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WopMer» Tageblatt und Anzeiger W - » « abl - tt , a, 3«*»»«» und Nm»«a««d La» „Zschopaurr Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Nonatl.BezngSprei» l.7v RM. Zustellgeb. SO Psg. Bestellungen werden tu uns. GejchästSst.,von den Boten, Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzelle 7 Pfg.; di« SS mm breite Mtllimeterzeile im Textwtt 2b Psg - NachlaßstaffA 8. Ziffer. nnd NachweiSgebühr 2L Pfg, zuzügl. Port» Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSbauptmauuschaft Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseit» bestimmte Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgisch« Handelsbank« B. m. b. H.gschopcm. 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Bor allen Dingen gehen sie auch über die Betrachtung des Planes selbst hinaus und beschäftigen sich mit seinen Rückwirkungen. Da veröffentlicht in der englischen Zeitschrift „Fina u- cial Times" ein namhafter Wirtschaftler, der Deutsch land an Ort und Stelle studiert hat, eine Artikelserie über die deutsche Wirtschafts- und Finanzlage, die zwar manche falschen Zahlen bringt, aber dennoch dort interessant ist, wo sie sich mit dem Bicrjahresplan beschäftigt. Das Blatt weist auf die Dehnbarkeit des Planes hin, der ans Deutsch lands wachsende und sich verändernde Nohstoffbedürfnisse sich einzustellen und neuen Erfindungen Rechnung zu tragen habe. Es ist erfreulich, wenn das Blatt zu dem Er gebnis kommt, daß der Bierjahrcsplan nicht eine Kriegs-, sondern eine Friedcusmaßnahme ist, daß er als ein dauerndes Merkmal im wirtschaftlichen Leben Deutsch lands zu betrachten sei, und daß die Kosten der Herstellung der Erzeugnisse sich mit der Zeit sehr verringern würden. Eine Feststellung der „Finqncial Limes" können wir jedoch nicht unwidersprochen hinnehmen, nämlich die, daß die neuen Werkstoffe, wie zum Beispiel der synthetische Gummi „Buna" und das synthetische Ocl, keine ernst haften Konkurrenten des natürlichen Oels und des Naturgummis werden könnten. Das Wirtschaftsblatt scheint den Siegeszug der Kunstseide und des künstlichen Stickstoffs übersehen zu haben, es scheint auch nicht zu wissen, daß sich die ausländische Wirtschaft sehr für die neuen Werkstoffe interessiert, sie selbst herzustellen versucht und dazu neue Fabriken baut, nnd daß diese neuen Werk stoffe, die aus dem Vierjahresplan entstanden, Welt- Handelsartikel geworden sind, um die man einfach nicht mehr herumkommt. Die deutsche Wirtschaft ist heute fast ausschließlich dem Vierjahresplan unterworfen. Die Größe der Aufgabe er fordert die Zusammenfassung und den richtigen Einsatz aller Kräfte an der richtigen Stelle. Diese Notwendigkeit wird jedem verständlich, wenn er bedenkt, daß Deutschland einen verhältnismäßig kargen Boden hat, ans dem es sich ernähren soll, daß es vom Klima nicht sonderlich begünstigt nnd mit eigenen Rohstoffen nur unvollkommen ansgc- statlct ist. Weiter wollen wir nie vergessen, daß in Deutsch land durchschnittlich l4O Menschen le Quadrat- kilo meter zu ernähren sind, während andere Länder, die über einen reichen Kolonialbesitz verfügen, nur ciwa 74 Menschen je Quadratkilometer zu versorgen haben. Schließlich aber Hit das deutsche 68-Millionen-Bolk das gleiche Anrecht auf das Leben nnd die Güter der Erde, das andere Kulturnationen für sich in Anspruch nehmen. So ist denn dieser Bierjahresplan