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Morgen-Ausgabe ^«-ii, »»» v»»n« i«^» t«, -«,» ^drschi «»«arilitz «. 1I0. »lertellLdrllch M. <l!0: st» «hol« ««»aNich M. UM; »,rch «g«, »»OtrNg»» AUIsl«» I»d v»»» ««drach« «»naMch M. Ithrltch M. L--« d»rch dl, D,ft ln«,rd«Itz voischl«,»« »««»,. Uch «. U7^ ^«-lI-d»U« «. U» t—IchU«»»» SchrlfN,»,,, ,«» D,Ichtt>dft«I«> AodtluUlOsG« «»» Rr. 885 Hcmdels-IeUuns -Urttsblatt des Rates urrd des poUzetarates -er Stadt Leipzig 11V. Jahrgang A»»eia«LL»reis ^» »»-e,«p,i, » um,«» »«, V«nij,ii,»pf. ».»»«».« s. »«chl^d, m ««M. r«a »I. rxttr,,«, 7» V». ». «,«». 7» Vk »I«ln, öl« V«Nt>«N« 78 Pf,; »»IchLftian;,!««» mli plotz»««fch»I>i<n Im pr«II« irhdhr. VrfaEiist««, M. 7^ da, I-oxnd „«ich», p,k,U>l!h». i »I-HtlUU««» l« ps^ — S»aa- an» tf<pla»t I» Pf» Bnlchl-tz I«I>« und I««g« 1916 Sonnabend, den IS. 3uli Mil KoilftNtilis SomM «iedwgeSmiil Der österr.-ung. Heeresbericht Wie», 14. Juli. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz In der Bukowina stehen unsere Truppe« nach Er füllung der ihnen erteilten Aufgabe wieder in den alten Stellun gen auf den Höhen westlich der oberen Moldawa. Westlich und nordwestlich vonB « czacz haben die Rusten gestern ihre Angriffe fortgesetzt. Nachmittag- wurden zwei breit angelegte Angriffe zurückgeschlagen. Gegen Abend gelang es einem dritten Ansturm des Fein des, nordwestlich von Buczaez einzubrechen. Ja erbitterten Nahkämpfen wurde der Gegner durch deutsche und österreichisch ungarische Truppen wieder vollends hinausgeworfen. Nördlich der von Sarny nach Kowel führenden Bahn nisteten sich russische Abteilungen auf dem linken Stochod - Ufer eia. Sie wurden spät abends von unseren Truppen überfallen und ver trieben, wobei 180 Gefangene und zwei Maschinengewehre in unserer Hand blieben. Sonst bei völlig unveränderter Lage nicht- Neue-. Italienischer Kriegsschauplatz Die lebhaft« Gefecht-käklgkeit an der Front Mischen Brenta und Etsch hält an. Rach Arkilleriefeuer setzten gegen mehrere Stellen unsere- Berteidigung-abschnitte- zwischen der Lima Dieci und dem Monte Rasta wiederholte An griffe sehr bedeutender italienischer Kräfte ein. Besonder- hart näckig war der Kampf nordöstlich de- Mont« Rasta, wo der Feind zehn Stürme versuchte. Unsere Truppen schlugen wieder sämtliche Angriffe unter den schwersten Verlusten de- Gegners ab und behaupteten alle ihre Stellungen. Unsere Aalen nördlich des Posina - Tale- standen unter heftige« Geschützfeuer; am Dasubio wurde ein feindlicher Nachtangriff abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Geaeralfiaoes voa Hoefer, Felbmarschalleutuant. Ereignisse zur See Eines unserer Unterseeboote hat am 10. Juli nachmittags in der Otranto Strahe einen italienischen Torpedoboot-Zerstörer des Typs «Indomito* versenkt. In der Rächt von» 13. auf den 14. hat ein Seeflugzeuggeschwader militärische Objekte und Bahnhofsanlagen von Padua sehr wlr- kungsooll mit zahlreichen Bomben belegt. Die Flugzeuge, welch« von Abwehrbalterien heflig beschossen wurden, kehrten unversehrt zurück. W. T. B- Flotten Kommando. Ein englischer Hilfskreuzer versenkt v,d. Berll«. X. Zu». «AmINch.» Am II. Zu» ha, eines anserer U-Boote in der Nordsee einen englischen Hilfskreuzer von etwa 7008 Tonnen vernichtet. An dem selben Tage wurden an der englischen Ostküste durch U-Boot-angriffe drei bewaffnete englisch« Bewachung-fahrzeuge versenkt. Die Besatzungen derselben wurden gesangengenommen und ein Geschütz erbeutet. Der Chef des Admiralstab- der Marine. Ein amerikanischer Friedensfühler D Amsterdam, 14. Zull. (Drahtbericht.) Wie der Gewährs