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Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189105209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-20
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1891
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J-muar d. eben i« 5 »ih bei Stellt«» bend de, z«.M ^ «Welt IßT > Diebstähle vnA » Srankenbee, Snlwenduuz et»! 1 bestraft. ^ »S Losse» ll«, 8 und 174,1 dg ^ Jahren Sh«^ ederrabenftei, Friedrich OSiM nd glcichfall- no- ii «»rperderlitn« gen Besch,gnii »berg (1874 Drebacher M«. verursacht, »Ich« 2 Monate SesSng- eSJMnir»!» : k?. »««neniij mtlichiuC' »ubtl che den «iidns in verstehe« und werden hi« und e II» 10t) n> . Bl erbet«. lla bei Theuinitz von einer linder, Familie ei,«. ssiges viennt. acht. Bei gründ- t in allen HSu». nd gute Zenguiffe chkeit Bedingung, ollen ihre Wich in der Berlngj. ederlegen. Lutnei,«», andwirthschastlichc n kan», wird zur, gesucht. kti, bei iAM ist» sucht Elelluiig :iisn. Off. nuln .Verl..A»ft.d.BI, »tmrrelnvr in lingelstoffe» durch« t die ifabrik von 'ichmanu raue. r tüchtige in, Nor« durchan- geübte Kettlerinnrn«. t lnen bei hohem huug evenl. im Nur MSdcher, bigem bewaudiit i ltteste», wollen D, erdecker Ziescheslraße ZI. 'reo. 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LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe altr „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei inSHauS; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Zntragen. PostzeitnngSpreiSllste für 1891; Nr. 131K. Mittwoch. 20. Mai 18S1. Der Sächs. LandeS-Anzelger ist für da» Jahr 1891 eingekagen i» der deutsch« Post-Zeitungl-PreiSliste unter Nr. S4lH; in der Ssterreichischen unter Nr. 3540. Für Abonnenten erscheint je einmal im Jahr! Jllnstt. WethnachlSbuch (Jahre-buch)- verlagS-Anstaltr Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. k. Ferusprech-Anschluß Nr. 186. Telegr -Adr.: Lander-Anzeiger, Chemnitz- ,„kigkN»rkIS: Nanu, der Sgespeltenen EorpuSzrile (ca. 10 Silben fassend) für in Sachsen wohnende Inserenten IS Pfg.. für außerbalb Sachse» wo »,»de Inkeren-e» SO Psg. — Bevorzugte Stelle (lspaltige Petitzeile) 30 Pfg. ^ Un>« ,Kieme Anzeigen die 8gepaliene Petitzeile lea. 8 Silbe» fastend) I" Psa. — Anzeigen können nur bis Bormittag angenommen werde«, da Druck »nd Aerbr-itmig der großen Auslage längere Feil erfordern. — xit stnzeigen smden ohne PreiSausi chlag gleichzeitig «erbrniung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billiger« Sonder-Ausgabe der DanpwlLtter des »Zächstichen LandeS-AnzeigerS" ohne deisen tägliche Ertra-geiblätier.) Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Vom 19. Mai. Wie». Das »Reue Wiener Tage bl." meldet, die gtglerung habe beschlossen, in eiuigeu Spitälern drS VteupatiouSgebtetes weibliche Aerzte anzustellen. Brüssel. Wie verlautet, wird Kaiser Wilhelm Hierselbst am 8. Juli zum Besuche des Königs eintreffen. Budapest. Der seit drei Tagen herrschende Rege» hat de» Stand der Saaten in ganz Ungarn wesentttch -«bessert. «erlitt. Am Sonntag Abend fand eine ernste tzchlägerei zwischen Mitgliedern des Athletenelubs und sterservisten des 3. Garde-Regiments in einem Schank- loiale der Badstratze statt. Ei» Soldat wurde getödtet Mid mehrere Personen find schwer verwundet. Die Polizei sah sich genöthigt, einznschreiten und das Schauk le«»» zu schrieben. Paris. Der Präsident Carnot wurde gestern in Limoges unter zahlreichen Beisallsknudgebungen em pfangen, ebenso Consta ns. Die von Boulangiste» «nd i»,larchisten vorbereitete feindliche Kundgebung ist voll ständig mitzlungen. — Der Abgeordnete Gerville kündigt eine Interpellation an bezüglich der Kanonen- hestellung seitens des Marineminiflers bei einem englischen Hause; der Marineminister soll den Engländern auch eine bedeutende Quantität des rauchlosen französischen Pulvers zur Probe überlasten haben. P-lMsch- Rundschau. Chemnitz, den 19. Mai. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm Halle am Sonnabend Vormittag ein« lange Unterredung mit dem Reichskanzler, arbeitete mi dem Kriegsininisler und wohnte am Nachmittag« dem Pfcrde- wm» i» Charlültenburg bei. In den späteren Nachiniltagsstnnden «chrach der Kaiser noch einer Einladung des Grafen Fi»cke»stein in Vliesen zur Jagd, von wo gegen Mitternacht die Rückkehr nach PMam e,folgte. Am Pfingstsonntag wohnten die kaiserlichen Mjchäte» dem Gottesdienst« in der Garnffonkirche bei und unter- Mmn am Nachmittage elNe Dainpferfahrt auf der Havel, die i» Folge eines plötzlichen starke» Windes ein vorzeitiges Ende erreichte. Am Bormittage des zweiten Festtages fand das Stiftungsfest des LehrJnsanterie-Bataillons in üblicher Weise durch Gottesdienst, Parade und Speisung in Gegenwart aller Mitglieder der kaiierlichen Familie llatt. Der Toast des Kaisers auf da- Bataillon wurde mit einem Trinkipruch aus S«. Majestät erwidert. Abends um 11 Uhr niste der Kaiser von Potsdam über Elbing »ach Kö igsberg, n», der Enthüllung des Denkmats für de» Herzog Albrecht beizuwohne» Bo» Königsberg begiebt sich Se. Majestät nach Schlvbitte» zur Jagd md von dort nach Prvkclwitz. — Der für diese» Sommer geplante Besuch unsere» Kaisers in Holland »nd England ist jetzt ofsiciell a» den belreffenden Höfen an- gelündigt. Der Reichskanzler von Caprivi wird den Monarchen auf düs r Fa rt nicht begleiten, dieselbe erhält also keinen ausgesprochen Mischen Charakier. — Ein in dem Maibeste der „Deutschen Revue" veröffentlichter Brief des weiland Kri gsministcrs v. Roou ist von einigen Zeitungen z» tendenziöse» Enlst.llnngen der Vorgeschichte drs Krieges von 18,0 «iffbrancht worden; das socialdemvkralische Blatt „BorwärtS" hat sogar aus der bekannten Einser Depesche vom 13. Juli 1870, die i» Berlin sabricirt >r o den sei, Nachweise» wolle», daß Bismarck durch gesal,chtc Telegramme die Franzosen zur Kriegserllärung gehetzt habe. Der Lohn des genannten Ministers, Graf Rvon auf Krvbnitz, giebt daher in einem Schreiben an die „Krcujzeiluiig" folgende gan; aiüheinij.pe Mitiheiinngeu über de» Hergang: 1. D>e erwähnte Emser Depesche vom 13. Juli 1870 war in Ems redigirt, sie war vu» da» hvchselige» großen Kaiser an den damaligen Bundeskanzler Grafen Bismarck gerichtet, zugleich mit der allerhöchsten Erinächiigmig, dr» Text nach Ermessen ganz oder theilweise zu veröffentlichen. Bros Bismarck empfing die Depesche, während er ,tiit me,ne», Bater und General v. Moltke (allein mit diesen Beiden) bei Tische saß, i» ihrer Gegenwart hat Graf Bismarck das, was unwesentlich , oder zur Pnblikal.vn nicht geeignet erschien, gestrichen. Den Rest ließ er, ohne irgend eine» Zn'atz gemacht zu haben, sogleich ver öffentlichen. Die vcikmzie Fassung hatte er vorher seine» Gäste» vorgelesen und beide damit einverstanden gefunden. 