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Dresdner Nachrichten : 03.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-03
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1888
- Autor
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Nacht-Teleflramme. Am in tlntin rkicile der AnflaacI VeüIIkl. 2. kredr. Tcrliieiiae arotidnianuüchc vielaiidie. Lord Lüdlaii. Ui cum Bollchailcr am Ouirlnal. an Licllc dra diolirrimn «orli«cn B«ii>lj»IItkS 2a«»kL,w,lci,. ttiiaiml morde». -halle S.< r. girdr. Der «luIslOitorall, d'S Haüc'lchen »au«-! vcreluo dclchloli, der Gcn«»al,-r>> iammlun« eine Dividende von 8V» PeoeenI vorMlldlagc». 33. Jahrgang. Aufl-4l;.<>00 Exempl. <» Voll komm «instar kolbntthtitjxsr, xvitluseblosor II»»i» >-i« I, I i Vonniproch-Xn!>el>>n>>n Kr. SN»«». Lrospoeto gratis und franco- I»8,<»«»<» tztlieli im (-obniuoli. Oo» l N« Innlu", Urokdon-X., 1 l« vk»,tr. 27. MM- Mj I- ÜWl ll>a»»Ii»o>a in schnarr und coulourt Nvrtl»» 81r«nßx. Bk L4, II. (vis-k-vl.i Nsria L1t>k-0>nü»tur ^ü»in). M Llomom alten links aotn-u strd«8to Sauborkoit und F.ccura- § L Ivsso. ?ünlitlicl>o 6v8l»'stunst nirolr ausvSrts. ^ z>. u. sVvmKÄttSt K?!? Nr.rZL. Dresden, 1888. NriielirBörseii-rrltgiamme sIe, > i „. 2. stcbr. wicireidem.i Wcizen scsi, loco N2-I«, ->t«cll. Mai Ii«,5«, guui - ,1uU ,7.,.««. ->-««>» bcliaupici- loco >«7 >13. . «>>I «IIo> >i««-. I,„u gnli ,21.5«. vououk>>«,c> Haler toco io-2 III- « Ü?Ü .5' - »U-rna, 1l,.5«. 2>«iN-1No: ,7,(»>. «iMiiuo bciuui«!., loeo vr>,-r„k,, 1,7 Nllt ^siarti 51tii,sinnst»,,er nouitousicuer ii,»». ! vx mIli 'n-73 ' ' '' ^"eoikum loco . - Hebe- Mleircide. maili,- L,»,ii»a >>>. >»»-», ercl- 5« «N. 2>c,innml!i-.,>vm>t»- per ^c«nm>,2i«cN--.«!M bo.7»WI. glbnu» 3».««, «lonI.INot . 'iiv,,,.e» ,,»Oe »Nlir, il '.tt». «mli-Ma, ««.«> ' ««,ü guu 'M-»-au»i . - 1»t, »m a ,° -t/k.1 -<r -4 5>4t -<r «1 '/7-74 -»r -1-it'jlk ->t '»k.i'/k.1 ->r -V -st «Tt-cst ->c 4L E I*E in, ; ? I-1!- NS >j- s>!küU-6MM ^ oistnor Onrstollnnst, ausserordentlich vcirlisam und voliI-^8 kclniiveliond, VI. I,s,0 und 2 ^lailc »I» Li« . 8k »'.»«»> r»»«. r»e ^ r,' v, rf»«' r,»- »,7>. »i S« H s. B8L Vor8ü>l>d8-Nitkli«l de» »iti-nudjonnlcn Vniveremlliiclivereiu«. Acrlüiinenuid der LeüiSlaluwerii-'de, Bckiimpi»»a der Timilincht. Hos- und Pe'iw!>c>lnochiichlen. Londlnji, CauüonÄchwindrI, Uder den Mond, lieber Bemlswolil. <deukl,l»vnl>iublluincn. Povulenes llonccrt. tl'benden Ccuinini.i oiuH'iv.iien wor T:c>e feilen wünscht er zurück, einen solchen 3icich§l»d inötlilc er wieder linden, de.» nennt er „normnle Äerliültnisse", und wenn sie würen, ivinde noch er acrn dw W.dür'eiiodc verlonuern. nin desto liinncr lierriclien zu lonucn- Die Dculnlmcisiiinilzeii linden ihre unczelieure Niedere,i>ze ini voriczen J,i!>rc no,d nicht ve>schine>zt und erneden sich in led- dnslen Noniisscn oni dno >i irlclt- Tie dehnndteu, dns; schriftliche Adiiiuchnnaen ziv>>d>r'.i den reichdticuen Parteien vereindnit worden seien. Bereit-? hat der Ntnz. d. Benninicu dieö a!? ein Märchen bezeichnet- Bia? liilnte denn nm 2l- ssrdr. d- I- alte Balerland?