nicht zeitgebunden, sondern die Grundlage zur Erringung der deutschen Frei heit nnd Unabhängigkeit. Das hat der Leiter des Reichs kuratoriums für Wirtschaftlichkeit, Diplomingenieur See- bauer, kürzlich in einem Bortrag auf der Jndustriever- sammlung der Industrie- und Handelskammer für das südöstliche Westfalen in Arnsberg deutlich zum Ausdruck gebracht. Er hat nochmals unterstrichen, daß wir Rohstoffe nicht als Belohnung aus der Hand anderer Völker ent gegennehmen können. Weiter verpflichtet uns die Ein gliederung versieben bis acht Millionen Arbeitslosen in den Wirtschaftsprozeß zu gewaltig gesteigerter Anspannung aller Kräfte. Und das Heer, vas wir uns nun wieder geschaffen haben, muß so aus gerüstet und versorgt sein, daß es sich mit jedem anderen auf gleiche Stufe stellen kann. Mi, dem Tempo des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs steigen auch die Aufgaben des Vierjahresplans. Um da nur einen Maßstab heranzuziehen, sei auf die Einzel- Handelsumsätze hingewiesen, die im Jahre 1933 21.5 Milliarden, heute aber wieder rund 30 Milliarden Mart ausmachen. Dieselbe Steigerung verzeichnen die Ziffern der Verbrauchsgüter- und Produktionsmittel industrien. Die gesamte Industrieproduktion, deren Absturz, wie Scebauer sagt, 1932 in dem Index von 58 einen erschreckenden Ausdruck fand, liegt heute wieder bei einem Index von über 120. Es gibt kaum einen Industriezweig, der nicht an dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands teilnimmt. Interessant sind einige Zahlen aus der Fahrrad branche, einer der ersten, die den Umschwung zu spüren bekam, weil die meisten Volksgenossen, die neu in Arbeit und Brot kamen, sich des billigsten Verkehrsmittels, des Fahrrades, bedienten. Bis 1935 stieg die Kurve des Fahr- radgeschäftes ständig an, um sich dann allerdings 1936 und 1937 um rund 10 v. H. wieder abzuschwächen. Das ist natürlich weiter nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, baß das Fahrrad etwa eine durchschnittliche Lebensdauer von acht bis zehn Jahren hat, daß also in dem Fahrrad geschäft gewisse periodische Schwankungen nicht zu ver- Die Mm in MW Heftige Kümpfe in der Innenstadt Eine halbe Stunde nach Ablauf des Ultimatums, das der japanische Oberkommandierende für die frei willige Uebergabe Nankings gestellt hatte, begann der allgemeine japanische Angriff auf die chinesische Haupt stadt. Der chinesische Stadtkommandant von Nanking hatte das japanische Ultimatum unbeantwortet gelassen. Bevor die japanische Infanterie zum Sturm einsctzte, legte die japanische Artillerie am „Tor des Ruhmes" eine Bresche in die Nankinger Stadtmauer. Gleichzeitig setzte der Sturm auf die anderen Stadttore Nankings ein. Japanische Sprengtrupps sprengten ein Tor an der Süd mauer Nankings. Die japanische Sturmabtei lung, die das „Tor des Ruhmes" stürmte, setzte als erste ihren Fuß in die Nankinger Innenstadt. Innerhalb der Jnnenmauern entspannen sich heftige Straßcnkämpfe, bei denen die Japaner trotz erbittertem chinesischen Wider stand stetig vorrückten. Vom Purpurhttgel aus be schoß die japanische Artillerie im Verein mit der Luft waffe aufs heftigste die Innenstadt. Nach einer Mel dung der japanischen Nachrichtenagentur Domei fielen sämtliche Tore im Osten und Süden von Nanking in japanische Hand. Tfchiangkaischek kein Verhandlungspartner mehr In einer Kabinettssitzung hat die japanische Regierung einstimmig den