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für die 1840. Franz !., welcher allen geistigen Einflüssen zugängl begünstigte den allgemeinen Aufschwung aus allen Kraft Halle. Foerstemann. Man prönumcnrt auf dieses Literatur-Blatt in Berlin in ter Expedition der Allg. Pr. Staats-Zeitung (Fncdrichsstr. Rr. 72); in der Provinz so wie im AuSlande bei den Wohllöbl. Post-Aemtern. Berlin, Mittwoch den 24. Juni nach Serinide findet, da Panzer, zu dessen icses Buch gehörte, nichts davon sagte. An die Frankreich. Zur Geschichte der Kunst und der Künstler in Frankreich. Wöchentlich erscheinen drei Nummern. PränumerationS- Preis 22^ Sgr. (- Mr.) oiertestödrlich, Z -Mr. für das ganze Jahr, ohne Er höhung, in allen Theilen der Preußischen Monarchie. Von einer Kunstschule kann eigentlich nicht eher die Rede! seyn, als bis sich eine bestimmte Kunsttheorie gebildet und grltn-d 8 gemacht hat. Die Kunst ist früher vorhanden als d-c Schule. D Zur Bildung einer solchen ist erforderlich, dap sich eine gewisse! Anzahl von Künstlern an einen Meister anschließen, entweder in-! dem sie unmittelbar seinen Unterricht empfangen, oder indem sic! durch vas Studium seiner Werke in der von ihm eingeschlagcncnW Richtung fortgehen, so daß ihr gemeinschaftlicher Ausgangspunkt! sich an gewissen ihnen Allen gemeinsamen Merkmalen erkennen! läßt. Vorher erfolgt die Ueberliefcrung der erlangten Kunstfcr-! tigkeit von einer Generation zur anderen viel mehr auf dem! Wege der Nachahmung, als vermöge eines methodischen Unter-! richis, nnh die Hervorbringung eines Meisterwerks ist eben so! sehr vas Resultat eines glücklichen Instinktes oder der mnnittel-! baren Begeisterung, als ver bewußten Befolgung bestimmter Re-! geln. Nicht anders war cS in Frankreich vor dem Anfänge des! sechzehnten Jahrhunderts. Erst mit diesem Zeitabschnitte beginnt! das Entstehen einer Französischen Malerschule. M Im Anfänge des sechzehnten Jahrhunderts hatte Italien den! höchste» Glanz erlangt, der ihm in der neueren Zeit beschicken! war. Rom war wieder erstanden, und die Hauptstadt der christ-! lichen Welt war von neuem für alle Völker der Hauptsitz der! Bildung geworden. Die aus langem Schlummer erwachten Künste! und Wissenschaften, welche das Vaterland Raphael's verherrlich-! tcn, fingen an, sich über die Alpen Bahn tu brechen; die erste! Morgenröthc der Philosophie erleuchtete allmalig die dichte Finster-! niß, welche über ganz Europa lagerte, und die menschliche Ver-! nunft schickte sich an, ihre Ketten zu zerbrechen und wieder in! den Besitz ihrer unveräußerlichen Reckte zu treten. Franz !., welcher allen geistigen Einflüssen zugänglich war,! Italien. Sermide, eine bisher unbekannte Druckerstätte Italiens zu Anfang des Ititen Jahrhunderts. Im Jahre 1482 erschien zu Venedig „Averrois Ilber st« medicina — per solerles unpressores »eg. Vsurencium do Valencia er soeios" (s. Panzer Annale-, IN, 184. 835). Ohne Zweifel ist dieser Laurentius eine Person mit dem Lauren tius, welcher seit dem Jahre 1483 als Buchdrucker zu Ferrara unter dem Namen ,,»ax. Naurenciu« <iv tiubvis <ie Va lencia" oder „»seslro I,orenrn <l e Kossi <i v Valeurs" öfters allein und in den Jahren 1492 und I49Z auch in Ver bindung mit Andress (le Ilrsssis (le Vastro novo vorkommt. Zum letzten Mal für eine lange Zwischenzeit erscheint er als Drucker zu Ferrara im 1.1301, da erst im I. 1321 hier wieder ein „»aeslro Naurencio (N Ibussi" als Drucker genannt wird. Der später seit dem Jahre 1332 als Drucker zu Ferrara verkommende Francesco Rosso (Nubeus) scheint Lörenz's Sohn gewesen zu seyn. Unbegreiflich ist aber der scheinbare Stillstand der Nvssischen Offizin in der Zeit von 1302 bis 1520; die typographischen An nalen kennen auch nicht ein einziges in diesem langen Zeiträume aus derselben hcrvorgcgangenes Produkt. Nm so erfreulicher ist es mir, daß ich zur ÄüsfüUnng dieser Lücke einen kleinen Beitrag geben kann, weicher in dem besonderen Umstande, daß dadurch zugleich ein bisher völlig unbekannter Drnckort zum Vor schein kommt, einigen Werth erhält. Die König!. Universitäts-Bibliothek zu Halle besitzt folgendes Werk in Folio: „Vecturs sure» I. V. mousrcbe 1). doaunis »arie Kimiusldi Verrarlensis