- frennde an die Urnen »uv zu dem alarreichen Btchlsicn? Ei» eniziae?. aber ein nnwideislel.'licheS Griühl: das T.ntiche Jieich nicht wehrlos zu lassen aeaeniidec den .zeinden, die sich von Tit und Weit über uns stürzen wollten. All haben damals,der Bsidt dr» Frieden erhalten. 9!o,h ist die (sleiohr nicht beieillnt; lelhst daSCentrmn und die 1 enlichfreisinnnzcii stiniinen dec nenen Wclir- bvilaue zu nnd übernehmen die damit verhaiidcncn Ovier. dm diescnr Stück sind die Herren ein weniu klüaer geworden. Tie Wähler der Karlell-Porleie» waren es Ichon vor einem Jahre. Wenn jetzt die vereinnztcn Koniervaliven und Nationalltberalen >in Inter esse eines rnhiaen. stetiaen Forlarbeiteiis an der Gesetz,zebunu die Tauer des Neichstaeis zu vcrlänacrn heantraeic», j» handeln sie dahei nicht als „Tiockieaklionäre", sondern sic verbessern die Bersossiina, wie cs Dr. Baniberacr selbst 187-1 in cinciu der weiichen hetle» Auaenlilicke als driinzend ue'ordcrt hatte. Tenuiachsr ivird sich de, hr'eichStau auch mit den Petitionen betreffs der c>csetzlichcn Brtülnsisnna der Tnintincht brichästiarii. Tie Nnncleaenheit hat sich so cnlwickelt, dah vor dies Jahren ooni Nl>u. Slrnckmann f-Hildeshenn) ein nniiasscuder Brricht erstattet wurde, aber nicht inebc ans die Taaesocdnna,; des .Hauies lam, das; dann aber der BnndcSralh doch auch ohne fonntiche Nnssocde- rn»a dcS siieichstaus lhat, was die damaliae PetitionS-Nomniissiou von ihm wünschte, nämlich eine Unicisiichunk der I-rnchtc des nb- ändernde» GcweihcczesetzeS von l87!1 in den verschiedenen Staaten »ad Stüaten onrnslellc».. Die Bescheide ans diele dkniidsrage sind bis ;»!» Nunnit vocrjzen Iahces crnaeaanczcn. Im Ückichsamt des Innern ist dann auch nicht aeiäumt worden, sie zn sichten und zu- lammciizuileltea. wieder ilonimissar des Bandesralhs, Grh. Tber- tlreaiernnrzsrath Lohmann, der jetziacn Petilious-Konnnosion mit- theilen konnte. Ölcaen'.värtirz tiberleacii nun die beihciliaten Ber- wallnnzzen, welche Nrciduna dcn daran-S aewomicnen Eindräcken gea/ben werdrn ioll. Tie PekilionS-Kommissivn beantragt dem- « «chLUUl, part. und vrsto Utaxo. U I>nn»«„v» in vorrnjU. Iukrralrl für Ilorrv» nnd Humen. 8 !i chuttriixo nach an^iriiils rrordou prompt offoetnirt. K '>»«!,»litti, !»>, . :r»,i». tiaeliveitdäinlim, ,VnIorli-a»n^ nnd Hro8808 l/rzcor aller soliden »Vrt«-n Ilriieli-Ilurrrluiren, I.ellrlriudo», ortli»pirrll.->elre llornotn, (torud- Irultor, l usninunellliron, I.rrnMI. <i!i<-dor, trllkol für <ilirrurz;io, <)rtlx»t>üdi,, Kr u»I>oiip»>>rr«i »te. Bocicaa! ^reittttt,:r.Febnmr. verairnoorlNcher Nedrikleur Mr PoUtlslhtö vr. Emil BIcrer, I» Drekten Die Dauer einer Lenislaturperrodc ist eine Zweckiiiäszrakcits-. keine grundsätzliche Irage. In allen ttzrotzstaatcn, m denen die Bolksvcrtretunrzcir mit noch weit grosseren ilcechte» arrSgcstaltet sind, als der denrsche Reichstag, werden sie a»r längere Zeit als letzterer gewählt. I» lerner der encvväiichen Groszslaatcr» währt die Legislaturperiode weniger als Vier Jahre. Ter Engländer wählt seine Gemeine» aus 7, der Iranzose