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Ämt§- und änzeigeblutt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-Kdr.; Amtsblatt. vezuaspreis vierteljährl. M. 1.50einschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der Humoristischen Beilage „ 5eifenb lasen" in der Expedition, bei unserenVoten sowie bei allen Reichspostanstalten. Libenfto», Larlrseld, Hundshübel, s^UgvvlUtl Neuheide,Gberftiitzengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, Mldenthal «sw. r Erscheint täglich abends mit Rnsnahme der t Sonn-und Feiertages irden folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die i.leinfpalnge Zeile 12 r pfenciige. Im amtlichenTeilediegespaltene t Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. so. Drucker und Verleger: EmilHannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ISIS — 62, Zatzr-N>«-. ------ Dienstag, den 2. März Miet dir KlikMlklht! tquartier, S8 egsschauplatz. >«e setzte der Gegner ««ch gestern (Amtlich). GroH - - S^a'u P K-brnar. Westlicher Krt An der Champagi seine Vorstöße fort. Die Angriffe wurden im dosten Umfange abgewiesen. Südlich Malaneonrt, nördlich Verdun, erstürmten wir mehrere hinter einanderliegende feindliche Stestnngen. Schwache französische Gegenangriffe scheiterten. Wir machten v Offiziere und SSO Mann zu Gesangenen und erbeuteten 4 Maschinengewehre und 1 Minen werfer. Am Westrande der Vogesen warsen wir nach hestigem Kampfe die Franzosen aus ihren Stellungen bet Blamont—Bionville. Unser An griff erreichte die Linie Berdinal—Vr6m««il— östlich Badonviller-östlich Celles. Durch ihn KttjM IorWittk bei Wun. Der Untnwasserrneg. — Die deutschen TW' pen in den Karpaten. Schon der deutsche Generalstabsbericht vom Sonn abend erwähnte, daß unsere Truppen nördlich Verdun einen Teil der französischen Stellungen angegriffen hät ten. Das gestern von uns herausgegebene Sonderblatt bewies uns sofort, daß, wo deutsche Angriffe cinsetzen, sich auch unmittelbar der Erfolg zeigt. So haben wir denn bei Verdun recht wertvolle Fortschritte machen und mehrere feindliche Stellungen erobern können. Aber auch auf anderen Teilen der Westfront haben wir neuerdings Erfolge zu verzeichnen gehabt, ebenso waren im Osten unsere Waffen erneut glücklich. Aus unse rem Großen Hauptquartier wurde gemeldet: Wurde der Gegner in einer Breite von SO Kilo meter und einer Liefe von 6 Kilometer zurückge drängt. Der Versuch des Feindes, das eroberte Gelände wieder zu gewinne«, mißlang unter schweren Verlusten. Ebenso wurden feindliche Vorstöße in den südlichen Vogesen abgewiesen. veftlicher Kriegsschauplatz. Nord westlich Grodno waren gestern neue russische Kräfte vorgegangen. Unser Vorstoß warf die Nüssen in die Vorstellung der Festung zurück. 1800 Ge- fangene blieben in unserer Hand. Nordwestlich vstrolenka wurde am Omulew ein feindlicher An griff abgewiesen. Bor überlegenen feindliche« Kräfte«, die von Süde« u«d Oste« auf Prase«hsc vor-inge«, find unsere Truppen in die Gegend «ördlich und westlich dieser Stadt ausgewichen. Südlich der Weichsel nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ob nun angesichts dieser neuen deutschen Erfolge bei Verdun die Franzosen vor einem neuen großen Schlage bangen oder nicht, jedenfalls sollen die Fran zosen in der Erwartung einer neuen großen Schlacht stehen, und zwar erwarten sie eine solche in Nord- Frankreich: Genf, 28. Februar. Wie der Korrespondent der „Telegraphenunion" erfährt, haben die Franzosen in Erwartung einer größeren Schlacht in Nordfrankreich die dortigen Lazarette geräumt, und ihre Verwunde ten nach dem Süden transportiert. Zumal in letzter Zeit sehr oft von der Schlachtfront in Flandern „heftiger Kanonendonner" gemeldet wurde, könnte als Fortsetzung dieser Artilleriekämpfe hier eine Schlacht in Nordfrankreich sehr wohl gedacht werden. Uebrtaens wird gemeldet, daß abermals starke deutsche Angriffe bei Lombartzyde stattgefunden: Amsterdam, 28. Februar. „Telegraph" mel det aus SluiS: Heute mittag und abend ist wieder an haltender Kanonendonner zu hören, jedoch nicht des englischen Marinegeschütze-, sondern das schwere Kra chen deutscher Kanonen. Die Deutschen greifen in der Umgegend von Lombartzyde auf dem Wege nach Nteu- port kräftig an. DaS Wetter ist sehr günstig und trocken, sonnig mit