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enberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 76. Jahrgang V 1S8 Ri Proviantamt Chemnitz. 2. ,, H am s gut trocken kaust von der Wiese weg das Bestellungen auf da» Tageblatt (für das Vierteljahr 2 M. 10 Pf., für den Monat 70 Pst,) nehmen alle Ausgabestellen und Wsträger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. - Verkauf von saure« Gurken in der städtischen Niederlage Dienstag, den 1S. d. M., Vormittag 8 12 Uhr, Nachmittag 3-6 Uhr. Stadtrat Frankenberg, den 18. Juni 1917. b. , „Nu. 6. an der «enh id diesmal zur Aufstellung gelangt !nrich-Beck-Sttaßf (in der Nähe der Trinkhalle), lohstrabe (am Fmsterbllsch'schen Grundstück), knersttqne (zwischen Schützen- und Scheffelnrahe), »Spark Mdöstl. Ausgang nach der Bismarckstrabe), ^MMttger Strahe, (Ecke Könia-Friedrich-August-Straße), n. Freiberger Strahe (am Gaswerkgrundstuck), Mm kann aber kein Zweifel daran fein, das» bei unseren Gegnern jener mehr äußerliche und verneinende Begriff der Freiheit überwiegt, während wir Deutsche ans unserer tiefsten Art die Freiheit im innerlichen und bejahenden Sinn ver stehen. . Uns ist Freiheit nicht möglichste Ungebundenheit, sondern innere Unabhängigkeit, Seibstündigwerden des Le bens und Wesens; eine derartige Freiheit schliesst die Aner kennung und Hochhaltung einer gemeinsamen, der Willkür überlegenen Ordnung ich sich chnd treibt dazu, sich für eine solche mit gqnzer Seele einzusetzen. Eine solche Denkart zeige» alle Höhen des deutschen Schaffens. Luther hat uns über die be sondere Konfession hinaus die Freiheit und Ursprünglichkeit des religiösen Lebens gewaltig gesteigert, aber er hat stets mit größte», Eifer darauf gedrungen, das; die gewonnene Freiheit dazu treiben solle, unseren Nächsten mit voller Hingebung zu leben und zu dienen, ohne alle Gedanken an Lohn und Aner- kennuiig Kant, unser grösster Denker, machte zum Eckstein feiner Philosophie den Freiheitsgedanken; Freiheit aber galt rhm dabei als die Selbstbestimmung des vernünftigen We sens, als das Vermögen, sich der Herrschaft des Nakurmecha- msmus zu entwinden und sich selbst Gesetze zu geben. Damit gewann «hm Ker Mensch eine Weltüberlegenhekt und eine unvrrgleichlnhc Würde. Untrennbar vo« kiest« Fassung der Ablieferung von Eier«. Da der Bedarf von Eiern in der Stadt Frankenberg durch Zufuhren nicht völlig gedeckt werden kann, macht es sich rtötig, zur Deckung dieses Bedarfs auch die hier erzeugten Eier mit zu erfasstrn^rd den hiesigen Geflügelhaltern aufaegeben, mindestens 30 Stück Eier anf i» ein Huhn ihres Gefluqelbestandes und zwar spätestens bl» zum Ende der Legezeit, in unserer Eiersammelstelle — Baderberg 6 — abzulkefern. Als Entschädigung werden 28 Pfg. für ein Ei gewährt. In diesem Jahre bereits abgelieferte Eier werden auf die abzugebende Menge angerechnet, mit Ausnahme der Eier, die gegen Lieferung von Maismehl abzuliesern waren. Wer bereits Vorrat angesammelt hat, kann die an sich abzuliefernden Eier im Ganzen abliefern. Stadtrat Frankenberg, am 16. Juni 1917. „_— Dienstag, »eu IS. ZWi 1917 Unsre Feinde, vornehmlich England, Frankreich und neuer dings auch die Vereinigten Staaten , von Amerika, wollen Deutschlands gänzliche politische, militärische, kulturelle uno wirtschaftliche Vernichtung. Sie wolle» unsere Kolonien be halten, unser Vaterland zerstückel», utsser Heer und unsre ge samte Kriegs- und Handelsflotte verschwinde» lassen oder unter sich verteilen, daz,f uns eine Hrstgssteuer vog etlichen Hundert Milliarden Mark aqferle^q. Diese Zertrümmerung deutscher Macht und deutsche Wohlstandes würden die ge hässigen Gegner sicher durchführen — wenn sie siegten. Wür