seine Deputirten aus 5 Jahre, ans edeiisvlange der Oeslerreichcr und Ungar seine Neichs- rälhe; aus wie lange der Italiener sein Parlament wählt, können wir im Augenblick nicht gleich ermitteln, länger ist's aber als die dreijährige Tarier des deutschen Reichstag?. Dabei hrnucht in all' jenen Grokstaate». wenn »icm vvn CiSleithanien absieht, nur zu einer parlamentarische» Veriammlung gewählt zu werden; bei uns aber sitzen die ReichstagSabgeordiieten häufig »och zugleich in den Landtagen — von den Bczirksvertreliingen, Stadtverordnetciikollegien und Kirchenvorsländen gar nicht zu reden. Dieses sich hänsendc Wählen ist allmählich zu einer wahren Last geworden ; die AnSülmng eines hohe» Ehrenrcchts des Staals- und GemeiiidebirrgerS leidet unter der ermüdenden Wiederholung. Sie hat Ueberdrutz und Gleichgiltigkeit zur Icstge. Der ursprüngliche Eutivurs der n»rd- deulsihen stleichöversassmig hatte eine füiiijährige Wahlperiode des Reichstags porgeichlngeir: leider wurde dieser Regicrnngsvvrschlag abgelehnt: die Nalimiglliberalcit von 1807 setzten die dreijähuge Tauer durch, indem sie das prenjziiche Vorbild ans das Reich ans- dehnic». Seitdem haben sie erkannt, datz sie damit einen pöbln scheu Ichlcr hcgangen Hallen. Am tiesstcn beklagte dies der srüherc Nalionalliberale, jetzt zum Tcritjchtreisi»»igen gesinitene Abg. Dr. Brmbergcr. Er hatte 1874 seinen Mainzer Wahlkreis au die Kleri kalen. verloren und machte seinem Aerger darüber in folgenden Worten Luit: E li ristian ia. Ter Storthing ward heule mit der Thron rede eröffnet, worin Geietzvornhlagc nngrkiiudigt werden belresss des Poslwc'sens rnid der Erweilcrung und Wirksamkeit der Staats bank ivrd der Volksschulen. Tic B erlinc r B o r s c crvssnctc ans höherem Nibcan, doch verstaute die Tendenz bald an> Nlelimngen des Wiener Fremden- blrtles über die nnsiiche Triinpenbeivegnna an der galizischen Gcen^e nnd Vlntelhe-Bechandtringeii mit bclanchcu Finanziers, iow>e ans nachgebeiide RnssewConric in London. Jmolgc desscir vollzogen sich stacke Abgaben in Banken »nd Renten, die znciick- gmge». Auch später blieb die Tendenz schwach, die Eonne bröckel te» weiter ab. Tenrichc Balmen waren lcbha>t, über Beckaussluit Vvihcrcichcnd, östericichische vlnie Awegung. I» Bergwerken zeigte sich Ge,chästsn»lu>l. Ini Kassaverkchrc herrschte wenig Leben. Privatdiskont IN- Prozent. ara» !, urI ». D,.. 2. Fcbr.z o-crt, 213.7«. ElaalSIiMin —. LKW. d»,dcu «».«;«. AaNzirr I»3,e>«. 0»N>vier 71,0». tvroc. Unaar. «»oidrcnii 77,0«, Diöconlo 177,7«. 7»er «Insten —. Handclo«. —. Uaura —. Träge. Pari«, 2. grbruar. iSchiuga »Iruie 71,»2. TNiieibc 1««,»«. Jialience S3.!>«, Siaaiebaii» 122,««, «ombardc» !77,7.'», da. Prioriiäten —.—. Svanicr L7>/^ Egisvlcr 375,31. cüomäne» ,««5,31. Neue Tlniciiic —. Türke» —. Trägc. London. 2. gcbriiar. Borm. 11 Udr I« Min. Eonkol« !