leichtem Frost. Bekanntlich sendet seit einiger Zeit auf Wunsch der britischen Regierung Englands Feldmarschall French jetzt selbst Schlachtenbertchte in seine britische Heimat, weil Joffre angeblich die Heldentaten der Eng ulnder nicht genügend gewürdigt, sondern diese viel mehr gleich dem Licht jene- unklugen Hausvaters un ter den Scheffel gestellt haben soll. Man muß bei den French'schen Berichten offen zugestehen, daß sie sich einer möglichsten Sachlichkeit befleißigen u sich ange nehm von den britischen Admiralstabsmeldungen ab heben. Der neueste Bericht lautet: Amsterdam, 27. Februar. Die englische Ge fandtschaft im Haag empfing aus London vom Mini sterium des Aeußern folgende Mitteilung: Feldmar schall French meldet, daß die Operationen während der letzten Tage durch starken Nebel und Regen be einträchtigt wurden. Mit Ausnahme von kleinen Scharmützeln werden an keiner Stelle Infanteriean griffe gemeldet. Eine Veränderung der beiderseitigen Streitkräfte hat nicht stattgefunden. Maschinenge Wehrabteilungen fügten dem Feind fcpwere Verluste bei. Der Unterfeebootskrieg, den die Engländer so gern als bedeutungslos hinstellen möchten, obwohl unsere D-Bootc John Bull an allen Ecken und Enden zwicken, hat jetzt bereits zu einer ziemlich bedeutenden Konflikts- stimmung in der englischen Arbeiterschaft geführt: Amsterdam, 28. Februar. Die täglich wach sende Konfliktsstimmung in der englischen Arbeiter schäft hat die Regierung zu drastischen Schritten veranlaßt, aus denen deutlich Angst vor Unruhen im eigenen Lande spricht. Sie hat an Arbeitgeber und Arbeitnehmer die dringende Aufforderung zur Ver meidung aller Differenzen gerichtet. Am größten ist die Gefahr im nordenglischen Kohlen und im schotti schen Schiffbaurevier am Clyde. Ueber neue Erfolge unserer Tauchboote wird ge drahtet: Paris, 27. Februar. Einer Meldung des „Ma tin" aus Dieppe zufolge wurde ein englisches Han delsschifs bei St. Balery-sur-Somme torpediert. Kopenhagen, 28. Februar. „Politiken" zu folge melden die englischen Blätter, daß auf den Flüs sen Tyne, Humber und Themse über 130 Schiffe lie gen, deren Mannschaften sich weigern, auszufahren. Paris, 28. Februar. Wie der „Tcmps" aus Havre meldet, soll der englische Dampfer „Harpalion", der im Aermclkanal von einem deutschen Unterseeboot angeschossen wurde, nicht gesunken sein. Das Wrack des Dampfers sei 35 Meilen nördlich von Kap An- tifer gesehen worden. Nach einer weiteren Meldung jolt ein deutsches Unterseeboot sich sogar im Meerbusen von Biscaya be finden, denn um ein anderes als ein deutsches dürfte es sich nach folgender Nachricht kaum handeln sollen: Turin, 28. Februar. Aus Bilbao wird telegra phiert: Im Meerbusen von Biscaya in der Nähe von Algorta wurde ein die französischen und spanischen Ge wässer abpatrouillierendes Unterseeboot beobachtet, des sen Nationalität, da es ohne Flagge fuhr, nicht festge stellt werden konnte. Die Marinebehörden wurden so fort gewarnt. Prächtig abgeführt hat unser Generalquartiermei ster die englische Zeitung „Central News", die mit Ei fer bestrebt war, unsere großen Erfolge im Osten hcr- abzusetzen und deshalb schreib, unser Sieg stehe zu keinem Verhältnis zu den gebrachten Opfern. Sar kastisch gibt der Herr Generalquartiermeister der „Cen tral News" in dieser Beziehung recht - nur in einem etwas anderen Sinne als dies Hetzblatt es sich träumen ließ. Das diesbezügliche Telegramm, welches wir eben falls schon durch Sonderblatt bekannt gaben, weiß zu berichten: (Amtlich.)j fB e r l i n, 28. Februar.KNach einer Be hauptung der Londoner „Central-News" soll der deutsche Botschafter in Rom erklärt haben, daß wir in Ostpreu ßen an Lote« ««d Verwundete« 100000 Mann ver loren hätten. Das englische Blatt knüpft an diese selbst verständlich in allen Punkten erfundene Meldung den Zu satz, daß der deutsche Erfolg somit in keinem Verhältnis zu den gebrachten Opfern stehe. Dies letztere trifft zu, al lerdings nicht im Sinne der „Central-News". Die große Eile, mit der sich die X. russische Armee der deutschen Umklammerung zu entziehen versuchte, hatte zur Folge ge habt, daß unsere Tncppen nur auf einigen Teilen der Kampffront mit dem Feinde in so enge Berührung ge kommen sind, wie sie das im sicheren Bewußtsein ihrer Ueberlegenheit erhofft hatten. Da, wo