Volltext Seite (XML)
Memuer Anzeiger kS wind- und bst. 10. Jahrgang. lummer 1(X). Dienstag, den 31. Angust 1897 IUI. "9- eii, wähle» 8qu«N«< Preis n0. sser ge- ränk. II.». III. El. lichkeit der von der Anklage aufgestellten Theorie erwiesen ist, so hoffen die Staatsanwälte, daß es ihnen gelingen wird, den Lnetgert des Mordes zu überführen. — Boit sch e w im Kerker. Dentschko Boitschew, der, wie ans unseren Berichten über den Philippopeler Sensationsprozeß erinnerlich ist, wegen Ermordung der Sängerin Anna Simon zu lebenslänglicher schwerer Kerker- strafe vernrtheilte ehemalige Rittmeister uud fürstlich bul garische Adjutant, lebt nach ans Sofia vorliegenden Be richten in seinem „Gefängnisse" sehr behaglich. Die ganze Kerkerstrafe besteht darin, daß er tagsüber nicht ausgehen darf. Er empfängt aber Besuche, so oft er will, speist für sein eigenes Geld" und ist bester Laune. Er bewohnt, statt in der Kerkerzelle zn sitzen, ein freundliches Zimmer im Direktionsgebäude; des Nachts öffnen sich ihm die Kerker- thore, nnd Boitschew geht seinem Vergnügen nach. Be zeichnend ist es auch, daß Boitschew noch immer nicht ans der Liste der Armee gestrichen ist und als Rittmeister der Reserve weitergesührt wird. Wie weiter mitgetheilt wird, scheint der Prozeß Boitschew, welcher mit der Verurtheilung des Kleeblatts Boitschew-Novelics-Wasilijew seinen Abschluß finden sollte, wieder aufleben zu wollen. Boitschew's Freunde sind nämlich entschlossen, für die Wiederaufnahme des Prozesses einzutreten, nachdem sie neue Zeugen eruirt haben, die die „Schuldlosigkeit" Boitschew's nachzuweisen im Stande wären. Daß es sich hierbei nnr um eine Co- mödie handelt, die den Zweck hat, Boitschew und Novelics die Freiheit nnd eventuell auch ihre Würden zurückzuzeben, geht schon aus dem Umstande hervor, daß die Freunde Boitschew's den neuerlichen Prozeß vor das Militärgericht bringen wollen. Wenn dieses Beginnen nicht vereitelt wird, so wird, sobald in Europa ein wenig Gras über die Sache gewachsen ist, die Wiederaufnahme des Verfahrens vor einem Militärgericht in aller Form vorgenommen werden. d häyei an tt»d il. 9.- bessere >u§e v»» von Mb M k. 4'/« /j Ml «. 4.— a» on Mt mcu-, -vecr- Encal>' Pfg- ober. lau. 8 Uhr seier Le-' Son»' Uhr srtth Monk ist. Tel» »er hier Uchtteidel Mädche» >!l LU» . n M. Atts ttttserer Gegend. Während des Gewitters am Sonnabend, den 27. ^., streifte ein Blitzstrahl den auf dem Wege zum 'begriffenen 17jährigen Sohn des Herrn Gutsbesitzers 'Uder in Obernaundorf- Glücklicherweise trug ^ige Mann außer einer Betäubung keinen nennens- m Schaden davon. Seit Mittwoch vergangener Woche wird eifrig an Eisenbahn-Strecke bis Spechtritz gearbeitet. Die Arbeiten hofft man in kürzester Zeit fertigzustellen, beiden weggerissenen Brücken bei Obercarsdorf und Eisenwerk in Schmiedeberg werden zunächst durch iiegende Nothbrücken ersetzt und es steht die beim verk bereits fertig da, während die in Obercarsdorf -onuabend begonnen worden ist. Von Kipsdorf bis -isenwerk ist die Strecke bereits nothdürftig fahrbar. 15 696 Turnerinnen zählt nach der jüngsten Ük die deutsche Turnerschast in ihren Reihen. Die gewandten Frauen vertheilen sich auf 454 Ab- ?qen. Jnsgesammt hat die deutsche Turnerschast Bekanntmachung. Auf die bereits früher veröffentlichte, für den hiesigen getroffene Bestimmung, daß in allen Wohngebäuden musfluren und die vorhandenen, zu Wohnungen füh- Treppen vom Eintritt der Dunkelheit an bis Abends sr in genügender Weise zu beleuchten sind, wird hier- Itteut hingewiesen. Etwaige Unterlassungen werden 'n Hausbesitzern, welche für die genaue Befolgung der sinnig verantwortlich sind, mit Geldstrafe bis zn 30 ' geahndet. Rabenau, am 30. Angnst 1897. Wittig. 578103 Mitglieder über 14 Jahre in ihren Reihen. Dippoldiswalde. Mit Zustimmung der über wiegenden Mehrheit der Verbandsfeuerwehren wird der für Heuer festgesetzte Verbandstag auf 1898 verschoben nnd wird an dessen Stelle am 5. September nur eine Komman- danten-Versammlung abgehalten, auf deren Tagesordnung u.A. die folgenden Punkte stehen: Austausch der bei letzter Hochwasser-Katastrophe gemachten Erfahrungen; Mitthei- lungen über einen abzuhaltenden Samariterkursus; Vortrag über die dem Verbände gehörenden Prüfnngsinstrumente. — Das Rittergut Zscheckwitz bei Kreischa ist an einen Herrn Hillmer in Dresden verkauft worden. — In der mit Stroh gedeckten nnd aus Lehmfach werk bestehenden Wirthschaft von Hahn in Lungkwitz brach am Dienstag Feuer aus, welches die Gebäude voll ständig einäscherte. Vieh, Mobiliar, Betten usw. sind ge rettet worden. Der Kalamitose hat nicht versichert. Da Windstille herrschte, konnte das Feuer auf seinen Herd be schränkt werden. — Ein sensationeller Versuch wurde in New-Ivrk angestellt. Es handelt sich um den Wurstfabrikanten Adolf Luetgert, der des Mordes seiner Gattin angeklagt ist. Die Anklage stellte die Theorie auf, daß Luetgert seine Gattin, die eines Tages spurlos verschwand, ermordet und ihren Leichnam in einem mit Kalilauge gefüllten Wurstkessel auf gelöst habe, da man in einem solchen die Ueberreste der Fingerknochen einer menschlichen Hand entdeckte. Um die Möglichkeit dieser Theorie darzuthun und die Anklage zu unterstützen, wurde im Beisein mehrerer Sachverständigen ein in Stücke zerschnittener menschlicher Leichnam in eine Kalilösung gelegt und die letztere zum Kochen gebracht. Die Wirkung war höchst überraschend. Bereits nach wenigen Minuten war alles Fleisch aufgelöst, und nach zwei Stun den waren auch sämmtliche Knochentheile bis auf gering fügige Reste verschwunden. Als Rückstand blieb nur eine dicke, klebrige Flüssigkeit zurück. Da nunmehr die Mög- üdweiiH MuSka- demsche» . Nach'» »co gG Ztäiide»- g a. Nh' bons ittel. Zeitung für Seifersdorf, roß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz ete. ssg. a" cm. o. uirg.