«»>/-. N>73kk >tt»sle» 22-/,. Iialiencr «3. Lombarde» 7'/». Nanu. Türken l>. Iproc. Inndirie «imciikaner 12«. Ibroc. Nngac. ivoldrcnie 7Ü-,. Oklicrr. Gold» renic 77. Vrruh. voniois 1«5».. Egvvier —. Neue Egittiier 1«I. Garani. Egiibicr I«3. Oltomanda»! i«,„ kucz-TIlltc» 82Vi- Tvantcr k«>-/„. — kliM' mung- Ruhig. — Weiter: groft. A IN II c r d a l» , 2. Aebrnar. Produkten ISchlukt. Wetzen »er März lg«, der Mai 192. Roggen bei Mär, 1«1, »er Mai I«1. -v >> r t» , DrodI, Ilc»1, 2. gebruac. lSelitüt!.! Wellen Her gcbruar 23.g«. ver Mai - Auanst 24.25. beimmNel. LrürUuS «er Nebrilar 47.oo. «er Mai-Au«u!> 48.M. bcliiNivlct. Nüböt «er gcbrimr 53.75. «er Mar Anouli 54.25. niliig. «Tie Peifasning Iiat sich mit einer »»begreifliche» LberNächllchfeit i» die >,««, „nge««gc»0e «lcitälaigr W„bit>erio«e geinnve». im« damii !«>v«l,l brr «Icl,i,ere,,ie>üng als bei» «tetchSiag „nd der ganzen Waldkürverichait einen ber ichlcchttilen Tienile e>-unefe». iLs >«ird hentr 20e»igr» zweiielbift erichetiirn. dar, die miche Wiedclkelir der Perlbnaler»e»er»ng i»> Reichclaec zwe,!iclerig, für diesen, jmeclwidrig für dar Vaud, zwcMvibrig auch für die Relchrregier»»,, j anrgeiaNrn iü. Es lieg! Ichon an lich eni iiandgieiflichcr Miitffand darin, das, die inwerineialiche Wadivolitik. weiche »nf den i'lent der einer RemvaiN tu» inirgeiikude» Lctüo». wenn n»ch »ne ni-r ali»«ivl>«rilche Ttiniiining. rrnikt. «Ncr wiedcrkeim. als nnbediiigt u«il>we»dig Ui. Te» wäliiendc». wie dcn er wäi,neu Nücucr alle drei gaiuc tun, der Ticic a»S »uniiiiei». leigerem i» i» kurn» gunlchenrüinueli imiuer wicder van Reucm die eriic Ueveigangrzeil des ivechicNeiNgr» FrieSeu» n»S gurniaiidergrrilciis auferiege», das 2IIIcs »I bon »edel: Sauer gutru. nründlichc». liimgrmäiic» BeI,auSlimg ber oirlchütte if» »Nt i»I,1n» t!cbeus>>cbiugn»gc» nach kciuer «lichlnug hl» gedient; »nd ineim temats die »achbci,einer Hand a» Sir ttleichsvrrlaiinng gelegt werden idiitc, f« wäre bieicr Piinki >n» gewiiieftcn einer Prüfung z» c„»>fri,ie„." Selten haben wir jenen Herrn jo verständig reden hören. Wen» der Bambergec bvn 1888 den Bcimberger von 1874 todt- irhlggt und gegen die bon ihm selbst als nöthig bezeichnele Ber- tesserung der Verfassung Gilt nnd Galle speit, so hat Das eben andere Gründe, wie wir gleich sehen werde». Es war ein verdienst liches Werk der Knrtell-Parleic», die Verlängerung der Wahl periode borzuschlaqcii. Ein tieies Gefühl der Wahlübcrmüdnng geht durch das deutsche Volk; das Ucbermas, von Aailatiou und Innisiprnchnahme der einzelnen Wähler bei dcn sich häriiendcn Wahlen eruheint dec grasten Mehrheit des Volkes auf die Dauer nncrträglich. Mit Ausnahme der Sozialdemokratie, die von der Wahlagitation lebt, durch sic am meisten vorwärts kommt, und die cmi luchsten alljährliche Wahlen sähe, die die Nation von Grund ans aiisrcgtcn, ist alle Welt darüber einverslande», dast die Legis laturperiode nicht zn kurz sei» darf. Wie ist cs jetzt bei der drci- lichtigcn Tauer deL Reichstags? Man hat die trcfseirdc Beobach tung gemacht, dast tüc eine erfolgreiche, ergiebige Gcsestgcbnngsar- bcit eigentlich mir das zweile, da-s mittelste Jahr geeignet ist. Im ersten Jahre hallt ein ncugewähllcr Reichstag noch wieder von den lcident'chasilichen Rachklängc» der vorausg'gangeiien Wablagitntion. Tie Ennmrunge» daran, die Vorwürie und gegenseitige» Be- tchiildigniigeii der Parteien, die das Bedürsnist habe», sich gründ lich ansznstucchcn, nehmen eine» breiten Raum ein der den eiaent- lichcn Aibcilcn verloren geht, sie auihält und stört. Im diitle» Jahre wiedernm bereiten sich alle Parteien aus die bebrustcliendeii Ncnwablcn vor, ihre ilieden und Anträge sind aut die Gewinnung der Wähler berechnet. Auch hicrnnlcr leiden die Geschäfte. Für die ruhige Arbeit bleibt meist nur das zweile Jahr übrig. Ver längert man diese ruhige Arbeitszeit a»i drei Jalire» so wird r»r- bcdmgt ein sachlicher Gewinn erzielt. In drei oder mehr Jab re» nhult sich jedes Mitglied mehr oder weniger ein. macht sich mit den Gebräuche» und Kunstgüsse» des .Handwerks vertrant, cnt- ivachs! der voimundschastlichen Führung und kommt, soweit Eba- ratlcr und Verstand es zulasscn, aut eigene Fitste. Eni Neuling dagegen ist von Natur daraus angewiesen, sich von de» Cifabrene- rcit leiten zu lassen, und je öfter oie Pailamente sich erneue«, und n, de, Masse der Gewählten wcchleln, desto mehr bildet sich noth- wendlgetweise ein kleiner Stamm von gedienten Parlameiilsosfizicren ans, die an s Koniinandiren gewöhnt sind und stichle Arbeit mit dein Drillen und der E'!nlchiichtc»iiig der Neueintrctcnden haben. De, einzige Grund, der gegen süntjnhrige Perioden spricht, ist die Tiätenlostakeit. weil dann gar mancher Ehrenmann, dcr daS Zeug zn emem recht guten Volksvertreter hat, sich fragt, ob er die mit einer fünfjährigen Ausübung eines MandntS verbundene» Kosten und Mclchädsstöriingen übernehme» könne, wie er DaS wohl eher bei dreijähriaer Tauer zu tlnr» geneigt wäre. Man hätte im Ganzen wohl erwarten dürfen, daß sich Tr. Vambcrger dem Anträge der Kartell-Parteien ans Ver längerung der Legislaturperiode oiischlicsten würden. Auch von dem Eentinm stand dies zn erwarten, denn Dr. Windlhorst bat im Jahre 188l mit seiner Partei slir 4jährige Perioden gestimmt. Statt dessen lehne» sie das Eingehen aut dcn gemeinsame» Vor schlag der Tculschkoniervativen, vcr Rcichsvartci und der Natio- nalliberalcn ab. Warum? Der jetzige Reichstag gefällt ihnen nicht. Dr. Wnrdthorit sehnt sich nach den Fleischtöpfen zurück, da die Nenhöicgieruiig sich aus leine zuverlässige Mehrheit im Reichs tage stützen konnte nnd ganz aus das Wohlwollen des cmsichlag- aeinäii. dast der Ruchslag die ihm ziigegangeiien Vorstellungen dem . .,77 -.'Eiste . Re'Mk larler oüs Mnt-.ur.is, kür die bro-',stehende Geietrgebnng über-; in .liucknckt ani rricn.. Biü n.-vrI-.n 7 , ae.i. bcui.hiiu i.ei Üicu.fA.,;. Hege,, i>aln: -st'R lwstsinden. man von direkten noch ani die Lache losgehenden Vorichlägcn mir in der Hossiuliia abgesehen, dast die Reichsiegicrinlg in Kürze zum Abichitist ilner Erivaaungen und zur Vorlegung eines Entwurfs gelangen werde. Alio nur in Erwartung eines cigenen Vorgehens dcr Regierung hat sich die Koinmissioil solche Peichränkirna ans gelegt. ES bat sich ergeben, dast, obwohl die SclunipSverkauisstültcn der Zahl »ach abgcnomiiieii habe», weil eine schärfere