3. Das Staats- miiiisteritt», (welches dabei ressortmäßig nicht »litzuwirken hatte) er hielt von der Depesche sowie von der abgekürzten Fassung erst nach «ksolgter Publikation Kenmniß. — Nach Obigem ist auch die von der «Deutschen Revue" gegebene Darstellung zu berichtigen. Uebrigen- hat damals auch der „StaenS-Anzeiger" eine mit ausdrücklicher Genehmigung dcS Kaisers verfaßlc Darstellung des Herganges ver öffentlicht, welche mit dem Obige» sachlich übereii»li»»»t. — Im preußische,, Abgcordnet,»Hause hat der Ministerpräsident vo» Caprivi in seiner. Erklärung über den Welfeiifondr dekanntlich »ntg lhcilt, die Quittungen über die Ausgaben ans diesem Fonds leie» verbrannt. Hierzu bemerkt nachträglich das Organ des Fürsten Bismarck: „Wer sich über diese Vernichtung wnndere, besitze eiitivever leine Erinnerung a» die Wirkung der Veröffenilichniig der geheimen Napolevnijcheu Papiere aus den Tuileiicn, oder er habe das Be- Msniß, ähnliche Berstiminuiigen und daran sich knüpfende Besorgnisse ü»ch in Dentschland hcrbcizuführc». Die Verwendungen au» dem «ond- in. Auslände hätte» eine nützliche Wirkung gehabt »nd zur «rlmliuiig guter auswärtiger Beziehungen Deutschlands erheblich bei- Magen. Später seien die Erträge des Fonds namenilich in dem stuheren Königreiche Hannover verwendet worden, n — I» eine», Aufsätze deS kaiserlich deutschen Marine-BaumeisterS "Mer »Unsere Flotte", welcher im neuesten Hefte der „Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure" abgedruckt ist, wird folgende Aeuße,u»a des französischen Mari»emi»iste»S Admiral Krantz angeführt: „Wollen Sie Panzerschiffe haben, so lasse» Sie in Frankreich bauen und wünschen Sic Kreuzer, so gehe» Sie nach Deutschland. Die ne»e> deutschen Kreuzer gehören zu den besten Schiffen, welche überhaupt in Europa gebaut sind." — Das Berliner ZeitnngSamt veröffentlicht die überraschende Mittheilung, daß di« in Berlin erscheinende „National.Zeitung am vergangenen Sonntag beschlagnahmt worden sei. Uebcr di, Veranlassung dieser Maßregel fehlen noch die näheren Einzelheiten. — Ter glänzende Erfolg, weiche» die deutsche Industrie- u»? Kunst-Ausstelluiig in London bereits an ihrem Eröffnungstage erzielt, hat verschiedene große industrielle deutsche Firmen veranlaßt, »niiinehi mit gesteigertem Antrieb, wenn auch verspätet, die Beschickung de» Ausstellung, die ja noch volle fünf Monate dauern wird, in's Aug, zu fassen. ES liegt »»>, im Interesse derjenige» Industrielle», di für eine spätere Beschickung bereits Ausstellungsraum belegt haben reck t bald davon Besitz zu nehmen. Ebenso wuiischenswcrth aber i es, daß diejenigen Industrielle», die jetzt nach cviistatirtem Erfol g de» Unternehmen» die Absicht der Beschickung hegen, solche bestimm' vor Ablauf dies,» Monats an das General Direclorinm der deutschen Aussttllnng, London 8. einsenden. — Im Re,chSai»t des Innern werden jetzt Vorarbeiten getroffen zu einem für den deutschen Reichstag bestimmten Gesetzentwurf be treffend das Verbot des DetailreisenS und des hausirmäßigen Auf jncheiis von Waarrnbestelluugen beim Publikum. — Die deutsch. Reichsdank i» Berlin hat den Diseont auf 4 Procent, den Lombard zinssuß für Darlehne gegen ausschließliche Verpfändung von Schul - Verschreibungen des Reiche- oder eines deutschen Staates aus 4'/» llrocent, gegen Verpfandung sonstiger Effecten und Maaren an, fünf Proccnt erhöht. — Zu den Beschlüssen des preußische» Herrenhauses über dir neue Landgemeindevrduung demerkt die „Post": „Inwieweit in de» abweichende» Punkte» den Beschlüssen des Herrenhauses i>» Abge