mann der.Boss. Zig." aus London meldet, hat Amerika aus allen Kriegsländern von Bertraaenspcrsonen genaue Informationen ' über di« inneren Zustände und vornehmlich über den Friedens- will«» der Völker eingefordert. Diese sollen die Srnadlage für eia« Friedensaktloa der neutralen Staate« bilden. O Haag, 14. Juli. (Drahlberichl.) Im englischen Unterhau sragte der Rationalist Mason, ob die Regierung Schritte lun wolle, um fefizustellen, ob die gegenwärtige Haltung desdeatschen Reichskanzlers in bezug auf di« Friedensbedinguagen die Auftastung der deutschen Regierung wledergebe. Der Unterstaats- sckretär Lord Robert Cecil antwortete darauf: »Wir besitzen keine Mittel, um die Ansicht der deutschen Regierung festzustellen, nitzer durch öffentliche Aeutzerungen. Es ist ihre Sach«, ihre Kriegs- >n sichten bekaantzugeben, ohne unsere Hilfe, und wenn sie will, ist sie in der Lage dazu." Darauf fragte Mason, ob Cecil glaub«, dies« Mittel durch einen Neutralen erhalten zu können. Die Antwort war: Rein.' (.B. T.») Die Zustände im englischen Flugzeugbau (r.) Frankfurt a. M , 14. Juli. (Lig. Drahlberichl.) Oie .Frankfurter Zeitung' meldet aus Amsterdam: Bor der eng lischen Untersuchungskommission über die Mißstände im Flugwesen hat ein Herr A., der seinen Namen geheimhalten vill, jedoch ln einer englischen Fabrik für Flugzeuge längere Zeit gearbeitet hat, einige Mitteilungen gemacht, die den erstaunlichen Zustand, in dem sich diese Fabriken befinden, in geradezu sensatio neller Weise enthüllen. Er sagte, daß, wenn etwa vierzig Aero plane bestellt würden, nur zehn geliefert werden. Das Material für die übrigen werde dann billig verschleudert. Es Komme sogar vor, daß Zubehörteile vergraben würden, vieles werde auch g e - stöhlen. 2m letzten Juni seien allein 27000 Zubehörteile aus diese Weise weggeworfen worden. Als derKönig die Aeroplan, iabrik besuchte, habe man ihm Potemkinsche Dörfer ge- zeigt, «dem man in aller Eile Aerovlane zusa/nmeastellte, die in Wirklichkeit nicht fertig waren. Bon den Arbeitern seien nur 25 v. A. fähige Leut«. 50 n. H. seien Leute aus dem Bolk, während der Rest Lumpen seien. Die Arbeiter seien überhaupt nicht beaufsichtigt gewesen, trotzdem bis vor kurzem auf jeden ein zelnen Mann ein Borarbeiter kam, und so sei es geschehen, daß die meisten nachmittags in den Fabriken Krikctt spielten. Ein Anschlag auf den Palast König Konstantins? rvtd. Athen, 14. Juli. (Drahtbericht.) Nachdem der Wald von Taloi mehrere Stunden gebrannt hatte, griff das Feuer abends auf das königliche Palais über, das mit den benachbarten Kasernen niederbrannte. Mehrere Menschen, darunter Offiziere, sind umgekommen. Der König, die Königin und die königliche Familie suchten Zuflucht im Kaphissia, der Residenz -es Prinzen Nikolaus. vvld. Bern, 14. Juli. (Drahtberich».) .Corriere della Sera' meldet zu dem Brande von Tatst: Da- Mobiliar des Königs- schlaffes ist zum größten Telle gerettet and mit Militärautos nach Athen gebracht worden. Die Flammen waren von Athen ans sichtbar. Einige Soldaten wurden bei den Löscharbeiten verwundet. Man glaub«, die Ursache der Feuersbrunst einem Unglücksfall zu schreiben zu dürfen, den die außerordentlich« Temperatur voa 8V Grad in den letzten Tagen begünstigte. (7?) Wollte man der schlichten Neukerschen Darstellung des neuen Unglücks, von dem das griechische Land befallen wurde, glauben, so wäre es nichts weiter als ein höchst bedauernswertes zufälliges Ereignis. Nur wird man in der Annahme wohl nicht fehlgehen, daß die Ursache dieses Ereignisses kein Zufall war, selbst wenn die griechische Gesandtschaft