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Mopauer m Tageblatt Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L^onatl.Bezugspreis l.7u RM. Zustellgeb. Li) Psg. Bestellungen werden in uns. GelchäftSft.,von den Boten, sowtevon allenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für 3 Vchovau und Amgegend Anzeigenpreis«: Die <6 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,-, die VZ mm breite Millimeterzeile im Tcxttei, 25 Psg,; Nachlabstaffel 6 Ziffer- unk Nachweisgebühr 2S Psg zuzügl. Porte Da« „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und de« StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank r. S. in. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau dir. -; Postscheckkonto: Leipzig Nr 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für di« Ort«: «rumhermerSdors, Waldkirchen, Böruichen, Hohndors, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porfchrndor, dm« 21. 1987 198. Die ßvirkßains AGfe Berlin—Non« SNuffsNnis grobe aubenpoMifGe Stede Als Abschluß seiner Sizilienrcise hielt Mussolini, mit stürmischem Beifall als Begründer des Imperiums begrüßt, in Balermo vor einer nach Hunderttausendcn zählenden Menschenmenge seine angekündigte politische Rede, in deren ersten Teil er unter tosender Zustimmung erklärte, daß auf Sizilien niemals auch nur ein einziger fremder Soldat landen werde. Für Sizilien beginne jetzt eine der glücklichsten Zeilen seiner 4U»ttjährigen Ge schichte, die mit der Gründung des zweiten römischen Imperiums eng verbunden sei. Bon jetzt an sollten die Kräste des Staates mit größter Intensität für Sizilien eingesetzt werden, weil es der geographische Mit - telpunk des Imperiums sei. Den außcupolitischcn Teil begann Mussolini mit der Erklärung: „Alle müssen sich jetzt überzeugen, daß das faschistische Italien eine konkrete Politik des Friedens durchführen will." Italien wolle seine Be- ziehungen zu allen Nationen, vor allem aber zu den Nach barstaaten, verbessern. Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß seit der italienisch-südslawischen Verständigung vom März d. I. die Beziehungen zu Südslawien sich gebessert hät- ten. Die Beziehungen zu Oesterreich und Ungarn seien unverändert auf die Protokolle von Rom abgestellt; sie hätten sich besonders auf der Höhe der wirtschaftlichen Krise als höchst wirksam erwiesen. Die Beziehungen Italiens zur Schweiz seien mehr als freundschaftlich. Was Frankreich anbelangt, erklärte der Duce, das als letztes Land an den territorialen Grenzen Ita liens noch zu erwähnen ist, so kommen wir, wenn wir mit ruhigem Kops und klarem Verstand das Gesamtbild unserer Beziehungen prüfen, zu dem Schluß, daß diese Beziehungen nicht die Materie für ein Drama abgeben. Diese Beziehungen wären sicher besser, wenn man in Frankreich in einigen ziemlich maßgebenden Kreisen nicht abgöttisch aus die Genfer Idole eingestellt wäre und wenn es in Frankreich nicht auch jene anderen Strömungen geben würde, die seit fünfzehn Jahren mit einer Hart näckigkeit, die einer besseren Sache wert wäre, von Tag zu Tag auf den Sturz des faschistischen Regimes warte. Von den Landgrenzen zu den See- und kolonialen Grenzen übergehend, treffen wir mit Großbritan nien zusammen; und ich bitte jene, die im Begriff stehen, meine Rede zu übersetzen oder zu verdrehen, die gebührende Unterscheidung zwischen Begegnung und Zu sammenstoß zu machen. Wenn ich mir die beiden letzten Jahre unserer Beziehungen mit London überlege, so komme ich zu dem Schluß, daß im Grunde genommen ein großer Mangel an Verständnis vorlicgt. Die englucye öffentliche Meinung ist hängengcblieben An dem allen Beariis des p iiorcsken Italien, den ich hasse. Man kennt noch licht dieses junge, sehr starke und entschlossene Italien. Mit der Vereinbarung vom Ja- uuar war eine Klärung der Lage eingetreten. Dann kamen neue bedauerliche Episoden, an die zu erinnern nutzlos wäre. Heute muß der Horizont geklärt werden. In Anbe tracht der Gemeinsamkeit der Kolonialgrenzen glaube ich, daß man zu einer dauernden und endgültigen Aussöh nung zwischen dem Weg und dem Leben kommen kann. So ist Italien bereit, seine Mitarbeit zu allen Problemen zu geben, die die europäische Politik angehen. Man muß jedoch einige Realitäten in Rechnung stellen; die erste dieser Realitäten ist das Imperium. Man hat gesagt, daß wir eine Anerkennung von sel ten des Völkerbundes wünschen. Das ist falsch. Wir bitten die Standesbeamten von Genf nicht darum, die Geburt zu registrieren. Wir glauben jedoch, daß der Augenblick gekommen ist, um einen Todes fall zu registrieren. Seit sechzehn Monaten liegt ein Toter da; wenn Ihr ihn nicht aus Gründen politischer Ernsthaftigkeit begraben wollt, so begrabt ihn doch einfach aus Gründen der höheren Hygiene. Eine zweite Realität, die in Rechnung gestellt wer den muß, erklärte der Duce, ist das, was man heute gemeinhin die Achse Berlin—Rom nennt. Man kommt nicht nach Nom, indem man Berlin ignoriert oder gegen Berlin ist, und man kommt nicht nach Berlin, in dem man Nom ignoriert ade? gegen Rom ist. Zwischen den beiden Regimen besteht eine wirksame Soli darität. Ihr versteht, wenn ich sage, daß eine wirk same Solidarität vorhanden ist; und wenn ich sage wirk sam, so versteht Ihr, was ich damit sagen will. Ich habe in der kategorischsten Weise erklärt, daß wir im Mittelmeer den Bolschewismus oder irgendetwas Aehnlichcs nicht dulden werden. Wann wird im Mittelmeer diese Störung beseitigt wer den, diese Störung, die den Krieg heraufbeschwört? Ich möchte meine Rede mit einem Friedens appell an alle Länder schließen, an alle Länder, deren Küsten von diesem Meer bespült werden, wo drei Kontinente ihre Kultur Zusammenkommen ließen. Wir hoffen, daß dieser Appell Gehör finde. Wenn dem nicht so wäre, so sind wir vollkommen ruhig, weil das faschi stische Italien derartige geistige und materielle Kräfte besitzt, daß es jedem Schicksal entgegen- treten und es meistern kann. 300 MN Sizilianer hörten die Worte Mussolinis, die seinen Friedensappell im Namen Siziliens und ganz Italiens mit stürmischem Beifallskundgebungen unter strichen. Von Palermo ans wurde die Rede nicht nur über ganz Italien sondern über die Nundfunkgesellschaften des Auslandes unmittelbar in die ganze Welt getragen; außerdem wurde die Ncde Mussolinis im italienischen Rundfunk am Abend in zwölf Sprachen übertragen. Die Mr-e -es Die portugiesische Presse Mdem Abbruch Die portugiesischen Blätter, die auf den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Portu gal und der Tschechoslowakei cingchcn, weisen darauf hi», daß die Negierung die Würde des Landes gewahrt habe. „D i a r i o de Lisboa" schreibt, daß die Haltung der Negierung die tröstliche Gewißheit gebe, daß Portu gal auf plumpe Angriffe mit Würde und Klarheit zu ant worten wisse. Die Ausführungen des Außenministers ließen deutlich erkennen, daß dieser erst gehandelt habe, nachdem alle Unterlagen aufs gewissenhafteste geprüft worden seien. Die Zeitung schreibt weiter, würde die Tschechoslowakei ebenso handeln, so würde sie zweifellos erkennen, daß die Annahme, die Waffen seien für Spanien bestimmt, ein Irrtum sei. Seltsame Methoden des Prager Außenministeriums In der tschechoslowakischen Oessen tlich- .keit ist man über das Verhalten der Prager Regierung stark beunrnhigt. Die oppositionelle Presse richtet scharfe Angriffe gegen die Regierung. Vor allem spricht die tschechische oppositionelle und agrarische Presse das Erstaunen über die Methoden des Prager Außen- ministerinms gegenüber der eigenen „demokratischen Acfseniljchkeit' aus. So weist der agrarische „V e n k o w" daraus hj», daß die Nachricht vom Abbruch der Beziehun gen in Prag zuletzt bekannt wurde, daß Anfragen bei den zuständigen Stellen erfolglos blieben und daß der erste amtliche Bericht erst in der Mittagsstunde erschien. Zwischen der tschechoslowakischen und der portugiesischen Erklärung bestehe nach Meinung des Blattes ein sachlicher Widerspruch. Wix tiefgehend bereits die Mcinungsver- Las-es Wahrt -er diplomatischen Beziehungen zu Prag schiedenhciten auf der tschechischen Seite sind, erhellt auch daraus, daß z. B. das „Prazsky List", ein viel- gelescnes Prager Abendblatt, den Außenminister selbst in Schutz nimmt und die Schuld auf einen hohen Beamten des Außenministeriums schiebt, der den auf Urlaub be findlichen Außenminister zur Zeit vertritt. Die tschechisch- nationale oppositionelle „N a r o d n i Listy" geht noch weiter und verlangt vom Ministerpräsidenten eine strenge Untersuchung des ganzen Falles und eine ebenso strenge Bestrafung des Schuldigen. Es müsse festgestellt werden, ob es wahr sei, was die ausländische Presse melde. Uebcr die Vorgeschichte des Konflikts enthält das Blatt folgende bemerkenswerte Mitteilung: „Die Lissaboner Regierung bestellt bei einer unserer Nüstungsfirmcn eine große Anzahl Maschinengewehre, die sich im Ausland des besten Rufes erfreuen. Durch den Mund des Außenministers Dr. Krofta gab auch das Außenministerium dem Gesandten Carneira die Zustim mung. Als sich die erste Lieferfrist näherte, erfubr di« Lissaboner Negierung, daß sie die bestellten Maschinen gewehre nicht erhalte. Der Gesandte Carneira besuchte den Leiter der politischen Abteilung und bat um Auf klärung. Diese war derartiger Natur, daß am 6. August das Lissaboner Amtsblatt „Diario de Manha" eine Ver ordnung verkündete, durch welche die tschechoslowakischen Firmen von den Lieferungen und staatlichen Wettbewer ben ausgeschlossen wurden, und es folgte auch die Ausweisung tchechoslowaktscher Staats bürger. Unserem Außenministerium wurde eine Note mit dem Ultimatum übergeben, bis zum 15. August Lissabon ein« befriedigende Antwort -» erteilen, daß die Lieferungen richtig ausgcführt würden. Gleichzeitig versicherte die Lissaboner Negierung erneut, daß die Maschinengewehre für die portugiesische Armee bestimmt seien und daß also die Nichtcinmischungsklausel nicht verletzt werden würde. Das war die Antwort auf die Verdächtigung gegenüber der Lissaboner Negierung, daß sie die Ma schinengewehre für die Armee FrancvS kaufe. (!) Am 16. August besuchte der Gesandte den Minister Dr. Krofta, den er an das ursprüngliche Versprechen er innerte und aufmerksam machte, daß die Lissaboner Negie rung ans dessen Erfüllung besiehe, andernfalls werde sie gezwungen sein, die diplomatischen Beziehungen zur Tschechoslowakei abzubrechen. Er erhielt eine sehr unbe stimmte Antwort. Minister D r. Krofta versuchte, durch die Wahl eines anderen Waffcntyps und durch die Ver längerung der Lieferfristen um wenigstens ein halbes Jahr einen Ausweg aus der Situation zn finden. Die Lissaboner Negierung lehnte diesen Vorschlag ab, weil sie den Eindruck hatte, daß cs sich hierbei um eine tatsächliche Liefer nngsver Weigerung handle oder nm die Annahme, daß bis dahin der Krieg in Spanien beendet sei, mit anderen Worten, daß man der portugiesischen Versicherung bezüglich Beachtung der Nichteinmischungs- klansel keinen Glauben schenke — und berief ihren Ge sandten ab!" Die folgenden 31 Zeilen dieses Sachberich tes fielen der Zensur zum Opfer. (!) Prag handelte unter Moskauer Druck Die Pariser Presse zum Konflikt Portugal — Tschechoslowakei Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Lissabon und Prag wird in der Pariser Presse leb haft besprochen. Trotz der nicht zu leugnenden Sym pathien, die man in Frankreich für die Tschechoslowakei hat, müssen die Blätter zugcbcn, daß die Verantwortung der Prager Negierung zufällt. Man nimmt zum Teil lein Blatt vor den Mund, um offen ausznsprcchcn, daß die wahre Triebfeder für die Haltung der Prager Regierung tn Moskau zu suche» ist. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern, so schreibt „M a t i n", sei ein Ereignis von außerordenilichcr Bedeutung. Man wohne einer neuen Phase des Kampfes der beiden ideologischen Blocks, näm lich dem der Ordnung und dem des Marxismus bei, dessen Champion Moskau sei. Obgleich nicht ein einziger amt- licher Beweis für die Abgabe portugiesischen Kriegs materials an die spanischen Nationalisten erbracht sei. sühnen die Männer vom Kreml in ihrer Eigenschaft als Leiter des internationalen Marxismus die Politik in einen Privalvcrtrag ein und übten einen Druck auf ihre Verbündeten ans, damit die von ihnen gewünschten euro päischen Vcrwicklnngcn zur gegebenen Zeit ansbrächcn. Srhal'ung der Wehrkraft der Nation Stabschef Lutze über dr» Wehrsport der SA. Stabschef Lutze äußerle sich in einer Unterredung mit einem Sportschriftlciter über die neuen Wege und Ziele zur körperlichen Ertüchtigung des deutschen Volkes. Er betonte unter anderem: Der Sport allein, so wie er sich nns heute darbictct, kann die Erhaltung der Wchrtüchtigkeit bis ins Hobe Alter nicht gewährleisten. Diese große Aufgabe ist der SA. vom Führer gestellt wordcu, und mit dieser Ausgabe wird gauz allmählich eine Umwertung aller sportlichen Werte vor sich gehen, die das gute Bestehende beläßt und an Stelle von Ueberboltem und Wertlosem Neues stellt. Rach deu Worten des Stabschefs wird die A » s l c s e der M e n s ch e ii, die in Zukunft für die SA. in Frage kommt, eine sebr strenge sein. Die Stürme werden sich rekrutieren aus den jungen Männern, die den Weyrdienst absolviert baden. Es wird keiner gezwungen werden, SA.» Mann zu sein. Nur dem Freiwilligen, dem charakterlich gefestigten und dem opferbereiteren Manne öffnen sich die braunen Neiden. Die großen Pflichten erfordern eine scharfe Auslese. Das Verhältnis zu den bestehenden Sportorgani sationen Hal keinerlei Aendcrung erfahren. Durch die Person des Neichssportführcrs, der ja SA.-Gruppcnführer ist, ist eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der SA. und dem Deutschen Reichsbnnd für Leibesübungen gesichert. Wer in Zukunft Träger des SA.-Sportabzeichens ist, ist gleichzeitig auch Träger eines alljährlich sich er neuernden Wchrwillcns. Wrr in der SA. Dienst int. ist Wegbereiter e-ner sich stets steigernden Wchrk>"U der Nation.