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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Jnsernte, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Rabatt nach Nebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/,1l Uhr einzusenden, -christleitung, Wruck «nö Verlag von A. Lchuvig, Vretnig. t8. JahMng Rr. 31. Mittwoch, den 15. April 1808. allerdings noch die Zeit bi» zum 18. Oktober 1913 in Anspruch nehmen. Die Einweihung her 560 000 wurden. E» Denkmal im endet dasteht, 69 000 Kubikmeter Zementbeton und 4000 Kubikmeter Gcanitwerksteine aus den Stein brüchen bei Beucha i. Sa. Die Fundamente de« Denkmal« «erden von einem 30 Meter hohen Hügel umgeben weroen, zu welchem bis- n der Hofapotheke, die bekanntlich in unmittel barer Nähe des Reftdenzschlosfr» gelegen ist, ein erheolrcher Brand. Durch einen stark ge letzten Trockenofen waren größere Teemengen n Brana geraten. Al» die Feuerwehr den Raum geöffnet hatte, zeigte sich eine so be deutende Verqualmung, daß Rauchs chutzappa- rate angewendet werden mußten. Da« Feuer hatte die Teemengeu und Mobiliar fast gänz- ich zerstört, auch waren Gebäudeteile mehrfach beschädigt worden. — Die Störche werden immer seltener I In der Gemeind« Coswig bei Dretden ist im vergangenen Monat kein einziger Geburtssall zu verzeichnen gewesen. — Unter den am Mittwoch in Meißen l verhafteten Personen befand sich ein aus Tunt« < in Afrika gebürtiger Arbeiter, der sich im < Freien zum Schlafen niedergelegt hatte. Bei l der Vernehmung über seine Familienoerhält- ! Nisse gab er an, daß er wohl verheiratet ge- 1 wesen sei und Kinder habe, daß er aber seine i Frau verkauft habe. z — Lin Mittwoch abend kehrte in Schan dau im Äasthau» de« Herrn Liebsch eine Mutter mit drei Kindern ein, um daselbst zu übernachten. Dieselben wollten angeblich noch nach Tetschen, unterließen e« aber der vorgerückten Abendstunde wegen. Lm nächsten Morgen entfernte sich die Frau unter dem Vorgeben, zur Post zu gehen, soll aber di« jetzl noch wiederkommen. Man vermutet, daß dieselbe Selbstmord beging, die armen Kinder sind gesund und gut gekleidet und heißen an geblich Lorenz au« Berlin. Am Donnerttag trieb der Elbstrom entlang die Leiche einer bester gekleideten Frau, wie bei Laudegast beobachtet wurde. Vielleicht hat di« Frau ihre Absicht, in den Tod zu gehen, im Elb- strome wahr gemacht. — Billige« Bier wollte ein junger Mensch in einem Restaurant im Böhmerviertrl in Meerane trinken. In einem Schnitt Bier, den er bestellt hatte, bemerkte er beim Trinken 14 Mark. Ohne von seinem Funde etwa« zu sagen, verlieb er mit diesem da« Lokal. Der Inhaber de« Restaurants hatte die 14 Mark als Mietzins eingenommen und in ein leere» Schnittglas getan. Sein Sohn bediente die Gäste und erwischte unbemerkt da» Glas, welche« da« Geld enthielt. Die Freude de« Finder« dauerte nicht lange. Er wurde er mittelt, wobei man ihm da» Geld wieder ad- nahm. — Hier scheint» auch reinlich zuzugehen. — Zum Bau des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig wurde am 18. Oktober 1898 von dem deutschen Patriotenvunde, der zur Errich tung derselben durch den Kammerrat Klemen» Thieme in Leipzig 1894 begründet wurde, der erste Spatenstich getan. Nach der Ausschach tung von 80000 Kubikmeter Erdreich fand im Beisein von staatlichen und städtischen Be- , Hörden am 18. Oktober 1900 die Grundstein legung statt. Seit dieser Zeit ist