in Athen aus einem anderen Standpunkt steyt. '-Nachdem alles, was durch die Entente dem Griechenvolk an Demütigungen zugemutet war, noch nicht genügt hat, um den letzten Rest von Mannesstolz und völkischer Würde zu vernichten, nachdem trotz der Diktatur Sarrails im Lande die Stimmung wächst und fort- dauert, die den Tyrannen Rache schwört, versucht man eS jetzt mit neuen Einschüchterungsmitteln, die in ihrer Brutalität sich nur die aller Menschlichkeit abholde Entente zu eigen machen konnte. Denn man darf wohl annehmen, daß der Wald von Taloi, der so günstig oberhalb des Palastes lag, nicht durch das berühmte leichtsinnig fortgeworfene Streichholz in Brand geraten ist. König Konstantin war wiederholt von der alliierten Presse gedroht worden, daß man ihn über die Klinge springen lassen werde, wenn er sich nicht fügen wolle. Da man ihn aber, offenbar in einem instinktiven Gefühl, daß die Folgen eines sol chen Schritts eigenen Schaden bedeuten würden, nicht aus dem Lande zu vertreiben wagt, steckt man ihm vor läufig das Haus über dem Kopfe an. Zum Land ¬ friedensbruch und zur Bergewajtigung des Völker rechts gesellt sich also die Mordbrennertaktik. Fürwahr, sie sind wahre Apostel von Kultur und Zivilisation, die Schergen vom Quai d'Orsay und Doroningstreek! Was der Hungerknebel nicht erreichte, soll nun der Rote Hahn auf dem Dach des Königspalastes nachholen. Die Berliner griechische Gesandtschaft glaubt an einen Zufall O Berlin, 14. Juli. (Drahtbericht unserer Berliner S ch r i ft l e i t u n g.) Zu dem Brande des griechischen Königsschlosses wird, dem .Lok.-Anz." zufolge, auf der Berliner griechischen Gesandtschaft erklärt, man hege nicht den geringsten Zweifel daran, daß die Ursache des Feuers in einem Waldbrande zu suchen ist. Das Landhaus des Königs liegt inmitten eines großen Tannenwaldes. Nun herrsche in Griechenland augenblicklich eine, Hitze, die selbst für dir Sommerszeit dieses so slidlich,gelegenen Landes als außergewöhnlich zu bezeichnen sei. Temperaturen von 45 Grad Hitze herrschen schon seit Wochen. Unter diesen Umständen bedurfte es nur des Funkens einer Zigarette, vielleicht auch aus dem Schornstein einer vorüberfahrcnden Lokomotive, um das durch die Sonnenglut ausgedörrte Tannengchölz in Flammen zu setzen. Unzutreffend spricht auch die Depesche von Kasernen, die mit ein Raub der Flammen geworden sein sollen. Derartige Baulich keiten gibt es gar nicht in Tatoi, da sich dort nur eine kleine Wache be findet. Wahrscheinlich ist das Wachtgebäude mit zerstört worden. Man hat anscheinend zur Bekämpfung des Feuers Pioniertruppcn heran geholt, und bei den Rektungüarbeiten sind vielleicht einige Offiziere ums Leben gekommen. Der Wohnsitz des Königs ist von einer Anzahl noch bescheidenerer Häuser umgeben, die als Unterkunftsräume für die Dienerschaft, als Küchen und Stallungen benutzt werden. Heftige Kümpfe an der Kaukasus-Front ivtb. Konstantinopel, l4. Juli. (Drahtbericht.) Das Haupt quartier berichtet: An der Irak - Front und an der persischen Front keine Unternehmungen von Bedeutung — Kaukasus- Front: Aus dem rechten Flügel Haden unsere Truppen vorgeschobene Abtellungen starker feindlicher Erkundungsabteilungen, auf di« sie stießen, zurückgetrieben und nach ihren Stellungen verfolgt. Di« Kämpf« im Zentrum nahmen in einigen Abschnitten an Heftigkeit ad, ohne jedoch zu einem endgültigen Erfolg für einen der Gegner zu führe». Die Kämpfe dauern tellweis« zu unseren Gunsten, teilweise zu- gonste» des Feindes fort,, indem di« Vorstellungen, die sehr ost nur einen taktischen Wert hab«n, bald genommen werden, bald