den wir mit den Feinden Frieden machen, indem wir die mit den ungeheuersten Opfern an Gut und Blut erkämpften, bis heute zähe und ruhmvoll behaupteten Vorteile aufgeben und unsre große Kriegsmtllkardenschüld selbst trägem so käme - das Liner Lahmlegung Unsers gesamten wirtschaftlichen Le- - bens für viele Jahrzehnte gleich. Noch unsre Enkel würden an diesem ,,Frieden ohne Entschädigungen" hart zu tragen haben. Die arme» Schichte» unseres Volkes Hütten naturgemäß am meisten zu leiden, Dor dein Kriege erfreuten sich gerade die Arbeiter Deutschlands eines stetig wachsenden Wohl standes, was in der gesamten Lebenshaltung in bezug auf Wohnung, Kleidung, Ernährung, ferner in dem sich steigern den Bedürfnis nach geistiger und künstlerischer Befriedigung auvprügte. Damit würde es künftig für lange Zeit vorbei sein, wenn wir Frieden schlössen in dem Smne, daß wir unsre Laste» selbst tragen. Cs würde im künftigen Deutsch land die .gesamte Lebenshaltung so sehr durch Steuern be lastet werden, daß ein großer Bruchteil Kes Verdienstes dafür aufgewendet werden müßte. Je größer aber der Wirtschaftliche Druck »nd die Lasten, um so geringer würde die Arbeits gelegenheit werden. Viele wtzrden überhMpf ihr Brot ver lieren. Zahlreiche Betriebe müssten mifhören, zu arbeiten, weil sie sich nicht lohnten. Nach eins ist zu bedenken. Hat das Reich zg »roße Lasten gn Zinsen ugd Schuldentilgung, so könnten die wich tigen KuHuräufgaben nicht weitergefördert werden — auch nicht trotz erhöhter Stenern. Vor allem dürfte das große Werk der Sozialgesetzgebung, die Arbeiter- und Augestellten- fürsorge, auf das tote Gl^is gelangen. Damit wäre ein Werk dahin, auf das wir dreißig Jahre stolz waren und das einzig in der Welt dasteht. So hätten also gerade dse Ar beiter den größten Schaden von einem faulen „Frieden um jeden Preis" und unter Tragung unsrer eignen Laste». Wir brauchen einen „Sieg-Frieden", der uns stark, frei und wirt schaftlich leistungsfähig Erhält für all« Zukunft! v«? Mley -es geMden Frechen Von Geheimrat Pros. Dr. Rudolf Euck'N, Jena. Es gehört zu den Kampfmitteln unserer Gegner, uns einen ^Mangel an Freiheitssinn vorzuwerfen, uns als ein , Volkhinzustellen, das z» blinden; Gehorsam und lMchtischer ! Unterwerfung neige. Manche mögen das ohne viel lieber- ' Zeugung aus bloßer Gehässigkeit tun, andere aber scheinen in Wahrheit vvn dem Recht dieses Vorwurfs überzeugt zu sem. So gut es, die Sache gewissenhaft zu erwägen und zu ,s prüfen, wie en« solche Meinung überhaupt entstehen koünte. Die Aufklärung aber liegt nahe genug« So gewiß durch die ganze Neuzeit «ine Bewegung zur Freiheit geht und dieser Gemeindeverban-s-Giroktrffs. Die gegenwärtig von unserer Gemeindeverbands-Girokasse zur Ausgabe an die Kontenin haber gelangenden Ueberweisungsvordrucke für der Ortsverkehr (Platzanweisungen) sind eine wesentliche Erleichterung für die Ueberweisungen am Orte, weshalb wir bitten, von dieser ver einfachten Einrichtung ausgiebigen Gebrauch zu machen. Erneut ergeht dabei an die Einwohnerschaft Las Ersuchen, den bargeldlosen Verkehr durch Teilnahme am Verkehr bei der Gemeindeverbandsgirokasse (Sparkasse, Kirchgasse Nr. 7) fördern zu elfen. . Der Stadtrat. veMcdisiiarriiikWlt ma ate Kweller Zch7L"V^ wegung verschiedene» Gebieten zugeführt, es zeigt das Moderne Leben - auch völlig abweichende Fassungen der Freiheit. ' Daraus nun erklärt sich jenes Verrufen der deutschen Art, daß man uns »ach den, Freiheitsbögriffe der anderen Völker , misst, nicht nach dem, zu den, »Fr uns bekanneu. Daß aber ! der deutsche Begriff vollstes Recht besitzt, sich als Erfüllung des Freiheitsgedankens zu geben, das ist mühelos darzutun, Es geht ein zwiefacher Begriff von Freiheit durch das moderne Leben: einerseits bedeutet Freiheit Abwesenheit aller Bindung, da» Recht jedes einzelnen, alles zu tun, was ihn, beliebt/wenn es nur nicht einen andere» direkt verletzt; an dererseits aber bedeutet sie das Selb ständig werden der Persön lichkeit, die Ursprünglichkeit des Handelns, das. Wirken und Schaffen von innen heraus. Jene Freiheit ist überwiegend verneinender, diese bejahend?» Art, zep.