super prima 0. uouicer in lucem odits." Am Ende heißt cs: „Velebsrrimi sc vvri I V. mlerprecis 8. .Ioannis » a ri e Ui n> i na! d i Verra riensls Ventura super prima V. tinicur. summa labvre easrigac» per Vlarissiuuuu !. V. Docrarem II. 8 e ipiouc m Orabanum Verrariensem 8exci ec Olemencinarum in liz innasio parrio leeturam legentem. Hec-Mr«/« impresss per inagiscrum D rr rc, «so Vskcn k /r, beredum auctoris impensa. »60060II. (1502) die XII. Deeembris. Illuscrissimo D. D. Vraucisco (ioii- pagio »arcbione »anruano imperance." Darunter steht das von zwei Engeln gehaltene Zeichen des Buchdruckers, ein dop peltes Kreuz mit einer Krone. In einer Rose sieht man die Anfangsbuchstaben des Namens des Druckers „V. !'. V." d.aur. llubeus Valeur.) Die Umschrift hinter der Rose enthält mit großen Buchstaben die Worte: ,,(Ilaria in oxcelsis Deo." Wie die früheren Drucke des Meister Lorenz den „Divum Dereulem (Vstensem) Ducem secundum" als Landesherrn von Ferrara bezeichnen^ so ist in diesem Buche der Markgraf von Mantua ausdrücklich als Landesherr genannt. Dadurch allein ist ein entscheidender Anhaltepunkt zur Ermittelung nnd Bestimmung des wenig bekannten Sermidum gegeben. Es lag offenbar in dem Gebiet des ehemaligen Herzogthuins Mantua, und in der That heißt noch heute einer der 17 Distrikte der Provinz Mantua Sermide, so genannt von einem am Ufer des Po und an der Gränze von Ferrara gelegenen Dorfe, welches früher eine Stadt gewesen seyn soll. Auch von einem nahe dabei befindlichen Schlosse, welches denselben Namen führt, hat man Nachrichten. Leider habe ich tlirol. 8srukfaldi 8»ggi(> della cipoxratia Verrarese (1777) nicht zur Hand; doch glaube ich nicht, vaß sich darin emc Notiz über die Wanderung des Lorenz de Rossi von Ferrara nach Serinide findet, da Panzer, zu dessen Quellen auch dieses Buch gehörte, nichts davon sagte. An die gelehrten Bivliographeu Italiens hauptsächlich richte ich die Bitte, der Druckerei zu Sermide bestens Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Entdeckungen wo möglich in der 8ibliolecs Icaliana zn veröffentlichen. v. „ —- -kten. Lor-U beerbckränzt hatte er den klassischen Boden betreten, und dicW Trunkenheit des Sieges hatte seine Seele der Begeisterung für! die Kunst geöffnet. Diese war auch schon damals nicht mehrW ganz fremd in Frankreich, und ohne in sehr entfernte Zeiten! zurückzugehcu, braucht nur au Karl V., Ludwig XII. und den! Kardinal von Amboise erinnert zu werden, welche den Künsten! alle mögliche Unterstützung angcrcihen ließen. Die Miniatur-! und Glasmalerei standen besonders in Blüthc, und vielleicht sind! diese beiden Gattungen sogar in Frankreich erfunden worden.! Die Manuskripte, welche Französische Künstler mit Gemälden ver-! ziert hatten, waren an allen Höfen gesucht, und Julius II. ließ! aus Marseille Glasmaler kommen, denen die Bemalung der! Scheiben des Vatikan unter Raphael's Leitung übertragen wurde.! Wenn aber Frankreich in diesen beiden Gattungen etwas leistete,! so wurde dieser Erfolg vielleicht auf Kosten der Kunst selbst er-! kauft, und die Art dieser Leistungen mußte der Weiterbildung der! Malerei hinderlich seyn. Die Kleinlichkeit und sorgsame Aus-! führung der Eimclheitcn der einen, die Zerstückelung und dcrM vurchsichtige Stoff der anderen schlossen wesentlichere und höher! berechtigte Elemente ans. Die mechanische Arbeit trat an die! Stelle der echten Kunstempfindung. Da eine geistige Conception! zur Anheurung der Form genügte, so übcrbob man sich der Mühe,! sic kräftig auszudrückcn; der metallische und leblose Glanz ersetzte! die schönen Farbentöne des Lebens; die Natur wurde hintenan-! gesetzt, oder, was noch schlimmer war, die Naturwahrheit wurde! geistreichen Künsteleien geopfert; man trachtete mehr nach nicd-! lichen Schnörkelcicn als nach Einfachheit. So waren also die! ersten Versuche der Kunst, welche sonst durchgängig dcn Charakter! des Naiven nnd Großartigen tragen, eine manierirtc Nach-^ ahmung. Die Eingriffe des Geistes in das Gebiet der Kunst! standen übrigens nnr zu sehr mit dem National-Charakter iuW Einklang; sie trogen daher auch den Sieg davon. Aber ein Weg,! welcher vom Wahren abführte, konnte auch nicht zum Großen!