Bccücksichü- „n»g der Bedülsnistscage die Eonceisionsertheiliiiig eiiischränkte, gstlchwohl der 'Alkvhvlisnnis nach wie vor svilbcsteht nnd Fvrt- ichritle macht. Dast zn ieincc Ncfäiuplriiig selbst vor scharfe» Ein griffe» nicht rnrnckgeschrcckt werden darf, darin sind alle Votks- wirihe und Mci«chen»cu»de einig. Rrnestr Trlearamtirr der „Tressner Nalstr." vom 2. Fedr Berlin. Zmolgc von Meldungen der Molgenblätter, nach welchen die Ilmecinchnng des ans dem Haste dcS Kronprinzen ans- gehustetcn Gewcdstiickchens durch Birchow kriiic bösartigen Vc standtbrile ergebe» babe, halte sich die »Nat-Ztg." an Virckom mit dcr Bitte um AuSkuiiit gewendet. Virchow crwiedcrt, dast er eine Erklärnng nicht aligebcn könne. — Ter „Voss. Ztg7 wird ans San Rcuiv gemeldet, dast die Kronprinzessin über die Verössentstch- nng dcS Virchoiv'schen vintachtens in cngliichen Blättern, ferner über die Vorniittheilung an Aerzte, entgegen der Anweisung, vorerst mir dem Kaiser Mitthcistmg davon zn macken, nn- gehaltcn sei. Der günsliac Inliait des Gutachtens werde drrrch- anS bestätigt. Virchow fand, obwohl dns nntcrsuchte Stück ans dcr Asttte der erkrankten Stelle stammle und die Graste eines halben Fingergliedes besäst, nichis Ungnntlifies. Wäre Krebs vorhanden, fa halte er Spuren davon finden müssen. Dr. Mackeime glaubt, jetzt jede bei Lebzeiten eures Patienten überhaupt erreichbare Ge- wistlieit zn besitzen, dast imc PernhvndritiS. nicht Krebs vorliegt. Trotzdem dürste die Angabe des Bulletins, nach welcher eine Ove- ration unnötlng ist, nur aus die augenblickliche Gegenwart Bezug haben. Dr. Mackenzie glaubt, die Tracheotomie werde in relativ kurzer Zeit nölbig werde», weil mit der Peuchvndritis stets eine Entzündung der Knorpel veibnudeii ist, welche Rekcose derselben heihenührt, worauf die sich ablösrndcn abgestorbenen Stückchen ErsticknngSgcsahi erzeugen können. Man werde min sagen, wenn dle Tiachcotoniic nöthig würde, so i'ci durch die Anstichnng der KrebS-Diagnose nichts gewonnen. Dies ist siilsch. Während der Krebs nnlicilbar ist und durch Blutvergiftung znm Untergänge führt, kann die PerichondritlS geheilt werde». ES ist gan-I gut möglich, dast die Atlnnnngs-Eonnnla wieder entscmt werde» kan». Nach der Tracheotomie besteht die Gefahr nur noch darin, dast Kchlkopsichwindsucht oder allgemeiner Krästeverfall eintritt, was jedoch keineswegs nnbcrmcidlich ist nnd jedenfalls Jahre erfordert, wenn nicht rin besonders ungnnsiiacr Verlauf sich zeigt. Berlin. Der Antrag aut Aufhebung des Identitätsnach weises ist bei dcni Reichstage eingegangen. — Ans Ostpreußen wird der „Krcuz-Ztg." gesch.ichc» : Obgleich die russischen Tiuppen- verschirbungcn nach Westen ihre Spitze vorwiegend gegen Oester .... . . . . ... reich kehre», so haben doch auch an der pcenspich-iuisischcn Grenze gewisse militärische Veränderungen und Maßnahmen siattgelunden, die aus nicht sehr frenndnachharlichc Gesinnung Rußlands deuten. Paris. Ein gewisser Herzog nnd sinn Sohn, angeblich deutsche Lttinpcnsamniler. sind verhaftet wviden. Sie sind beichnl- digt, sich nn Lager