ordiietenhanse deigetrelen wird, läßt sich mit Bestiinmtheit nicht über setzen. Am unwahrscheinlichsten erscheint dies nach den« Gange der Verhandlungen bezüglich der Wahlperiode für den Gemeindevorstetzer. Hier steht ei» von der Negierung entschieden bckampsier und mit sehr knapper Mehrheit gefaßter Beschluß des Herrenhauses einem nm ganz üverw.egender Mehrheit gefaßien Beschlüsse de» anderen Hause gegenüber." Im klebrigen werde wohl das Abgeordnetenhaus das vom Herrenhaus in Sachen der Einkoiiimensteiicrrefori» bewiese» Entgegenkommen seinerseits bei der Laiidgemcindevrdiiung thunlichst erwidern. Allerdings ist das anzunehinen. ' — Die deutsche Cvlonialgesellschaft erläßt mit einer Flugschrift: „Was thun wir Deutsche gegen de» Sclaventzandcl? Eine Frage a» das Gewissen des deutschen Volks" einen Aufruf zu Geldsammlniige zum Zweck der Bildung eines Fonds zur Bekämpfung des Sclavcn- tzandels i» Afrika. — Die Polizei verhaftete, wie die „Rhcin.-Westf. Ztg." meldet, de» Bergarbeiter Siegel aus Dorstfeld bei seiner Anwesenheit im .> elseokiicchener Centralbureau des socialdeinokratischen Verbände- deutscher Bergleute. Der Verhaftete hat bekanntlich zu den eifrigste» Agitatoee» im Kohlenrevier gehört. — Die noch in Aussicht siebende dritte Berathung des Staatshalts balts im prcuß scheu Abgeordnetenhaus- wird trotz der vorgeschrittenen Zeit der Session sich doch ziemlich nmfingreich gestalten. Es ist ein, größere Reihe von Sitzungen dafür in Aussicht genommen. Voraus sichtlich wird die Frage des Welfenfonds noch einmal eingebend erörtert werde», und e» ist nicht unwahrscheinlich, daß eine R solnlion bezüglich di.ser Angelcgcntzeit von inch.ere» Seilen beantragt werden wird. Auch seitens der Unterriebtsvelivaltung sie-it ma» in mehr facher Beziehung inicressantcn Ausschlüssen entgegen. Diese dnrfien nainentlich die Richtung bezeichne», in welcher sich die Reform d,r Uitterrichtsverwaltung bewegen soll. Oesterreich Ungarn. In der letzten Sitzung des österreichische» Abgeordnetenhauses vor dem Feste verlas der Präsident Smolka eine Zuschrift des Ministerpräsidenten Graf Taasfe, worin inilgctheilt wird, daß der Kaiser von der sympathischen Kundgebung des Hauses zur Beantwortung der Thronrede hoch erfreut sei. — In Prag ist die nur von d-n Tschechen beschickte böhmische Landesausstellung eröffnet worden. Die Deutjchböhmcn haben i» Folge der tschechischen Ucber- griffe jede Bctheitignng abgelehnt. — Der Wiener Männer-Gesang Verein hat eine Sängerfahrt »ach Konstantinvpel angelrelen. Italien. Die D-putirteiikammer H it de» Etat des Ministeriums des Auswärtigen mit 159 gegen 54 Stimmen angenommen und zu demselben dem Ministerpräsidenten Nndini für seine Erklärung, daß er an, Friedensbunde treu festhalte, ein volles Vertrauensvotum aus gesprochen. Ebenfalls erklärte sich die Kammer mit der Halinng des CabiuetS in Sachen der Lynch-Asfaire von New-Orleans einverstande». — Die streikenden Weber in Cvmv verursachte» dort Krawalle, w.lche indessen von der Gensdarmerie ohne erhebliche Schwierigkeiten unter drückt wurde». Auf Wiederaufnahme der Arbeit wird i» de» nächsten Tagen gerechnet. Trankreich. Präsident Carnot ist mit mehrere» Ministern zu einer Localseier in Limoges eingetrogen und dort festlich empfangen worden. I» de» üb.ichcn Ansprache» äußerte sich der Präsident mit seiner bekam.te» maßvolle» Ruhe. — Der Jnstizminister Falliöres erließ ein Begnadiguagsdecret für achtzig Personen, welche