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Tageszeitung im- Mzeiger für Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A Aelteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, de« Stadtratt und de» Finanzamts Dippoldiswalde BezuaSpeeiS: Für einen Monat 2 — Aü« m» Zutrauen: einzeln« Nummer 10 Npfg. :: Demeint « Verbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter brr», Millimeterzeile 0 Rpfa.; im Tertteil di« SS Millimeter breit« Mimmeterzeile 18 Npsg. Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. 70 Montag, am 23. März 1936 102. Jahrgang SerlWs un- MWes Dippoldiswalde. Am ersten Frühlingssonntag, gestern, war ein ganz herrliches Wetter. Schon am zeitigen Vor mittag war es so warm, daß man ohne Mantel ausgehrn konnte und in den Nachmittagsstunden konnte man auf von der Sonne be t.ahlten Bänken Platz nehmen, ohne eine Er kältung befürchten zu müssen. Es war denn auch die Zahl der Spaziergänger, die in der näheren Umgebung Erholung suchten, und die Zahl der nach dem Gebirge fahrenden Kraft wagen recht groß. Dippoldiswalde. Am Sonntag waren die verschiedenen Gliederungen der NSDAP und die Verbände zu Propa gandamärschen und Fahrten unterwegs. Ein Sturm der SA verließ schon zeitig vormittags unsere Stadt mit ent sprechend geschmückten Lastkraftwagen zu Propagandamärschen in Ruppendorf, Höckendorf, Beerwalde, Seifersdoif, Malter und anderen Orten. Sie wurden dort jeweils von den Amts waltern und Formationen jener Orte am Ortseingang^ er wartet und zogen dann durch den Ort. Dabei wurde in Sprechchören und kurzer Ansprache von Pg. Heischmann die Volksgenossen ermahnt, sich in diesem Wahlkampfe überall und restlos einzusetzen. Ein weiterer Sturin SA führte zu sammen mit der NSKK unn HI unter Begleitung der Spiel mannszüge von SA und HI einen Propagandamarsch durch unsere Stadt aus. Am Nachmittag unternahmen NSKK, DDAL und weitere Kraftfahrzeugbesitzer von hier eine Propaganda fahrt durch den Ortsgruppenbereich. Die Fahrzeuge trugen Schilder, aus deren Inhalt allen Straßenpassanten die Wichtig keit der Wahl klar gemacht und die unbedingte Einsatzbereit schaft eines jeden gefordert wurde, denn „Es geht nicht um irgendeine Partei, es geht um Deutschland, und das bleibt frei". — Am Dienstag finden Wahlkundgebungen statt um 20 Uhr in der „Frankenmühle" Ulberndorf mit Kreis redner Weitzker, im Gasthof Niederfrauendorf mit Kreis redner Dr. Kunze, im Jägerhaus Naundorf mit Kreisredner Dünnebier. — Friedliche Landgewinnung geschieht nicht nur Im Einstand und droben an der Nordseentiste, friedliche Land gewinnung können wir auch bei uns an der Vorsperre beobach ten. Denn die Massen, die bei der dringend notwendig geworde nen Räumung der Vorsperr« gewonnen werden, sie werden aus Sumofland aufgebracht, das bisher zu nichts nütze, im Sommer nur oer Brutplatz von Mückenschwärmen war. An einigen Zäh ren wird dort neues Kulturland sein. Etwa 25000 Quadratmeter Land wird gewonnen, der Dorsperrenspiegel um nahezu ebenso viel kleiner werden. Der Rauminhalt der Vorsperre aber bleibt derselbe. Es sind bedeutende Massen, die seit nunmehr g Wochen Zug um Zug aus dem Ablagerungsgeblet hinter Faschinen aufge- bracht werden. Am 31. März soll die Arbeit beendet sein, und Infolge -er günstigen WItterungsverhällniss« wird es auch möglich - sein, den Termin nahezu einzuhallen. Dann schlagen die Welten wieder auf der Vorsperre, aber deren Umgebung ist schöner ge- worden, di« Tümpel um Rande, Stätten unangenehmer Dünste, sind verschwunden^ man wird gern wieder längs der Vorsperre spazieren gehen. Ein« größere Zahl Volksgenossen hat jetzt wie- der länger« Zeit Arbeit und Brot gehabt. Auch das danken sie dem Führer. Und die da unten beschäftigt sind, sie künden es auch in einem langen Spruchband an ihrer Arbeitsstätte: „Daß wir hier bauen, verdanken wir dem Führer!" Nun, am Sonntag ist für uns alle Gelegenheit, dem Führer für