von St. Maur. wo sie Lumpen sammelten, sich Lebel-Patronen verschafft zn haben.: Rom. General Marzano besetzte mit einer Brigade nnd 2 Batterien Sahati. DaS Lager ist reichlich mit Geschützen versehen. I» Gliindn ward eine Patiouillc des Feindes gemeldet. Warschau. I» Wolhynien hat grober Schnecmll stattgesun- dcn. Zahlreiche Dörfer sind verschneit, die Verbindung ist voll ständig gehemmt, viele Menschen sind nmgckvinmen. Vrnisrl. Die russische Regierung setzt in Belgien und Holland die Versuche fort, cmc Anleihe zu bekommen, d e angeb lich zum Bane der transsibiisichen Bahn dienen soll. Das rus sische Finanzministerium ist bi müht, mehrcre belgische Finanziers lür die Eiimchrung der russischen Werlbe an de» Börsen zu Brüssel und Antwerpen zu gewinnen. Es veilauiet, ähnliche in Amster dam unternommene Versuche seren nicht erfolglos gewesen. LvlnlrS und sächsisches. — Ihre Majestäten der K önig und die K önigin begeben sich am Sonntag Abend nach Leipzig. Se. Majestät der König trifft am Donnerstag hier wieder ein. während Ihre Majestät die Köni gin bereits nm Dienstag znrückkebreu dürste. — Ihre Majestät die Königin war schon in den letzten Tagen »npästlich und verbrachte den Dienstag und die Mittwoch zum Thcit »n Bett. Um jedoch keine Bciürchiung über ihr Krank sein zu gebe», hat Ihre Majestät den Hoiball am Mittwoch Abend, wenn a»ck nur au! kurze Zeit, besucht. — Nächste Woche werden am hiesigen H o t e Ballfestlichkeiten .... he» TvdcStag der verstorbenen Prinzessin Georg . dagegen werde t Ihre königl. Majestäten sich am einige Tage zn Festlichkeiten nach Leipzig begebe». — Zu dem am Mittwoch Abend halb !i Uhr in dcn Banket- iälen des König!. Residenzschlosses abgehallcnen K'animerball waren ca. :M Personen crichsi-nen. Auster Ihren König!. Maje stäten. Ihren Königl. Hoheiten Prinz Georg und Priinessin Ma thilde. iowie Prinz Frsidnch Angiiit. dessen frohes Wcien und blühendes Aussehen Nicht erkennen licstcn, dast er vor Kurzem erst das Krankenlager verlassen, nähme» ferner Theil dec regierende Fürst Reust j. L. .Heinrich XIV.. dessen Sohn, der Erbprinz Hein rich XXVII. und die Erbprinzessiii E'jisc; die in Leipzig stndirendc» Fürsteniöhne Kronprinz Eonsianti» von Griechenland and Prinz Mar Vvn Baden, die Prinzeisin Lniie von .Holstein und die Prin zessin Ardeck, sowie die Herren Slaatsniimstcr »nd Gesandten nebst Gemablinncn :c. Jbrc Majestät die Königin zog sich icdoch baldigst eine-S leichten Unwvhltcms wegen in ihre Gemächer zurück, was di« Festthednehmer ungern vernahmen. Gegen II Uhr ward an kleinen Tischen das Souper gegeben, später ward Kaffee, Punsch, Bier rc. gereicht und nach 1 Uhr war die Festlichkeit zu Ende. — Obcrfflcutiiaiit Freiherr vonHausen erhielt das Komthur- kceuz 2. Klasse des Herzoglich Sachien-Erurstintichcii .Hausordens. — Hauplma»» Ftemmrng vom Frist-Art. - Reg. Nr. 12 wurde m Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Disposition gestellt. — Prcmicrleutncmt dcr Reserve a. D. v. A r n > m wurde in der Reserve des 2. Ulairen-NegiineiitS Nr. 18 wieder angcstellt. — Landtag. Ten