an de» Maikraivnllcn theilgcnommen habe». — Das Pfingstfest ist in den französische» Bcrgrevieren ruhig verlausen. Es fanden wohl zahl reiche Versammlungen statt, doch sind keine Ausschreitungen vor- gekoinnien. Belgien. In den Kohlenrevieren hat eine größere Wieder aufnahme der Arbeit stattgefunden. Im Laufe dieser Woche wird das Ende des Streiks erwartet. — In Brüssel und anderen Städten fände» Pfingsten Arbeiter-Demonstrationen zu Gunsten der Verfassungs- Revision statt, die ohne Störung verli.fcn. Nach dem Feste gedenke Regierung »nd Parlament, sich mit dieser brennende» Frage ernstlich zu beschäftige». Portugal. I» Folge der Finanzkrisis, die sich aber schon erheblich gebessert hat, ist eine Ministerkrisis eiiigetrcle». Es ist ein conservatioeS Cabinet gebildet worden. Im ganze» Lande ierrschl die vollste Ruhe; da» neue Colonialabkommen mit England findet i» der Presse allgemeinen Beifall, und wird deiiizufvlgc auch i» den Corte» nicht ans Schwierigkeiten st ßen. Damit scheint sich da» Ende er pvrtngicsischen Wirre», die de», Lande so unendliche» Schaden zngefügt habe», langsam vorbereiten zu wolle». England. Gladstone ist vo» seinem Influenza-Anfall hergestellt. — Ueber die Christenverfvlgnng in der chinesischen Haf nstadt Auhn Dringe,, die Londoner Z itunge» noch folgende Mittheilungen: Rach em der chinesische Pöbel die katholische Kirche d s Ortes völlig in rrnmmer gelegt hatte, stürmte er das Quariier der Zollbeamte» und leckte es i» Brand. Das Gebäude war bald dem Erdboden gleich. Dann kam das britische Consulat an die Reihe, welches erst geplündert und dann gleichfalls in Asche, gelegt wnrde. Der Consul »nd denen Äaitin h'ltcn zun. Glück rechtzeitig eine Warnung erhalten, und sich, als Chinesen verkleidet, geflüchtet. Ruüland. Wie Petersburger Zeitungen initlhei'lc», solle» alle Fndcn, welche im Lause der Zeit ihre» Ursprung iche» Niederlaffnngs- ort aufgegebcn haben, aus ihren jetzigen Wohnorten zwangsweise insgcwiesc» werde». Nur im ursprünglichen Wohnort bleivt die Niederlassung gestaltet. — Bei dem Zaren sind jetzt neue Versuche ttiternvttimen, dem jungen Großfürsten Michael dess n vielbesprochene öcirath zu verzeihen. Man hofft, er werde hie,auf angesichts der Rettung des Thronjolgers in Japan eiligehen. Orient. Zur Theilnahme an der Feier des Rcgiernngs- Jubiläums des Königs Karl ist der Erbprinz vo» Hohe zollern in Bukarest angekommen. — Der frühere Ministerpräsiient Bra ianu» ver rumänische Bismarck genannt, ist gestorben. Ivan Braiianu war im Jahre 1622 geboren und wurde in Paris ansgebildel. Nachdem er in sein Vaterland zurnckgekehrt war, gewann er als Fihrer der iliderale» hohe» Einfluß auf die Staatsan elegenh iten. Bereits im März 1»67 gelangte er zur Stellung eines MmisttrS, in der er edoch nicht segenbringend thätig war, indem er durch seine Amts handlungen und Pläne die S aitsfinanzen dem Ruine nahe brachte und die Regierung in Schwierigkeiten »nt den Schntzmachten ver wickelte. So mußte er aus Grund allseitiger A» rinsungen im November 1868 seinen Abschied nehmen. Jetzt stelle sich Bratianu in schroffen Gegensatz zu der Regisrun^'- seine Gedanken waren, be sonder» seit der Gründung der sr.inzöstfche» Äepuolik, ans den Sturz oes Fürsten Karl gerichtet. Verschiedene Piitsckivcrsnche »»'„langen aber. 18/6 trat er wieder an d,e Spitze der Reg ecung, um von da ad für sein Vaterland eine erfolgreiche und glückliche Thätigkeit z« e tfalten. Sein