von einer Füns-Minister- Konfcrcnz gefaßten Beschluß befürwortet, daß die militä rischen Operationen auch nach dem Fall von Nanking fortgesetzt werden sollen. Da Marschall Tschiangkak« schek, heißt es in einer amtlichen Verlautbarung über den Verlauf dieser Kabinettssitzung, als der Alleinverant- wörtliche für die gegenwärtige Situation anzusehen sei, werde er von Japan nicht mehr anerkannt. Demgemäß werde er auch als Partner etwaiger Verhandlungen ab gelehnt. Die japanische Regierung werde jedoch die in Nord- nnd Mittelchina vorhandenen Bewegungen bei der Bildung einer neuen Negierung unterstützen. * Siegesfeier in Tokio Das Eindringen der Japaner in Nanking wurde in der japanischen Hauptstadt am Abend durch Sonderblät ter bekanntgegeben. Trotz der späten Stunde begannen die Einwohner sofort, die Häuser zu beflaggen; an zahl reichen Stellen der Stadt wurde Feuerwerk abgebrannt. Die Blätter bezeichnen die Einnahme der Nankinger Festungsanlagen als einen Markstein des Feldzuges; es werde bald über Frieden oder Fortführung der Feind seligkeiten die Entscheidung fallen. Das japanische Volk sei unter dem Oberbefehl des Kaisers für beide Lösungen bereit. Alles hänge davon ab, ob die RegicrungChinas das japanische Angebot zur Einleitung ehrlicher und aufrich tiger Verhandlungen über eine dauerhafte und friedlich« Zusammenarbeit der beiden Völker anzunehmen bereit sei. MWWe AWUr Bor der Tagung -es Faschistischen Rates Die Einberufung deS Großen Faschistischen Nates aus Sonnabend 22 Uhr wird in allen Kreisen der italienischen Hauptstadt lebhaft besprochen und in der römischen Presse als etwas Außergewöhnliches bezeichnet. Die Blätter weisen darauf hin, daß die sofortige Ver kündung der Beschlüsse des Großen Faschistischen Rates, die bis jetzt nur ein einziges Mal bei der Ausrufung des Imperiums vorgeuommcu worden sei, allein schon die Bedeutung der Sitzung dieser höchsten politischen In stanz des Faschismus anzeige. „Messaggero" schreibt, es sei ein Beschluß von besonderer politischer Bedeutung zu erwarten, der durch die sofortige Verkündung unmittelbar durch den Willen des Volkes sanktioniert werden s „>s. Auch „Popolo di Noma" betont, die Einberufung der Massen auf die Piazza Venezia, die gleichzeitig mit dem ganzen am Rundfunk versammelten italienischen Volk die Beschlusse des Großen Faschistischen Rates aus dem Munde Musso linis vernehmen sollten, spreche dafür, daß diese Be schlüsse über den Rahmen der normalen Entwicklung des nationalen Lebens hinausgreifen und sich wahrscheinlich auf die große Wcltpolitik beziehen würden. * Im englischen Unterhaus ließ Außenminister Eden auf die Frage, ob die britische Negierung den König von Italien cis jurs als Kaiser von Abessinien an erkenne, durch den Unterstaatssekretär Cranborne die Ant wort „Nein" erteilen. Diese Antwort ist bezeichnend für die britische Außenpolitik. Es ist als eine bedauerliche Er schwerung der europäischen Politik anzusehen, wenn Eng land weiterhin das nötige Verständnis für politische Ge gebenheiten vermissen läßt. meiden sind. Man berechnet, daß sich der Fahrradverkehr in den letzten fünf Jahren um etwa 150 v. H. erhöht hat. Täglich benutzen 12 Millionen Menschen dieses Verkehrsmittel, um den Arbeitsplatz zu erreichen. Der jährliche Umsatz an Fahrrädern auf dem Binnenmarkt wird auf ungefähr eine Million Stück durchschnittlich be rechnet. Da l937 das Zubehör- und