der in der früheren Besetzung nicht ihr volles Recht wurde, ist jetzt Hans Wahlbern zugcfallcn, der ja für Charaktere auf der Linie Wilhelm Teil »nd Götz die stattliche Repräsentation. Wärme deö Ausdrucks und das innere Gefühl für Heldentum mit bringt. So gab er auch den Zriny nicht in der große» und lauten Manier des Heldcrrvaterö, sondern selbst verständlich und einfach, ganz aus der Situation heraus. In der Rolle des türkischen Befehlshabers Ali-Portuk zeigte sich Rolf Rocn necke zwar nicht im Besitz eines wilden Feldhcrrntcmpcramcnts, wohl aber als ausgezeich neter natürlicher Sprecher. Neu war auch Paul Pa ulscn als Bilacki. der vor dem großen Soliman den Heldcnausbruch hat. Das Organ des jungen stattliche» Darstellers dringt nicht ohne weiteres von Ohr zum Herzen, es ist sehr hell und im Affekt etwas gedrückt, doch wird man von der Kraft echter Empfindung und glaub haften Temperaments gefesselt. Die etwas opcrnhaftc Stei gerung zum Schlust ist ganz im Sinne des dargcstcllten Charakters. Es war eine Leistung, in der die Flamme zuckte, die die Begabung eines jugendlichen Helden durchleuchten muß. Die Aufführung mit Wirrt Hs feurigem Iura- nitsch, dem sterbenden zur Hohe gesteigerten Löwen Soli man von L o t h a r M c h n er t und den Damen Zriny von Klara Salbach und Gertrud Trcßnitz gab dem Drama, was cs verlangt. DaA Ha»s war anSvcrkanst. die Stimmung im Publikum so angeregt, wie man es bei einer Körircranfsührirng in Dresden erwarten kann. I'g. -f* Albcrt-Thcatcr. Durch die vortreffliche künstlerische Wiedergabe des licbenSwürdiaen Lustspiels „Die fünf F r a n k f u r t c r" von Karl Rüßler hat sich das junge Ensemble des Albcrt-Thcatcrs in der Gunst des Dresdner Publikums festgesetzt. Die Helle Lustsplclatmosphüre des Stückes teilt sich den Zuschauern wohltuend mit, das alt- vcrlrautc Ha»S und die gegen früher noch verbesserte Akustik tragen zur Verstärkung des Behagens bei. Die gestrige Vorstellung dcS heiteren Werks war im Parkett und ersten Rang sehr gut besucht. Herzlicher Beifall dankte den Bemühungen der KUnstlcrschar, die schon im ersten Akt durch treffliche Cinzcllcistungcn im geschlossenen En semble und sichere Beherrschung des LustsptcltonS ausge zeichnete Stimmung erzielte. X i* Der Verband der konzertierenden Künstler Deutsch lands, der allerhand verdienstliche Reformen zugunsten der konzertgcbcndcn Musiker und Sänger erstrebt, ver anstaltet setzt auch sogen. E t n f ü h r u n g ö k o n z c r t c, in denen jedesmal drei von seine» diplomierten Mitgliedern anstretcn. Der materielle Vorteil dieser Einrichtung für die Mitglieder liegt auf der Hand: denn wenn die Kon- zcrtkvsten (von etwaigem Ucberschuß kann ja heutzutage bei meist unbekannten Künstlern nicht die Siede sein) in drei Teile gehen und der Verband selbst Unternehmer ist, Berlin. iPriv.-Tel.s Gegenüber einer Meldung von der Bettiastnng eines französischen Offiziers bei Bitburg wegen Spionagcverdachts wird von maßgebender Seile mtt- geteilt: Ans dem Manövcrscldc bei Trier wurden zwei französische Offiziere betroffen, die sich dort in kognito aushicltcn. Tic wurden darauf aufmerksam gemacht, daß sie ihrer vorgeschricbenen Meldepflicht nicht genügt hätten. Sic konnten daraus ungehindert das Manövcrscld verlassen. Spionageverdacht lag nicht vor und von einer Verhaftung ist keine Rede. Paris. Wie offiziös gemeldet wird, soll der von den Radikalen so heftig kritisierte Erlaß des Marine ministers über die Teilnahme der französischen Kriegs flotte an der Karsrcitagsseicr in fremden Häsen demnächst in dem Sinne abgcändert werden, daß die Verfügung des Marineministers, die lediglich auf die Levante-Häsen beschränk! werden wird, nur auf besonderes Ansuchen der Konsuln zur Anivendung gelangen soll. Genf. Heute nacht drang in der Nähe von Amberieu ein elegant gekleideter Mann in ein Schlafwagenabteil des Pariser Expreßzuges ein, wo ein altes Ehepaar schlief, und versuchte, die Fra» zu erwürge». Ans ihr Geschrei eilten Mitreisende herbei. Es gelang, den Angreifer zu fesseln, der plötzlich irrsinnig geworden zu sein scheint. Sertliches «ad Sächsisches. Dresden, 23. September. —* Sc. Majestät der König wohnte heute vormittag 11 Uhr der Einweibungsseicr des Vcrpflcghcims „Wcttin- stist" bei und wird sich abends zu einem dreitägigen Iagd- aufcnthalt in die Sächsische Schweiz begeben. —* Der offizielle Besuch des Königs beim Prinz- Regenten von Bayern in München ist nunmehr aus den 13. und 14. November festgesetzt worden. —* Ihre Königs. Hoheit Prinzessin Mathilde ist heute früh um 5.'