- betrifft mehr das Verhältnis zu anderen, diese mehr das zu uns selbst und zu dem Lxbsn, das kn unserer Seele aufstckst; dort müsse» all gemeine Ordnungen vornehmlich als eine lästige Hemmung er scheinen, mährend sie hier als Mittel zur Erhöhung und Voll endung des eigenen Wesens gelten und daher in das eigene Wollen ausgenommen werden; dort geht die Sorge vornehm lich dahin, daß die einzelnen Kreise einander möglichst wenig stören, hier wsrd ein gemeinsamer Kreis gebildet und von jedem einzelnen unmittelbar als feige eigene Sache freudig ergriffen. Das ist eine Freiheit nicht gegen das Gesetz oder ohne das Gesetz, sonder» eine Freiheit, die selbst nur ein Ge setz iw sich trägt und eine Welt aqs sich entwickelt. Damit, erst gewinnt der PflichtgedäUst eine» rechten Sinn und einen hohen Klang. DeM hier bedeutet er nicht nur erzwungene Unterwerfung unter ein von draußen auferlegtes. Gebot, son dern die freie Airerkennung einer unseren, eigenen Wesen entstammenden Ordnung;-so verstanden, besagt er nicht eme Einengung und Einschüchterung, sondern eine Erweiterung und Stärkung des Lebens. Nur wo uns die Pflicht in diesem Sinne erfüllt, stehen wir ganz und gar auf uns selbst, und können wir uns mutig und siegesgewiß gegen eine freu,de Welt behaupten. Oehme, Baderaasse, Schilde, Albertstraße, Teichmann, Altenh. Str. ' von 20 Pfg. für da» Pfund V» am ff, I Freiheit war Hm der Gedanke der Pflicht, des Gehorsams gegen das selbstgegebene Gesetz; die Verstärkung der Freiheit ergab hier eine größere Strenge der Moral und machte Kant ! nach Goethes Ausdruck zu einen, Befreier der Deutschen von i der Weichlichkeit, in die sie versanken waren. Auch Goethe ! selbst darf zu den Vorkämpfern der Freiheit gerechnet werden. Denn sein aus tiefster Seele quellendes, durchaus wahres und j ursprüngliches Schaffen hat die Kunst und über sie hinaus § das Leben von vielem Gemachten, Schemhaften, von draußen > Auferlegtem befreit; so durfte er mit gutem Recht von sich sagen, wer ihn richtig verstehen gelernt habe, der werde einen Gewinn von innerer Freiheit bekennen müssen. Demirach hat für Freiheit im tiefsten' Sinn kein Volk mehr getan als das deutsche. Der deutsche Freiheitsgedanke reicht auch in das poli tische Gebiet und hat hier seit Beginn unserer Geschichte ge wirkt; es hatte guten Grund, wenn Montesquieu, der groß« französische Staatsphilosoph, meinte, die Wiege der euro päische» Freiheit habe in den Wäldern „unserer", d. h. aber bei ihm der fränkischen, also deutschen, Vorfahren gestanden. Auch bei», Staatsleben bedeutet Freiheit den Deutschen Selb ständigkeit innerhalb des Ganzen, nicht gegen das Ganze, Ergreifung der Gesamtzwecke als eigener Zwecke, Bildung eines besonderen Lvbenskreises innerhalb der gemenqameu Ordnung. In engstem Zusammenhang damit steht eine hohe Schätzung der Persönlichkeit, die Ausbildung persönlicher Ver hältnisse im Zusammenleben, auch die Hochhaltung eigen tümlicher Berufe, in dem allen eine durchgehende Gliederung der Gemeinschaft, eine Abneigung gegen ein bloßes Verschwim men in eine unterschiedslose Masse, in einen großen Haufen. 'Wieviel das zusammen bedeutet, das zeigt jeder Ver gleich mit dein, was unseren Gegnern, etwa den Amerr-, kauern, als Freiheit gilt. Die möglichste Aufhebung aller Bindung durch Gesetz« und die formelle Gleichstellung aller Individuen verhindert nicht im mindesten das Entstehen an derer Bindungen, die um so gefährlicher sind, weil der von ihnen geübte Zwang sich zu verstecken pflegt. Bei diesem Zu sammensein ans dem Boden einer überwiegend äußerlichen und verneinenden Freiheit liegt alle Entscheidung bei der soge nannten öffentliche» Meinung; der einzelne dünkt sich dabei „frei", weil er bei ihrer Bildung mitzuwirken glaubt. In Wahrheit wird jene Meinung von der Presse gemacht und den einzelne» zwangsweise cingeflößt; die. Presse aber wird von kleinen, meist aber beutegierigen Kreisen gelenkt; schließ lich entscheidet dort über'sie die Kapitalkraft, und es ist eine Geldherrschaft, welche unter dem Schein der Freiheit die Seelen zwingender beherrscht, als irgendwelche Regierungs macht es könnte. Die Schwächung, welche das individuelle Leben durch eine solche Gestaltung erfährt, erweist sich auch in der persönliche» Abhängigkeit, die. dort das Leben einnimmt. Die Beamten sind immer wieder neu zu wählen, Geistlichen und Lehrern kann gekünoigt werden, für de» Schutz der Ar beiter geschieht weitaus weniger als bei uns. 'Bis in die äußeren Formen der Sitte und des Alltagslebens hinein er streckt sich solche Abhängigkeit; wer nicht mit dem Durchschnitt geht, wird von ihm geächtet. Kan» «in derartiger Stand als ein Sian« der Freiheit gellen, und dürfen Menschen. die so viel Abhängigkeit ertrage», sich freier fühle» als wrr? Gewiß gibt es für die volle Entwicklung des deutschen - Freiheitsgedankens auf politischem Gebiet noch manches zu tun. Die höchst notwendige Sorge für die Einheit hat zeit- MeinMKkern- und Kevuobstkerns^mmlung Wie in den beiden Vorjahren, so findet auch in diesem Jahre eine Sammlung der Stem» und der Kernobstkerne zum Zwecke der Oelgewinnuna statt. Von den Sternobst kernen eignen sich hAuAe Kerne der Kirschen, Pflaumen, Zwetsmen, MwrSen, MtzgbeNen, len. von den KernoMernen diejenigen der Kürbisse, Zittonen nd >», als die ebengenannten, sind für die Oelgewinn-mg wertlos und Verkauf von Rübenkraut von Dienstag, den 18. d. M. ab. bei nachveHeichneten Händlern: Eckert, Markt I Görnitz, Freiberger Str., O Konsum I, Schloßstraße. Hammer. Lerchenstraße, / Sonntag, Wrnkleritraße, i Kröner, Altenhainer Str., l Airs Lebenrmittelmarke Nr. S1 entfallen 250 Gramm zum Preise Stadtrat Frankenberg. den 18. Juni 1917. Amtsblatt litt die «mal. AlMtz-MmamWst MH-, das KSuigl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankenberg ", i... i„ -r^»k-nbera I. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Noßberg tu Frankenberg t. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ettust Roßberg sen. G 8 s' ," " Inn. Ättenhainer"Straße (Me BerMräße), Die Sammelkästen find nur zur Ausnahme votz M-inöostkernen bestimmt. Kernobstkerne sind den sammelnden Schülern auszuhändigen, - Größere, zum Einlegen tu die Sämmelkästen nicht geeignete Mengen von Kernen, können in der im ehem. Nibbertlchen Fabrikgrundstück (Mühlgraben) errichteten Hauptsammelstelle - nach vorhermer Meldung bei unserer Stadtbauverwaltung — abaesiesert werden. Im Ikbrigen ist solgendes zu beachten: Die gesammelten Kerne syllen von Leisem Obst stammen. - . . Sie müssen frei van Fruchtfleisch, sauber und trocken sein. Verschimmelte Kerne sind- pöllig wertlos. . Die einzelne» Kerngattungen dürfen nicht vermischt werden. . „ Für die abgefieferten Kerne können Enischädiaungen gezahlt werden. Etwarge Anträge sind vor der Ablieferung -in unserer Stadibauverwältung zu stellen. , Sammlung ist wichtig «nd der geringen Mühe, dse sie dem Einzelnen verursacht, wohl wert.