der Gegner stand hielt, ist er dieser Ueberlegenheit znm Opfer gefallen. Im klebrigen aber haben wir die in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Winterschlacht vornehmlich durch Ueberraschung und Schnelligkeit gewonnen. So kommt es, daß unser Gesamtverlust mit dem glänzenden Ergebnis des Sieges tatsächlich nn Mißverhältnis steht. Er ist ganz unge wöhnlich gering und beträgt noch nicht ein Sechstel der von den „Central News" erwähnten Zahl. Daß er über dies zum großen Teil nur auf vorübergehenden Ausfall durch Marschkraukheit beruht, ist nicht nur nn sich erfreu lich, sondern zeugt auch von der rücksichtslosen Entschloß senheit unserer Verfolgung. (W. T Bo Des weiterem wird aus dein Osten gemeldet: Rotterdam, 27. Februar. Reuters Bureau meldet vom 26. Februar aus Petersburg: Die Ge fechte an der Front Njemen Bvbr Narcw Weichsel ent wickeln sich schnell zu einer der größten Feldschlachten des Krieges. Der „Daily-Telegraph" erklärt aus Pe tersburg, man glaube nicht, daß die Deutschen einen allgemeinen Angriff auf die Njemeu Bobr Rarem Li nie im Sinne haben können, weil diese Linie durch gewaltige Verteidiguugsmerke verstärkt sei, während die Teilt schcn unaufhörlich bloßgestcllt sein würden bei ihrem Bor marsch gegen Warschau. Man würde sich desyalb nicht wundern, wenn die Deutschen im Laufe der nächsten Tage sich in der Richtung, aus der sie gekommen, zu rückzögen. Berlin, 27. Februar. Dem „Militär-Wochen blatt" zufolge, hat der Kaiser dem Geueralfeldmarschall vou Hindenburg außer der Verleihung des Eichen laubes zum Orden ?our io möritv noch eine w.itere Ehrung zuteil werden lajfen, indem er ihn zum Ches des 2. Masurischen Infanterie-Regiments Nr. l 47 er nannte. Mit unverminderter Heftigkeit dauern dre Kämpfe vornehmlich in den Karpaten fort, nn denen ja auch deut sche Truppen lebhaften Anteil haben. Die neuesten österreichisch-ungarischen Geueralstabsberichte befassen sich hauptsächlich mn den Karpateukämpsen: Wien, 27. Februar. Amtlieb wird verlautbart, 27. Februar 1315, mittags: An oer polnisch galt zischen Front stellenweise lebhafter Geschützkampf. I» den Karpaten ist die allgemeine Situation unverän dert. Im Abschnitt Tucholka Wyfchkow wurde heftig gekämpft. Hier wurde ein neuerlicher Angriff auf die eigenen Stellungen im Oportale nach erbittertem Nahkampf unter schweren Verlusten des Gegners zurüügefchlageu Das angrüsende 3. finnisch? Schützenregiment ließ 300 Tote, mindestens ebenso viel Verwundete an unseren Stellungen zurück, 730 Manu des Regiments wurden unverwundet gefangen. Die mit großer Hartnäckigkeit geführten Kämpfe in Südostgalizien dauern an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 28. Februar. Amtlich wird verlautbart, 28. Februar 1915: In Polen und Westgalizien hat sich nichts Wesentliches ereignet. Es fanden nur Ar tilleriekämpfe statt. Au der Karpatenfront wurde im Raume von Wyschkow, sowie südlich des Dnjestr ge kämpft. Die Situation hat sich in den letzten Tagen nicht geändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Einen trefflichen Bericht über die deuftchen Trup pen in den Karpaten hat unser Großes Hauptquartier herausgegebeu. Er möge hier folgen: Berlin, 27. Februar. Aus dem Großen Haupt quartier wird geschrieben: Seit etwa drei Wochrn operiert eine deutsche Heeresgruppe in unmittelbarer strategischer und taktischer Anlehnung an die öfter reichisch-uugarische Armee in den Karpaten. Das Gelände der erbitterten Kämpfe liegt in der allgc meinen Linie Delatyn-Tucholka-Kiczera Scknlska B? reznicau und nordwestlich. In Eis und Schnee, in Geröll und Schlamm ringen hier deutsche und österreichisch ungarische Truppen gemeinsam um die teilweise noch von den Russen besetzten Pässe. Hier, in den Karpaten, wird die Entscheidung angestrebt, die den Feind zurück drängen soll in die Ebenen Galiziens. Die Entwickelung der Operationen verbietet au, genblicklich noch eine Beschreibung der bisherigen schweren Kämpfe. Soviel kann aber bereits heute gesagt werden: Deutschland darf stolz sein auf seine Söhne, die in den Karpaten unter unerhört schwie rigcn Verhältnissen, im Schnee und in der Eis kälte des Hochgebirges, ihren harten Dienst erfüllen. Im Schnee ausgehoben find die Schützengräben und die Feuerstellungen der Artillerie. Ueber glatte