seine Taten, die bis ins kleinste Dorf reichen, zu danken: Jede Stimme dem Führer! Dippoldiswalde. Bei der gestrigen Auslosung der Kiebsch- Stiftungsgelder zogen da» Los Anni Schmidt (Tochter der Tischlermeisters Schmidt), Margarete Happatsch und Käte Nobis. Au^ jAs Los entfallen 41 5,Yb RM. W Dippoldiswalde. Lehars „Luftige Witwe", die seit kurzem auch wieder in der nahen Großstadt, auf dem Spielplan dis Central-Theaters steht, würde gestern abend hier von der Berliner Gastspiel-Gesellschaft aufgeführt und fand eine dank bare Aufnahme bei dem diesmal etwas zahlreicher erschienenen Publikum. Bor etwa 30 Jahren erlebte diese Operette ihre i Uraufführung. Dank ihrer einschmeichelnden Walzernielodien Der Führer legt Verwahrung em Großkundgebung in der Breslauer Iah Hunderthalle In festlich gestimmter Erwartung sah Schlesiens Pro I vinzialhauptstadt dem Augenblick entgegen, da Adolf Hitler i erstmals in'seiner Eigenschaft als Oberhaupt des Deutscher Reiches in' der'ihm aus der Kampfzeit so vertrauten Iahr- hunderthälle zu' seinen Schlesiern sprechen sollte, nachdeir er seit der Machtübernahme letztmals Ende 1933 als Kanz ler des Deutschen Reiches hier gesprochen hat. In fieberhaf ter Arbeit waren alle Vorbereitungen für einen würdiger und herzlichen Empfang des Befreiers des deutschen Pol kes getroffen. Der Weg des Führers vom Hauptbahnhos - bis zur Jahrhunderthalle wurde durch die beim vorjähriger schlesischen Gautag der NSDAP, erstmalig aufgestellten 60k Flaggenmasten gekennzeichnet. Einen besonders festlicher Eindruck machte auch der Ring, der Mittelpunkt der Stadt, mit seinem altehrwürdigen schmucken Rathaus. Heller Son nenglanz lag am Sonntagmorgen über der fahnrnge- schmückten Hauptstadt Schlesiens. Von 8 Uhr morgens ar rollte Sonderzug auf Sonderzug in den Breslauer Bahn höfen ein. Die Züge brachten viele Tausende aus allen Tei len Schlesiens, die an dem Erlebnis der Führerrede teil haben wollten. Unzählige Lastkraftwagen mit Mitgkiedern der Partei und ihrer Gliederungen trafen aus ganz Schle sien ein. Auch die oberschlesischen Bergknappen mit ihren malerischen Uniformen fehlten nicht. Vor den beiden Ver sammlungshallen, der Iahrhunderthalle und dem Messe.hof, warteten die ersten schon seit den frühen Morgenstunden, um sich einen guten Platz zu sichern. Um 12 Uhr wurden die Tore geöffnet, und nach einer Stunde ist auch der letzte Stehplatz besetzt. Ueberall herrschte erwartungsfreudige Stimmung. Besonders in den von schwerer Arbeit und einem harten Leben geprägten Gesichtern der 3000 ober schlesischen Bergarbeiter, die auf ausdrücklichen Wunsch des Führers an der Kundgebung in der Jahrhunderthalle teil- nahmen und bevorzugte Plätze erhalten Hatter Der Führer kommt Bereits ab 14 Uhr hatten sich aus dem Flughafen die Führer der Bewegung und ihrer Organisationen in Schle sien zur Begrüßung des Führers eingefunden. Die Leib standarte des Führers, ferner SA-, NSKK., HI., Politische Leiter, der Luftsportverband und die Schutzpolizei waren mit Ehrenformationen vertreten. Um 15.14 Uhr heulte vom Beobachtungsturm die Sirene auf: Das Flugzeug des Führers kam in Sicht. Der mit der Standarte des Führers geschmückten D2600 entstieg als erster der Führer selbst, vom Gauleiter und den übrigen zum Empfange erschiene nen Führern der Bewegung in Schlesien herzlich begrüßt; Nachdem der Führer die Front der Ehrenformationen abge schritten hatte, überreichte ihm ein Pimpf aus Neuroda im Eulengebirge einen etwa 200 Jahre alten bunten Stahl- hatlen sie bisher an Zugkraft nichts eingebüßt und ihre Lieder, das Diljalied, das Reiteriied usw. klingen noch immer weiter. So ist auch die Handlung bekannt geblieben. Die „lustige Witwe" verkörperte Frl. Trudi Neubert recht gut, und auch ihre Stimme konnte allgemein, gefallen. Ihr Partner war Harry Gehring, der wie schon immer, auch diesmal seiner Rolle ganz gewachsen war. Inge Peschke als Gesandtens- Gattin