das Bau werk zu einer Höhe von 40 Meter gefördert worden. Zur' Verwendung kamen bisher sich beim Bau der großen Sängerhalle. — Da» am Sonnabend nachmittag er schienene Mititär-Beroronungsblatt veröffent licht folgenden Erlaß: Ich bestimme, daß die erste Kompagnie Meines ersten 1. Leib-Grenadiei-Regiments Nr. 100, bei der Ich vor 25 Jahren zum aktiven Dienst «ingetreten bin, fortan die Bezelchnung „Leib-Kompagnie" zu führen hat. Die Ernennung de» jeweiligen Komman deurs bleibt Meiner Entschließung Vorbe halten. Dresden, den 11. April. Friedrich August. Dresden, 12. April. Bei der letzten Pserdeausstellung wurde der aus das Los 42108 gezogene Gewinn, ein stattliche« Noß, nicht abgeholl, und der Gewinner wurde im »Pirnaer Anzeiger" öffentlich aufgefordert, die« zu tun. Das Glückslo« war in Prrna gezogen worden. Wie sich später herauüstellte, war der Gewinner ein Schmied, der das Glück«lo«, dessen Teile die Etubenwirtin auf gehoben, zerrissen hatte. Da« wußten aber zwei Männer nicht, die infolge der Auffor- rerung des Kollekteur« sich verleiten ließen, die Rolle de» Gewinner« zu spielen und ihr? angeblichen Rechte auf da» Pferd beim Renn verein geltend zu machen. Diese schlauen Leute, die nur zu gern einmal Pferdebesitzer gewesen sein wollten, waren der in Crostewitz bei Leipzig wohnhafte Bahnarbeiter Otto Emil Kemnitz und der früher in Coswig, jetzt in Zwickau wohnhafte Krankenwärter Arno Krause. Beide ließen es an einer gewissen Energie nicht fehlen, um in den Besitz de» herrenlosen Pferde» sich zu setzen. Kemnitz erschien mit sei nem Leipziger Kollekteur, dem er versichert hatte, da» Gewinnlo» verloren zu haben, im Bureau de» Rennverein», wo beiden aber nach gewiesen wurde, daß da» Lo» sich gar nicht in seiner Kollektion befunden hatte. Das war ein Reinfall für den angeblichen Reflektan ten. Am selben Tage kam Krause in das Rennbureau mit denselben Ansprüchen und demselben Trick. Auch er wollte da» Gewinn lo» verloren haben. Bald wurde aber auch er entlarvt und nun mit Kemnitz vor den Staatsanwalt zitiert. Des versuchten Betrug« überführt, wurden sie am Sonnabend vom Dresdener Gericht zu je 20 Mark Geldstrafe verurteilt. — Großes Aufsehen erregt in Dre«den der Zusammenbruch mehrer gutbesuchter Gast- wirtsbetriede und Kabarett«. Die nicht ge rade glänzenden Erwerbsverhältntsse der Be völkerung in Verbindung mit überhandnehm- enden Neugründungen haben den Zusammen bruch verschiedener größerer Unternehmungen zur Folge gehabt. Ueber da« altbekannte Hotel „Stadt Petersburg" ist da« Konkurs verfahren eröffnet worden. „Stadt Petert- Dretdner Schlachtviehmartt vom 13. April 1908. Zum Auftrieb kamen: 5831 Schlachttier, und zwar 853 Rinder, 1198 Schafe, 2882 Schweine und 898 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 40—42, Schlachtge wicht 76—78; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 37—40, Schlachtgewicht 69—72; An -n: Lebendgewicht 39—49, Schlachtgewicht 71—72; Kälber: Lebendgewicht 51—53, Schlachtgew.cht 81—84; Schafe: 82—84 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 45—46, Schlachtgewicht 60—63. E« sind nur bie Preise für die besten Viehsorten verzeichnet. bürg" zählt zu den ältesten Gasthäusern Dce«- den« und war bislang dec Tummelplatz und „Paukboden" der Dresdner studentischen Ju gend. Al« e« vor einigen Jahren etwa« modernisiert wurde, hob sich der Verkehr, doch konnte e» der bisherige