^ Uhr in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg-Rvthschönberg, ans Wien kommend, wie der in Pirna bczw. Hvstcrwitz cingctrvffen. —* Anläßlich seines UebertriltS in den Ruhestand wurde dem Bezirlsschittiiispeltvr des Inspektivnsbczirks Zwickau l, Obcrschulrat Hörig, das Ofsizicrskreuz des Albrechtsordens verliehen. —* Dem Obcrsckrctär bei der Amtshauptmannschaft Maricnberg Hcschkc wurde der Titel und Rang als Kanzleira, verliehen. — Den nachgenanntcn in den Ruhe stand versetzten Beamten der Staalsciscnbahnvcrwaltung, und zwar dem Lokomotivführer Schröter in Zwickau wurde das Albrechtskrcuz, dem Weichenwärter 1. Klasse Nvbis in Chemnitz, den Balmsteigschassnern Fischer und Schäfer in Dresden, sowie den Bahnwärtern Häh ne! in Baßlitz, Lehmann in Schlaurvth und Starke in Bärenhcckc das Ehrenkreuz verliehen. — Der König hat genehmigt, daß der Professor an der Technischen Hochschule Oswin Hcmpcl in Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse des -Hcrzvgl. Sachscn-Erncstinischcn HauSordens und der Obcrbaurat Falian. Vorstand der Eiscnbalni-BctriebS, dircktion Leipzig l, das Komturkreuz 2. Klasse des Sächselt» Erncstinischcn Hausordcns annchmen und tragen. « so bleibt dem Cinzclnön die Ucbcrraschiiug durch eine hohe Schlußrechnung erspart. Wiederum ist cs natürlich für die Konzertgebenden nicht leicht, innerhalb der jedem Ein zelnen von ihnen zur Verfügung stehenden kurzen Zeit sein Können ins rechte Licht zu setzen, und für alle drei.. Spieler und Sänger dürste cs eine nicht geringe Aufgabe bedeuten, trotz der Berücksichtigung ihrer besonderen Gen res ein halbwegs zusammensiimmcndcs Programm auf- zustcllen. Schon früher ist an dieser Stelle auf solche Dinge aufmerksam gemacht worden. Schließlich aber wird der kritische Beurteiler im Inter esse der auf diese Weise er strebten erleichterte» Möglichkeit des össentlichcn Konzcr- ticrens sein so oft bewiesenes Wohlwollen malte» lassen. Die gestern im Palmengartcn sich vorstehenden drei Künstler des ersten Einführungskonzertcs boten teilweise achtbare Leistlingen. Ter Pianist W a l t I a c g e r auS Berlin verfügt über eine fixe Technik und über die nötige Kraft der Finger: er könnte wvlrl leichteren Aufgaben, als sie Bachs D-D»r-Toccnta rind Brahms' Händcl-Variatio- ncn darstellc», gerecht werden. Eiirstweilrir reicht weder seine Auffassungsgabe, noch sein Gestaitriiigsvermögen für solche Höhen- und Mviiumentalwcrkc ans: vieles bleibt, inhaltlich leer, nnd mancherlei wird überstürzt, verwischt und sogar uirkvrrckt. Der Mezzosopran von Frieda. Griesbach lans Jenas ist i» der Mittcllagc von reiz vollem Timbre und weist eine auf den Ausgleich der Re gister glücklich hiriarbeitendc Schulung ans. Die Höhe wird allerdings oft flach. Die junge Dame zeigte im musikali schen Vortrag »och zu wenig Temperament und nahm mehrfach das Zeitmaß zu langsam. Stücke an§ Bruchs Oratorien müsse» uns, wenn kein Orchester vorhanden ist, aus alle Fälle erspart werden: sic sind unerträglich an- zrihörcir. Recht schätzenswertes Material besitzt der lyrische Tenorist Robert Bröll iaüs Dresdens, der aber, wenn er cs als Sänger zu etwas bringen will, vor allem die ganz und gar nasale Tvirsührung beseitigen muß. Seine tüchtige musikalische Begabung, die sich namentlich im Bor trage von Rcgerschcn und Bocguctschen Liedern betätigte, lassen dieses Umlcrncn dringend erwünscht sein. Als Be gleiter bewährte sich Herr EmiI Klingcr, O. s Die Proben für „Verkündigung" von Paul Claudel haben in Hcllcran bereits begonnen. Alexander Moissi ist von Mar Reinhardt für Ende September zrr