wieder ver loren gehen. Auf dem linken Flügel hat sich die Lage nördlich des Tschoruk nicht geändert. Hier werden überraschende Angriffe, di« der Feind von Zeit zu Zeit unternimmt, leicht zurückgewiesen. — Einige Versuche feindlicher Kriegsschiffe, sich dem Küstenabschnitt an der Meerenge der Dardanellen und den Gewässern von Smyrna zu nähern, wurden durch unser Artilleriefeuer verhindert. Ein feind licher Doppeldecker wurde von einem unserer Flieger verfolgt und muhte bei Tenedos landen. — In der Rächt vom 11. zum 12. Juli fand ein Zusammenstoß zwischen einer vor Katia gesichteten feind- liche» Kavallerieabteilung und einer unserer Komelreiteradteilungen statt. Da der Feind sich von allen Seiten überflügelt sah, verzichtete^ er darauf, sich in einen weiteren Kampf einzulasten. und flüchtete nach ver schiedenen Richtungen. Er erlitt in unserem Feuer Verluste. Die Rechtfertigung der 3. G. G Bon Emil Nitzschke-Leutzsch Mitglied der Zweiten Kammer Es ist eine durch den Krieg bedingte Pflicht, die Kritik überall auszuschalten, wo sic nicht unbedingt erforderlich ist. Es ist ober auch Tatsache, daß diese notwendige Rücksichtnahme nicht immer das richtige Verständnis gesunden, sondern sehr oft eine bedauer liche Ausnützung erfahren hat. Die Vorgänge aus dem Lcbens- mitkelmarkt, insbesondere soweit die Bereitstellung der Nahrungs mittel und die Preisbildung in Frage kommen, bieten hierfür Be weis genug. In allen Fällen, in denen der Schaden, der durch ein Geschehenlassen entsteht, großer ist, als der durch-eine sachliche Kritik angerichtet werden kann, ist es aber ein Gebot der Pflicht, letztere zu üben. Dabei soll zugegeben werden, daß das Augen maß für das, was in dieser Beziehung Nutzen oder Schaden be deutet, sehr verschieden ist, und daß insolgcdesscn ost die ver nünftigen Grenzen nicht innegchalteu werden. Dazu kommt, daß durch Mitteilungen von Mund zu Mund sehr ost Berallgcmcinc- rung von Einzelsällcn und andere Uebcrtreibungen an der -Tages ordnung sind. Es war daher ein verdienstliches Werk, als die Presse, wirtschaftliche Organisationen und städtische Sclbstver- waltungskörper auf Grund einwandsreicr Unterlagen in dem Augenblick, als durch direkte Einwirkung keine genügende Auf klärung zu erlangen war, die Öffentlichkeit auf die Tätigkeit der Zenlral-Einkaufsge feilsch ast aufmerksam machten. Nicht die Lust am Kritisieren, sondern die Ucberzeugung, daß sehr viele Mängel vorhanden seien, und die ernste Sorge um die Inter essen der Allgemeinheit sind die Veranlassung zu diesem Borgehen gewesen. Alle hieran Beteiligten mären herzlich froh gewesen, wenn der Beweis erbracht worden wäre, daß ihre Befürchtungen wenigstens zum großen Teil grundlos gewesen sind. Leider ist das letztere nicht der Fall. Nachdem man zunächst die Z. E. G. mit allgemeinen Redensarten in Schutz genommen hckfte, ist sie jetzt selbst dazu übergcgangen, sich zu recht- fertigen. Die Z. E. G. greift von den ihr gemachten vielen Borwürfen ganze dreizehn heraus. Selbst wenn es ihr gelungen wäre, ln diesen dreizehn Fällen einigermaßen gut abzuschneiden, bliebe ihr noch an der großen Anzahl der von ihr nicht behandelten Borwürsc ein peinlich zu tragender Erdenrest. Aber auch die von ihr in den ungezogenen Fällen gebrachte Rechtfertigung ist nicht in der Lage, das Vertrauen zu ihr herzustellen. Zunächst besaßt sie sich mit der Beschwerde des Frciyerrn v o n B r o i ch, die sich u. a. darauf bezieht, daß die Z. E. G., nach dem sie sich geneigt gezeigt habe, 1000 Wagen Braugerste herein zulassen, aus einmal die Einfuhr verboten habe, ohne Ersahmore liefern zu können. Die Z. E. G. will aber, soweit sie sich erinnern kann, einen anderen Bescheid gegeben haben. Das ist eine sehr schlechte Verteidigung. In einem geordneten kauf männischen Betriebe, zumal von der Größe der Z. E. G., verläßt man sich nicht auf sein Gedächtnis, sondern hat die Durchschriften gegebener Bescheide stets wohlgeordnet zur Hand. Weiter hak sich Freiherr von Broich beschwert, daß die Einfuhr von 15 Wagen bester bulgarischer Eier, die noch nicht 10 Pf. das Stück kosteten, verboten worden ist. Die Z. E. G. bezieht sich auf die Kon tingentierung der Eiercinfuhr ans Bulgarien, sagt, daß sie das Kontingent von 100 Wagen voll ausgcnutzt, daß der Einkauf keine Schwierigkeiten geboten hätte und daß er zu den von Freiherrn von Broich genannten billigen Preisen erfolgt sei. Hier ist doch wohl die Frage gestattet, an wen diese Eier verkauft worden sind und zu welchen Preisen, und wie weiter die Spannung zwischen dem Einkaufs- und Klcinverkaufsprcis zu erklären ist. Bon Berliner Blättern waren Klagen darüber geführt wor den, daß die Z. E. G. große Posten Schweineschmalz ledig lich an zwei Berliner Warenhäuser geliefert habe. Die Z. E. G. sagt, daß das Schweineschmalz von einem Beamten des Kriegs ministeriums an die Warenhäuser gegeben worden sei. Nun ist aber die Einfuhr und Verteilung gerade von Schweineschmalz bei der Z. E. G. zentralisiert, und sicalleinist der Allgemeinheit für alle Vorgänge verantwortlich. Es ist der Z. E. G. weiter zum Vorwurf gemacht worden, daß sie im Februar und März d. 2. ein Ausfuhrverbot von belgischem O b ft und Gemüse nach Deutsch land erlaßen und die Ablieferung aller dieser Waren nach Brüssel verlangt habe. Von dort aus sei das in Deutschland sehr benötigte Gemüse nach Holland gegangen und dort meistbietend versteigert worden. Die Z. E. G. behauptet, um diese Zeit sei der deutsche Markt für Gemüse nicht ausnohmefähig gewesen, so daß eine Ueberführung nach Holland seine Berechtigung gehabt habe. Private sehr billige Angebote in Holländer Käse sind, wie die Z. E. G. zugibt, abgelchnt worden, weil die Händler damit ver suchen, die ihnen unbequeme Zentralisierung zu sprengen. Es wird die Holländer interessieren zu erfahren, für welche Gemüts menschen sic von der Z. E. G. gehalten werden, lieber eine An zahl anderer Fragen wird einfach hinwcggegangcn, indem gesagt wird, cs handele sich um eine bereits überwundene Episode. Es war auch in der Prejse darauf hingewiesen worden, daß der langjährige Berlreter einer Pariser Firma in Hamburg, der noch wählend des Krieges für diese Firma tätig gewesen sei. eine einflußreiche Stellung in der Z. E. G. einnehme und bei großen Maislieferungen einen unangemessenen Nutzen für die Z. E. G. beabsichtigt habe. Da das Reichsamt des Innern jetzt endlich Schritte eingeleitet haben sott, um die Urheber von Ge rüchten über die Person des betreffenden Herrn zur Verant wortung zu ziehen, erübrigt es sich heute, auf das Nähere einzu gehen. Nur eins sei erwähnt. Als in der Zweiten Sächsischen Kammer auf diese Gerückte hingewiesen wurde, erfolgte, jedenfalls nach telephonischer Anfrage vei der Z. E. G., in der Ersten Kammer, weil, wie es hieß, die Erklärung keinen Aufschub dulde, vom Minister des Innern eine Erklärung, daß alles in schönster Ordnung sei. Der Minister hat damals ivohl nicht daran gedackt, daß seine Aeußcrunq jetzt der Z. E. G. mit als Rechtfertigung dient. Sie sagt nämlich wörtlich, daß zu den Angriffen avt d:n Leiter der Gctreideobkeilung der Z E. G. zu bemerken fei. daß sowohl in der Sächsischen Ersten Kammer Staaksmin'ster Gras