Hanptverdienst war es, daß aus dem Vasallenstaat« Rumünien ei» uiiadhängiges fr ies Königthnm geworden ist. Leine :e,te politische Wirksamkeit fällt in die Zeit vom August 1683 bis ckpril 1688, in der er wieder das Präsidium de- rumänischen Cabinet- siihrte. Wegen etwas gar zn starker Mi.,brauche unter seiner Ver waltung» dene» er »ich, energisch genug entgcgentr ck, wnrde er g-stürzt und le. te seitdem ziemlich zurückgezogen. — Königin Natalie will »och immer nicht das Land verlassen. Die M nister Pasitsch und Esiaja stattete» der Königin e neu Besuch ab und drachte» »lich die Reiseangelegenhrit zur Spraye. Die Königin weigerte sich entschieden, Belgrad zu verlasse», erklärte auch, bleiben z» wollen, als sich die beide» H rren für ihre baldige Ruckte r verbürgte». Die eigensinnige Frau wird nun Ivo l bei passender Gelegenheit geräuschlos über die Grenze gebracht werden. Dann kann sie ja reden. — Die wieder-' holten Nachrichten, daß die bulgarische Regierung die Mörder des Fttia»zmi»iaers Beltschew entdeckt haoe, haben sich leiüer bisher als irrig erwiese». Eine», Telegramm zus lge >ne,det nun die „Swoboda", das Organ des bulgarischen Ministerpräsidenten Siambnloiv, di« Polizei habe jetzt wirklich die Urheber der Ermordung B.ltschew's dingfest gemacht. Diesmal seien alle Zweifel ausgejchl sjen. — Die blittigcn Judenvcrfolgniigen in Korfu und Zante scheine» jetzt ihr Ende erreicht zu haoen. Unter militärischem Schutze l,abcn die Juden wieder ihre Läden zu eröffnen begonnen, doch bleivt der Belagerungszustand noch aufrecht erhalten. Angcsichis dieser Wendung zum Besse,c» habe» die Vertreter der Glvßmäyte in Aihcn von weilere» Schritte» abgesehen. — Um die bekannte Behauptung der Bevölkerung, die Juden halten ein Christcnmädche» in Korfu er,nordet, klar zu stelle», wird ein amtliches Verfahren g gen vier Jude» ein geleitet werden. Afrika. Leutnant v. FranyoiS ist in Begleitung seines Bruder- Major v. Franko,» »nd des der Schntztrnppe attachirlcn Lentnani- v.Bülow nach zehntägiger Fahrt vo» Walsüchbai ans am 35. Februar d.J. in Windhoek eingetroffe». Der Bau der Kaseine i» Groß Windhoek ist bedculend fortg schritten. Mais, Kartoffel» und Gemüse standen gut. — Vo» der Influenza, welche unter den Eingeborene» Südivest- afrikas stack herrschte» war kein Manu der Truppe befallen worden. Seit zehn Jahre» zeigt sich zum erste» Male die Wanderheuschrecke wieder. — 1>r. Ziiitgrasf befand sich »ach einem Berichte vom 15. Mär; d. I. auf der Valombi-Statio» am Elefanten-See. Ec hätte mit den Vor- arbeiien einer Sttaße begönne», welch« er vo» dort aus bis nach dem Vali-Lande zu sichren beabsichtigte, um eine sichere Verbindung init diesem befreundeten Stamm heczunellen. Amerika. In Chile haben neue Kämpfe zwischen den krieg- führenden Parteien stattgefunden. Beide Theile schreiben sich de» Sieg zu. Eine Marodeur-Bande wnrde von de» Mannschaften eines englischen Dampfers angehalten und auf der Stelle standrecht lich erschossen. Sächsisches. — Die Jndustriespione treiben nach wie vor ihr u»ehr« liches Handwerk, wie der nachstehende, der „Monatsschrift für Textil- industcie" mitgetheilte Vorfall beweist. Im Monat Fcvru >r, a» einem Sonntag Vormittag, kam »ach Wurzen ein Fremder, ließ durch einen Dienstinan» die Adresse eines in der chemischen Fabrik von Klug u.,o Woiff beschäftigten Arbeiter» ausfindig mache» und sich zu dies.,»
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