Ersatzteilgeschäft, das man dem Fahrradgeschäft zurechnen muß, 20 v. H. über Vorjahrshöhe liegt, so hat sich der Gesamtumsatz dieses Wirtschaftszweiges doch noch um etwa 5 v. H. erhöht. Welche Bedeutung dem Fahrradgeschäft einschließlich Zu behör zukommt, ergibt sich aus der Umsatzziffer von über 100 Millionen Mark, die allein der Groß- handel erreicht, über den etwa 60 v. H. der Produktion geleitet werden. Göring ernennt Wehrwirtschast-führer Vereidigung auf den Führer Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehls- Haber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, hat inner halb der deutschen Luftfahrtindustrie zu Wehrwirt- schaftsführern ernannt: Direktor Dipl.-Ing Max P. Andreae Direktor Dipl.-Ing. Franz Dinslage. Direktor Dipl.-Ing. e. h. Claudius Dornier, Direktor Dr.-Ing. e. h. Dr. pbil. e. h. Ernst Heinkel, Direktor Walter Hormel, Direktor Hans Kalk, Direktor Karl Kehsler, Fregattenkapitän a. D. Hans Keilhack, Direktor Dipl.-Ing. Erich Koch. Generaldirektor Dr.-Ing. e h. Dr rer. techn. e. h. Heinrich Koppenberg, Direktor Professor Dr.-Ing. Otto Mader, Direktor Dipl.-Ing. Professor Wilhelm Messerschmitt. Direktor Karl C. Müller, Generaldirektor Dipl.-Ing. Franz Josef Popp, Direktor Dr.-Ing. e. h. Günther Quandt Arthur Rautenbach, Generaldirektor Max Roux, Direktor Friedrich Wilhelm Siebel, Direktor Dipl.-Ing. Kurt Tank, Direktor Richard Thiedemann, Direktor Dr.-Ing. Richard Vogt, Direktor Felix Wagenführ, Oberstleutnant a. D„ Direktor Wolf von Wedelstaedt. Die neuernannten Wehrwirtschaftsführer sind unter Hinweis auf ihre bedeutsamen Pflichten und Aufgaben auf den Führer und Reichskanzler vereidigt worden. Reue Reich-Mittel für Wohmmgsmnbau Der R e i ch s a r b e i t s m i n i st e r hat zur Schaf fung von Wohnungen durch Umbauten erneut eine Summe von 7,1 Millionen Mark bereitgestellt. Aus diesen Mitteln können Zuschüsse für Umbauten von gewerblichen oder sonstigen Räumen zu Wohnungen gewährt werden. Ent gegen den früheren Bestimmungen wird für Wohnungs» teilungen ein Zuschuß nicht mehr gegeben. Der Zuschuß beträgt wie bisher 50 v. H. der Gesamtkosten, höchstens jedoch 600 Mark für jede neu erstellte Wohnung. Zuständig für die Bearbeitung der Anträge ist wie bisher die oberste Landesbehörde oder die von ihr bestimmte Melle, in Preußen z. B. die Gemeindebehörde. Die Arbeiten müssen bis zum 31. März 1938 beendet sein. Ferner hat der Reichsarbeitsminister eine Million Mark zur Besserung der Wohnverhältnisse in bestimm» ten Grenzgebieten bereitgestellt, in denen für die Bevölkerung eine besondere Hilfe notwendig erschien. Au- diesen Mitteln können Zuschüsse für Instandsetzungen sowie für Ergänzungsarbeiten, z. B. die Anlage elektrischer Be leuchtung, und für den Ausbau von Wohnungen gegeben werden. Der Zuschuß beträgt grundsätzlich 20 v. H. der Gesamtkosten. Er kann bei wirtschaftlicher Notlage des Antragstellers auf 40 v. H. erhöht werden. Die Arbeiten müssen auch hier bis zum 31. März 1938 durchgeführs sein. Darrs spricht über alle Sender Sonntag 11.30bis 12 Uhr Die Rede des Reichsernährungsministers und RcichS- bauernführers Darre an das deutsche Landvolk am kommenden Sonntag wird von 11.30 bis 12 Uhr über all» deutschen Sender gehen. In der Ansprache werden dis Parolen sür den kommenden Abschnitt der ErzeugungS- fchlacht und die Aufgaben der ErnährungSwtrtschast Jahre 1938 bekanntgegcben werden.