Besitzer nicht über Wasser halten. Ueber ein andere» sehr be kannte» Etablissement „Münchner Hof" an der Kieuzstraße (Besitzerin Frau Marlin) ist die Zwangsve^waltung angeordnet worden. Der „Münchner Hof", ein modern eingerich tete» Varieteelokal, ist in der deutschen Artisten welt rühmlichst bekannt. Seit Jahren traten dort erstklassige Varietee- und Kadarettkünstler auf, doch waltete über dem Etablissement seit zwei Jahren ein Unstern. Häufiger Wirtewech- sel und Abnahme des Besuch« veranlaßten den Zurückgang de« „Münchner Hofe»", der jetzt seine Pforten geschloffen hat. Ferner ist der Inhaber eine« anderen Vergnügungs-Eta blissement» in Zahlungsschwierigkeiten geraten, doch hofft derselbe «inen Vergleich mit seinen Gläubigern zum Abschluß bringen zu können, den Fortbestand de« Lokal» zu sichern. Auch unter den Kabarett» kracht es. Ein Kadarettunternehmer in der Wiltdruffer Vor stadt hat bereits Dresden schuldenhalder ver lassen. Zwei andere Kavarett«, von denen das eine schon annähernd 20 Jahre in den selben Händen ist, werden ebenfalls bald auf hören zu existieren. Eine Reihe von Artisten beklagt den Verlust der fälligen Gage. In folge dieser Zusammenbrüche wird die Poli- zeivirektion in bezug auf neue Konzessionser teilungen an Kabarett» eine gewisse Einschrän kung walten lassen. Dresden. Am Sonnabend früh entstand soll am Hundertjahrtage der Völkerschlacht stattfinden. Die Kosten de» Denkmal», wel che» den Entwurf dem Architekten Professor Bruno Schmitz verdankt, und da» größte sei ner Art ist, betragen über vier Millionen Mark, von denen 2 l/, Millionen vorhanden sind. — Am vergangenen Sonntag fand in einem Vororte Leipzig» ein Kirchenexamen mit Konfirmandinnen statt. Der Herr Pfar rer kam unter anderem auch auf den bekann ten Spruch au« der Bergpredigt zu sprechen: Jesu» sprach: „Wachet Und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet; denn der Geist ist willig, aber da» Fleisch ist schwach." Da« aufgerusene Mädchen Elise G. schien aber in L-rtlich-S und SäckM»--. ' vretnig. Am Sonntag wurden in hie siger Kirche 61 Konfirmanden, davon 23 Knab« und 38 Mädchen, konfirmiert. Die Zahl der vorjährigen Konfirmanden betrug 55 (30 Knaben und 35 Mädchen). < Bretnig. Der höchst seltene Fall, daß stch unter Konfirmanden gleich zwei befinden, die während der ganzen Schulzeit auch nicht einen Tag die Schule versäumt haben, ist in diesem Jahre in unserem Orte zu verzeichnen. E» betrifft die« die Tochter des Herrn Rodert Horn und den Sohn de» Herrn Moritz Petzold, vretnig. Wie au» dem heutigen An teigenteile zu ersehen ist, hält am 1. Oster- feiertage der Kgl. Sächs. Militärverein »Saxonia" im Gasthof zur goldnen Sonne einen Unterhaltungladend ab. Da da» Arrangement wiederum in bewährten Händen liegt, so kann ein genußreicher Abend in Aussicht gestellt und der Besuch derselben nur empfohlen werden. — Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet: über das Vermögen des Zigarren- Händlers Friedrich Gustav Albin Uhlig in Dretden, Marschallstraße 51, über da» des Restaurateur» Gustav Rodert Weinhold in Dresden, Pirnaische Straße 24, und über den Nachlaß de« am 18. August 1907 ver storbenen Pflegling« Gustav Alfred Stark in Bärenwalde bei Kirchberg. Großröhrsdorf. In hiesiger Kirche wurden am Palmsonntage 154 Kinder (79 Knaben und 75 Mädchen) konfirmiert. — Am Dienstag voriger Woche nacht« gegen 1 Uhr schoß sich