und Felir Nedog als ihr Gegenspieler Leutnant de Rosillon gaben ein schönes Paar sowohl im Spiel, wie im Gesang. Von den übrigen sei noch heroorgehoben Curt Schmidt als Kanzlei-Diener, der infolge feiner Späße des Publikums Beifall fand. Die Garderobe war besonders im 2. Akt recht schön. Das Publikum spendete auch wiederholt bei offener Szene, stets aber bei Aktschluß freudigen Beifall. Jungwähler, denle daran! Wahlberechtigt ist, wer am 29. Mär, sein 20. Lebensjahr vollende» hat, d. h. w«r am 29. März 20 Jahre alt geworden ist. Denke daran, junger Deutscher, denke daran, deutsches Mädel! — Das am 29. Januar 1934 für den Landwirt Kurt Paul Hajek in Börnchen bei Possendors eröffnete Entschuldungs verfahren ist nach Bestätigung des Entschuldungsplanes auf gehoben worden. — Prämlenziehung d«r Reichswinterhilfe - Lotterie. Die öf- entl-iche Prämienziehung zur Reichswinierhiile-Loilerie fand am sreitag nachmittag in München statt. Aus allen Kreisen der Be völkerung hatten sich zahlreiche Prämienscheinbesitzer eingefunden und verfolgten gespannt den Verlauf der mehr als dreistündigen Ziehung. Di« Auslosung der 615 Prämienaewinne ans der Ge winntrommel wurde in Reihenfolge der 15 Lotterie-Serien vorge nommen. Auf jede Serie trafen hiermit ein« Taufendmark- rrämi« und 40 Prämien zu je 100 Zn den 15 Serien siel e eine Prämie von 1000 auf folgende Nummern: 441 594, 976570, 1085 288, 1 984 151, 104 668. 1 259 V69, 490987, 924 431, 1 821 427, 9M31, 1058 94Y, 1460155, -1 471 121, 19363L1, 951 393. (tHne Gewähr.) . . V Frauendorf. Zu Wahtkundgebungen waren am SönNbag alle Gliederungen der Partei samt Spielmannszug der SA zusammen- aerufen worden. Vom Ortsausgang Oberfrauendorf nach Schmie deberg zogen die Formationen durch Ob«r- und Niederjrauen- öorf. Die Wahl Kundgebungen selbst wurden am Kriegerehrenmal , Obcrfrauendorf und am Gasthof Niederfrauendorf abgehalten. Beidemal« sprach Tierzuchtinspektor Frohberg, wies auf alles das hin, was in den 3 Jahren nationalsozialistischer Staatsfllhruna an - Befreiunas- und Aufbauarbeit geleisteh was für den Bauernstand - und im Sinne einer vom Ausland« unabhängigen Ernährung des Volkes für uns alle getan worden ist, stellte dem das Wüten des Bolschewismus gegenüber und forderte auf, am 29. März jede Stimme dem Führer zu geben. Die Kundgebungen waren von Sprechchören umrahmt und fanden mit der Führerehrung iHv Ende. Glashütte. Die Ortswaltung der DAF., Abteilung Arbelts- opferversergung, hatte bei der letzten „Kraft durch Fr«ude"-Theat«r- fahrt 8 Kameraden die Freifahrt ermöglicht. Dresden. 3n Laubegast wurden fünf junge Burschen er- mittelt, die seit September 1935 fortgesetzt Betriebsstoff aus abgestellten Fernlastzügen gestohlen haben. Einer der Burschen besitzt ein Kraftrad, ist jedoch nicht in der Lage sich Benzin zu kaufen. Er hat deshalb mit seinen Freunden abends oder nachts bei einer Zschachwitzer Firma nach und nach von Lastkraftwagen etwa 200 Liter Betriebsstoff abgefülll. Auch in einer Garage hatten sie sich auf die gleiche Weise Oel be schafft. . Bad Schandau. Bei dein Großen Felssturz in den Postel- witzer SteinbrLchen am 14. Januar war noch eint Felsnase stehen geblieben, die nun ebenfalls am Donnerstagnachmitlag > offenbar unter Einwirkung von Witterungseinflüssen in die Tiefe stürzte, ohne jedoch Schaden anzurichten. Der etwa 50 cbm starke Block zersprang in kleine Splitter. Siebenlehn. Im hiesigen Zünder- und Kabelwerk ereignete sich am Freitag aus unbekannter Ursache eine Erplosion. Daber wurde der 41 Jahre alte Rudolf Beck aus Bieberstein an Händen und Gesicht schwer verletzt. Der Verunglückte starb bereits auf dem Transport ins Krankenhaus. MtlMklAe Kn wilvMlkWflv Autgadeort Dresden - ' s - für Dienstag: Mäßige Win»« aus Sijdost bis Südwest. Wolkig bi» hetter, trocken. Temperaturen etwas niedriger als bisher, -aber Immer noch sehr mild. Nachts vielfach noch Bodenfrost.