einzigen Berathungsgegeiistand der gest- rigcn Sitzung der 2. Kammer bildeten die Petitionen des Schul vorstandes z» Niederzwönih »nd Gen. um Abänderung bez. Er gänzung am die Fortbildungsschule bczügl. Bestimmungen des Kviksschiilgesetzcs, sowie die Petition deS GcincindevorstaiidcS Richter in Offro nnd Gen. um Veikürzung der Fortluldnngsichnlpsticht ans 2 Jahre. Die Petitionen waren bereits in der 1. Kammer zur Berathmm gelangt, und die Pet.-Tcputatlon beantragt nun durch Abg. v. Trebra, entsprechend dcn Beschlüssen der 1. Kammer, daS Kiitkusminislclimii möge in einer allgemeinen Anordnung an die Schiilvvrslände die Dispension dcr fvrthildnngSschnlpstlchtigen Knaben, welche das 17. Lebensjahr erreicht hatie», zulassen und den Schnlvvrsländcii in einer offiziellen Aeustermrg wisjen lassen, dast die Tispeniation vom For!bild»ngs»chu!il>tte«icht sich namcnt lich aut solche Knaben beziehe, welche die Fortbiidmias'chnlc zwei Jahre »nt guter sittlicher Führung besucht und das Ziel derselben erreicht haben. Lediglich in diesem Sinne nnd unter Festhaltung au dcr obligatorücheii 0jährigen Fortbildungsschule für daS ganze Land wird beantragt, die Petitionen der Negierung zur Kcnntnitz- »alnnc zu überweisen. Die Debatte eröffnet Abg. Stolle (Svz.) nut einer Polemik gegen den Tep -Antrag. An der Hand eines Berichtes über die städtischen Foeltnidniigsschnlen Dresdens führt Redner ans. dast die Foitbildungsschmen den ihnen von Seiten der Geiellichast wie des Staates gestellten Ausgaben voll genügt hätten. Er habe pelsönlich die Ersahumg gemacht, dast man sich bereits allgemein, auch aus dem Lande, an das Institut gewöhnt habe. Trum sei es zu bedauern, wenn sich Vvn Jahr zu Jahr die An griffe gegen die JortbildungSichnte wiederholten, lediglich in der Absicht, derselben eine Bresche zuzrffügcn. Unter Berücksichtigung dcr sozialen Lage, die die Acbcitskratt der jungen Leute vielfach unentbehrlich mache, könnte man die Petitionen etwas müder bcur theücn, in dec Hauptsache aber leuchte dcr krasseste Egoismus aus denselben hervor, sowohl von Seiten dcr Landwirthe, wie von einem Thetle der ImiungSmcisicr. Um diesem Ucbelstandc abzu helfen, habe der Staat die Mittel zu beichassen, um den Ge meinden, die für die Fortbildungsschule aufzubnngendcn Kosten abzunelnncn. Emen hieraus bezüglichen Antrag werde er nach dcn m dieser Richtung geninchten Eiiahrmigcn nicht ciirbringen. Redner geht hieraus ani einzelne Behonprungen der Petition ein, die er zn widerlegen Meist. Abgeordneter Mah: Die immer wiederkchrcn- den Petitionen gegen dw Forlbüdnngsichnlcn ticscrten dcn Beweis, dast nn Lande eine grvste Unzuirwdcnheit mit dcr letzigen Einrich tung bestehe. Er sei zwar der Meinung, dast an dem Institut nicht zu sehr gerüttelt werde» dürfe, doch irr cS ünaezeigt, dem Wunsche, die Fvrtbildniigsichulzeit inst 16 Jahr ahznschlwsten, Rech nung z» tragen. Was Hänschen bis zum 10. Jahre nicht gelernt, das werde Hans auch im 17. Jahre nicht lerne». Es liege sogar II n K or
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