der beim Bäckermeister Richter in Heeselicht beschäftigte Bäckergeselle Georg Sch. aus Liebeskummer eine Kugel in die rechte Schläfe. Schwerverletzt wurde er nach dem Stolpener Krankenhause transportiert, wo aber trotz sofortigen operativen Eingriff« die Kugel nicht entfernt werden konnte. Da er sich durch den Schuß den Sehnerv zer schossen hat, ist Sch. völlig erblindet. Löbau, 8. April. Seilen» de» Gesamt- auSschusseS de« 12. Obeilausitzer Bunde«-Ge- sangsfeste« ergeht ein „Ausruf", den am 21. und 22. Juni d. I. hier einkehrenden Ober lausitzer Sange»brüvern eine gastliche Stätte zur Bereitstellung von Freiquartieren zu be reiten. E» ist bei zirka 2000 Teilnehmern unmöglich, eine solche große Zahl in den hie sigen Gasthäusern und M«ffenquarlieren un- terzubringen. Regt» Leben herrscht übrigens bereit» einer Woche aus dem Festplatz beim Echützenhaus. Viele fleißige Hände regen Kubikmeter Erdreich angefahren ist Aussicht volhande^vaß da» Jahre 1910 im Aeußeren voll- die innere AuSgesialiung wird großer Aufregung und Befangenheit zu sein; oenn in ihrer Unruhe sagte sie beim Hersa gen genannten Spruche» am Schluffe: „denn der Geist ist willig, aoer da» Fleisch ist teuer." Kaum hatte sie die letzten Wörle gesprochen, so ertönte ein minutenlange«, lebhafte« Lachen; selbst der Herr Pfarrer mußte über die höchst zeitgemäße uns hochkomisch, Variation jenes guten und altbewährten Bibelsprüche» nut in da« Lachen einstimmen. — Ein Recht«anwalt in Haft genommen. Wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten, di« er sich bei Ausübung seiner Praxi« zuschul den kommen ließ, wurde am Freitag nach mittag auf Veranlassung der Staatsanwalt schaft in Leipzig der Rechttanwalt Han« Burde in Haft genommen. Burde war di« vor kurzem beim Königl. Land- und Amtsge richt Leipzig zugelaffen. Er wurde inde» auf seinen Antrag in der Liste der dort zugelaffenen Rechtsanwälte gelöscht. Leipzig, 12. April. Au«grabung eine» alten Bildwerkes. Bei den Ausschachtung»» arbeiten in der Altstavt Leipzig», wo eine große Anzahl alter Gebäude niedergelegt wor den ist, um an ihrer Stelle ein große» Meß- kaufhauS zu «rrichten, fand man im Unterbau eine» der allen Häuser in sechs Meter Tiefe zwischen in da» Mauerwerk eingefügten erra tischen Blöcken einen gewaltigen, aus Sand stein gearbeiteten plastischen Löwenkopf mit langwallender Mähne. Der Kopf ist einen Meter lang und scheint einstmal» einem deko rativen Zweck qedient zu haben. Bekanntlich ist der Löwe da« Wappentier Leipzig». Chemnitz, 13. »pril. Da» „Chemni- Her Tageblatt" erklärt da« in einein au« neun Abgeordneten bestehenden Sonderausschüsse zustandegekomnttne Kompromiß in der Wat-l- recht»frage für wertlo», da e» di« Regierung mit Entschiedenheit adlehnen werde. Die Re- . gierung stehe nach wie vor auf dem oom Mi- , nister de» Innern wiederholt festgelegten . Standpunkt, daß ein Pluralwahlsystem weder eine Garantie gegen eine U-berflulung oer , Kammer durch radikale Elemente noch gegen große Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg,, sowie Bestellungen auf den All- Al onnementspreis inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung «blatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrboten dorteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei gröberen Aufträgen und Wiederholungen gewähren «t» 2d Pfennige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst.