Volltext Seite (XML)
ier, iÄ, ist 1891. berg. lung tm ulzeitung. »öder. durch be- au« circa ,um gol- Kreitag, nanu im nne" August. gen. , die 2te orstellung Zauber - 68ä6ü «tem ter, ver- Spiegel este und 50 ischer. rschäst Wer, tbarer Haus, ditkon 2 Uhr, >fuße. Kart. ErWrbUolkssremlÄ. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. dUtlsblaU für di« königlichen imd städtische« Behörde« i« Aue, Grünhai«, Hartenstein, Johanngeorgenstabt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. Expedition, Verlag und Druck von L. M. Gärtner in Schueeberg. Nr. 196 I Dienstag, 25. August 1891. I " I Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. Inserate SS Pfennige. I ÄÜyrgaNg. zur zu. Schneeberg, am 24. August 1891. zu löanen, im Uebrtgen stehe e» ja blicke übernehmen vadergafi« eine in Folge des Baue» der Magazinstraß« und durch Lagerung von Bauma terialien gefährdeten Verkehrs al- WaruunzSzeichen ausgestellt«, auf «iu«r Barrier« aug«- schraubt« große Laterne mit 3 weißen und 1 rothen Glasscheibe, auf w«lch letzteren da» Wort „Gesperrt' geschrieben war, gestohlen worden. Sr. Majestät frei, thm den Abschi«d zu jeder Minute auch ohne Gesuch zu ertheilen. Am folgenden Morgen erschien der Lhef de- Ltvilcabtnet-, Wtrtl. Geh. Rath von Lucanu-, mit dem gleichen Auftrag«, daß d«r -ais«r d«r Einsendung de- Abschiedsgesuch- tm Lauf« d«- Tag«» «ntg«g«as«h«. Fürst Bt»marck rrwiverlr, daß er dazu Zeit brauch«, könnt di«s« nicht abg«wart«t wrrdrn, fo mög« «an thm d«a Abschied oha« ««such g«b«n. Am Ao«uv d«- 18. März «rsolgt«dann di« Stnsrndung dt- ausführlich motivirt«» Abscht«dSg«such». Dt«s«r Sachverhalt, an d«ff«n Richtigkeit Wir sichern hiermit Demjenigen, welcher un« begründet« L«rdacht-mom«nt«, die Erlangung d«« Dirb«- führ««, mitthrilt, «in« Belohnung von 1V Mark Jesus Christus nichts wit ihm zu thun gehabt hat. Lr ist ein außerordentlich altes Kleidungsstück, da- steht fest; die Bekleidung der eghptischeu Mumien, die wir jetzt in allen größeren Museen haben, ist indessen «in paar mal so alt, also noch ver«hru»gswürdlg«r. Wie mau aus Rom berichtet«, ist von vatikanischer Srite di« Parol« au«gegeb«n, di« katholischen Kreis« Deutsch- landS und O«sterr«ichS brzüglich der dreibundfeindlichrn Haltung der Kurte zu beruhigen. Nachdem der „Osserva- tore Romano' den Rückzug angetreteu, beeilt sich auch der »Moniteur de Rome", die Kurie gegen di« Annahme einer Abmachung mit Frankreich und Rußland zu verwahren und eine feindselige Haltung de- Papste- gegen den Dreibund in Abrede zu stellen. E« wird sogar betont, daß sich das Papstthum von einer Parteinahme für diese oder jene der politischen Sruppirungeu fernhalte. Gleichwohl hebt aber der »Moniteur de Rome- mk Nachdruck hervor, daß man dem Papste nicht zumuthen könne, sich auf die Seite eines Bündnisses zu stellen, durch welches Italien dem Vatikan gegenüber unterstützt werde, und daß der Papst (wie schon erwähnt) unbeschadet des Dreibundes von Italien auch fernerhin die Rückgabe Roms fordern werde. Das russische RoggenauSfuhrverbot hat von seinen Schrecknissen bereits viel verloren. Di« deutsche Ernte, für deren glückliche Einheimsung an vielen Orten wenige trockene Tage genügten resp. genügen werden, stellt sich als viel günstiger heraus, al« die künstlichen Nachrichten der Baissiers sie darzustellen beliebten. Der deutsche Vorrath wird also sehr weit hinaus reichen. Außerdem find ungeheure Quantitäten Roggen von Rußland her noch unterwegs, mit deren Zuhilfe nahme wir vielleicht bis nahe an die nächstjährige Ernte reichen werden. In den russischen AuSfuhrshäfen ist daher der Preis stark im Sinken begriffen. Bei uns freilich merkt man da- noch nicht; unsere Brodpreise steigen bedenklich, weil den Mühlen da« Korn zu fehlen beginnt. Und doch ist altes Korn genug vorhanden, nur die Aufkäufer halten es zurück. Das kann denselben schlecht bekommen, und nicht etwa durch zu besorgende BolkSaufläuf«; sobald aber di« ReichSr«gi«rung ihr« Absicht ausführt, W«izen für die Mili tairbäckereien und Getreide jeder Art zur billigen Abgabe au nothleidende Distrikte aufzukaufen, so dürften die Korn> preise dadurch «inen höchst willkommenen Druck erfahren, der die Spekulanten energisch hinderte, sich an den Hunger - Pfennigen der Bevölkerung zu bereichern. Was un» über ungewöhnliche Versorgung russischer Militärmagaztne telegraphirt wird und über politische Grund lagen de» Ausfuhrverbote», da» wollen wir uns einstweilen nicht schrecken lassen. So gut wie di« Börse hat Rußland sein Interesse am Bangemachen. Ihm liegt viel daran, die Handelsverträge scheitern zu machen, und das würde d«r Fall sein, sobald unser« Kornzölle aufgehoben würden; diesem Zwecke hat wohl vor allen Dingen das Ausfuhrver bot dienen sollen, daher auch die vielfachen Alarmnachrichten, di« ab,r uns«r« R«ich»r«gierung von ihrem Festhalten an den Kornzöllen nicht abgedrängt haben. Ob di« HandtlSverträge b«i der zu befürchtenden ern sten Mißstimmung Rußland» «ine weitsehende, nutzbringende Unternehmung waren, dürste wohl zwetfelhaft sein; nachdem sie aber einmal «ingeleit«t waren, mußt« an ihren Voraus setzungen, an den Kornzöllen, festgehalten werden. Zar großen Enttäuschung unsere» russisch«« Nachbarn. Wird dtrsrlbr in nicht zu fern«r Zrit nun di« nutzlos g«wordrn« AuSsuhrmaßregel wi«d«r aufhrben, od«r wird er sich in seinem Groll noch feindseliger gegen un» abschließen? E« ist beide» möglich. Die stanzöfische Flotte, welch« am Mittwoch in Port«, mouth «intraf, ist von d«n Engländer» nicht mit russischer Utb«rschvänglichk«it, aber mit au«zttchnrnder Höflichkeit em- pfangen. Dt« Königin hat st«h«nd di« Marsitllais« ang- hört l W«nn da» wahr ist, fo wollen wir un» heut« d«r Kritik «nthalt«n; dt« Engländer find jawohl unser« gut«n Freund«. Da» niederländische Kabin«t ist nunmehr «üblich kon- Tagesgeschichte. Schneeberg, den 23. August 1891. Wochenschau. Deutschland. Das Kaiserpaar ist genau, wie e« lange vorher bestimmt war, am 21. d. M. abend» von Kiel ab gereist und gestern Morgen in Schöneberg eingetroffea, von wo au« sich die hohen Herrschaften direct nach dem Tempel hofer Felve begaben, um die Parade übrr di« Gard«trupp«n abzunihmen. Nachdem dem Kaiser die Rritversuche in Kiel aus« Beste geglückt waren, durste Höchstderselb« e« unter nehmen, bei der Parade zu Pferde zu erscheinen. Im Anschluß an den Berliner Besuch der Chicagoer Au«stellung«delegirten haben in der deutschen Presse von Neuem Erörterungen begonnen über die Zweckmäßigkeit der Beschickung der Weltausstellung in Chicago. Da« muß aber al« eine überflüssige Bemühung erscheinen, da die Reichsre gierung, ehe sie s. Z. ihre Zusage gab, di« Frag« genügens erörtert und sich der Bereitwilligkeit der Industriellen ver sichert hatte. Daß nicht jede kleine Firma befragt werden kann, verstiht sich von selbst; es ist aber zu wünschen, daß die Btschickung, wenn sie beschlossen« Sache ist, so gut und vollständig, wie nur möglich, geschieht. Die Arbeitgeber haben «S vielfach unterlassen, in den Quittuugskarten der Invalidität-- und Altersversicherung die eingekl«bt«n Beitragskarten durch einen wager«chten Strich ungültig zu machen; das hat begreiflicher Weise hier und da zu betrüglicher Doppelbenutzung der Marken Veranlassung gegtben, und verfehlen wir nicht, auch an dieser Stelle die Ermahnung auszusprechen, doch ja die kleine Mühe des Durchstreichens der Marken nicht zu scheu«». Der berüchtigt« Pariser Berichterstatter der Times, Herr Oppert gebürtig au« Blowitz, der sich in Verachtung der einschlägigen Strafbestimmungen Herr von Blowitz n«ont, hatte bekanntlich über di« Vorgänge vor der AmtS- entlaffung de« Fürsten Bismarck verdächtigende Enthüllungen in die Welt gesetzt und sich auf eine Unterredung berufen, die er mit dem deutschen Botschafter, dem Grafen Münster, gehabt haben wollte. Daß di« Mittheilungen de« Herrn Oppert keinen Glauben verdienten, stand von vorn herein fest; Graf Münster gab auch ein Dementi, da« indessen so zweifelhaft abgesaßt war, daß e« ebenso viel zuzugeben, wie zu vrrneinen schien. Um diesem nicht sehr großmüthigen D«menti des Grafen an der wichtigsten Stelle etwa« wehr nachdrückliche Klarheit zu verschaffen, veröffentliche Graf Herbert Bismarck in den »Hamb. Nachr.- «inen Brief des selben, in welchem die Oppert'sche Mittheilung als Erfin dung und der Gebrauch ve« Namen« Münster al« Miß brauch bezeichnet wird. D.rse Veröffentlichung wäre wohl die Pflicht d«« Grafen Münster selbst gewesen. Glaubt« er mit Winkelzügen irgend einer hochstehenden Person eine Ge fälligkeit zu erweisen, oder hat er sich in der That dem pp. Oppert gegenüber eine Blöße gegeben? Di« Handelsvertragsverhanslungtn mit d«r Schweiz find bi« zur Beendigung derjenigen mit Italien, welche einen sehr günstigen Fortgang nehmen, vertagt worden. Bi« da hin wird auch da» schweizerische Volk seine Stimm« haben v«rn«hm«n lassen; di« Bundesregierung wagte ohne da» keine Zugeständnisse zu machen. In Trier hat am Donnerstag di« AuSsttllung d«S „hei- ligrn Rockes" begonnen, die Einwohner find damit zufrieden, denn di« Wallfahr«! bring«» viel Geld nach Trier. Die Beurtheilung über die geistige, bez. moralische Qualifikation d«r Wallfahrer lönn«n wir ruhig unsern Lesern überlassen. U«b«r di« Rellquieooerehrung an sich wögen die Ka tholtken glauben, wie sie wollen; ob di« viel«n kranken Gliedmaßen durch die Berührung de» Rocke« mit ihrem wächserneu Abbild« geh«ilt Word«», da» lafl«n wir ganz dahin g«st«llt; wo N«rv«n in Frag« komm«», da hat einfältiger Glaub« schon ost überrasch«nd« Wirkung«» g«> habt. Ab«r k«in aufrichtiger Mensch wagt m«hr zu bezwei- s«ln, daß d«r Tri«r'«r Rock unecht ist, daß uns» Herr Bekanntmachung. In der Nacht vom letzten Sonnabend zum Sonntag ist un» in der niederen Der Stadtrat h. I. B. Seltner. Puschmann. stituirt und wie folgt zusammengesetzt: Innere« Tak van Poortoliet, Auswärtige» Tienhoveo, bisher Bürgermeister von Amsterdam, Justiz Smidt, Finanzen vankpräfident Pierson, Waterstaat, Handel und Industrie Ingenieur Lelo, Kolonien W. Banbedtm, Krieg Oberftlirutenaot Seyffardt, Marine Marine-Ingenieur Jansen. Au» Belgien haben wir unseren Leser in den letzten Tagen über den internationalen Socialdemokraten-Congreß in Brüssel kur; berichtet. Hier und da wird der Gedanke ge äußert, ob e» nicht da» Richtigste wäre, diese ganzen Er örterungen auf sich beruhen zu lassen und di« Leser damit zu verschonen. E» mag sein, daß jenen und ähultch«» Vor gängen damit die zutreffendste Würdigung zu Theil würde; aber wir meinen doch, daß ein solches Vorgehen «in« uner laubte Bevormundung unserer Leser ««schlöffe. Lia« Gefahr socialdemokratischer Propaganda tilgt in der Wiedergabe der Brüsseler Rede« und Thate» wahrhaftig nicht. Die unglaublich thörtchteu Vorschläge, di« dort g«wacht werd«n, und di« noch thö- richt«ren Reden, mit denen mau sich gegenseitig langweilt, wer den Niemanden gewinne», weder al- »Genossen" noch al» „Mitläufer". Es entspringt diese Kritik nicht lediglich einem „unverständigen Bourgroishirn". Wir können un- auf zwei Zrugen berufen, denen selbst der Berliner „Vorwärts" sein« Rrverenz nicht versag«» wird, die zwei Hauptkämpen, welche sich in Brüssel gegenübersteheu, Liebknecht unv Domela Nieuwenhuys. Sie warfen sich und ihren Anhängern gegen seitig vor, daß sie nicht» al» Phrasen gedroschen. Wir stehen beiden Herren mit gleicher Unparteilichkeit gegenüber und können ihnen nur rathen, sich in die StegeSpalme zu theilen. Der Erdrusch war aus beide» Seiten gleich groß. Deutschland. Berlin, 22. August. Die vor Ihren Majestäten dem Kaiser und ver Kaiserin abgehalten« Parad« d«S g«. sammt«» Gardecorps verlief auf da» glänzendste. Ihr« Majestäten ritten zunächst die Front der in zwei Treffen ausgestellten Parade de» Gardecorps ab und ließen dasselbe hierauf zweimal au sich vorbeimarschiren. Sämmtlich« hier anwesende Fürstlichkeiten und «ine glänzende Suite wohnten der Parade bei. Die zahlreich versammelte Zuschauermeuge begrüßte den Kaiser und die Kaiserin mit jubelnden Zu rufen. Der Kaiser, welcher sich in der nordischen Sommer frische einen Vollbart hat stehen lassen, sah sehr frisch und gesund aus und dankte unermüdlich in freanvltchster Weise für die thm von der Bevölkerung dargrbrachten stürmischen Ovationen. — Nachträgliche» zur Entlassung de« Kürsten Bi-marck. — Wir lesen iu der Münchener „Allg. Ztg.": Die „Nat.-Ztg." begleitet den Abdruck unserer jüngst htnstchtlich de» Verhalten» de» Grafen Münster ge machten Bemerkungen an der Stelle, wo «» heißt, „daß Fürst Bi»marck sein Abschiedsgesuch erst auf wiederholten kaiserlichen Befehl eingeretcht habe", mit einem Fragezeichen. Somit ist der »Nat.-Ztg." nicht bekannt, daß, nachdem Kürst BiSmarck e» abgelehnt hatte, zu einem Bortrag über da» von ihm einjureichende Abschiedsgesuch am 17. März Nachmit tag« im königlichen Schloss« zu erschein««, thm g«geu Abend durch den vom Kaiser entsendeten General v. Hahnk« persönlich eröffnet wurv«, daß Se. Majestät die Einreichung de« Abschiedsgesuches erwarte. Fürst Bismarck entgegnete, daß er nicht glaub«, dt« Brrantwortlichkeit für dt« Ein- r«tchung s«t»e« übfchi«d«grsuchtS tm g«genwärtigen Augra« Bekanntmachung. Di« Auszahlung d«r Quarti«rtntschädigungSg«ldtr für di« hitfige Stadt im Vor jahr« brtroff«»« Einquartierung erfolgt gegen Rückgabe der betreffenden Quartierbillet« Mittwoch, dm 26. August dss. Js. Nachm. 2—6 Uhr in uusirer RathSexpedition. Schneeberg, am 22. August 1891. Der Stadtrat h. I. V. Seitu«r.